Japanisches Haus mit einer erdbeben-sicheren Bücherwand zum Begehen - von Shinsuke Fujii in Shinyoshida

04.12.2017 23:55:50, Jürgen Auer, keine Kommentare

Eine riesengroße Bücherwand vom Boden bis zur Decke: Das ist doch eigentlich toll. Man hat genügend Platz für unzählige Bücher. Man kann sich eines rausgreifen, darin lesen. Es wieder zurückstellen und zum nächsten Buch greifen. Aber so eine Bücherwand ist natürlich auch heikel. Wie kommt man an die Bücher oben dran? Mit einer großen Bücherleiter, die man hin und herschiebt? Oder fest eingebaut, mit Schienen? Ja, aber da kann es gewisse Risiken geben. Man kann stolpern, von der Leiter fallen. Außerdem gibt es in manchen Wohnungen relativ wenig Platz.

Der japanische Architekt Shinsuke Fujii hat in der Stadt Shinyoshida eine brilliante Idee verwirklicht.

Da ist das Gebäude wohl größtenteils aus Holz. Und die Bücherwand - steht schräg. Mit zwei Effekten.

Zum einen ist das eine begehbare Bücherwand. So daß man keine Leiter benötigt.

Zum anderen ist die Bücherwand - erdbebensicher.
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Die Seite des Architekten: House in Shinyoshida

http://fujiia.c.ooco.jp/shinyo_e.html

Japanese Home Designed Around a Climbable Bookshelf

http://www.spoon-tamago.com/2017/11/29/climbable-bookshelf-home/

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Das ist in der Nähe von Yokohama. Die Planung entstand kurz nach dem Erdbeben 2011. Der Auftrag des Bücherliebhabers war: Ein Haus mit einer großen Bücherwand. Die leicht zugänglich sein sollte. Und erdbebensicher sollte das sein. So daß nicht bei einem Erdbeben die ganzen Bücher durcheinanderfallen.

Die Lösung: Eine Seite des Hauses wurde abgeschrägt. Dort kam die ebenfalls schräge Bücherwand hin, deren Regale gleichzeitig als Leitersprossen fungieren. Damit kommen die Familienmitglieder leicht an alle Bücher ran. Und bei einem Erdbeben dürften die meisten Bücher an ihrem Platz bleiben.

Die Bücherwand bestimmt damit die Wohnung von innen. Ebenso wie die markante Schräge dem Haus von außen her eine ungewöhnliche Gestalt verpaßt. Durch die zusätzlichen inneren Fenster auf der oberen Ebene, die dort vom Boden bis zur Decke gehen, kommt an zwei Stellen großzügig Licht ins Innere.

Zwei Daten finden sich dort:

Site Area   105.67m2
Floor Area   86.16m2

Der erste Wert dürfte die Grundstücksgröße sein. Also etwa 10 x 10 Meter.

Die Einpassung der beiden Ebenen ist unter

http://fujiia.c.ooco.jp/shinyoplan_e.htm

zu finden.

Interessant ist auch das unterste Bild im Spoon-Tamago - Link: Hätte man das Haus mit senkrechten Wänden gebaut, dann wäre entweder der Abstand vom Haussockel zum Nachbargrundstück sehr viel geringer geworden. So daß nur eine ganz schmale Gasse freigeblieben wäre. Oder man hätte das Haus auf dem jetzigen Sockel mit senkrechten Wänden aufgesetzt. Damit wäre das im Inneren enger geworden.

So sorgt die schräge Wand dafür, daß außen unten mehr Platz ist. Und in der Wohnung öffnet sich das nach oben hin. So daß die Wohnung nach oben hin größer wird und damit lichter wirkt.

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Auf der Website des Architekten finden sich noch weitere Häuser mit so einem ausdrucksstarken Äußeren. Etwa das

House in sugao

http://fujiia.c.ooco.jp/sugao_e.htm

Das wie eine große Welle daherkommt.

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