LavaRand - The Entropy Wall - Zufallszahlen zur Verschlüsselung wirklich zufällig erzeugen - mit einer Wand von Lavalampen - beim Content delivery network Cloudflare
LavaRand in Production: The Nitty-Gritty Technical Details
blog.cloudflare.comThere's a wall of lava lamps in the lobby of our San Francisco office. We use it for cryptography. Here are the nitty-gritty technical details.
Der Content delivery network - Anbieter Cloudflare hat ein Problem: Über ihn läuft etwa 10 Prozent des gesamten Internet-Traffics. Der ist zu verschlüsseln.
Aber: Für Verschlüsselungen braucht man Zufallszahlen. Immer wieder neu, in großer Anzahl. Nur: Wenn Computer Zufallszahlen mit "einfachen Techniken" berechnen, dann sind diese womöglich gar nicht mehr so zufällig. So daß man aus einigen Zufallszahlen die nächsten errechnen oder zumindest brauchbar genau schätzen kann. Und schon ist die Verschlüsselung gefährdet. Zufallszahlen müssen also nicht nur zufällig, sondern auch unvorhersagbar sein (unpredictable).
Deshalb nutzt Cloudflare zur Generierung von Zufallszahlen: Lavalampen. Und nicht nur eine oder vielleicht fünf. Stattdessen kommt eine ganze Schrankwand von Lavalampen zum Einsatz. Und diese "LavaRand" steht auch nicht irgendwo versteckt in einer hinteren Kammer. Sondern ist in der Lobby vom San Francisco Office aufgebaut.
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These are the Lava Lamps that Help Keep the Internet Secure. Seriously
http://tribunist.com/technology/these-are-the-lava-lamps-that-help-keep-the-internet-secure-seriously/
Der Originalartikel im Cloudflare-Blog mit diversen technischen Details: LavaRand in Production: The Nitty-Gritty Technical Details
https://blog.cloudflare.com/lavarand-in-production-the-nitty-gritty-technical-details/
Eine vereinfachte Version ohne zuviel Technik: Randomness 101: LavaRand in Production
https://blog.cloudflare.com/randomness-101-lavarand-in-production/
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Das Prinzip: Eine Kamera macht regelmäßig Aufnahmen. Jedes Bild unterscheidet sich von anderen Bildern, weil bereits eine Lavalampe extrem zufällige Bilder produziert. Erst recht gilt das für so eine Schrankwand von Lavalampen.
Die Wirkung: Die dort eingesetzten Verschlüsselungen sind "härter" als so manch eine andere Verschlüsselung, welche die aktuelle Uhrzeit und das Datum sowie diverse Hardwaremerkmale nutzen.
Denn bei diesen gibt es das "natürliche Problem", daß jeder Algorithmus aus demselben Input denselben Output produziert. Sehr schlecht für "richtige Zufallszahlen", noch schlechter für die darauf basierende Verschlüsselung. Computer sind eben gut, sich vorhersagbar = predictable zu verhalten.
Nick Sullivan, head of cryptography at Cloudflare:
> “Cloudflare was one of the first companies to provide free SSL encryption for websites, so the connection between your web browser and the website you are going to is fully encrypted and invisible for eavesdroppers to be able to look at.”
Cloudflare war eine der ersten Unternehmen, die kostenlose SSL-Verschlüsselung angeboten haben.
Das Video direkt auf YouTube: The Lava Lamps That Help Keep The Internet Secure
https://www.youtube.com/watch?v=1cUUfMeOijg
> At the headquarters of Cloudflare, in San Francisco, there's a wall of lava lamps: the Entropy Wall. They're used to generate random numbers and keep a good bit of the internet secure: here's how.
Praktisch wird die LavaRand - Wand genutzt, um den dort eingesetzten Servern eine weitere Entropiequelle zur Verfügung zu stellen. Die Server nutzen zunächst die Entropiequellen, die eben so üblich sind - etwa Datum/Uhrzeit, Temperatursensoren und andere Merkmale. Aber der Strom ständig neuer Bilder liefert nochmals eine neue Entropie. Die zusätzlich verwendet werden kann, um die Verschlüsselung unvorhersagbarer zu machen.
Ganz neu ist die Idee ebenfalls nicht. Silicon Graphics hatte sich das 1996 patentieren lassen, das Patent ist inzwischen ausgelaufen. Davon hatte sich Cloudflare inspirieren lassen.
Interessant daran ist, daß als Datenquelle nicht etwas serverinternes genutzt wird. Je mehr gleichartige Server es gibt, umso eher kann das zu Problemen führen. Sondern daß die "Offline-Welt" draußen als Entropiequelle verwendet wird.
Online-Marketing: Jeder sechste Nutzer bis 29 kauft Produkte, die von Influencern vorgestellt wurden - BVDW-Studie - Einnahmen ab 5000 Dollar pro Post bei 100K Followern
Jeder Sechste kauft ein Produkt, das er zuvor bei einem Influencer sah
www.bvdw.orgDüsseldorf/Berlin, 29. November 2017 – Jeder sechste deutsche Online-User im Alter von 14 bis 29 Jahren hat bereits Produkte gekauft, die er zuvor bei einem...
Einige interessante Daten zum "neueren Online-Marketing" per Influencer fanden sich in den folgenden zwei Links:
Zum einen eine Studie vom Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. und Influry zur Wirkung von Influencern:
Zum anderen ein Text, der Zahlen nennt, was Top-Influencer für einzelne Posts bekommen.
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Jeder Sechste kauft ein Produkt, das er zuvor bei einem Influencer sah
https://www.bvdw.org/der-bvdw/news/detail/artikel/jeder-sechste-kauft-ein-produkt-das-er-zuvor-bei-einem-influencer-sah-1/
Ganz schön viel Zaster: So viel verdienen die populärsten Social-Media-Stars
http://www.computerbild.de/artikel/cb-News-Internet-Social-Media-Stars-Verdienst-Influencer-17198465.html
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In dem zweiten Text ist unten eine Grafik eingebunden. Demnach können "kleine Influencer" mit 100 - 500 Tausend Followern mit einem Post auf Instagram 5.000 Dollar verdienen. Auf Facebook gibt es im Schnitt 6.250 Dollar, auf YouTube bereits 12.500 Dollar.
Bei 500.000 - einer Million Follower verdoppelt sich das ungefähr. Zwischen einer und drei Millionen ist das eine erneute Verfünffachung (125.000 Dollar auf YouTube, 50.000 Dollar auf Instagram). Bei mehr als 7 Millionen Followern ist von 300.000 Dollar auf YouTube, 187.500 Dollar auf Facebook und 150.000 Dollar auf Instagram die Rede.
Die Studie gibt es auch als PDF zum Download:
https://www.bvdw.org/fileadmin/bvdw/upload/studien/171128_IM-Studie_final-draft-bvdw_low.pdf
Demnach hat jeder sechste Online-Nutzer zwischen 14 und 29 Jahren bereits Produkte gekauft, die von einem Influencer gezeigt wurden. Bei den 30 - 49 - Jährigen reduziert sich das auf 7 Prozent, wobei die 30 - 39 - Jährigen noch auf 8 Prozent, die ältere Gruppe nur noch auf 5 Prozent kommt. Bei den Gruppen ab 50 Jahren sind das nur noch jeweils 3 Prozent pro Altersgruppe. Noch höher liegt die Quote bei jenen Nutzern, die social-media-affin sind. Von diesen haben schon 22 % ein solches Produkt gekauft.
Facebook und YouTube sind die beiden wichtigsten Plattformen. Auf Facebook wurden 52 Prozent auf ein Produkt aufmerksam. Auf YouTube 37 Prozent. Whatsapp (22 Prozent), Instagram (15 Prozent) und Google+ (15 Prozent) folgen.
Die wichtigste Branche: Food.
Das PDF-Dokument nennt einige weitere interessante Daten. So wurden zwar 15 Prozent der Nutzer bei Influencern fündig. Aber 21 Prozent bei Angeboten von Unternehmen. Und 12 Prozent bei Angeboten von Privatpersonen. 47 Prozent meinten dagegen, daß sie nicht fündig geworden seien.
Die Form der Werbung: "Frage: „Wie wurde das Produkt oder der Service, das/den Sie online gesehen haben, präsentiert?“"
Auf je 47 % kommen Werbevideos und Banner. Die Variante "Person, die ein Produkt / Service präsentiert" kommt auf 38 %.
Die Frage nach der Glaubwürdigkeit:
> Frage: „Welche dieser Arten von Produktinfos ist für Sie besonders glaubwürdig?
Empfehlungen von Freunden und Bekannten kommen auf 63 %. Bewertungen von Kunden auf Produktseiten auf 48 %. Produktvorstellungen von Influencern auf 29 %. Das ist also deutlich weniger. Das ist allerdings noch mehr als Artikel in Zeitungen / Zeitschriften (27 %) und Empfehlungen von Privatpersonen in sozialen Netzwerken, denen ich folge (26 %). Anzeigen in Zeitungen / Zeitschriften und Empfehlungen von Unternehmen, denen ich folge, sind mit 11 % deutlich weniger glaubwürdig. TV-Spots kommen auf nur 7 %. Empfehlungen von Stars / Prominenten, denen ich auf sozialen Netzwerken folge, werden nur mit 5 % Glaubwürdigkeit eingeschätzt.
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Interessante Daten. Der Vergleich zu klassischen Werbemethoden ist spannend.
Digitalisierung der Unternehmen - jedes vierte Unternehmen sieht seine Existenz bedroht, 60 Prozent sehen sich als Nachzügler - BITKOM-Umfrage
Unternehmen wünschen sich Digital-Offensive der Politik
www.bitkom.orgDie deutsche Wirtschaft boomt und sorgt für Beschäftigungsrekorde, doch zugleich hält jedes vierte Unternehmen (25 Prozent) seine Existenz durch die Digitalisierung gefährdet, 60 Prozent sehen sich bei der Digitalisierung als Nachzügler.
Die Digitalisierung von Unternehmen: Einerseits ist das ja mein eigenes Kerngeschäft. Schließlich ist es für meine aktiven Kunden typisch, daß sie sich immer mal wieder neue Dinge einfallen lassen und sich das in ihrer Web-Datenbank dazu bauen lassen.
Andererseits beobachte ich immer wieder große Zögerlichkeiten und Bedenken bei Interessenten. Die sich lieber nicht auf so eine Dienstleistung einlassen und stattdessen bei effektiv zu schwachen Lösungen stecken bleiben. Dann sind Datenverwaltungen viel zu umständlich, Daten müssen mehrfach eingegeben und parallel gepflegt werden. So daß das Unternehmen Zeit verliert. Oder Daten und damit letztlich Aufträge, etwa weil Informationen veraltet sind.
Deutschlandweit scheint das ein sehr weit verbreitetes Phänomen zu sein. Die BITKOM-Studie kommt zu interessanten Ergebnissen:
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Unternehmen wünschen sich Digital-Offensive der Politik
https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Unternehmen-wuenschen-sich-Digital-Offensive-der-Politik.html
Die Studie als PDF: Digitalisierung der Wirtschaft (15 Seiten):
https://www.bitkom.org/Presse/Anhaenge-an-PIs/2017/11-November/Bitkom-Charts-Digitalisierung-der-Wirtschaft-28-11-2017-final.pdf
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Einerseits boomt die deutsche Wirtschaft. Andererseits sorgt aber genau das für volle Auftragsbücher und "keine Zeit". Mit der Wirkung, daß die Zeitfresser so beibehalten werden, anstatt daß man sie mal abstellen würde.
Chancen und Risiken: "Sehen Sie die Digitalisierung eher als Chance oder eher als Risiko für Ihr Unternehmen?"
13 % sahen eher Risiken, 86 % eher Chancen. Aber: Auf die Frage
> Welche Aussagen treffen im Zusammenhang mit der Digitalisierung auf Ihr Unternehmen zu?
antworteten 30 % mit: "Wir haben Probleme, die Digitalisierung zu bewältigen". Und gewaltige 25 %, also jedes vierte Unternehmen, stimmte der Aussage zu:
> Die Digitalisierung gefährdet die Existenz unseres Unternehmens.
Da muß ich gestehen, daß ich das einerseits "etwas schräg" finde. Andererseits: Wie ist das gemeint? Daß das Unternehmen versucht, zu digitalisieren und daran scheitert? Oder daß das Unternehmen nicht digitalisiert, die Konkurrenten aber digitalisieren. Und das Unternehmen deshalb Kunden verliert und irgendwann mangels Kunden untergeht?
44 % sagen: "Als Folge der Digitalisierung bieten wir neue Produkte bzw. Dienstleistungen an."
Anpassungen gibt es bei 62 %. Aber 31 % nehmen bestimmte Produkte und Dienstleistungen vom Markt.
Gibt es eine Digitalstrategie? 37 % haben eine zentrale digitale Strategie. 31 % haben in einzelnen Bereichen eine digitale Strategie. 28 % haben keine Strategie, 4 % können das nicht sagen.
Lediglich bei 21 % der befragten Unternehmen gibt es ein Team, das sich nur mit der Digitalisierung beschäftigt. Nur bei 10 % gibt es einen Chief Digital Officer oder Leiter Digitalisierung.
60 Prozent sehen sich selbst als digitale Nachzügler. Nur 20 % wollen in diesem Jahr gezielt in die Digitalisierung investieren. Und 57 % berichten, daß Wettbewerber aus der Internet- bzw. IT-Branche in ihren Markt drängen.
Bei der Einschätzung neuer Technologien fällt auf, daß die Unternehmen diesen deutschlandweit eine wesentliche Rolle zusprechen. Aber für das eigene Unternehmen ist die Relevanz durchweg niedriger.
85 % meinen, daß die Digitalisierung Top-Thema der nächsten Bundesregierung werden müsse. 53 % diagnostizieren aber, daß der Politik das Verständnis für die Digitalisierung fehlen würde.
Die Erwartungen an die nächste Bundesregierung sind hoch. So sollen Ämter und Behörden Leistungen auch auf digitalem Weg anbieten (97 %), Bund und Länder sollen die digitale Bildung fördern (95 %) und es soll eine zentrale Koordination in der Bundesregierung geben (92 %). Dahinter der Breitbandausbau bis 2025 (83 %).
Auf die Frage "Wo sehen Sie die deutsche Wirtschaft im weltweiten Vergleich beim Thema Digitalisierung im Jahr 2030?" sehen 10 % Deutschland weltweit führend, 38 % Deutschland in der Spitzengruppe, 32 % im Mittelfeld, 12 % als Nachzügler, 5 % als abgeschlagen und 3 % antworteten nicht oder mit "weiß nicht".
Befragt wurden 505 Unternehmen ab 20 Mitarbeitern.
Der Bitkom-Präsident Achim Berg (aus der obigen PM):
> „Chancen muss man nicht nur erkennen, man muss sie ergreifen. Wir brauchen eine Vision für das digitale Deutschland – und wir brauchen einen konkreten Plan, wie wir sie schnell erreichen“
Und weiter:
> „Die Digitalisierung wartet nicht auf Deutschland. Unternehmen und Politik sind hier gleichermaßen in der Pflicht, sie aktiv zu treiben und zu gestalten.“
Die Aufgabe laute, aus dem Industriestandort Deutschland einen Digitalstandort Deutschland zu machen. Sowie:
> „Die Digitalisierung braucht Weichenstellungen und sie braucht Tempo. Es darf nicht länger der Langsamste das Tempo vorgeben, wir müssen runter von der Bremse.“
Nach meinem Eindruck wird es da für einige Unternehmen in den nächsten Jahren noch ein ziemlich böses Erwachen geben. Dann nämlich, wenn die Unternehmen feststellen, daß sie einfach abgehängt wurden.
Eine kleine Seitenbeobachtung: Gestern wurde im Stuttgarter Schlecker-Prozess das Urteil gesprochen. In einem Bericht
Pleite der Drogeriekette: Gericht verkündet Urteil über Anton Schlecker und seine Kinder
war die Rede davon, daß die Schlecker-Filialen noch bis zum Schluß per Fax neue Waren bestellt hatten. Es gab kein zentrales Warenwirtschaftssystem. Allerdings ist das nicht nur ein Phänomen dort. Sondern eben auch anderswo: Digitalisierung Fehlanzeige. Aufträge bitte per Fax. Dann wundert sich das Unternehmen, daß die Verwaltungslogik "unendlich lange" dauert und so teuer sei.
Das ist so einer der Punkte, wo meine Server-Daten - Kunden um Dimensionen weiter sind. Da werden die Aufträge gleich online eingegeben. Das Fax ist längst kein Thema mehr.
Death by Pokémon Go - Unglücksfälle durch abgelenkte Spieler - Studie der Purdue University in Indiana - mehrere Todesfälle und bis zu 7,3 Milliarden Dollar Schäden
Als Kind hatte ich manchmal in einem Buch gelesen - während ich zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs war. Ok, ein kleines Dorf, nicht zuviel Verkehr.
Etwas größere Dimensionen nimmt das inzwischen mit mobilen Geräten an: Da werden Spiele gespielt. Und das nicht nur in der Straßenbahn oder U-Bahn. Da ist es ungefährlich.
Sondern auch von Fußgängern und von Autofahrern.
Die Purdue University in Indiana hat nun versucht, abzuschätzen, zu wievielen Unglücken es durch Pokémon Go gekommen sein könnte.
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Ein Abstract: Death by Pokémon GO
https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=3073723
Die ganze Studie: DEATH BY POKÉMON GO - Mara Faccio* and John J. McConnell**
https://papers.ssrn.com/sol3/Delivery.cfm/SSRN_ID3078063_code179428.pdf?abstractid=3078063&mirid=1
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Die Datengrundlage waren ausführliche Polizeiinformationen zu Unfällen in Tippecanoe County. Besonders betrachtet wurden die PokéStops, die Stellen, wo man die kleinen Monster einfangen konnte. Und zwar
> where users can play the game while driving
Ferner gab es andere Gebiete, Gyms, in denen Autofahrer explizit nicht spielen konnten. Bei den PokéStops gab es gehäuft Unfälle, in den Gyms dagegen nicht. Die Schlußfolgerung:
> We estimate the total incremental county-wide cost of users playing Pokémon GO while driving, including the value of the two incremental human lives lost, to be in the range of $5.2 million to $25.5 million over only the 148 days following the introduction of the game. Extrapolation of these estimates to nation-wide levels yields a total ranging from $2 to $7.3 billion for the same period.
Zwei Todesopfer, Gesamtkosten zwischen 5,2 und 25,5 Millionen Dollar in den 148 ersten Tagen. Das hochgerechnet auf die Gesamtzahl der US-Bürger wären 2 - 7,3 Milliarden Dollar.
Um den 06.07.2016 herum stieg die Zahl der Unfälle rund um die PokéStops signifikant an.
Tippecanoe County hat etwa 40.000 Studenten und eine Population von etwa 188.000 Personen (PDF Seite 6).
> Consistent with the use of mobile phones to play the game while driving, we find a significantly greater increase in the number of crashes in the vicinity of PokéStops than in the vicinity of Gyms.
Vor dem Start lag die Zahl der Unfälle pro Tag bei 17,25 Unfällen. Dann ging das hoch auf 19,26. Also etwa zwei Unfälle pro Tag mehr. Die Kosten stiegen von $4,370 auf $4,726. Die Zahl der Verletzten stieg von 0.196 auf 0.217.
Das Verhältnis der Unfälle zu den PokéStops versus Gyms:
> 19.75% of the locations of crashes are within 100 meters of a PokéStop, and 7.29% are within 100 meters of a Gym.
Die Daten sind erschreckend. Das PDF enthält diverse Informationen, wie das statistisch ermittelt wurde.
Denkbare Schlußfolgerungen: Das Spiel könnte unterbrochen werden, wenn sich der Spieler zu schnell bewegt. Oder es ploppt ein Hinweis auf, daß der Spieler bestätigen muß, daß er Passagier und kein Fahrer sei.
Praktisch ist das jene Unvernunft, bei der man nur hoffen kann, daß möglichst schnell autonomes Fahren Realität werden. Und daß Privatpersonen dann gar nicht mehr autofahren dürfen. Dann können sie sich aufs - ach so wichtige - Spielen konzentrieren.
Warum Gründungen scheitern - ein siebenfaches Bedauern von einem gefallenen Gründer - Gordon Tredgold über seine Erfahrungen
Gordon Tredgold on Twitter
twitter.com“7 Regrets of a Failed Entrepreneur https://t.co/hZDiK82gCU #Leadership #Florida #Business”
Warum scheitern Gründungen? Gordon Tredgold, der selbst gegründet hat, berichtet von 80 Prozent gescheiterter Gründungen. Dabei sei das Scheitern oftmals mit Gründen verbunden, die vermeidbar gewesen seien.
Er habe selbst so einige dieser Fehler bei sich entdeckt.
> Unfortunately, I have experienced plenty of that failure myself.
Nun listet er sie auf. Auf daß andere rechtzeitig davon lernen können. Um von Gründungsillusionen anderer zu profitieren.
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7 Regrets of a Failed Entrepreneur - Things I learned that I would do differently in my next business.
https://www.inc.com/gordon-tredgold/7-regrets-of-a-failed-entrepreneur.html
https://twitter.com/GordonTredgold/status/928381705349750784
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> 1. Didn't do any market research
42 Prozent aller Gründungen würden scheitern, weil sie ein Produkt entwickeln oder einen Service anbieten, das einfach niemand braucht. Es sei toll, wenn Gründer ihr eigenes Produkt lieben. Aber wenn es die - potentiellen - Kunden nicht mögen, dann hat der Gründer kein Business. Stattdessen: Rechtzeitig Marktforschung betreiben.
> Find a problem that you can solve and offer a product that solves it.
Finde ein Problem, das Du lösen kannst. Und biete dafür ein Produkt an.
> 2. Didn't know who their customers were
Wer sind die idealen Kunden? Es würde ihn immer wieder überraschen, daß Gründer, die nach ihren idealen Kunden gefragt werden, darauf keine Antwort wüßten. Oder noch schlimmer: "Jeder könne unser Produkt nutzen". Wenn schon der Gründer nicht weiß, wer seine idealen Kunden sind. Dann wüßten diese auch nicht, wer der Gründer sei. Das macht es schwierig für sie, den Gründer zu finden und ihn zu bezahlen.
Es sei frustrierend, zu sehen, daß ein Geschäft kaputt geht. Mit einem ganzen Meer von unerschlossenen potentiellen Kunden drumherum.
> 3. Didn't use their network enough
An die eigene Familie und an Freunde und Bekannte verkaufen. Das könne sich falsch anfühlen. Oder wie ein Betteln um eine Spende. Aber er zitiert zwei Leute:
> "All things being equal, people will do business with and refer business to those people they know, like, and trust." --Bob Burg
und
> "Your network is your net worth." --Tim Sanders
Das eigene Netzwerk könne unschätzbare Leads liefern. Empfehlungen und direkte Geschäfte.
> 4. Didn't focus on sales enough
Nicht genügend auf den Verkauf fokussiert. Gründer - ihn mit eingeschlossen - würden gerne im Unternehmen arbeiten, sich mit den konkreten Fragestellungen ihres Produkts, ihrer Dienstleistung auseinandersetzen. Aber wenn Gründer zu sehr im Business arbeiten, würden sie über kurz oder lang außerhalb des Business landen.
Ein interessanter Satz:
> If you're not aggressive about sales, then you don't have a business. You have a hobby.
Wer nicht aggressiv verkauft, der hat kein Business. Der hat ein Hobby.
> 5. Set prices too low
Preise zu niedrig ansetzen. Wer einen Service anbietet, der läuft leicht Gefahr, in die Falle zu tappen. Er setzt die Preise anhand der Kosten an, nicht anhand des Wertes. Oft wird ein simples Kosten+-Preismodell gewählt.
Preise müßten sich daran orientieren, welchen Wert sie dem Kunden bringen. Nicht daran, wieviel Zeit aufgewendet wird.
> 6. Focused on revenue, not profit
Es sei nicht wichtig, wieviel man einnimmt. Entscheidend ist, wieviel einem bleibt. Fokussiert auf den Umsatz, nicht auf den Gewinn.
Er berichtet von einer Gründerin. Sie hatte einen Monatsumsatz von 20.000 Dollar und wollte den auf 40.000 Dollar steigern. Allerdings wußte sie nicht, wieviel Gewinn sie gemacht hatte. Zwei Wochen Klärungen ergaben, daß sie verschiedene Produkte mit verschiedenen Gewinnspannen hatte. Zwischen 5 und 50 Prozent. Im Schnitt kam sie auf 10 Prozent. Ergebnis: Sie arbeitete 240 Stunden im Monat für einen Gewinn von 1500 Dollar. Etwas mager.
Anstelle nun den Umsatz zu erhöhen, konzentrierten sie sich darauf, die teuren Lieferanten zu ersetzen. Das Ergebnis war, daß sich der Gewinn auf 40 Prozent erhöhte. Absolut ging das von 1000 Dollar auf 8000 Dollar pro Monat hoch. Ohne Umsatzsteigerung und ohne Mehrarbeit.
> 7. Increased costs too quickly
Die Kosten zu schnell steigern. Da werden zu teure Büros angemietet, zuviele Dinge gekauft. Zuviel Geld für eine aufwendige Website ausgegeben. Oder für einen Firmenwagen. Es gäbe viele Dinge, für die man Geld ausgeben kann. Aber die Kosten müßten parallel zum Gewinn steigen. Bei seiner ersten Gründung habe er Büroräume angemietet, die viel zu groß gewesen seien. Und er bezahlte noch ein Jahr länger, nachdem das Geschäft längst geschlossen war.
Gründungen könnten aus diversen Gründen scheitern. Aber dieser Punkt sei der, den man hinterher am meisten bedauern würde.
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Das mit der Markterforschung finde ich schwierig. Denn wenn eine Dienstleistung eher neu ist: Wie will man dann einen "Markt erforschen"? Eigentlich kann man das nur dadurch machen, daß man startet und in den Markt geht. Und dann zusieht, daß man erste Kunden findet, über die man weiterlernt.
Die Fokussierung auf Sales ist eine Herausforderung. Grade dann, wenn es von Bestandskunden immer wieder Neuaufträge gibt, so daß man mit diesen beschäftigt ist.
Bei meinen eigenen Mietpreisen hatte ich ursprünglich ein zu stark degressives Modell. Bis mir klar wurde, daß ich damit Gefahr laufe, an zu großen Kunden pleite zu gehen. So daß die Hardware komplett ausgelastet ist. Aber zu wenig Gewinn übrig bleibt.
Die Umsatzorientiertheit sehe ich bei diversen großen deutschen bzw. europäischen Startups problematisch. Da werden zwar ständig wachsende Umsätze genannt. Aber das geht einher mit ständig wachsenden Marketingausgaben. Bei so manch einem dieser Essensvermittler und ähnlichen Dienstleistungen sehe ich nicht, wie da mal wirklich schwarze Zahlen draus werden sollen.
Die Kosten zu schnell hochjagen dürfte bei vielen Gründungen wirklich ein Hauptproblem sein. Da müssen zu viele Gründer ernährt werden. Oder es wird Fremdkapital eingeworben, das zu hohen Mitarbeiterkosten führt. Irgendwann laufen dann die Kosten davon und es gibt weder eine Anschlußfinanzierung noch ein nennenswerter Umsatz. Dann ist das Startup insolvent.
MADI - Flat-pack-Home - ein Haus zum Aufklappen - für 32000 Dollar mit einer Aufbauzeit von 6 Stunden - schickes tiny house von Renato Vidal
Flat-pack home costs $32K and can be built in six hours
nypost.comAn architect might have found a solution to the UK’s housing shortage. Renato Vidal, from Italy, has created an affordable flat pack folding home which could be yours for just $32,800 and tak…
Die tiny-house - Bewegung: Kompakte, kleine Häuser, die nur minimal Platz bieten. Davon gibt es inzwischen unterschiedlichste Varianten.
Der italienische Architekt Renato Vidal hat nun eine verblüffende Lösung entwickelt: Ein vormontiertes Haus. Genannt MADI.
Das steht für "modulo abitativo dispiegabile", ein modulares, zerlegbares Wohngebäude. Wobei eher die Umkehrung genutzt wird: Wesentliche Teile des Gebäudes werden "geschickt vormontiert" angeliefert und aufgeklappt. So ähnlich, wie man das aus manchen Büchern kennt. Bei denen beim Aufklappen dreidimensionale Gebilde entstehen.
Jedenfalls läßt sich so ein "kompakter Packen Haus" auf einem Laster oder per Container anliefern. Die Bodenplatte muß schon existieren. Das ist bei der Aufbauzeit nicht mit berücksichtigt. Und dann wird der Packen auf die Fläche gelegt. Per Kran ein Stück hochgezogen. Details klappen auf und das Haus wird zusammengebaut.
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Flat-pack home costs $32K and can be built in six hours
https://nypost.com/2017/11/21/flat-pack-home-costs-32k-and-can-be-built-in-six-hours/
Die italienische Website: M.A.D.I
https://www.madihome.com/copia-di-home
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Der Haupttext von der Website:
> M.A.Di. is an unfoldable modular living unit. Using an unfolding technique, this construction system allows to realize earthquake-resistant buildings for residential, leisure and hospitality. M.A.DI. can be also used to set-up of temporary villages for sports, fairs and first aid facilities in case of natural disasters.
Eine aufklappbare, modulare "Lebenszelle". Damit können erdbebensichere Gebäude für verschiedene Zwecke erbaut werden.
In dem (Facebook-) Video sieht man, wie das aufgeklappt wird. Die rechteckige Grundfläche hat bereits zwei Außenwände an den schmalen Seiten. Aus den geklappten Teilen entsteht einerseits das Spitzdach. Andererseits ist ein Zwischenstück mit dabei, das eine zweite Etage erzeugt.
Die relativ steilen Dächer können mit Solarpanels zur Stromerzeugung genutzt werden. Bei Bedarf kann das Haus auch wieder zusammengefaltet und an einem anderen Ort neu aufgebaut werden.
Auf der Website ist allerdings von einer Gesamtbauzeit von zwei Tagen die Rede.
Man kann nur ein einziges Modul nutzen. Dann stellt das Haus 27 Quadratmeter zur Verfügung. Oder zwei Module werden nebeneinandergestellt. Dann sind das 56 Quadratmeter. Auch eine Drei-Modul-Variante gibt es. Dann hat eine Familie 84 Quadratmeter Platz.
Auf der Website ist das Video unten per YouTube eingebunden.
MADI home flatpack, tiny house
https://www.youtube.com/watch?v=usbyJLOiFbE
Eine spannende Lösung. Nicht unbedingt für die enge Großstadt. Aber für Kleinstädte bzw. das Umland wäre das auch eine schicke Lösung.
Das einzigste Problem: Das Haus wird in Italien hergestellt. Dementsprechend teuer wäre der Transport.
Auf der Website ist auch eine Preisliste 2017 eingebunden. Demnach kostet die 27-Quadratmeter-Version 28.000 Euro. Das kommt mit 6 x 3 Metern plus einer kleineren oberen Etage daher. Die 84-Quadratmeter-Variante benötigt eine Grundfläche von 6 x 9 Metern und kostet 62.000 Euro. Alles innerhalb von 200 km rund um die Fabrik ist frei. Drüber kostet jeder Kilometer 1,5 Euro Transportkosten. Lieferzeit: 60 Tage.
Chaos auf dem Radweg? Shift - niederländische Gruppe von Studenten der Verhaltenswissenschaft - löst das Chaos in Nijmegen durch Klebeband auf - Nudging
Nudging cyclists at Keizer Karelplein Nijmegen
www.youtube.comSmall changes can make a big difference. Like & share if you agree! Nudging is a popular method for changing human behaviour in a subtle way. The situation a...
Wenn sich ein Radweg gabelt: Die einen wollen geradeaus die Straße überqueren und warten an der Ampel. Die anderen wollen nach rechts abbiegen. Dann kann es dort schnell zu Staus kommen.
Vielleicht noch nicht in Deutschland. Dafür sind hier noch zu wenige Radfahrer unterwegs. Aber in Nijmegen (Niederlande). Da kann es sich rasch stauen, so daß das Risiko von Auffahrunfällen oder Fehlern beim Abbiegen besteht.
Läßt sich so eine Situation mit "kleinen Hinweisen" deutlich verändern?
Shift, eine Gruppe von Studenten der Verhaltenswissenschaft, löste das Problem. Mit Klebeband. Und Nudging = einen Anstoß liefern.
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SHIFT: Gedragsverandering op maat
http://www.shift-gv.nl/
Das Video direkt auf YouTube: Nudging cyclists at Keizer Karelplein Nijmegen
https://www.youtube.com/watch?v=0ziqlGgc8_k
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> Nudging is a popular method for changing human behaviour in a subtle way. The situation at Keizer Karelplein Nijmegen has been annoying us for quite some time now, so we decided to put our nudging skills to the test. We managed to change the cyclists behaviour using only duct tape.
Das Prinzip (siehe Video) ist ganz einfach: Mit Klebeband wurden zwei Fahrspuren voneinander abgetrennt.
Und Pfeile sorgten für die Eindeutigkeit: Hier ging es gradeaus. Dort ging es rechts ab.
Am Anfang die übliche Situation: Es kommen immer mehr Fahrradfahrer von hinten. Der wartende Pulk wird breiter - und versperrt den Abbiegern immer mehr den Weg. Diese weichen auf den Rasen aus.
Ab 01:45 die Beobachtung nach den aufgebrachten Klebeband-Streifen: Die Radfahrer, welche die Straße überqueren wollten, blieben brav auf dem linken Streifen. Der rechte Streifen blieb komplett frei. Und konnte von jenen flüssig genutzt werden, die rechts abbiegen wollten.
Wer da mal vorbeikommt und die Straße überqueren will: Der dürfte sich in den häufigsten Fällen nicht klarmachen, daß er anderen im Weg steht. So gibt es einen optischen Hinweis. Und die rechte Spur bleibt frei.
Stadt- und Radwegeplaner können sich daran ein Beispiel nehmen. Manchmal sind ein paar Linien mehr hilfreich.
Bundesfinanzhof: Spielerüberlassung durch Sponsor ohne Bezahlung durch den Verein ist freigebige Zuwendung, damit schenkungsteuerpflichtig - II R 46/15
Wenn ein Sponsor einen Fußballverein unterstützen möchte, dann gibt es verschiedene Varianten, wie er das tun kann.
Eine Möglichkeit: Der Sponsor stellt Spieler, Trainer und Betreuer bei sich als Angestellte bzw. Repräsentanten ein. Diese arbeiten jedoch nicht für den Sponsor. Sondern sie trainieren und spielen für den Verein. Der Sponsor erhält für diese Überlassung seiner Angestellten kein Entgelt vom Verein.
Damit, so der Bundesfinanzhof in einem jetzt veröffentlichten Urteil vom 30.08.2017, liegt eine freigebige Zuwendung des Sponsors an den Verein vor.
Der Fußballverein ist damit schenkungsteuerpflichtig.
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Spielerüberlassung als freigebige Zuwendung an Fußballverein - Urteil vom 30.8.2017, II R 46/15
https://juris.bundesfinanzhof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bfh&Art=pm&Datum=2017&nr=35261&pos=1&anz=73
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Der konkrete Fall:
> Im Urteilsfall stellte der damalige Sponsor des Fußballvereins Spieler, Trainer und Betreuer bei sich als kaufmännische Angestellte oder Repräsentanten ein und bezahlte sie. Die Spieler/Trainer/Betreuer arbeiteten aber nicht für den Sponsor, sondern spielten Fußball für den Verein. Der Sponsor erhielt für die Überlassung der Athleten kein Entgelt von dem Verein. Das Finanzamt erhob auf die Lohnzahlungen des Sponsors an die Athleten vom Verein Schenkungsteuer. Die hiergegen gerichtete Klage des Vereins vor dem Finanzgericht hatte keinen Erfolg.
Der Bundesfinanzhof bestätigte diese Auffassung. Normalerweise erfolgt eine Arbeitnehmerüberlassung nur gegen ein angemessenes Entgelt. Wenn sich alle Beteiligten darüber einig sind, daß die Mitarbeiter nicht für den Sponsor tätig sind, sondern trainieren und Fußball spielen und wenn der Verein hierfür nichts an den Sponsor zahlt: Dann ist das eine Schenkung, Schenkungsteuer wird fällig.
Die Pressemitteilung weist darauf hin, daß das Urteil auch für andere Sportarten bedeutsam sein könne.
Das Urteil: BUNDESFINANZHOF Urteil vom 30.8.2017, II R 46/15
https://juris.bundesfinanzhof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bfh&Art=pm&Datum=2017&anz=73&pos=1&nr=35265&linked=urt
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Der Leitsatz:
> Überlässt ein Dritter von ihm angestellte und entlohnte Arbeitnehmer einem Fußballverein in vollem Umfang zum Einsatz als Spieler, Trainer oder Betreuer und verzichtet er auf die Geltendmachung eines Vergütungsersatzanspruchs für die Überlassung, liegt in dem Verzicht eine freigebige Zuwendung des Dritten an den Verein.
Die Situation war insgesamt noch "etwas komplizierter". Es gab eine D-KG mit X und Y als Kommanditisten. Die D-KG war Kommanditistin an der A-KG und an der B-KG.
Die Spieler, Trainer und Betreuer schlossen einerseits Arbeitsverträge mit dem klagenden Verein, gemäß derer sie unter Vollprofibedingungen trainieren. Außerdem schlossen verschiedene der Spieler, Trainer und Betreuer Arbeitsverträge mit der A-KG und der B-KG, die zusammen die C-Gruppe bildeten.
> Die Aktiven waren als kaufmännische Angestellte/ Bürokaufleute angestellt und hatten nach den Verträgen alle üblichen Tätigkeiten und Verantwortlichkeiten im Rahmen dieser Positionen wahrzunehmen. In einzelnen Arbeitsverträgen war die Tätigkeit als "Repräsentant" angegeben. Die wöchentliche Arbeitszeit betrug jeweils 40 Stunden. Das vereinbarte Gehalt war umso höher, je länger die Karriere des Aktiven im Profifußballsport war. In einzelnen Arbeitsverträgen wurde angegeben, dass der Aktive für den Kläger spiele und für seinen persönlichen Erfolg als Imagewerbung eine Sieg-/Auflaufprämie zwischen 300 EUR bis 500 EUR pro Meisterschaftsspiel in der ersten Mannschaft erhalte.
Nach einer Steuerfahndungsprüfung vertrat das beklagte Finanzamt die Position, daß die Arbeitsverträge nicht wie vereinbart durchgeführt worden seien, sondern daß es sich um Schenkungen von X und Y an den Verein handele. Die Schenkungen waren jedoch nicht angezeigt worden, ebenso hatte der Verein keine Steuererklärung abgegeben. Damit wurden die Besteuerungsgrundlagen schließlich anhand der geltend gemachten Kosten der C-Gruppe geschätzt.
Die gesamte Situation war also "etwas intransparent". Allerdings ändert das nichts daran, daß so eine Gestaltung prinzipiell möglich ist. Dann aber sind die Gehaltszahlungen als Schenkungen anzuzeigen. So daß Schenkungsteuer fällig wird.
Man darf dabei nicht vergessen, daß eine solche Konstruktion den Gewinn des Sponsors (hier: Der C-Gruppe, damit effektiv der D-KG, damit von X und Y) deutlich reduziert. Das wiederum wirkt sich auf die Steuerzahlung der C-Gruppe, damit von X und Y aus.
Bundesgerichtshof: Verkäufer kann Kaufpreis erneut verlangen, wenn Käufer erfolgreich PayPal-Käuferschutz beantragt - VIII ZR 83/16 und VIII ZR 213/16
Der Bundesgerichtshof hat sich heute erstmals mit der Frage des sogenannten Käuferschutzes beschäftigt.
Bei Zahlungsdienstleistern wie PayPal gibt es einen Käuferschutz. Wenn der Käufer den Artikel nicht erhalten hat oder wenn der zugesandte Artikel stark von der Beschreibung abweicht: Dann kann der Käufer bei PayPal Käuferschutz beantragen. PayPal prüft, ob der Antrag - nach PayPal's Ermessen - gerechtfertigt ist. Falls ja, bucht PayPal das Geld wieder vom Verkäufer zurück zum Käufer.
Der Verkäufer hat also in so einem Fall womöglich weder den Artikel noch das Geld. In zwei unterschiedlich gelagerten Fällen verklagten die Verkäufer die Käufer auf Zahlung.
Der Bundesgerichtshof hat beide Fälle gemeinsam entschieden. Und festgestellt: Der Verkäufer kann auf die erneute Zahlung des Kaufpreises klagen.
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Verkäufer kann nach erfolgreichem Antrag des Käufers auf PayPal-Käuferschutz erneut Kaufpreiszahlung verlangen
http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=pm&Datum=2017&Sort=3&nr=80112&pos=0&anz=187
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Im ersten Verfahren VIII ZR 83/16 hatte eine GbR (spätere Beklagte) von dem Verkäufer ein Mobiltelefon für etwa 600 Euro auf eBay gekauft. Die Bezahlung erfolgte per PayPal. Der Kaufpreis wurde bezahlt, der Verkäufer verschickte das Gerät. Vereinbarungsgemäß unversichert. Das Päckchen kam nicht an. Ein Nachforschungsauftrag blieb erfolglos. Die Beklagte beantragte Käuferschutz. Der Kläger konnte PayPal keinen Versandnachweis erbringen. PayPal buchte das Geld zurück. Der Verkäufer klagte und bekam in zweiter Instanz recht. Das LG Essen (Urteil vom 10. März 2016 - 10 S 246/15) ließ Revision zu, die die Beklagte einlegte.
Im Verfahren VIII ZR 213/16 erwarb der Beklagte eine Metallbandsäge über den Onlineshop. Die Bezahlung erfolgte per PayPal. Später wurde Käuferschutz beantragt: Die gelieferte Säge entspreche nicht den gezeigten Bildern. Nach Aufforderung durch PayPal legte der Beklagte ein Privatgutachten vor. Demnach sei die Säge
> von "sehr mangelhafter Qualität" und "offensichtlich ein billiger Import aus Fernost".
PayPal buchte daraufhin den Kaufpreis zurück. Hier blieb die Klage in beiden Instanzen erfolglos (zuletzt Landgericht Saarbrücken - Urteil vom 31. August 2016 - 5 S 6/16). Dagegen Revision des Klägers / Verkäufers.
Der Kern der heutigen Entscheidung:
> Der unter anderem für das Kaufrecht zuständige VIII. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat entschieden, dass der Anspruch eines Verkäufers auf Zahlung des Kaufpreises zwar erlischt, wenn der vom Käufer entrichtete Kaufpreis vereinbarungsgemäß dem PayPal-Konto des Verkäufers gutgeschrieben wird. Jedoch treffen die Kaufvertragsparteien mit der einverständlichen Verwendung des Bezahlsystems PayPal gleichzeitig stillschweigend die weitere Vereinbarung, dass die betreffende Kaufpreisforderung wiederbegründet wird, wenn das PayPal-Konto des Verkäufers nach einem erfolgreichen Antrag des Käufers auf Käuferschutz rückbelastet wird.
Sprich: Einigen sich beide Parteien auf die Nutzung von PayPal und erhält der Verkäufer das Geld, dann kann er keine weiteren Ansprüche mehr geltend machen. Bucht PayPal das Geld aber anschließend wieder zurück, kann der Händler - auf anderen Wegen - den Kaufpreis erneut fordern.
Die Begründung: Der Käufer kann Käuferschutz beantragen, das kann erfolglos sein. Dann kann er auch Gerichte bemühen. Damit muß aber - nach einem erfolgreichen Antrag auf Käuferschutz - auch der Verkäufer das Recht haben, seine Forderung nun auf gerichtlichem Wege durchzusetzen.
> Namentlich mit Rücksicht auf diese Bestimmungen besteht kein Zweifel, dass es dem Käufer unbenommen sein soll, anstelle eines Antrags auf Käuferschutz oder auch nach einem erfolglosen Antrag die staatlichen Gerichte in Anspruch zu nehmen, um etwa im Fall einer vom Verkäufer gar nicht oder nicht wie geschuldet erbrachten Leistung Rückgewähr des vorgeleisteten Kaufpreises zu verlangen. Vor diesem Hintergrund ist es allein interessengerecht, dass umgekehrt auch der Verkäufer nach einem erfolgreichen Antrag des Käufers auf PayPal-Käuferschutz erneut - im Wege der Wiederbegründung seines Anspruchs auf Zahlung des Kaufpreises - berechtigt sein muss, auf die Kaufpreisforderung zurückzugreifen und zu ihrer Durchsetzung gegebenenfalls die staatlichen Gerichte anzurufen.
Die Konsequenzen dieses Prinzips:
Im ersten Fall wurde die Revision zurückgewiesen. Denn der Kläger hat einen Zahlungsanspruch. Das Gerät sei unstreitig versandt worden. Damit geht das Risiko des Nichterhaltens auf die Beklagte über.
Im zweiten Fall hatte das Berufungsgericht
> den Anspruch des Verkäufers auf Kaufpreiszahlung verneint
Das wurde per Revision erfolgreich angegriffen. Allerdings war dort unklar, ob die Beklagte gesetzliche Mängelgewährleistungsrechte geltend machen könne. Deshalb ging das zurück zum LG Saarbrücken.
Persönlich hätte mich jede andere Entscheidung sehr verwundert. Denn das hätte geheißen, daß der Rechtsweg für den Verkäufer nach einem erfolgreichen Antrag auf Käuferschutz abgeschnitten gewesen wäre.
Immerhin ist mit diesem Käuferschutz die Situation für Käufer weitaus komfortabler. Denn bei Mängeln müßten sonst sie auf Erstattung des Kaufpreises klagen. So liegt das Klagerisiko nach einem erfolgreichen Antrag auf Käuferschutz beim Verkäufer.
Die Formulierungen bei Heise
BGH: Klagen trotz Paypal-Käuferschutzes möglich
https://www.heise.de/newsticker/meldung/BGH-Klagen-trotz-Paypal-Kaeuferschutzes-moeglich-3898019.html
> Bei einem Internet-Einkauf über Paypal hat im Streitfall nicht der Online-Bezahldienst das letzte Wort. Verkäufer können den Kunden trotz Paypal-Käuferschutzes später auf Zahlung in Anspruch nehmen
und im Tagesspiegel
Paypal: Wie ein Urteil die Position von Online-Käufern verschlechtert
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/paypal-wie-ein-urteil-die-position-von-online-kaeufern-verschlechtert/20620266.html
> Bundesgerichtshof weicht Schutzklausel des Bezahldienstes Paypal auf. Verkäufer können künftig klagen. Käufer haben das Nachsehen.
verwundern mich deshalb etwas. Natürlich müssen in einem Rechtsstaat Gerichte das letzte Wort haben. Und da die Käufer klagen können, muß auch den Verkäufern der Rechtsweg offenstehen.
Wichtig dabei ist, daß das Urteil über PayPal hinausgeht. Auch andere Zahlungsdienstleister bieten einen ähnlichen Käuferschutz. Etwa Paydirekt, Amazon Pay, Billpay und Sofortüberweisung von Klarna und Barzahlen.
Völlig überzogen finde ich die Aussage im Tagesspiegel vom vzbv:
> Verbraucherschützer halten die Rechtsprechung für einen schweren Schlag gegen Paypal. In seiner aktuellen Ausgestaltung sei das betroffene Käuferschutzprogramm „so gut wie wertlos“, wenn der Verkäufer den Kunden anschließend doch noch verklagen könne, befürchtet Heike Schulze vom Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV).
Ich sehe da überhaupt keinen "schweren Schlag gegen PayPal". Sondern schlichtweg Symmetrie: Können sich beide nicht einigen, steht beiden der Weg zum Gericht offen. Es kann auch nicht im Sinne von solchen Zahlungsdienstleistern sein, hier "endgültige Urteile" zu fällen. Die dortigen Mitarbeiter sind keine Richter. Sie können bsp. die Details lokaler Gesetzgebungen (etwa die Mängelgewährleistungsrechte) gar nicht so genau kennen. Der Käuferschutz greift aber in diese lokalen Rechte und Pflichten von Verkäufern und Käufern ein. Also muß eine gerichtliche Überprüfung möglich sein.
SEPA Instant Credit Transfer - SCT Inst - ist seit heute aktiv - Überweisungen zwischen acht europäischen Staaten in 15 Sekunden möglich - eventuell der Tod von Paydirekt
Mit dem heutigen Tag ist es - endlich - soweit: Die endlos lahmen Überweisungen gehören der Vergangenheit an. Zumindest dann, wenn die eigene Bank und die Empfängerbank bereits "Instant Credit Transfer" - kurz: SCT Inst - unterstützen.
Vor den SEPA-Überweisungen dauerten Überweisungen teilweise mehrere Tage. Zeit, in der das Geld weder dem Überweiser noch dem Empfänger zur Verfügung stand. Und von den Banken für eigene Zwecke genutzt werden konnte.
Dann kam SEPA - die Single Euro Payments Area. Und sorgte dafür, Überweisungen innerhalb des SEPA-Zahlungsraums nur noch einen Arbeitstag dauern durften. Mit dem "Seiteneffekt", daß endlich auch die mehrtägigen innerdeutschen Überweisungen der Vergangenheit angehörten.
Mit dem Instant Credit Transfer ist nun auch das Geschichte.
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Instant credit transfers are now a reality in eight European countries: A significant step towards faster, more innovative and digital payments in Europe
https://www.europeanpaymentscouncil.eu/news-insights/news/instant-credit-transfers-are-now-reality-eight-european-countries
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585 Payment Service Provider (PSP) sind mit an Bord. Damit können bis zu 15.000 Euro überwiesen werden. Und dies zu jeder Zeit an jedem Tag, auch an Wochenenden und an Feiertagen. Einzigste Einschränkung: Die Transaktion muß in Euro abgewickelt werden.
Die 585 PSP sind in den folgenden acht Staaten zu finden:
> Austria, Estonia, Germany, Italy, Latvia, Lithuania, the Netherlands and Spain
Wenn man das mit den derzeit 19 Euro-Staaten
https://de.wikipedia.org/wiki/Eurozone
> Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Österreich, Portugal, die Slowakei, Slowenien, Spanien und die Republik Zypern
vergleicht, dann fehlen noch ein paar Staaten. Frankreich, Belgien, Finnland, Irland, Luxemburg, Portugal dürften die größeren sein.
Bei SCT Inst gilt dasselbe wie bei SEPA-Überweisungen: Es spielt keine Rolle, ob es sich um eine Inlandsüberweisung oder eine Überweisung innerhalb des SCT-Inst-Raumes handelt.
Ein PDF
The top 10 benefits of the SEPA Instant Credit Transfer Scheme
https://www.europeanpaymentscouncil.eu/sites/default/files/infographic/2017-11/EPC%20infographic_SCT%20Inst%20benefits_November%202017.pdf
listet die Vorteile:
(1) Schnell, (2) jederzeit (24/7/365). (3) Mit 15.000 Euro deckt es viele der täglichen Zahlungen ab, so daß die Jahressummen kontinuierlich steigen dürften und das Verfahren damit auch für größere Unternehmen attraktiver werden dürfte.
(4) Dasselbe Schema für inländische und ausländische Überweisungen. In vielen Staaten sei es das einzigste Schema mit diesem Merkmal. Das dürfte für eine steigende Zahl der Nutzer sorgen.
(5) Es ist eine digitale Technik, die online genutzt werden kann. (6) Es könne das Cash-Management der Unternehmen erleichtern, weil Zahlungen sofort ausgeführt werden.
(7) Es habe das Potential, Bargeld und Schecks abzulösen.
(8) Es fördert die zukünftige Harmonisierung des Euro-Raumes.
(9) Es sei sicher und die Lösungen, die auf SCT Inst basieren, würden mit Kunden- und Datenschutz verträglich sein.
(10) Es basiert auf dem SEPA Credit Transfer Scheme, das sorgt dafür, daß die Implementation einfacher sei.
In einem Info-PDF werden die Top 20 Anwendungsfälle genannt:
20 top use-cases of the SCT Inst scheme (among plenty more)
https://www.europeanpaymentscouncil.eu/sites/default/files/infographic/2017-11/EPC%20infographic_SCT%20Inst%20top%20uses_November%202017.pdf
Bei Bargeld- oder Schecktransaktionen. Aber auch bei Auktionen, entweder offline oder per Internet: Der Käufer zahlt sofort - oder ein anderer bekommt den Zuschlag.
Bei Zahlungen in Notfällen: Der Empfänger hat das Geld sofort. Oder bei Käufen unter Verbrauchern, ein Gebrauchtwagenkauf und ähnliches. Viel Bargeld ist risikoreich, die Überweisung dauert.
Ähnlich bei Zahlungen von Privatpersonen an Unternehmen: Etwa Zahlungen an Handwerker, Elektriker. Die sofortige Aktivierung von Diensten. Oder die Bezahlung eines neuen Autos. Die Bezahlung von Steuern, so daß bei Verzug sofort gezahlt werden kann.
Ähnlich von Unternehmen zu Personen: Freelancer und day-worker können jeden Tag oder sofort nach der Projektfertigstellung ihr Geld erhalten.
Beim Zahlungsverkehr zwischen Unternehmen könnten Bank-bestätigte Schecks der Vergangenheit angehören.
Weiter aus dem ersten Link:
Dieser Zahlungsraum soll ausgedehnt werden, bis er schließlich 34 europäische Staaten umfasst. PSP von
> Belgium, Finland, Germany, Malta, the Netherlands, Portugal and Sweden
Ferner soll SCT Inst regelmäßig geprüft werden. So sei eine Anhebung der 15.000 Euro denkbar. Das würde SCT Inst für größere Unternehmen attraktiver machen.
Wenn man etwas über die Konsequenzen nachdenkt, dann könnte SCT Inst Bargeld ersetzen. Ohne, daß man eine Karte oder ähnliches benötigt. Einfach mobil bei der eigenen Bank einloggen. Die Überweisung vornehmen. Der Verkäufer, mit dem man grade zusammen ist, sieht in seinem Bankkonto nach. Und sieht, daß das Geld angekommen ist. Also kann er die Ware übergeben.
Weitergedacht hieße dies allerdings, daß größere Unternehmen ihren Verkäufern entsprechende Zugriffsmöglichkeiten auf das Konto einrichten müßten. Da wird es spannend.
In Deutschland bietet aktuell wohl nur die Hypovereinsbank das bereits an.
HypoVereinsbank startet als erste Bank in Deutschland Instant Payments Angebot
https://press.hypovereinsbank.de/cms/german/press/showdetail.html?id=9552
Da wurde zum heutigen Start Geld in 2,5 Sekunden von Deutschland nach Italien überwiesen.
Kunden der Bank können ab sofort Instant Payments - Zahlungen empfangen. Ab dem 27.11.2017 sollen Kunden solche Überweisungen über das normale Online-Banking auch selbst auslösen.
Interessant ist, ob nicht SCT Inst dem Zahlungsdienst Paydirekt ( https://www.paydirekt.de/ ), der sich als Konkurrent von PayPal etwas herumschleppt, endgültig das Wasser abgräbt bzw. diesen überflüssig macht. Schließlich genügt es, daß der Verkäufer dem Käufer eine Rechnungsnummer oder eine Zufallszeichenfolge zum Bezahlen mitgibt. Der Käufer überweist das sofort. Kann der Verkäufer sein Konto abfragen, dann ist ein dazwischengeschalteter Dienst (sei es PayPal oder Paydirekt) überflüssig.
Kaffeesatz-Recycling - britisches Startup Bio Bean produziert mit Shell Biodiesel B20 aus Kaffeesatz - ein Doppeldeckerbus soll in London ein Jahr damit fahren
bio-bean® on Twitter
twitter.com“We’re so excited to finally launch our coffee biodiesel project! Thanks to bio-bean, @Shell and Argent Energy, your #coffee is now helping fuel London buses! Visit https://t.co/6GY5bVEpuB to find out more. #makethefuture #London”
Kaffee wird in rauhen Mengen getrunken. Aber was passiert eigentlich mit dem Kaffeesatz? Der landet im besten Fall in der Biotonne und wird zu Kompost. Im schlechten Fall landet er auf dem Müll.
Aber kann man mit Kaffeesatz auch noch andere Dinge machen? Das britische Startup Bio Bean hat bereits verschiedene Dinge entwickelt. So gibt es Coffee Logs, das sind Briketts. Da wird der Kaffeesatz verbrannt. Ähnlich ist das bei Pellets. Aber es läßt sich auch Biodiesel daraus herstellen.
Zusammen mit Shell soll nun ein Londoner Doppeldeckerbus ein Jahr mit diesem Biodiesel B20 betrieben werden.
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https://twitter.com/bio_bean_UK/status/932511386558763009
> We’re so excited to finally launch our coffee biodiesel project! Thanks to bio-bean, @Shell and Argent Energy, your #coffee is now helping fuel London buses! Visit https://buff.ly/2ARjJsx to find out more. #makethefuture #London
Der Link geht zur Shell-Mitteilung: Helping to power London’s buses with coffee
http://www.shell.com/energy-and-innovation/make-the-future/bio-bean-helping-power-londons-buses-with-coffee.html
Das Video direkt auf YouTube: Coffee and a bright idea are helping power buses | Shell #makethefuture
https://www.youtube.com/watch?v=AnXR-MKhg64
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Demnach gibt es alleine in London pro Jahr 200.000 Tonnen Kaffeesatz. Da kann man natürlich fragen: Läßt sich das sinnvoll nutzen?
Inzwischen ist das Unternehmen dazu in der Lage, pro Jahr 50.000 Tonnen Kaffeesatz zu verarbeiten. Der Kaffeesatz wird von Straßenläden eingesammelt, die Kaffee verkaufen. Und von Unternehmen. Daraus läßt sich Kaffeeöl gewinnen. Das läßt sich mit normalem Diesel mischen, daraus entsteht das B20. Die 20 steht für einen 20 % - Anteil von Biokomponenten.
Dieses B20 kann direkt von Londoner Doppeldeckerbussen genutzt werden. Hineingesteckt werden etwa 6000 Liter Kaffeeöl. Das reicht bei einem Bus insgesamt für ein Jahr.
Die Unternehmenswebsite enthält in der Rubrik Products
http://www.bio-bean.com/products/
Informationen zu den verschiedenen Produkten.
Wobei mich die Menge von 200.000 Tonnen alleine für London etwas wundert. Denn hier
Vier Kilo jährlich pro Kopf: Hoher Preis lässt Deutsche weniger Kaffee konsumieren
http://www.t-online.de/leben/essen-und-trinken/id_82482812/kaffeekonsum-der-deutschen-vier-kilo-jaehrlich-pro-kopf.html
ist mit Datum 14.10.2017 davon die Rede, daß in Deutschland etwa 345.000 Tonnen Kaffeebohnen 2016 in Deutschland verkauft wurden.
Photo-realistische Bleistiftzeichnungen - photo-realistic Pencil Drawings - der japanische Künstler Kohei Ohmori malt Personen und Metallgegenstände
大森 浩平 - Kohei Ohmori on Twitter
twitter.com“鉛筆画、残すはナットの右面だけ。PencilDrawing, Only in the right side of nut.https://t.co/RWBRATTixs”
Mit Bleistiften zeichnen? Da mag man - als Laie - an alles mögliche denken. Aber daß die Bilder so genau werden, daß sie wie Schwarzweiß-Photographien wirken? Wohl eher nicht, wie soll das gehen.
Für den grade mal 22-jährigen japanischen Künstler Kohei Ohmori ist das sein Thema. Er malt - nur mit spitzen Bleistiften - Personen. Und Metallgegenstände.
Wenn Sie bei letzterem denken: "Was soll daran besonders sein?" Dann werfen Sie einen Blick auf diese Photos der Bleistiftzeichnungen.
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Ein Bild von seinem Twitter-Account: Die rechte Seite der Schraubenmutter fehlt noch
https://twitter.com/kohei6620/status/927816146375532544
> PencilDrawing, Only in the right side of nut.
Ein Beitrag mit diversen Bildern: Photo-realistic Pencil Drawings by Japanese Artist Kohei Ohmori
https://www.designswan.com/archives/photo-realistic-pencil-drawings-by-japanese-artist-kohei-ohmori.html
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Mehr als 200 Stunden wendet er für ein Bild auf. Bei einer 40-Stunden-Woche sind das mindestens fünf Wochen konzentriertes Arbeiten, bei dem jeder Strich korrekt sein muß.
Als Vorlage für diese Metallschraube, die auf einer Metallmutter liegt, verwendet er ein großes Photo, das er bis ins letzte Detail abzeichnet.
Der Twitter-Account: @kohei6620
https://twitter.com/kohei6620
Auf Instagram: @kohei6620
https://www.instagram.com/kohei6620/
Dazu gibt es eine ganze Armada von Bleistiften:
https://www.instagram.com/p/BUUQT4EgNQV/
Die Gesamtzahl der verschiedenen Bilder ist relativ niedrig. Aber bei einer "Produktionszeit" von fünf Wochen für ein Bild ist das irgendwie egal.
Wenn man sich die Größe von Schraube und Schraubenmutter ansieht, dann müßten mindestens drei Wochen alleine für die Schraube notwendig gewesen sein. Kaum zu begreifen, daß man so etwas mit einem Bleistift erschaffen kann.
Bundesfinanzhof: Kein Anspruch auf Prozesskostenhilfe (PKH) bei Nichtbeantwortung von Fragen zum Vermögen - Beschluss XI S 3/17
Wenn jemand gegen Entscheidungen des Finanzamts oder des angerufenen Finanzgerichts vorgehen möchte, dann steht ihm - prinzipiell - ein Anspruch auf Prozesskostenhilfe zu. Aber: Wenn jemand so einen Antrag stellt: Gibt es dann Mitwirkungspflichten?
Der Bundesfinanzhof hat sich mit einem solchen Thema beschäftigt. Und am 21.09.2017 dazu einen Beschluss gefaßt, der am 15.11.2017 veröffentlicht wurde.
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BUNDESFINANZHOF Beschluss vom 21.9.2017, XI S 3/17 (PKH) - ECLI:DE:BFH:2017:B.210917.XIS3.17.0
Ablehnung von PKH bei Nichtbeantwortung von Fragen zum Vermögen
https://juris.bundesfinanzhof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bfh&Art=en&Datum=Aktuell&nr=35207&pos=1&anz=53
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Der Leitsatz:
> NV: Beantwortet der Antragsteller Fragen des Gerichts zu seinem Vermögen derart unvollständig, dass nicht beurteilt werden kann, ob er über einzusetzendes Vermögen verfügt oder eine Beleihung des Vermögens möglich ist, ist der Antrag auf Gewährung von PKH abzulehnen.
Der Antragsteller hatte Prozesskostenhilfe beantragt, um Beschwerde wegen Nichtzulassung der Revision gegen das Urteil des Niedersächsischen Finanzgerichts (FG) vom 23. März 2017 11 K 276/16 einzulegen. Es gab schon früher ein Verfahren XI S 1/17 (PKH), da hatte der Antragsteller einen Fragebogen über seine persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse eingereicht.
Prozesskostenhilfe kann beantragt werden, wenn eine Partei nach ihren persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnissen die Kosten der Prozessführung nicht, nur zum Teil oder nur in Raten aufbringen kann, falls
> die beabsichtigte Rechtsverfolgung oder Rechtsverteidigung hinreichende Aussicht auf Erfolg bietet und nicht mutwillig erscheint.
Allerdings hat ein Beteiligter sein Vermögen für die Prozessführung einzusetzen, sofern das zumutbar ist.
Dabei ging es nur um einen geringen Betrag:
> voraussichtlicher Kosten der Prozessführung von lediglich 385 EUR
Ferner teilte der Antragsteller mit:
> Der Antragsteller hat mit Schreiben vom 10. Juli 2017 angegeben, über Grundvermögen (Grundstück nebst Gebäude) zu verfügen, das einen Wert von 220.000 EUR hat, sowie über 11,3 ha Acker- und Grünland mit einem Wert von 135.000 EUR.
Daraufhin ging nochmals Post vom Bundesfinanzhof zum Antragsteller:
> Der Senat hat daraufhin mit Schreiben vom 1. August 2017 den Antragsteller u.a. um Erläuterung der Wertansätze sowie Mitteilung der auf dem Grundbesitz ruhenden Grundschulden gebeten. Außerdem wurde der Antragsteller unter Hinweis auf eine Entscheidung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs vom 8. Februar 2010 22 B 09.2171 gebeten, dem Senat zu erläutern, warum die Prozesskosten nicht durch Aufnahme eines Darlehens finanziert werden können.
Die Antwort darauf hat der Bundesfinanzhof wohl als gänzlich ungenügend eingeschätzt.
> Diese Fragen hat der Antragsteller mit seinem Schreiben vom 19. August 2017 ungenügend beantwortet. Er macht geltend, dass der Beklagte (das Finanzamt) wegen einer Forderung von weniger als 1.400 EUR die Zwangsversteigerung betreibt. Der Erlös aus der Zwangsversteigerung dürfte sicher zu höheren Erlösen als 1.400 EUR und damit zur Zahlungsfähigkeit führen. Zum anderen wird die Zwangsversteigerung offenbar nur in eine von wohl mehreren Flurnummern betrieben. Ohne Mitteilung, wie hoch die gesamten Verbindlichkeiten momentan sind, welche Grundsicherheiten an welchen Grundstücken ggf. bestellt sind usw., kann in keiner Weise überprüft und beurteilt werden, ob dem Antragsteller die Verwertung/Beleihung von Immobilien zugemutet werden kann.
Da hat der Antragsteller also einerseits nach eigenen Angaben ein "relativ hohes Vermögen" von insgesamt 355.000 Euro. Andererseits scheint er über so geringe Barmittel zu verfügen, daß er die weniger als 1.400 Euro gegenüber dem Finanzamt nicht begleicht, so daß dieses eine Zwangsvollstreckung betreibt. Schließlich stellt er einen Antrag auf Prozesskostenhilfe, teilt dann aber nicht genau mit, wie sich die Bewertung zusammensetzt und ob es für die Finanzierung der grade mal 385 Euro nicht auch andere Möglichkeiten gäbe.
Persönlich fehlt mir für solche Anträge "etwas das Verständnis".
Indien erklärt Unsafe Selfies den Krieg - Zahl der Selfie-Toten in Indien besonders hoch - Killfie - #dangerousselfies für kritische Areale
India Declares War On Unsafe Selfies
www.npr.orgIndia's authorities have a message to share for all takers of selfies: Stay away from wild animals, cliffs, crashing surf and monsoon floods. Is anyone listening?
Mal ein Selfie schießen? Solange die Situation harmlos ist, sollte das kein Problem sein. Allerdings: Offenbar scheinen manche Leute für das "perfekte Selfie" sehr weit zu gehen. Nämlich zu weit.
In Indien scheint das ein besonderes Phänomen zu sein.
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India Declares War On Unsafe Selfies
https://www.npr.org/sections/goatsandsoda/2017/11/14/563255936/india-declares-war-on-unsafe-selfies
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Der Mann auf diesem Photo oben: Hinter ihm scheint es massiv abwärts zu gehen. Im Juli war ein Mann mit Freunden in einen eigentlich abgesperrten Bereich im Bannerghatta Biological Park in Bengaluru geschlichen. Er machte ein Photo von sich mit einem Elephanten im Hintergrund. Das Tier trampelte ihn tot.
Ebenfalls im Juli: Vier Leute saßen auf einer Klippe, an die hohe Wellen brandeten. Machten Selfies. Bis sie von den Wellen fortgerissen wurden. Alle vier ertranken. Da ist sogar ein Video bei "The Times of India" verlinkt, das die vier unmittelbar vor und während der tödlichen Welle zeigt.
Caught on cam: 4 drown while taking selfie at Nagoa beach
https://timesofindia.indiatimes.com/videos/news/caught-on-cam-4-drown-while-taking-selfie-at-nagoa-beach/videoshow/59728348.cms
Die Polizei von Mumbai hat 16 kritische Zonen in der Stadt identifiziert. Das sind nun No-Selfie-Zonen. In dem Artikel ist von einem indischen "Selfie fever" die Rede.
Mumbai enforces 'no-selfie' zones after string of fatal accidents
https://www.theguardian.com/world/2016/feb/25/mumbai-no-selfie-zones-string-fatal-accidents-india
Da gibt es zwar Stellen mit "ikonischen Bildern". Aber im Januar 2016 fielen drei Frauen ins Wasser, während sie im "Bandra Fort" Selfies machten. Ein Mann konnte zwei retten. Und ertrank beim Versuch, die dritte zu finden.
Wenn man nach "Bandra Fort" sucht: Das sind alte Gemäuer, unmittelbar am Wasser.
Im Juni 2017 veröffentlichte Samsung ein Warnvideo. Das aktuell auf 150 Millionen Aufrufe kommt.
Samsung cares for a Safe India
https://www.youtube.com/watch?v=QZdP-G-F0a8
Mobile Geräte mögen doch bitte nicht während der Fahrt verwendet werden. Da gab es den Hashtag #SafeIndia dazu. Ein Familienvater verabschiedet sich morgens von seiner Frau und seiner kleinen Tochter, er fährt mit dem Moped los. Und verunglückt kurz darauf, weil er sein mobiles Gerät nutzt.
Im Jahr 2016 wurde eine Studie mit dem sprechenden Titel "Me, Myself and My Killfie" veröffentlicht.
> The title of the report uses the word "killfie" to describe selfies taken under circumstances dangerous enough to kill you.
Da hatten Forscher weltweit nach Todesfällen im Zusammenhang mit Selfies gesucht. Selfies könnten meist harmlos sein. Aber in bestimmten Situationen auch tödlich. Das für Indien alarmierende Ergebnis:
> The research team found accounts of 127 reported deaths by selfie between 2014 to 2016, with more than half in India.
Von 127 Berichten über Selfie-Tote zwischen 2014 und 2016 waren mehr als die Hälfte der Toten in Indien zu beklagen.
Daraufhin identifizierten die Forscher tausende gefährliche Stellen in Indien und in der ganzen Welt. Und bauten eine App "Saftie" (Safety + Selfie), die vor gefährlichen Zonen warnt. Nutzer werden auch darüber informiert, wenn das eine Zone mit einem der 127 Todesfälle war.
Auch die Polizei in Mumbai warnte in diesem Juni wieder auf Twitter: Die Monsunzeit verlockt wohl zu gefährlichen Selfies.
https://twitter.com/MumbaiPolice/status/879974642953240576
> Don't make 'taking a selfie' mean 'taking your own life' #SafeMonsoonTips
Man hat nur ein einziges Leben. Das sollte man nicht für ein "spektakuläres Photo" aufs Spiel setzen. Sonst war das womöglich die letzte eigene Aktivität.
Nacht - Nebel - Neon - Nachtszenen in Neonlicht getaucht - die Bilderwelten der Photographin Elsa Bleda
Nighttime City Scenes Bathed in Neon by Photographer Elsa Bleda
www.thisiscolossal.comPhotographer Elsa Bleda captures hazy moments that linger on the outskirts of the cities she visits in Eastern Europe and South Africa. Bleda is drawn to nighttime scenes bathed in colored light, such as a flock of pigeons illuminated by pink neon, or a lone gas station emitting an eerie blue glow.
Wenn ich hier in Berlin jetzt im November aus dem Fenster sehe, dann fällt mein Blick auf den Fernsehturm. Umgeben von einem relativ hellen Horizont. Klar, hier in Berlin gibt es viele Lichter. Aber meist sind das normale Lampen, so daß das ein diffuser heller Ton ist.
Ganz anders dagegen die intensiven Nachtbilder der Photographin Elsa Bleda. Sie war in Osteuropa und in Südafrika unterwegs. Und hat diverse Photographien mit intensivem Neonlicht mitgebracht.
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Nighttime City Scenes Bathed in Neon by Photographer Elsa Bleda
http://www.thisiscolossal.com/2017/11/nighttime-city-scenes-bathed-in-neon-by-photographer-elsa-bleda/
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Etwa die Tankstelle, die in einem mysteriösen Blau schimmert. Gedämpft durch den Nebel.
Oder die Tauben, die von einem intensiven pinken Neonlicht beleuchtet werden. Oder eine einzelne, entfernte Person, die vielleicht von einem Autoscheinwerfer angestrahlt wird. Kontrastiert von einem türkisfarbenen Neonlicht, das aus einem Haus hinter kahlen, schwarz aufragenden Bäumen kommt.
2016 gab es eine Ausstellung "Nightscapes" in der Kalashnikovv Gallery gallery in Johannesburg. Auf der Redbull-Seite finden sich weitere Bilder von ihr.
The hauntingly beautiful nightscapes of Elsa Bleda
https://www.redbull.com/za-en/elsa-bleda-nightscapes
Das war wohl eine von Red Bull Südafrika finanzierte Tätigkeit. Auf Instagram berichtet sie davon:
https://www.instagram.com/p/BYTbC2ADb6v/
> Driving endlessly every night, discovering new places, chasing fog(literally), trying to light crazy places, stargazing at pitch black spots and only sleeping after the sun is up.
Endlose Fahrten jede Nacht, die Suche nach neuen Orten, den Nebel jagend. Und geschlafen hat sie immer nur tagsüber. Die Rückkehr in die Realität
> It's always strange coming back to reality after such intense and dreamy shoots.
Das sei jedesmal "strange" nach solchen intensiven Photoaufnahmen.
Ihr Instagram-Account:
https://www.instagram.com/elsableda/
Geheimnisvolles Licht zwischen den Bäumen:
https://www.instagram.com/p/BQtLcnrDHqy/
Einzelne Bäume, von Nebel umhüllt.
https://www.instagram.com/p/BNkvR4DFKdI/
Eine beeindruckende Sammlung von Bildern. Bei denen man den Eindruck hat, daß hinter jedem einzelnen dieser vielen Nebel-Bilder ein unendlicher Aufwand steckt.
Bundesgerichtshof: Widerrufsrecht beim Online-Matratzenkauf wird dem Europäischen Gerichtshof zur Vorabentscheidung vorgelegt - VIII ZR 194/16
Wer als Verbraucher im Internet Waren bestellt, der schließt einen sogenannten Fernabsatzvertrag ab. Damit hat er einen Anspruch auf ein üblicherweise 14-tägiges Widerrufsrecht. Allerdings: Dieses Widerrufsrecht gilt nicht, wenn versiegelte Ware geliefert wurde, die aus Gründen des Gesundheitsschutzes oder der Hygiene nicht zur Rückgabe geeignet ist und wenn die Versiegelung entfernt wurde.
Ferner hat der Verkäufer die Pflicht, den Käufer über diese Einschränkung des Widerrufsrechts zu informieren.
Nur: Gilt das auch für Matratzen?
Der Kläger hatte im Jahr 2014 eine "Dormiente Natural Basic" Matratze zum Preis vom 1.094,52 € bestellt. Diese war bei der Auslieferung mit einer Schutzfolie versehen, der Kläger entfernte diese.
Einige Tage später teilte er der Verkäuferin mit, daß er die Matratze zurückgeben wolle, eine Spedition möge das erledigen. Die Verkäuferin kam dieser Aufforderung nicht nach, der Kläger beauftragte schließlich selbst eine Spedition.
Anschließend reichte er Klage ein (Erstattung Kaufpreis und Rücksendekosten - 1.190,11 €). Amtsgericht und Landgericht Mainz gaben der Klage statt. Das Landgericht ließ Revision zu.
Der Bundesgerichtshof hat dies nun mit heutigem Beschluß dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) vorgelegt.
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Bundesgerichtshof legt Fragen zum Widerrufsrecht beim Online-Matratzenkauf dem Europäischen Gerichtshof zur Vorabentscheidung vor - Beschluss vom 15. November 2017 - VIII ZR 194/16
http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=pm&Datum=2017&Sort=3&nr=80023&pos=0&anz=178
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Die EU-Vorschrift:
> Art. 16 Buchst. e Verbraucherrechterichtlinie
>
> Die Mitgliedstaaten sehen bei Fernabsatzverträgen und außerhalb von Geschäftsräumen geschlossenen Verträgen kein Widerrufsrecht nach den Art. 9 bis15 vor, wenn versiegelte Waren geliefert werden, die aus Gründen des Gesundheitsschutzes oder aus Hygienegründen nicht zur Rückgabe geeignet sind und deren Versiegelung nach der Lieferung entfernt wurde.
Einerseits spricht der Senat davon, daß die Vorschrift Ausnahmen aufzählt. So daß Matratzen eher nicht dazu gehören, weil Reinigungsmaßnahmen möglich seien, so daß die zurückgesandte Matratze zumindest als gebrauchte Sache wieder verkauft werden könnte. Andererseits gibt es einen zwar nicht verbindlichen, aber eben vorhandenen Leitfaden der Generaldirektion Justiz der Europäischen Kommission, der Auflegematratzen als Beispiel für das Eingreifen dieses Ausnahmetatbestandes benennt (neben Kosmetika).
Sprich: Da soll der Europäische Gerichtshof entscheiden, ob Matratzen nun unter diese Ausnahme fallen oder nicht.
Sollte der EuGH feststellen, daß Matratzen unter diese Ausnahmeregelung fallen, so daß das Widerrufsrecht erlischt, wenn die versiegelte Verpackung entfernt wird. Dann will der Bundesgerichtshof wissen, wie eine solche "versiegelte Verpackung" beschaffen sein muß und wie die Informationspflichten des Verkäufers über diesen Verlust des Widerrufsrechts bei der Öffnung der Versiegelung auszusehen haben.
Angesichts des boomenden Online-Handels dürfte die EuGH-Entscheidung für so einige Unternehmen sehr wichtig werden. Ist die Regelung über die Ausnahmen eher eng auszulegen, so daß Matratzen nicht darunter fallen? Und wenn sie darunterfallen: Wie muß die Versiegelung aussehen und wie kommen Händler ihren dann existierenden Informationspflichten nach.
Re:Scam - Scammer per Chatbot in sinnfreie Kommunikation verwickeln - und sie damit von Dialogen mit anderen Scam-Opfern abhalten
Re:scam
www.youtube.comNext time you get sent a scam email FORWARD it me@rescam.org. Hey, like the video said, I’m Re:scam. Netsafe built me as a new weapon in the fight against th...
Sicherlich kennen Sie das auch: Irgendwelche Spam-Nachrichten, die einem riesige Summen versprechen. Oder Romance-Scammer, die ein angebliches Interesse an einer Beziehung suggerieren. Oder Phishing-Mails, die versuchen, Sie auf eine Website zu locken. Persönlich habe ich mich zwar noch nie auf solche Dialoge eingelassen, weil mir meine Zeit dafür einfach zu schade war.
Aber ich hatte schon davon gelesen, daß Leute das absichtlich ausprobiert haben. So als kleine soziale Studie. Was für Argumente genannt werden, wie sich das entwickelt.
Das neuseeländische Sicherheitsunternehmen Netsafe hat nun den Spieß rumgedreht. Und einen Chatbot geschrieben, der auf Spam- und Phishing-Mails reagiert. Um so den Spammer in einen möglich lang anhaltenden Dialog zu verwickeln.
Ein YouTube-Video:
Re:scam
https://www.youtube.com/watch?v=jPajqAJWiNA
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Das Prinzip: Nutzer mögen E-Mails an me@rescam.org weiterleiten. Und dann:
> Next time you get sent a scam email FORWARD it me@rescam.org. Hey, like the video said, I’m Re:scam. Netsafe built me as a new weapon in the fight against the billion-dollar email scam industry. I’m a sophisticated AI email program designed to reply to email scammers. When you forward a scam to me I adopt one of my many personas and I engage them in conversation, so they waste their time talking to a computer instead of targeting real people. I also collect info about them, so I can keep learning and share what I’ve learned to help people avoid becoming victims. I never use your email, so it’s safe for you.
Einer der fiktiven Persönlichkeiten wird ausgewählt, um auf die Anfrage zu reagieren. Mit dem Ziel, daß diese sich mit einem Computer unterhalten, anstatt weitere tatsächliche Personen anzugreifen. Ferner soll damit die Datenbank über Scammer ausgebaut werden.
Die Website
Re:scam
https://www.rescam.org/
spricht von 12 Milliarden Dollar Schaden pro Jahr durch Scammer. Die Scammer agieren weltweit, die Verfolgung scheitert aber meist schon an den Ländergrenzen. Dann gibt es Beispiele:
- Banking Scam
- Beneficiary Scam (Sie haben gewonnen)
- Romance Scam
- Western Union Scam
Allerdings funktioniert da teilweise der nächste Punkt nicht. Ein Problem, das auch bei der FAQ auftaucht.
71,578 Mails wurden bislang weitergeleitet. Wer weiterlesen möchte, kann die FAQ-Punkte mit der rechten Maustaste im neuen Tab öffnen. So lassen sich diese lesen.
Grade dorthin eine Mail weitergeleitet. Nun werden schon 72,261 Mails als empfangen gemeldet.
Grossbritannien: Pro Tag ohne funktionierendes Internet oder Telefon - 8 britische Pfund - kommt Techniker nicht, kostet das 25 Pfund - vorbildliche Ofcom-Regelung
Automatic compensation for broadband and landline users
www.ofcom.org.ukBroadband and landline customers will get money back from their providers when things go wrong, without having to claim it, following an Ofcom review.
Man kann ja fast neidisch werden. Die britische Ofcom, die Regulierungsbehörde für Telefon- und Internetzugänge, hat eine interessante Mitteilung veröffentlicht.
Viele Telekommunikationsunternehmen würden sich nicht um den Service kümmern. Deshalb gäbe es - ok, erst ab 2019 - automatische Entschädigungszahlungen. Die sich durchaus zusammenläppern könnten.
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Automatic compensation for broadband and landline users
https://www.ofcom.org.uk/about-ofcom/latest/media/media-releases/2017/automatic-compensation
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> So Ofcom set out plans for people to be compensated automatically by providers for slow repairs, missed appointments and delayed installations. This means credit on a customer’s account – without having to ask.
Für langsame Reparaturen, nicht eingehaltene Termine und verzögerte Installationen. Also für all das, was auch hier in Deutschland immer wieder für deutlichen Ärger sorgt. Leute ziehen um - und sind wochen- oder monatelang ohne Telefon- und Internetanschluß. Dann wird ein Termin vereinbart. Der Kunde muß sich dafür einen Tag frei nehmen. Der Techniker kommt nicht. Oder etwas funktioniert nicht. Und es dauert Tage oder Wochen, bis das repariert ist.
Die Gesellschaften BT, Sky, TalkTalk, Virgin Media and Zen Internet, die zusammen etwa 90 Prozent der britischen Nutzer abdecken, beteiligen sich an dem Programm.
Dann gibt es drei Varianten:
- Eine verzögerte Reparatur nach einer Störung, die nicht innerhalb von zwei Kalendertagen vollständig repariert ist. Da gibt es 8 britische Pfund für jeden Tag ohne Reparatur.
- Nicht eingehaltene Termine: Ein Techniker erscheint nicht zum vereinbarten Termin. Oder er sagt den Termin in weniger als 24 Stunden ab. Das kostet 25 britische Pfund.
- Verzögerung beim Neuanschluß: Es gibt einen Bereitstellungstermin, der wird nicht eingehalten. Das kostet pro Tag 5 britische Pfund.
Aktuell gäbe es nur in 15 Prozent der Fälle Entschädigungen. Das seien meist nur sehr geringe Beträge. Nun sollen die Zahlungen automatisch erfolgen. Da dies umfangreiche Änderungen bei den Abrechnungssystemen und in Callcentern erfordert, gibt es dafür eine 15-monatige Einführungszeit. Deshalb der Start erst 2019.
Ein Problem sei, daß viele der Verträge mit kleinen und mittleren Unternehmen eigentlich schon Entschädigungszahlungen vorsehen. Aber Ofcom habe herausgefunden, daß etwa die Hälfte der Unternehmen da nicht so genau Bescheid weiß.
Ofcom will sich die Umsetzung ansehen und ein Jahr nach dem Start klären, ob das Programm für die Kunden den Nutzen bringt, den sich Ofcom davon verspricht.
Die Gesamtschätzung geht davon aus, daß pro Jahr 152 Millionen britische Pfund über diesen Weg an Kunden zurückgezahlt wird. Das Neunfache der bisherigen Zahlungen.
An solchen Stellen ist Deutschland weit hinterher. Da könnte doch Jamaika mal ein bißchen Dampf machen.
Mobuno - autonomes Fahren in kompakten Kleinwagen mit Fokus auf kompaktem Parken - designt von Xoio
xoio's mobuno provides autonomous driving system with focus on parking
www.designboom.comxoio and the institute of urban mobility have created an attractive, and fully feasible alternative to current transportation systems.
Erst gestern war hier die Rede vom Ende der klassischen Automobilindustrie. Stattdessen Flotten, die bsp. auf Autobahnen dicht hintereinander fahren.
Nun fand sich dazu eine passende Designstudie. Von Xoio, die hier in Berlin beheimatet sind.
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xoio's mobuno provides autonomous driving system with a focus on compact parking
https://www.designboom.com/technology/xoio-mobuno-autonomous-car-sharing-11-10-2017/
Die Seite bei Xoio: Mobuno - Mobilitätsstudie
http://xoio.de/mobuno-zukunfts-mobilitaetskonzept/
Konzeption und Realisierung: xoio GmbH, wissenschaftlicher Partner: IUM - Institut für urbane Mobilität
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Bis zu vier Personen können in einem solchen rechteckigen Mobuno gleichzeitig unterwegs sein. Aber diese Module können auch zusammen unterwegs sein, so daß das wie ein autonomer Kleinbus wirkt. Wenn also 12 Personen dasselbe Ziel haben, dann fahren nicht drei Autos voneinander unabhängig. Sondern 3 Mobunos fahren gekoppelt hintereinander.
Nutzer kommunizieren per Smartphone mit den Modulen. Diese parken autonom auf sehr wenig Raum, da kein Fahrer am Ende aussteigen muß. Damit entfällt der Platz für die geöffneten Türen.
Und wenn sie direkt hintereinander gekoppelt fahren, dann ist der Luftwiderstand bei so einer Kolonne erheblich niedriger.
Die Verwaltungslogik (aus dem zweiten Link):
> Man stelle sich vor, Tanken, Reparatur und Reinigung des Fahrzeugs sind für den Nutzer nicht mehr relevant. Die Fahrzeuge steuern selbstständig Servicestationen an, wenn ein Check oder eine Reparatur notwendig werden.
Ein Szenario kommt zu dem Schluß, daß nur 5 % der bisher in Städten genutzten Autos notwendig wären, um dasselbe Maß an Mobilität sicherzustellen. Dementsprechend würden 95 % der bis jetzt zum Parken benötigten Flächen frei.
Einen ähnlichen Effekt gibt es bereits jetzt zumindest im Kleinen durch Carsharing-Unternehmen. Aber bei diesen gibt es noch das Problem, daß der Fahrer initial zum Auto kommen muß. Bei autonom fahrenden Autos könnte so ein Mobuno seine Fahrgäste erst einmal einsammeln, bevor er die Stadt verläßt.
Tja: Von maximal 20 Jahren war in dem Beitrag von gestern die Rede. Wenn solche kleinen, kastenförmigen Autos erst einmal die Straßen bevölkern und die ersten 10 - 20 Prozent der Stadtbewohner ihr Auto abschaffen. Dann dürften die Effekte schnell merkbar sein.
Das Ende der Automobil-Ära - stattdessen standardisierte Module und Fahrgäste - Bob Lutz zur Zukunft der Autobranche - analog zur Aussage von Angela Merkel im Juni 2017
Bob Lutz: Kiss the good times goodbye
www.autonews.comIt saddens me to say it, but the auto industry is on an accelerating change curve. We are approaching the end of the automotive era.
Hat die Autobranche eine Zukunft? Die Meinung von Bob Lutz ist da eindeutig. Die Ära der Autobranche ist vorbei. Spätestens in zwanzig Jahren sei das Thema erledigt.
Für hunderte von Jahren sei das Pferd wesentlich gewesen, in den letzten 120 Jahren war es das Auto. Aber damit sei nun Schluß.
In Zukunft gäbe es nur noch standardisierte Module. Man bestellt sich eines, steigt ein. Das Modul fährt eigenständig zur Autobahn. Reiht sich dort in eine lange Kette dieser autonom fahrenden Module ein. Die mit ordentlicher Geschwindigkeit, er spricht von 120 - 150 Meilen, im Konvoi fahren.
Ist das Ziel erreicht, schert das Modul aus und fährt den Insassen an den Zielort. Das wird relativ automatisch abgerechnet, per Kreditkarte, Fingerabdruck oder einer anderen Technik.
Das Modul fährt wieder zum Sammelplatz und steht für den nächsten Fahrgast bereit.
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Bob Lutz: Kiss the good times goodbye: 'Everyone will have 5 years to get their car off the road or sell it for scrap'
http://www.autonews.com/article/20171105/INDUSTRY_REDESIGNED/171109944/industry-redesigned-bob-lutz
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Die meisten dieser standardisierten Module würden von Firmen wie Uber und Lyft betrieben. Warum das so eintreffen wird?
> The tipping point will come when 20 to 30 percent of vehicles are fully autonomous. Countries will look at the accident statistics and figure out that human drivers are causing 99.9 percent of the accidents.
Der kritische Punkt wird erreicht werden, wenn 20 - 30 Prozent der Fahrzeuge völlig autonom unterwegs sind. Länder und Politiker würden sich die Unfallstatistiken ansehen. Und feststellen: Für 99,9 Prozent aller Unfälle seien menschliche Fahrer verantwortlich.
Dann mag es eine fünfjährige Übergangsperiode geben. Leute verkaufen ihr Auto für nichts, erwerben ein Modul. Aber eigentlich lohnt sich ja der eigene Modulkauf gar nicht mehr.
Er wurde mal von CNBC gefragt. Leute wollten keine autonomen Autos kaufen. Sie würden den Herstellern nicht trauen. Die Autos müßten von Google oder Apple kommen. Dann ginge das. Seine Position sei aber, daß eine öffentliche Akzeptanz zunächst gar nicht notwendig sei. Die großen Flotten wie Uber, Lyft, FedEx, UPS, der U.S. Postal Service. Und Amazon. Die würden solche Module beauftragen, kaufen und einsetzen. Alle paar Monate 100.000 low-end, 100.000 medium und 100.000 high-end - Module. Wer das am günstigsten herstellen kann, der bekommt den Auftrag.
Diese Module würden nicht mehr nach den Automobilfirmen benannt werden. Sondern nach den Flottenbesitzern.
Das sei wie beim Handy. Da wird das Geld auch nicht mehr nur mit der Hardware verdient. Sondern mit der Software.
Dann wird es deutlich: Auf die Autobahn kommen dann nur noch solche "passenden Module", die im Konvoi fahren können. Überholen ist nicht mehr möglich. Die Folgerung:
> That is the death knell for companies such as BMW, Mercedes-Benz and Audi. That kind of performance is not going to count anymore.
Der Autohersteller, die Automarke, wird unrelevant.
Es wird einfache Basismodule und komplex ausgestattete Luxusmodule geben. Mit TV, Kühlschrank und Computerterminals. Trinken und SMS während des Fahrens zu schreiben ist kein Problem. Das Auto fährt, nicht mehr der Fahrgast.
Die Module werden vorne und hinten sehr senkrecht sein. So daß sie auf der Autobahn möglichst dicht aneinander fahren, so daß der Luftwiderstand deutlich sinkt. Design wird damit keine Rolle mehr spielen.
Die Zukunft der Autoverkäufer? Es wird Autosport geben, just for fun. Oder Leute lassen sich personalisierte Module bauen. Nur bleibt der Autosport abseits, jenseits der Autobahnen. So, wie das heutzutage Golfclubs seien. Elitär, für eine kleine Minderheit. Am Anfang mögen das noch viele nutzen. Irgendwann wird das weniger werden. Der Zeithorizont:
> The era of the human-driven automobile, its repair facilities, its dealerships, the media surrounding it — all will be gone in 20 years.
Die Ära der von Menschen gefahrenen Autos, die Reparaturwerkstätten, die Händler und die Medien drumherum - das wird in 20 Jahren gehen.
Die Automobilunternehmen, die sich rechtzeitig anpassen und selbst Werte schaffen, die können überleben. Den anderen werden die großen Flottenunternehmen die Bedingungen diktieren: "Wir wollen ein Modul mit dieser Größe und jenen Eigenschaften".
General Motors habe die Zeichen der Zeit erkannt. Das Unternehmen wolle nicht zum Handyhersteller werden. Stattdessen wurde in Lyft investiert.
Jeder würde das kommen sehen, aber keiner wolle darüber reden. Sie wüßten, daß es noch für ein paar Jahre so gehen würde. Aber irgendwann kippt das. Und die Werte werden von den großen Flotten geschaffen.
Meine persönliche Meinung dazu. Das wird kommen. Und zwar hoffentlich schneller. Die Nebenkosten der Verkehrstoten und -verletzten der derzeitigen Automobilindustrie sind einfach zu teuer. Solange hier Betrunkene Leute totfahren oder nachts Rennen veranstalten, bei denen Unbeteiligte sterben. Diese Seiteneffekte sind einfach inakzeptabel.
Interessant dabei ist der Gedanke, daß die Konvois wie Züge wirken. Also eine Mischung aus Individual- und standardisiertem Schienenverkehr.
Die andere Konsequenz: Heute noch als Jugendlicher eine Automobillehre zu beginnen? Eigentlich muß man davon abraten.
Im übrigen ist der Gedanke nicht neu. Angela Merkel hatte im Juni 2017 eine ähnliche Aussage in Argentinien gemacht.
„Gar nicht so weit weg“: Als Merkel in die Zukunft blicken soll, lacht das Auditorium
https://www.welt.de/politik/deutschland/article165359594/Als-Merkel-in-die-Zukunft-blicken-soll-lacht-das-Auditorium.html
Da hatte ein Student nach der Welt in 20 Jahren gefragt. Die Feststellung von Merkel:
> „Wir werden in 20 Jahren nur noch mit Sondererlaubnis selbstständig Auto fahren dürfen.“
Grund:
> „Wir sind das größte Risiko.“
Die Fahrer sind das größte Risiko. Und die Technik wird sich so schnell weiterentwickeln, daß sich die Frage nach der Risikominimierung für die Politik ganz zwangsläufig stellen wird.
Die deutschen Hersteller: Sie sind peinlich hinterher. Zwei Beispiele: Deutsche Kommunen suchen händeringend nach Elektrobussen im Ausland, weil sie im Inland nichts finden. Und die Deutsche Post hat ein Startup aufgekauft, das elektrisch betriebene Transporter entwickelt. Dafür interessieren sich inzwischen auch andere Unternehmen. Weil die deutschen Autofirmen nichts derartiges haben.
Was heisst eigentlich "Digitalisierung Ihrer Geschäftsprozesse"? Nicht die Technik, sondern Ihre Kunden und Ihre Mitarbeiter stehen im Mittelpunkt
Wenn Sie als Unternehmer davon hören, daß Sie "Ihre Geschäftsprozesse digitalisieren" sollen, dann mag bei Ihnen vielleicht Panik ausbrechen. Riesige IT-Systeme, unendlich teuer. Und der Nutzen? Keiner, die teure Technik wird nur zum Staubfänger.
Nur: Bei der "Digitalisierung Ihrer Geschäftsprozesse" geht es gar nicht um die Technik. Mag sich komisch anhören, noch dazu von jemandem, der mit Server-Daten genau dafür Web-Datenbank-Lösungen anbietet.
Allerdings: Das ist genau der Punkt. Es geht nicht um die Technik. Die Technik ist nur dienendes Hilfsmittel. Werkzeug. Sonst nichts.
Stattdessen geht es um Ihre Kunden und um Ihre Mitarbeiter. Wenn sich ein Kunde bei einem Mitarbeiter meldet, dann kennt der Kunde die Historie der Beziehung zu Ihrem Unternehmen. Aber kennt auch Ihr Mitarbeiter diese Historie? Oder kann er diese schnell abrufen?
Wenn nicht, dann darf der Kunde seine Geschichte jedesmal von vorne erzählen. Und wird sich fragen, was das eigentlich soll. Ob er hier noch richtig ist. Oder ob die Konkurrenz das nicht besser kann.
Wenn also Informationen im Unternehmen zu einzelnen Kunden nur in den Köpfen weniger Mitarbeiter existieren. Dann gibt es spätestens dann ein Problem, wenn diese Mitarbeiter ausscheiden. Bzw. dann, wenn Mitarbeiter Wissen über Kunden als "Herrschaftswissen" für sich behalten. Dieses "Silodenken" ist das, was durch eine - erfolgreiche - Digitalisierung aufgebrochen wird.
Folgerung: "Digitalisierung Ihrer Geschäftsprozesse" kann heißen, daß Sie Ihren Mitarbeitern die Möglichkeit verschaffen, Informationen zu einzelnen Kunden sinnvoll ablegen zu können. So daß andere Mitarbeiter sich schnell einen Überblick verschaffen können. Das wiederum hängt entscheidend von der Art Ihrer Geschäftsprozesse ab. Ein System, das für andere Unternehmen wunderbar geeignet ist: Das kann für Sie viel zu groß, viel zu unpassend sein. So daß Sie eigentlich nur 20 % der Eingabemöglichkeiten bräuchten.
Wenn Sie dann allerdings so ein überdimensioniertes System nutzen: Dann kostet das sinnfrei die Ressourcen Ihrer Mitarbeiter. Die ständig mit 80 % Eingabemöglichkeiten konfrontiert sind, die sie ignorieren sollen. Womit sich zwangsläufig die Frage einer möglichst genauen Anpassung an Ihre (sich womöglich ändernden) Bedürfnisse stellt.
Analog kann "Digitalisierung Ihrer Geschäftsprozesse" bedeuten, daß Kunden bsp. automatisch Statusmails zu Vorgängen erhalten. Anfrageeingang, Bearbeitung, Abschluß. Oder daß sich Kunden selbst einloggen können. Und den Status ihrer Aufträge direkt im System sehen können.
Aber auch da: Der IT-ler bzw. der Anbieter von Web-Datenbanken für solche Lösungen: Der kann Ihnen nicht sagen, ob das, was bei einigen Kunden wunderbar funktioniert, für Ihr Unternehmen die richtige Lösung ist. Pauschal zu sagen: "Alle Kunden benötigen ein eigenes Login" ist Unsinn.
Ähnliches gilt für Dinge wie Terminüberwachungen, Hinweismails (Termin ist in Kürze fällig) oder Systeme zur Auftrags- und Rechnungsverwaltung. Die Ihren Mitarbeitern Zeit und Ressourcen sparen. Was da im Einzelnen für speziell Ihr Unternehmen sinnvoll sein könnte: Das kann Ihnen kein IT-ler mitteilen. Das hängt von Ihren Geschäftsprozessen ab.
Allerdings (und da wird es interessant): Wenn das IT-Unternehmen, das mit Ihnen zusammen Ihr System so schrittweise entwickelt, mit sehr unterschiedlichen Kunden aus sehr verschiedenartigen Branchen zusammenarbeitet. Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß Sie als Unternehmer nicht "das Rad erneut erfinden müssen". Sondern daß es in so einem Baukastensystem bereits Lösungen gibt, die Sie sich erst einmal "ganz klein" einbauen lassen. Dann sammeln Sie Erfahrungen. Und passen so Ihr "dienendes Hilfsmittel Web-Datenbank" immer wieder neu an Ihre Geschäftsprozesse an.
Sprich:
- Wie verwalten Sie die Informationen zu Ihren Kunden, so daß jeder Ihrer Mitarbeiter, der diese Informationen benötigt (etwa, weil der Kunde anruft), schnell Zugriff auf alle relevanten Daten hat?
- Wo kann es sinnvoll sein, Ihre Kunden per Mail zu informieren? Oder wo ist ein eigenes Login hilfreich?
- Wo hakt es bei Ihren eigenen Arbeitsabläufen? So daß bsp. Termine verloren gehen, die Liquidität leidet, weil zuviel Geld versickert? Oder wo das Forderungsmanagement nicht funktioniert?
Ziel ist es immer, nicht eine "maximal große" Lösung zu finden. Sondern das Ziel bei der Nutzung webbasierter Systeme ist eher gegenteilig: Möglichst wenige Eingabefelder. Nur das, was wirklich für Ihr Unternehmen relevant ist. Das spart die Ressourcen und die Aufmerksamkeit Ihrer Mitarbeiter. Die sich damit auf das konzentrieren können, was relevant ist: Die Kommunikation mit Ihren Kunden.
Kunden jedoch, die solche Erfahrungen mit Ihnen machen. Die werden das von sich her weitertragen. So daß sich die Kundengewinnung für Sie vereinfacht.
Chrome will ab Januar 2018 Redirects durch iFrames, das Öffnen angeklickter Inhalte in neuen Fenstern bei Werbung im bisherigen Fenster und irreführende Schliessen-Buttons unterbinden
Expanding user protections on the web
blog.chromium.orgOne of the advantages of the web is that it allows developers to create any type of experience they can imagine, which has led to the rich...
Redirects können ja durchaus eine feine Sache sein. So nutze ich das im hiesigen Blog, um zu jedem Beitrag einen Kurzlink der Form /de/-BeitragsId zur Verfügung zu stellen. Ebenso kann man bsp. bei Formularen nach dem Speichern eines Datensatzes diesen erneut zum Editieren anzeigen oder - bei erfolgreichem Speichern - auf eine neue Seite weiterleiten.
Allerdings gibt es seit einiger Zeit auch so manches an merkwürdigen Techniken. Die in Nutzerreports an Googles Chrome-Browser immer wieder auftauchen.
Ab Januar 2018 soll Chrome deshalb neue Features zum Unterbinden solcher Dinge enthalten.
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Expanding user protections on the web
https://blog.chromium.org/2017/11/expanding-user-protections-on-web.html
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Die meisten Website-Ersteller verhalten sich ordentlich. Aber:
> While most content producers are interested in providing excellent experiences for their users, we've found that a small number use the flexibility and power of the web to take advantage of users and redirect them to unintended destinations.
Ein kleiner Teil der Seitenbetreiber nutzt Redirects, um Nutzer auf Seiten zu bringen, wo diese eigentlich gar nicht hinwollen. Die Dimension des Problems:
> 1 out of every 5 feedback reports from Chrome users on desktop mention encountering some type of unwanted content, and we take this feedback seriously when considering how to improve Chrome.
Jeder fünfte Feedback-Report dreht sich um solche Dinge. Drei neue Features soll es geben.
1. Nutzer werden immer wieder auf Seiten geleitet, an denen sie nicht interessiert sind. Und scheinbar, ohne daß es dafür einen ersichtlichen Grund gibt. Google fand heraus, daß das meist Einbindungen von Drittanbietern (third-party content) sind, die in die Seite bsp. per iFrame eingebunden sind und die solche Redirects initiieren. Die eigentlichen Seitenbetreiber wußten meist gar nichts davon. Chrome wird ab der Version 64 (aktuell: Version 62) solche Redirects unterbinden und stattdessen eine Infomeldung anzeigen. Das soll dafür sorgen, daß die Nutzer auf der Seite bleiben und von solchen überraschenden Redirects verschont bleiben.
2. Eine zweite ärgerliche Variante: Nutzer klicken auf einen Link, der wie ein seiteninterner Link aussieht. Stattdessen öffnet sich ein neuer Tab, dort findet sich der gesuchte Inhalt. Aber im bisherigen Fenster wird Werbung nachgeladen. Das sei effektiv eine Umgehung der Chrome-PopUp-Blocker, eines der meist geschätzten Chrome-Features. Das soll ab der Version 65 unterbunden werden. Damit wird die Weiterleitung im bisherigen Hauptfenster unterbunden.
3. Die dritte Variante bezieht sich auf Objekte, die sich anders verhalten, als Nutzer denken. Der Nutzer schließt ein Objekt - und wird auf eine andere Seite weitergeleitet. Auch das soll unterbunden werden. Ebenfalls in der Version 64.
In der Google Search Console soll es Hinweise auf solche "Machenschaften" auf der eigenen Website geben. Wird das nicht innerhalb von 30 Tagen entfernt, laufen die Websites Gefahr, selbst auf Blacklists zu landen.
Manchmal bin ich per Twitter auch schon auf solche "schrägen Seiten" gestoßen. Wenn Chrome es schafft, das konsequent zu unterbinden und andere Browserhersteller nicht nachziehen: Dann dürfte der Anteil von Chrome-Nutzern nochmals deutlich steigen.
Neue Versionen gibt es meist so etwa alle 4 - 6 Wochen. Die aktuelle Version 62 ist schon ein paar Tage alt. So daß mit der Version 64 irgendwann im Januar 2018 zu rechnen ist.
Huhn an Bord - Torflok zieht mobilen Hühnerstall für 1000 Hennen herum - Geflügelhof Onken in Friedeburg Ostfriesland mit tierfreundlichem Eigenbau
Kurioses Aus Ostfriesland: Dieser Zug ist für die Hühner
www.nwzonline.deMit 1000 Hennen an Bord: Im ostfriesischen Friedeburg zieht eine Torflok ab und an einen mobilen Hühnerstall auf einer 200 Meter langen Schienenstrecke. Aber warum? Hier die Aufklärung.
Wie kann man Legehennen am besten halten? Im Geflügelhof Onken in Friedeburg (Ostfriesland) gibt es zwar auch Großställe. Aber für etwa 1000 Legehennen gibt es einen ganz besonderen Genuß.
Sie sind in einem mobilen Stall untergebracht. Da können sie tagsüber raus - und im Gras picken. Nur: Zum einen bleiben die Hühner gerne in der Nähe des Stalls. So daß sie zur Not in diesen flüchten können. Zum anderen picken tausend Hühner "ziemlich viel". Folglich bleibt von dem Gras im Bereich von 20 - 30 Metern rund um den Stall nach ein paar Tagen nicht mehr so viel übrig.
Die Lösung: Der Stall wird - mit der ehemaligen Torflok - auf Schienen etwa 30 - 50 Meter weitergezogen. Zur nächsten Runde.
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Kurioses Aus Ostfriesland: Dieser Zug ist für die Hühner
https://www.nwzonline.de/wirtschaft/weser-ems/friedeburg-kurioses-aus-ostfriesland-dieser-zug-ist-fuer-die-huehner_a_32,1,1287150421.html
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17 Meter ist der Stall lang. Mit Sitzstangen, Trinkvorrichtungen, einer Belüftung. Ein Futterband läuft täglich sechsmal rundum, ein Rundum-Kotband gibt es ebenfalls.
Aber der Stall ist eben nur für die Nacht gedacht. Tagsüber sind die Hühner draußen. Das entspricht auch am ehesten ihrer Natur, sie sind Waldrandbewohner.
So daß der mobile Hühnerstall immer als Fluchtort erreichbar bleibt.
Ein kleines Video auf YouTube:
Die weltweit erste Hühnereisenbahn
https://www.youtube.com/watch?v=8-pRMTQrb1A
Die Torflok hat den Vorteil, daß ein Standortwechsel für den Boden schonender ist. Würde man einen Trecker bei schlechtem Wetter einsetzen, würde das den Boden zusätzlich belasten.
Die 1000 Hennen legen etwa 900 Eier pro Tag. Das ist mehr als die Stallhennen, bei denen etwa 37.000 Hennen täglich 30.000 Eier legen.
Ein interessantes Konzept. Das zeigt, wie man eigentlich schon ausrangierte Dinge (Schienen und die Torflok) neu nutzen kann, um die vorhandenen Grasflächen einigermaßen gleichmäßig auszulasten. Und die 1000 Legehennen haben so eine vergleichsweise natürliche Umgebung.
Kammergericht Berlin: Facebook darf personenbezogene Daten deutscher Nutzer nicht ohne wirksame Einwilligung an Dritte weitergeben - ungenügende Datenschutzeinwilligung - 5 U 155/14
Wenn Facebook-Nutzer Spiele über Facebook spielen: Darf Facebook die personenbezogenen Daten der Nutzer an die Spielehersteller weitergeben? Darf es den Spieleherstellern vor allem erlaubt werden, im Namen der Spieler auf deren Pinnwand zu posten?
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hatte Facebook wegen der Gestaltung dieser Zustimmung vor dem Start der Spiele zunächst 2012 abgemahnt. Das Landgericht Berlin hat in dem anschließenden Verfahren Facebook zur Unterlassung verurteilt (November 2014). Das Kammergericht hat diese Entscheidung nun bestätigt.
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Urteil gegen Facebook: Datenschutzeinwilligung ungenügend
https://www.vzbv.de/pressemitteilung/urteil-gegen-facebook-datenschutzeinwilligung-ungenuegend
Das Urteil als eingescanntes PDF:
https://www.vzbv.de/sites/default/files/downloads/2017/11/03/facebook_kg_berlin_ua_14227-3.pdf
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Im November 2012 wurde u.a. das Spiel "The Ville" angeboten. Es gab einen Button "Sofort spielen". Dort wurden Hinweise zur Weitergabe personenbezogener Daten angezeigt.
So sollten mit Beginn des Spiels die E-Mail-Adresse, Statusmeldungen und weitere Informationen über den Nutzer an den Betreiber des Spiels übermittelt werden. Angaben über den Zweck der Datenverarbeitung fehlten. Beim Spiel "Scrabble" hieß es bsp.:
> „Diese Anwendung darf Statusmeldungen, Fotos und mehr in deinem Namen posten.“
Das Kammergericht stellte zunächst fest, daß deutsches Datenschutzrecht anwendbar sei, auch wenn Facebook einen irischen Sitz geltend macht. Das Angebot richtet sich an inländische Nutzer. Ferner gibt es eine Tochter in Hamburg, die für die Vermarktung des deutschen Angebotes zuständig sei.
Sachlich stellte das Gericht fest, daß die bereitgestellen Erklärungen unzureichend seien. Speziell die Ermächtigung, im Namen des Spielers zu posten, sei unzureichend. Dazu aus dem Urteil (PDF Seite 11):
> Diese Ermächtigung ist darauf angelegt, die Empfänger des Posts durch (jedenfalls auf den ersten Blick) scheinbar von dem ihnen bekannten Spieler selbst stammende Nachrichten für das so beworbene Spiel in einem größeren Umfang zu interessieren.
Denn nur deshalb wollen die Spieleanbieter die Einwilligung, ansonsten könnten sie ja in eigenem Namen posten. Aber die damit erlaubten Postings seien für die Nutzer in keinster Weise absehbar - weder in bezug auf die Anzahl noch auf den Inhalt.
Ferner sei diese Klausel zu unbestimmt, so daß sie den Nutzer entgegen den Geboten von Treu und Glauben unangemessen benachteiligt. Da griff das AGB-Recht, die Klausel unterliege einer Inhaltskontrolle. Selbst Werbung für Produkte anderer Unternehmer bis hin zur Bewerbung sexuell anzüglicher Produkte sei möglich.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Revision zum Bundesgerichtshof wurde wegen rechtsgrundsätzlicher Bedeutung zugelassen.
Heiko Dünkel, Rechtsreferent beim vzbv, in der obigen PM:
> „Facebook muss besser darüber informieren, was Drittanbieter auf seiner Webseite mit den Daten der Nutzerinnen und Nutzer anstellen“, sagt Heiko Dünkel, Rechtsreferent beim vzbv. „Es kann nicht sein, dass Spieleanbieter ohne jegliche Einschränkung im Profil des Nutzers Beiträge posten können.“
Facebook muß da also erheblich nachbessern. Wobei es das Posten im Namen des Nutzers bsp. bei Twitter-Anwendungen auch häufig gibt.
Void Rug - ein Loch im Boden oder nur ein schwarzer Rundteppich mit grauer Mondsichel? Scott Jarvie konstruiert Teppiche als optische Illusionen
scott jarvie's void rug creates the illusion of a gaping black hole
www.designboom.comscott jarvie has designed an optical illusion 'void rug', when viewed from a particular angle, creates the image of a gaping circular void in the floor.
Ein Teppich ist ein Teppich. Ein schwarzer Rundteppich ist ein schwarzer Rundteppich. Aber wenn man einen sichelförmigen Teil davon grau färbt. Ok, dann ist das eben ein zweifarbiger Teppich.
Aus der Entfernung betrachtet wirkt der Teppich nun aber - wie ein großes Loch im Boden. Und der graue Teil wirkt wie die senkrechte Wand nach unten.
Dasselbe gibt es in einer rechteckigen Variante. Da ist ein schwarzes Rechteck mit zwei verschieden grauen Randstreifen ergänzt. So daß sich ebenfalls die Wirkung einer Absenkung ergibt.
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scott jarvie's void rug creates the illusion of a gaping black hole
https://www.designboom.com/design/scott-jarvie-into-the-void-illusion-rug-10-19-2017/
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> the illusion of depth is achieved by careful consideration of perspective, light and texture.
Steht man direkt davor, ist das eben ein kreisförmiger Teppich. Erst in der "richtigen Entfernung" mutiert das zum Loch.
> the illusion is only apparent to the keenest observers – who are standing in the right place and looking in the right direction.
Die Wirkung gibt es auch nur von einem speziellen Punkt.
Weil das Design aber "eigentlich" so einfach ist, kann man diese Teppiche an ziemlich vielen Stellen einsetzen.
Auf der Website des Künstlers
Scott Jarvie
https://scottjarvie.co.uk/
gibt es noch diverse andere Dinge. Etwa diese Skulptur:
Languoreth Sculptural Installation Glasgow
https://scottjarvie.co.uk/portfolio-item/languoreth/
Große Teile, die aus der Wand herauszuwachsen scheinen.
Die beiden Teppiche sind ein schönes Beispiel dafür, daß man hinterher sagen kann: "Ist ja ganz einfach, hätte ja jeder draufkommen können". Aber hinterher, nachdem man die umgesetzte Idee gesehen hat: Da ist das kein Kunststück. Wer das als erstes so sieht und umsetzt: Der ist eben einen entscheidenden Schritt voraus.
Die Website enthält zu dem Teppich
Void Rug
https://scottjarvie.co.uk/portfolio-item/void-rug/
ein Update: Demnach gibt es Kontakte mit einem Teppichhersteller, um diese Teppiche zum Verkauf anzubieten.
Wer sich vormerken lassen möchte, kann eine Mail mit einigen Details an Scott Jarvie schicken.
SD-Encrypt-Tool: Daten stark verschlüsselt per Mail versenden - kleines Nebenprodukt von Server-Daten
Wer beruflich mit hoch sensiblen Daten zu tun hat: Wie kann dieser mit seinen Kunden kommunizieren?
Etwa Rechtsanwälte, die mit ihren Klienten Schriftsätze austauschen. Oder Nutzer, die einfach sicherstellen möchten, daß auf keinen Fall jemand mitliest. Schnell gibt es das Problem, daß es eigentlich kein Tool für solche Zwecke gibt.
Das kleine Tool sd-encrypt-tool.exe kann dafür genutzt werden. Es entstand gewissermaßen als Seiteneffekt innerhalb von Server-Daten.
Zu finden unter
https://www.sql-und-xml.de/freeware-tools/
Das Tool kennt drei Funktionen:
sd-encrypt-tool -k MaxMustermann
Dies erzeugt zwei Dateien rsa-key.MaxMustermann.xml und rsa-key.MaxMustermann.public.xml. Erstere enthält den öffentlichen und den zugehörigen privaten Schlüssel (RSA, 8192 Bit). Zweitere enthält nur den öffentlichen Schlüssel.
Ein öffentlicher Schlüssel eines asymmetrischen Schlüsselpaars kann problemlos per Mail verschickt werden. Max Mustermann verschickt also diesen Schlüssel an John Doe, der ihm eine Datei verschlüsselt zusenden möchte.
John Doe speichert den Schlüssel von Max Mustermann und die zu verschlüsselnde Datei in demselben Ordner, in dem auch das Tool sd-encrypt-tool.exe liegt. Dann führt er das Tool einmal aus (-e = encrypt):
sd-encrypt-tool -e rsa-key.MaxMustermann.public.xml CV-TopSecret.docx 3
Dabei gibt er die Datei mit dem öffentlichen Schlüssel des Empfängers (MaxMustermann) an, ferner die zu verschlüsselnde Datei. Eine optionale Zahl legt die Zahl der Dateien fest.
Das Tool verschlüsselt zunächst CV-TopSecret.docx in die Datei CV-TopSecret.docx.enc.all. Anschließend macht es drei Teile draus:
CV-TopSecret.docx.encrypted.001
CV-TopSecret.docx.encrypted.002
CV-TopSecret.docx.encrypted.003
Dann wird der für diese Verschlüsselung einmalig erzeugte Schlüssel (genauer: Schlüssel und Initialisierungsvektor einer AES-Verschlüsselung) mit dem öffentlichen RSA-Schlüssel von MaxMustermann verschlüsselt und in der Datei
CV-TopSecret.docx.key
abgelegt.
Nun kann John Doe diese Daten (CV-TopSecret.docx.key und die drei Dateien 001 - 003) an Max Mustermann übermitteln. In einer Mail, in drei oder auch in vier Mails. Oder auch über verschiedene Mailkonten. Aber selbst wenn er das in einer Mail verschickt: Wer nicht den privaten Schlüssel von Max Mustermann hat, für den dürfte das nicht zu knacken sein.
Max Mustermann kopiert alle Dateien in das Verzeichnis, in dem sein eigener Hauptschlüssel rsa-key.MaxMustermann.xml und das Programm liegt. Dann führt er einen Befehl aus (-d = decrypt):
sd-encrypt-tool -d rsa-key.MaxMustermann.xml CV-TopSecret.docx.key
Das Programm liest zunächst den Hauptschlüssel rsa-key.MaxMustermann.xml ein. Sucht dann nach allen Dateien der Form
CV-TopSecret.docx.001
CV-TopSecret.docx.002
usw. und macht aus diesen (vorausgesetzt, die Nummern stimmen) eine Datei CV-TopSecret.docx.enc.all.
Dann wird der Hauptschlüssel genutzt, um aus CV-TopSecret.docx.key den eigentlichen Verschlüsselungs- und Entschlüsselungsschlüssel für die symmetrische AES-Entschlüsselung zu gewinnen. Mit diesem wird CV-TopSecret.docx.enc.all zu CV-TopSecret.docx entschlüsselt.
Technisch funktioniert das aktuell auf der Kommandozeilenebene. Der Programmstart ohne Parameter zeigt die Hilfe mit Beispielen an. Es ist denkbar, daß noch ein paar Fehlermeldungen fehlen. Deshalb aktuell die Variante 0.9.
Das Programm enthält selbst keinen Schlüssel und "telefoniert" auch nicht mit der Domain https://www.sql-und-xml.de/. Es läßt sich also offline verwenden und arbeitet nur auf den vom Nutzer angegebenen Dateien.
Viel Vergnügen bei der Nutzung.
Wie kommt man zu Millionenumsätzen? Artikel bei Walmart einkaufen und bei Amazon verkaufen - das Geschäftsmodell von Ryan Grant
This 28-year-old's company makes millions buying from Walmart and selling on Amazon
www.cnbc.com"Anyone can do it if they're willing to put in the work."
Man kann mit einer Geschäftsidee gründen, die eher konventionell und bekannt ist. Vom Friseurladen über einen Imbiss oder ein Geschäft aus der Gas-, Wasser- und Heizungsbranche. Da gibt es immer Bedarf.
Man kann auch hochspekulativ gründen. Indem man mit einer ganz neuen Dienstleistung startet, bei der unklar ist, ob es dafür einen Markt gibt. Wenn es schief läuft, legt man eine krachende Pleite hin.
Aber dann gibt es noch Gründungen, bei denen man erst denkt? Kann doch gar nicht sein. Etwa Waren im lokalen Supermarkt einkaufen. Und bei Amazon verkaufen.
Dies ist das Geschäftsmodell von Ryan Grant. Er hat das so perfektioniert, daß er inzwischen Mitarbeiter beschäftigt und auf einen Umsatz von 200.000 Dollar pro Monat kommt.
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This 28-year-old's company makes millions buying from Walmart and selling on Amazon
https://www.cnbc.com/2017/11/02/28-year-olds-company-makes-millions-selling-walmart-buys-on-amazon.html
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Als Student hatte er schon einmal etwas in diese Richtung gemacht. Da kaufte er gebrauchte Bücher auf und verkaufte sie wieder bei Amazon. Über die Amazon Seller App konnte er sehen, wieviel Gewinn er mit einem bestimmten Buch machen konnte. Allerdings war ihm das Einzelverpacken und Versenden zu aufwendig. Aber dafür konnte er Amazons Fulfillment-Logik nutzen. Damit ließen sich die Artikel gesammelt zu Amazon einliefern, dort wurde das Einzelverpacken und Versenden erledigt.
Dann arbeitete er als Angestellter. Merkte aber, daß das nichts für ihn war. Stattdessen suchte er nach einer Selbständigkeit:
> "That experience really had me looking for other options and I was starting to explore ways that I could basically leave that job and have my own schedule and be on my own time."
Und knüpfte an seine studentischen Erfahrungen an. Barbiepuppen, Lego-Sets und anderes versprach Profit. Vor allem dann, wenn diese Waren bei Rabattverkäufen erhältlich waren.
Nach drei Monaten war er bei 25.000 Dollar Umsatz und einem Gewinn von 9.000 Dollar. In einem Monat.
Als er bei 30 Stunden Einkaufen und 15 Stunden Verpacken in einer Woche war, kam der erste Mitarbeiter dazu.
Ein Erfolgsmodell: Die Nachsaison. Da gab es nach Neujahr Weihnachtsdekoration für den halben Preis. Und es gibt Leute, die das außerhalb der Saison kaufen.
Von 3000 - 5000 Dollar Umsatz pro Monat auf nun 11 Mitarbeiter und 200.000 Dollar Umsatz pro Monat. In vier Jahren. Der Gewinn wird meist reinvestiert, er könnte sich aber auch 150.000 Dollar auszahlen.
Seine Position: Jeder könnte das. Wenn er gewillt ist, sich die Arbeit zu machen.
> "I think anyone can do it if they're willing to put in the work"
Inzwischen schreibt er an einem Blog. Auf daß Leute, die ebenfalls mit ihrem Job unzufrieden sind, dieselbe Unabhängigkeit finden wie er.
Sein Blog:Onlinesellingexperiment
http://www.onlinesellingexperiment.com/
Das Motto: Control your time and have freedom selling on Amazon.
Eine interessante Idee. Die wurde konsequent durchgezogen. Nun hat er sich freigeschwommen.
Be strong enough to stand alone, smart enough to know when you need help, and brave enough to ask for it - Gründer machen Fehler - da kann ein Link als Kommunikationsangebot die Lösung sein
Munir Bandali on Twitter
twitter.com“Scared is what you're feeling. Brave is what you're doing. #Quote #makeyourownlane #defstar5 #mpgvip #ThinkBigSundaywithMarsha #Love”
Wer gründet, der erschafft "neues Gelände", "neue Räumlichkeiten". Die es davor - zumindest für den Gründer - so noch nicht gab. Wer beginnt, irgendwo als Angestellter zu arbeiten: Der ist meist einsortiert in eine mehr oder weniger funktionierende Struktur. Mit mehr oder weniger regelmäßigen Gehaltszahlungen.
Aber wer gründet, der erschafft alles neu. Da werden Strukturen gebaut und wieder verändert. Die "regelmäßigen Gehaltszahlungen" - die sind schon gar nicht sicher. Dafür immer wieder neu unterschiedlichste Tätigkeiten. Bei denen man ständig dazu lernt.
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Da baue ich so rum. Mal an dieser Kundendatenbank etwas. Mal an jener. Einige von Externen genutzte Seiten bei einem Kunden funktionieren eigentlich wunderbar. Schließlich bekommt der Kunde darüber immer wieder neue Anfragen.
Aber dann kommt nochmals ein "großer Verbund" dazu. Damit eine ganze Menge neuer, jeweils einmaliger Nutzer. PC-fremde Nutzer. Und irgendwie. Irgendwie gibt es "merkwürdige Berichte". Über leere Seiten, die zunächst kaum nachvollziehbar sind.
Ok, die Lösung: Die Nutzer hatten keine Cookies zugelassen. Also einen Hinweis eingebaut, der leider immer nur nach einem Klick auf einen Button angezeigt wurde. Weil es erst dann eine "zweite Verbindung" gab, bei der sich überprüfen ließ, ob Cookies wieder zurückgeschickt wurden.
Aber irgendwie schien das immer noch zu klemmen. Also einen Link eingebaut: Wer irgendwie hängt, der möge sich doch da (Link zu meiner Website) melden. Prompt klingelte ein paar Tage später das Telefon. Ein Nutzer, der zwar den Hinweis sah. Aber ihn nicht verstand. Er hatte doch Cookies für die besuchte Website zugelassen.
Tja - dumm nur, daß das Formular per iFrame eingebunden war. Und der Browser des Nutzers solche Seiten nicht als besuchte Websites betrachtet hat. Da hat - technisch betrachtet - der Browser recht. Aber der Nutzer - hat auch recht, weil er das nicht wissen kann, es ihn auch nicht interessieren sollte.
Die Konsequenz: Ein asynchrones Nachladen eingebaut. Das - bei nicht zugelassenen Cookies - etwa eine Sekunde nach dem Erstaufruf eine Meldung ausgibt. Die explizit erklärt, wo das Problem liegt. Und die dem Nutzer anbietet, das Formular direkt, nicht per iFrame zu öffnen. Ohne daß er deshalb seine Cookie-Einstellungen kurzzeitig anpassen muß.
Das auf Twitter Mitte Oktober gefundene Bild
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https://twitter.com/MunirBandali/status/919269329572646912
> Be strong enough to stand alone,
> smart enough to know when you need help,
> and brave enough to ask for it
>
> Mark Amend
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paßt da dazu. Vieles muß ein Gründer eben erst einmal alleine machen. Entweder wird es gar nicht gemacht. Oder der Gründer kümmert sich drum. Was aber auch heißen kann, daß für andere Dinge die Zeit fehlt. Man gibt sich mit 80-%-Lösungen zufrieden. Weil es genügend andere Baustellen gibt.
Aber dann: Dann kann es auch sein, daß einem einfach Informationen fehlen. Wie kommt man an die? Warum verhalten sich die Nutzer so? Ok, es sind nicht viele. Aber jeder ist eigentlich einer zu viel.
An der Stelle die Einsicht: Aktuell kapiere ich den Fehler nicht. Aber bauen wir mal einen Link ein. So daß sich vielleicht jemand meldet.
Prompt machte das jemand. Und lieferte mir damit die fehlenden Puzzleteile. Über die klar wurde, woran es hakt. Inzwischen ist auch sichtbar, daß es daran nun jedenfalls nicht mehr hakt.
Der dritte Teil
> and brave enough to ask for it
hieß also: Den Link zur eigenen Website einbauen, damit dem "hängenden Nutzer" ein Kommunikationsangebot machen. Direktes Fragen ging nicht. Aber die Umkehrung, ein Kommunikationsangebot: Das ging.
Insofern: Da war der Link. Als Kommunikationsangebot. Wirklich die Lösung.
OLG München: Rechtsmissbrauch beim Verschweigen der Reaktion des Abgemahnten im Antrag auf Erlass einer Einstweiligen Verfügung - 29 U 1210/17
Das OLG München hat ein interessantes Urteil in bezug auf die Pflichten eines Abmahners beim Antrag auf einen Erlass einer Einstweiligen Verfügung getroffen.
Wenn ein Unternehmen der Meinung ist, daß sich ein anderes Unternehmen bsp. nicht an Gesetze hält, dann kann es das andere Unternehmen abmahnen. Das geht üblicherweise einher mit einer Aufforderung zur Abgabe einer strafbewehrten Unterlassungserklärung.
Lehnt es der Abgemahnte ab, diese Unterlassungserklärung abzugeben, dann kann - in dringenden Fällen - der Abmahner einen Antrag auf Erlass einer Einstweiligen Verfügung stellen. Wird diesem Antrag von einem Gericht stattgegeben, so ist die Einstweilige Verfügung (EV) ab Zustellung an den Abgemahnten gültig. Bis der Fall womöglich im Rahmen einer Hauptverhandlung entschieden wird. Da das dauern kann, kann eine Einstweilige Verfügung ein mächtiges Mittel sein.
Welche Pflichten aber hat ein Antragssteller, wenn er eine Einstweilige Verfügung beantragt?
In dem entschiedenen Fall hatte der Antragssteller nur erwähnt, daß der Abgemahnte keine Unterlassungserklärung abgegeben habe. Er hatte jedoch nicht erwähnt, daß sich der Abgemahnte umfangreich dazu geäußert habe, weshalb er die Abmahnung für ungerechtfertigt hält. Das hat das OLG München als rechtsmissbräuchlich eingeschätzt.
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Missbrauchseinwand bei Nichtvorlage der Reaktion auf die Abmahnung im Verfügungsverfahren
OLG München, Urteil v. 08.06.2017 – 29 U 1210/17
http://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/Y-300-Z-BECKRS-B-2017-N-124245
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Die drei Leitsätze (die Reihenfolge 3 / 1 / 2 ist original):
> 3. Die Geltendmachung von Unterlassungsansprüchen ist missbräuchlich i. S. d. § 8 Abs. 4 UWG und § 242 BGB, wenn der Antragsteller versucht, den Erlass der einstweiligen Verfügung durch eine grobe Verletzung seiner prozessualen Wahrheitspflicht zu erschleichen. Das kann der Fall sein, wenn der Antragsteller seine Verpflichtung aus § 138 Abs. 1 ZPO, sich vollständig und wahrheitsgemäß zu erklären, dadurch verletzt, dass er lediglich vorträgt, der Antragsgegner habe auf Abmahnung keine Unterlassungserklärung abgegeben, und verschweigt, dass sich der Antragsgegner umfangreich dazu geäußert hat, weshalb die Abmahnung unberechtigt sei.
>
> 1. Die Geltendmachung von lauterkeitsrechtlichen Unterlassungsansprüchen ist missbräuchlich, wenn die Antragsteller versucht haben, sich den Erlass einer einstweiligen Verfügung durch grobe Verletzung ihrer prozessualen Wahrheitspflicht zu erschleichen. (Rn. 6) (red. LS Dirk Büch)
>
> 2. Die Nichtvorlage der Stellungnahme auf eine Abmahnung kann einen groben Verstoß gegen die prozessuale Wahrheitspflicht darstellen. (Rn. 7 – 11) (red. LS Dirk Büch)
In der RN 6 wird die Begründung deutlich:
> Die Geltendmachung der Ansprüche ist vorliegend aber missbräuchlich, weil die Antragsteller versucht haben, den Erlass der einstweiligen Verfügung durch eine grobe Verletzung ihrer prozessualen Wahrheitspflicht zu erschleichen.
Demnach wirkte die Antragsschrift so, als habe der Abgemahnte auf die Abmahnung gar nicht reagiert. Stattdessen hätte der Abmahner das Schreiben des Abgemahnten als Reaktion auf die Abmahnung dem Gericht eigenständig vorlegen müssen.
Besonders schwer ist dieser Verstoß, weil der Abmahner ausdrücklich den Erlass einer Einstweiligen Verfügung ohne mündliche Verhandlung beantragt hatte. Ferner hatte der Abgemahnte in dem Schreiben als Reaktion auf die Abmahnung in Fettdruck darauf hingewiesen, daß das Schreiben gemäß § 138 Abs. 1 ZPO, § 263 StGB dem Gericht unaufgefordert vorzulegen sei.
Keine Rolle spielte es, daß der Abgemahnte zusätzlich eine Schutzschrift hinterlegt hatte.
Ebenfalls spielte es keine Rolle, daß der Antrag auf Erlass einer Einstweiligen Verfügung am 20.01.2017 gestellt wurde, das Schreiben des Abgemahnten jedoch erst am 19.01.2017 um 16.25 eingetroffen ist. Ende RN 10:
> Den Verfügungsantrag wie geplant am 20.01.2017 aber ohne das Schreiben vom 19.01.2017 einzureichen, verletzt das Gebot aus § 138 Abs. 1 ZPO zum vollständigen Sachvortrag und war daher unzulässig.
Der Abmahner hatte die rechtzeitige Bearbeitung als unzumutbar abgelehnt. Da entgegnete das Gericht, daß dann eben der Antrag auf eine EV ein paar Tage später hätte eingereicht werden können.
Da es sich um eine Entscheidung in bezug auf eine Einstweilige Verfügung handelt, war keine Revision möglich, die Entscheidung damit endgültig.
Einerseits finde ich das Urteil völlig korrekt. Andererseits verblüfft es mich. Denn das bedeutet in der Konsequenz (die mir so bis jetzt noch nicht klar war): Erhält man eine Abmahnung, will man keine Unterlassungserklärung abgeben (bsp., weil man die ganze Sache für völlig unbegründet hält) und muß man trotzdem mit dem Antrag auf Erlass einer Einstweiligen Verfügung rechnen, so hatte ich bis jetzt gedacht, daß man zwingend eine Schutzschrift einreichen muß.
Stattdessen kann man - zumindest hinterläßt das Urteil bei mir den Eindruck - den Inhalt der Schutzschrift auch gleich als Reaktion auf die Abmahnung dem Abmahner schicken. Denn nun ist er verpflichtet, dieses Schriftstück seinem Antrag auf Erlass einer Einstweiligen Verfügung zumindest beizulegen. Damit findet die Position des Abgemahnten zwangsläufig Gehör, auch wenn der Abgemahnte aufgrund der geltend gemachten Dringlichkeit gar nicht gehört wird.
Das Urteil vom LG München I fand sich hier:
Rechtsmissbräuchlicher Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung - LG München I, Endurteil v. 14.03.2017 – 33 O 2806/17
http://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/Y-300-Z-BECKRS-B-2017-N-124991
Bereits das LG München I hatte den Antrag auf Erlass einer Einstweiligen Verfügung für rechtsmissbräuchlich eingeschätzt.
Das OLG München hat diese Position bestätigt.
Zukunft der Strasse - selbstheilend, stromliefernd und beheizt - das Strassenforschungsgelände duraBASt am Autobahnkreuz Köln-Ost
Strassen: Da denkt man vielleicht daran, daß diese "zu funktionieren" haben. An Staus wegen Baustellen. Eigentlich ist doch die beste Strasse die, die man gar nicht merkt.
Nur: Auch bei Strassen gibt es Erstellungsprinzipien, die sich schrittweise weiterentwickeln. Teilweise dauert es 20 Jahre und mehr, bis neue Verfahren in der Praxis ankommen.
Um diesen Prozess etwas beschleunigen zu können, wurde am Autobahnkreuz Köln-Ost nun - nach zweijähriger Bauzeit - das Strassenforschungsgelände duraBASt eingeweiht.
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Innovatives Testgelände für den Strassenbau
http://www.bast.de/DE/Presse/2017/presse-12-2017.html
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Das Kürzel duraBASt steht für "Demonstrations-, Untersuchungs- und Referenzareal der Bundesanstalt für Straßenwesen". Da geht es darum, daß dort neue Baustoffe, Bauweisen und Bauverfahren getestet werden können.
Das Gelände ist quasi ins Autobahnkreuz Köln-Ost hineingebaut worden. Dort gibt es Demonstrations-, Untersuchungs- und Referenzstrecken. Letztere dienen dazu, Meßfahrzeuge zu prüfen, die anschließend bundesweit Messungen durchführen.
Detailinformationen finden sich hier:
duraBASt - Demonstrations-, Untersuchungs- und Referenzareal der BASt
http://www.bast.de/durabast/DE/Home/home_node.html
bzw. unter dem Unterpunkt
Demonstrator- und Untersuchungsstrecken
http://www.bast.de/durabast/DE/Untersuchungen/untersuchungen_node.html
Ein Thema ist "HEALROAD":
http://www.bast.de/durabast/DE/Untersuchungen/HEALROAD/HEALROAD-kurz.html
Da werden der Asphalt-Deckschicht mikroskopische magnetische Metallpartikel beigemischt. Gibt es feine Risse im Asphalt, die normalerweise zu einer Beschädigung führen würden, kommt ein Fahrzeug, das einen kräftigen Induktionsstrom erzeugt. Ergebnis: Die Metallteile heizen sich auf, das flüssigere Bitumen kann die Risse wieder schließen. Eine Art "selbstheilender Asphalt", der durch Induktionsstrom "geheilt" wird. Das Verfahren existiert bereits im Labor und wird nun im größeren Masstab getestet.
Bald noch spannender ist SEDA:
http://www.bast.de/durabast/DE/Untersuchungen/Seda/seda_node.html
Da werden lange Schlangen aus Kollektoren unter die Straße gelegt. Diese sollen die Wärme zwecks Verstromung abführen, die durch die Sonneneinstrahlung entsteht. Ferner soll geprüft werden, ob die so heruntergekühlte Straße länger haltbar ist.
Die quasi inverse Variante dazu ist die "temperierte Strasse":
http://www.bast.de/durabast/DE/Untersuchungen/temperierte/ts_node.html
Im Winter Frost, im Sommer Hitze, das setzt der Strasse zu. Man könnte aber auch Geothermie nutzen, um im Winter zu heizen und im Sommer zu kühlen. Auch dafür soll es ein Testgelände geben.
Ferner gibt es noch einige weitere Dinge, die derzeit erprobt werden. Etwa Offenporiger Asphalt (OPA), Offenporiger Beton (OPB) und ein schnellerer Bau durch Betonfertigteile.