3D-printed House - Project Milestone in Meerhoven - Eindhoven - Niederlande will fünf Häuser per Beton 3D-Druck erstellen
world's first 3D-printed concrete houses to be built in eindhoven, the netherlands
www.designboom.comEine Herausforderung beim 3D-Druck besteht darin, daß das "Druckmaterial" einerseits flüssig genug sein muß, um gedruckt werden zu können. Andererseits soll es schnell genug erstarren, damit die Form erhalten bleibt.
Beim Hausbau mit üblichem Beton kann das erst einmal nicht funktionieren. Schließlich baut man Verschalungen, eventuell innen mit Stahlgerüst. Und füllt das mit relativ flüssigem Beton auf, der nun innerhalb der Verschalung trocknet und aushärtet. Damit sind die Formen immer durch die Grenzen der Verschalungsmöglichkeiten begrenzt.
Das Project Milestone in Eindhoven will das ändern. Und hat nun Pläne für den Druck von fünf Häusern per Beton vorgestellt, die im Stadtteil Meerhoven in den nächsten Jahren entstehen sollen.
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world's first 3D-printed concrete houses to be built in eindhoven, the netherlands
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> the irregularly shaped structures take full advantage of 3D-printing’s ability to construct almost any shape
Die Häuser sollen gerade keine eckigen Strukturen haben. Das ist ein Zusammenschluß von der TU/e, der Technischen Universität Einhoven mit
> contractor van wijnen, real estate manager vesteda, materials company saint gobain-weber beamix and engineering firm witteveen+bos
einem Bauunternehmen, einem Immobilienmanager, einer Firma, die für den Rohstoff verantwortlich ist und einem Ingenieurunternehmen, die zusammen das Projekt betreiben.
Das erste Haus soll nur eine Ebene haben und Mitte 2019 fertig sein. Die anderen Häuser werden mehrere Stockwerke umfassen. Die Häuser sollen heutigen Standards genügen - in bezug auf den Komfort, das Aussehen, die Qualität und den Preis.
Die Website des Projekts:
3Dprintedhouse
https://www.3dprintedhouse.nl/en/
Die Unterseite
Why 3D Concrete Printing?
https://www.3dprintedhouse.nl/en/project-info/why-3d-concrete-printing/
informiert über Hintergründe. Die klassische Betonnutzung sei immer massiv. Das sei unter statischen Gesichtspunkten gar nicht notwendig und führt dazu, daß sehr viel Beton verbraucht wird. Das soll reduziert werden.
Ein zweiter Punkt sei die Formenvielfalt:
> Another advantage is freedom of form. With 3D concrete printing, very fine concrete structures are possible. In the traditional pouring of concrete, the formwork determines the shape of concrete. With concrete prints, builders will soon be able to make concrete details as small as a pea, and round, hollow or convex shapes. This makes concrete buildings and constructions with completely new forms possible.
Bis jetzt determinieren die Verschalungen die Form des Betons. Mit 3D-Druck könne das auf "Erbsengröße" reduziert werden. Und beliebig runde Formen seien denkbar.
Ein weiterer Punkt sei, daß verschiedene Typen, Qualitäten und Farben in einem Druckprozess genutzt werden können. Eine komplette Wand läßt sich mit allen benötigten Funktionalitäten drucken.
Dann gäbe es die Möglichkeit, den Druck individuell abzuwandeln. Die Unterschiede kosten aber nicht mehr so viel. Ferner lassen sich Sensoren direkt beim Drucken einbringen. Das betrifft Temperatursensoren, Lichtsensoren oder Sensoren zur Sicherheit. Bis jetzt müssen solche Sensoren immer nachträglich eingebaut werden, der direkte Einbau spart Zeit und Geld.
Die Infos zum Projekt:
Project Milestone
https://www.3dprintedhouse.nl/en/project-info/project-milestone/
Demnach wird der Boden außerhalb des späteren Standorts (off-site) gedruckt. Alles drüber wird direkt vor Ort (on-site) gedruckt. Man kann dann also den Druckern beim Drucken zusehen.
> More than an experiment, these houses are intended to be occupied for at least several decades.
Mehr als ein Experiment soll das schon sein. Die Häuser sollen über mehrere Jahrzehnte stehen.
Ein interessantes Projekt. Wobei das erste Haus
> As early as 2018, the first house will be delivered to the first occupant.
wohl schon in diesem Jahr fertiggestellt sein soll.
ADA - Helium gefüllter mit Holzkohlestücken bestückter Kunststoffball bemalt Räume - die polnische Künstlerin Karina Smigla-Bobinski in der Muffathalle in München
A Gigantic Helium-Filled and Charcoal-Studded Sphere Covers Rooms with Unpredictable Designs
www.thisiscolossal.comPolish artist Karina Smigla-Bobinski gives buoyancy to the act of drawing with ADA, a large inflatable drawing tool. Filled with helium, ADA floats freely, making lines with its charcoal spikes as it moves through a room. More dramatic mark-making starts to occur when humans are added to the mix
Man nehme einen großen, einen sehr großen, aufblasbaren Kunststoffball. Die Größenordnung: Eine erwachsene Person kann mit den Armen vielleicht ein Drittel des Balls umfassen.
Dann wird dieser Ball von außen her mit diversen Haltern bestückt - vielleicht sind diese auch von innen her eingesetzt. Jedenfalls lassen sich in diese Holzkohlestäbchen einsetzen. Schließlich kommt der Ball in einen Raum, der aus weißen Stoffbahnen gebildet ist, die in raumhohen Gittern eingespannt sind. Und wird aufgepumpt - mit Helium. So daß er von sich her unter der Decke hängt.
Dann dürfen Leute in den Raum. Und den Ball bewegen. Mit dem Ergebnis, daß Wände, Boden und Decke bemalt werden. Die Leute natürlich auch. Wer intensiv mit dem Ball interagiert, bei dem hinterlässt die Holzkohle schnell Spuren.
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A Gigantic Helium-Filled and Charcoal-Studded Sphere Covers Rooms with Unpredictable Designs
http://www.thisiscolossal.com/2018/05/ada-by-karina-smigla-bobinski/
Am besten ist es, wenn man sich das Video
ADA at Muffathalle
möglichst im Vollbildmodus ansieht.
Aus der Videobeschreibung:
> ADA - analog interactive installation / kinetic sculpture / post-digital drawing machine by Karina Smigla-Bobinski
Eine analoge, gänzlich digitalfreie, interaktive Installation, eine kinetische Skulptur, bei der die Bewegung entscheidend ist, eine post-digitale Malmaschine.
Und natürlich hängt das Ergebnis davon ab, wie die Personen mit dem Ball interagieren:
> More dramatic mark-making starts to occur when humans are added to the mix
Von der Website der Künstlerin:
ADA:
http://www.smigla-bobinski.com/english/works/ADA/index.html
> “The globe put in action fabricates a composition of lines and points, which remain incalculable in their intensity, expression, and form however hard the visitor tries to control ADA, to drive her, to domesticate her. Whatever he tries out, he would notice very soon, that ADA is an independent performer, studding the originally white walls with drawings and signs.”
Wenn der Ball in Aktion ist, produziert er eine Komposition von Linien und Punkten, die unkalkulierbar sind. Die Gäste versuchen, den Ball zu kontrollieren, ihn zu domestizieren. Aber das gelingt nicht, sie merken, daß der Ball ein eigenständiges Leben führt.
> which give unpredictable outputs once given a command
Unkalkulierbare Ergebnisse bei vorgegebenen Handlungen.
Die Stifte müssen jedenfalls einiges aushalten.
Ada hat schon eine lange Geschichte und ist schon ordentlich in der Welt herumgekommen:
> ADA is a result of my thoughts and inquiries about the fundamental idea of ‘computer as a machine’ that can remember and create works of art, such as poetry, music, or pictures like an artist. I have developed ADA without a client. After she was finished in 2010, curators Ricardo Barreto and Paula Perissinotto invited ADA, as the first, to FILE Festival 2011 in São Paulo, Brazil. Then came FAD Festival in Belo Horizonte (Brazil), FACT Foundation in Liverpool (U.K.), FILE Festival in Rio de Janeiro (Brazil) and ZERO1 Biennial in Silicon Valley (U.S.), GARAGE Center for Contemporary Culture in Moscow (Russia), etc..
Eigentlich steckt die Idee vom "Computer als Maschine" dahinter, der Kunst produziert. Wie ein Künstler. Das Konzept entwickelte die Künstlerin eigenständig. Dann wanderte das über erste Festivals.
Da fand sich auch ein Beitrag von 2011:
A Giant Bouncing Ball That Draws On Every Wall It Touches
https://www.fastcodesign.com/1664853/a-giant-bouncing-ball-that-draws-on-every-wall-it-touches
Der Name ist eine Referenz - Ada Lovelace, eine Schriftstellerin im 19. Jahrhundert.
Da ist von einem Durchmesser von drei Fuß die Rede, das wären 0,9 Meter. Das kann angesichts des Vorschaubildes nicht sein. Das wäre womöglich eher ein Radius von 0,9 Metern, also ein Durchmesser von 1,8 Metern. 300 Kohlestifte gibt es, jeder hat eine Länge von 10 Inches, das sind 25 Zentimeter. Die Technik des Einbaus hat die Künstlerin selbst entwickelt.
> Every time it hits the wall, the charcoal scratches its mark along the walls, turning the alien-looking, transparent membrane into an automatic art-making machine.
Ein spannender Satz:
> “The blacker she gets from the charcoal and the more she is handled by visitors, the more she seems to be some kind of alive. Even I, who built her, sometimes gets the illusion of her being a living thing.”
Je dunkler Ada durch die Kohle wird und je mehr Gäste mit ihr interagieren, desto mehr wirkt sie, als habe sie ein eigenes Leben.
Das 8 Jahre alte Video
ADA by Karina Smigla-Bobinski
https://www.youtube.com/watch?v=OcNtvfALW1Y
zeigt das bald noch besser als das neuere Video. Da ist der Raum schmaler, Ada scheint mehr unter der Decke zu hängen. Einzelne Personen interagieren.
Die Idee scheint bis heute nichts von ihrer Faszination verloren zu haben.
Robotic Restaurant Spyce - eine Restaurantküche in Boston lässt komplexe Mahlzeiten von Robotern zubereiten - die erste Robotic Kitchen von 4 MIT Graduates
Lassen sich komplexe Mahlzeiten von Robotern zubereiten? Ein Restaurant in Boston wagt den Praxistest. Dort haben Mitarbeiter vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) autonome Woks installiert. Diese können individuelle Mahlzeiten innerhalb von drei Minuten zubereiten. Der "Output": 200 Menüs pro Stunde, die jeweils 7,50 Dollar kosten.
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rotating robot chefs power this restaurant created by MIT engineers
https://www.designboom.com/technology/spyce-robot-chefs-restaurant-mit-engineers-05-25-2018/
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Nutzer wählen ihre Mahlzeit über einen Touchscreen. Das wird von einem System aufgegriffen, das die Bestandteile zusammensammelt. Dann kommt das in einen der Woks, die als eine ganze Wok-Batterie aus sieben Elementen nebeneinander aufgebaut sind.
Dort wird das bei ständigem Rotieren und 450°F = 232°C gekocht. Wobei das "induction technology" nutzt. Durch die schräge Anordnung können die Kunden sehen, wie ihr Essen zubereitet wird.
Dann wird das in einen Teller gekippt und kann gegessen werden. Wobei dazwischen noch Mitarbeiter sind, die die Teller austauschen und die das heiße Essen mit Soßen oder Grünfutter ergänzen.
Ein Video auf YouTube:
Spyce - Robotic Restaurant by Four MIT Graduates in Collaboration with Chef Daniel Boulud
https://www.youtube.com/watch?v=9LqqcDL99UA
> Spyce is the world’s first restaurant featuring a robotic kitchen that cooks complex meals to order. Founded by four MIT graduates with a vision to reinvent fast casual dining, and led by the culinary talent of Michelin-starred Chef Daniel Boulud and Sam Benson, Spyce offers wholesome and delicious meals at $7.50 in three minutes or less.
Interessant ist, daß die Techniker und Entwickler Daniel Boulud gewinnen konnten, der Michelin-erprobt ist.
Ein etwas längeres Video (4:21) fand sich hier:
In Boston, These Robots Are Now Serving Up $8 Salads and Bowls
https://www.youtube.com/watch?v=rfMZfxgbuCw
Für das Drumherum sind also noch weitere Mitarbeiter notwendig. Man sieht auch nicht so ganz, welcher Aufwand hinter dem Vorbereiten der Ausgangsbestandteile steckt.
Die Nutzung der Woks und deren Reinigung scheint jedenfalls im wesentlichen automatisch abzulaufen. Das spart natürlich etwas Zeit.
Weitere Infos finden sich auf der Website:
Spyce
> At Spyce, we’ve created the world’s first restaurant featuring a robotic kitchen that cooks complex meals. We created this concept in hopes of solving a problem we found ourselves facing, being priced out of wholesome and delicious food.
Gesundes und wohlschmeckendes Essen: Das ist in Restaurants normalerweise zu teuer. Dieses Problem wollten die Gründer lösen. In der Rubrik Menü
gibt es die aktuellen Menüs. Jeweils mit Kalorienangabe und quer durch die Welt: Hearth, Latin, Chicken + Rice, Thai, Lebanese, Indian, Moroccan.
Jedes dieser Basismenüs gibt es vom Typ regulär (mit Fleisch), vegetarian & pescatarian, vegan oder glutenfrei. So daß es viel Auswahl gibt.
In den dortigen FAQ
ist erwähnt, daß die Vorbereitung der Zutaten größtenteils noch klassisch, also in Handarbeit stattfindet.
Ein spannendes Projekt. Mal sehen, ob das bei diesem einzelnen Restaurant bleibt. Oder ob sich da Ableger bilden.
LG Köln: Wer de-Domain im Auftrag registriert, haftet für Markenverletzung auf der Website - kein Haftungsprivileg analog Admin-C - 31 O 179/17
Wenn jemand, der in Deutschland arbeitet, treuhänderisch eine .de-Domain für einen ausländischen Geschäftspartner registriert und dieser auf der Website, die unter der Domain auffindbar ist, nun Markenverletzungen begeht: Was dann?
Das LG Köln hatte dazu eine klare Position: Dann haftet der Domaininhaber für seinen ausländischen Geschäftspartner und dessen Tun.
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Landgericht Köln, Urteil vom 03.04.2018, 31 O 179/17, ECLI:DE:LGK:2018:0403.31O179.17.00
https://www.justiz.nrw.de/nrwe/lgs/koeln/lg_koeln/j2018/31_O_179_17_Urteil_20180403.html
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Der Fall: X ist der Kläger, beklagt war jemand, der für ein russisches Unternehmen eine Domain registriert hat, die im Urteil als "anonym.de" bezeichnet wird. Tatsächlich enthielt aber der Domainname bereits den Markennamen.
> Zugunsten des Herrn X sind die deutsche Wortmarke „Y“, DE #####822, sowie eine deutsche Wortbildmarke (siehe Bl. 2 d.A.), DE #####422, u.a. für Waren der Klassen 5, 29 (Nahrungsergänzungsmittel), 30, 32 mit Priorität vom 05.11.2008 eingetragen.
Der Beklagte hatte die Domain registriert, der eigentliche Internetauftritt wurde aber nicht vom Beklagten betrieben.
> Der Beklagte ist Inhaber der Domain „anonym.de“. Dort werden Produkte im Bereich Nahrungsmittel unter der Bezeichnung „Y1“ (in Form eines Logos) in englischer Sprache beworben.
Daraufhin:
> Die Klägerin ließ den Beklagten mit anwaltlichem Schreiben vom 11.04.2017 (Anlage K 5, Bl. 19 f. d.A.) abmahnen. Der Beklagte gab mit Schreiben vom 21.04.2017 eine Unterlassungserklärung ab, verweigerte indes die Bezahlung von Rechtsanwaltskosten.
Es ging um Abmahnkosten in Höhe von 2.348,94 €. Bei Markenrechtsverletzungen geht es normalerweise um 50.000 Euro Streitwert. Das wurde auf 100.000 Euro verdoppelt, die Abmahnkosten folgten den 1,3 Geschäftsgebühren = 1.953,90 + 20 Euro Post- und Telekommunikationspauschale plus Umsatzsteuer.
Ein wesentliches Argument des Beklagten:
> Die Domain „anonym.de“ sei treuhänderisch für die russische Firma B GmbH registriert worden, da die Domainrichtlinien der Denic eine Registrierung von Domains für ausländische Unternehmen nicht zulasse. Die B betreibe den Internetauftritt und sei ausschließlich für die Inhalte verantwortlich.
Praktisch erklärte der Beklagte: Er sei zwar Domaininhaber. Aber für die unter dieser Domain auffindbaren Inhalte sei nicht er, sondern das russische Unternehmen B verantwortlich.
> Eine markenmäßige Benutzung im geschäftlichen Verkehr in der Bundesrepublik Deutschland ist bereits durch die Verwendung des Domainnamens gegeben.
Deftig ist nun die RN 21:
> Die Markenverletzung ist dem Beklagten auch zurechenbar. Dieser ist passivlegitimiert. Eine täterschaftliche Begehung ist auf Grundlage des eigenen Vortrags des Beklagten zu bejahen, da der Beklagte, dadurch, daß er den Domainnamen selbst im Auftrag der Firma B registrierte, die Gefahr einer Unklarheit darüber schuf, wer unter der betreffenden Domain gehandelt hat und im Falle einer Vertrags- oder Schutzrechtsverletzung in Anspruch genommen werden kann. Der Beklagte muß sich daher so behandeln lassen, als ob er selbst gehandelt – respektive die angegriffenen Zeichen selbst verwendet – hätte.
Wer sich also auf so ein Konstrukt eines treuhänderischen Vertrags einläßt, der haftet eben auch für das, was sein "Geschäftspartner" auf der Domain veranstaltet.
Ferner verwies das Gericht darauf, daß die Haftungsprivilegierung des Admin-C hier gerade nicht greift. Denn der Beklagte war Domaininhaber, nicht "bloß" Admin-C.
Witzig dabei ist, daß der Beklagte sich selbst mit seiner "Strohmann-Funktion" herauszureden versuchte: Damit ist der tatsächlich Verantwortliche versteckt, also haftet der Strohmann.
> Denn durch die behauptete „Strohmann“-Funktion des Beklagten wird die Möglichkeit, das für den Internetseiteninhalt tatsächlich verantwortliche Unternehmen in Anspruch zu nehmen, erheblich beeinträchtigt. Indem der Beklagte sich vertraglich zur Registrierung des streitgegenständlichen Domainnamens verpflichtete – wobei offen bleiben kann, ob der als Anlage B 5 (Bl. 81 ff. d.A.) vorgelegte allgemein gehaltene Webdesignvertrag zwischen der B GmbH und dem Beklagten die hier streitgegenständliche Domain überhaupt betrifft – schuf er eine Gefahrenquelle, woraus ihm eine Verkehrssicherungspflicht erwächst, die er vorliegend verletzt hat.
Erst der Beklagte hat es durch sein Tun ermöglicht, diese "Gefahrenquelle" zu schaffen.
Die Kammer wußte aus anderen Verfahren, daß es auch Nachahmungen der Produkte des Klägers gibt. Deshalb sei bezüglich der Marke von einem "beträchtlichen wirtschaftlichen Wert" auszugehen. Deshalb sei die Verdoppelung der üblichen 50.000 Euro gerechtfertigt.
Sprich: Wer sich als "Strohmann" für ein anderes Unternehmen anwerben läßt und für das andere Unternehmen eine Domain registriert, der haftet auch für das, was das andere Unternehmen nun mit dieser Domain veranstaltet. Das kann im Zweifelsfall sehr teuer werden.
Von nun an ausschliesslich verschlüsselt - Letsencrypt-Client unter Windows stellt für alle Domains oder Subdomains, die von Server-Daten-Kunden genutzt werden, Zertifikate bereit
So, gestern zuckte das noch gewaltig. Aber nun ist es tatsächlich so weit:
Kunden von Server-Daten, die ihre eigene Domain oder eine Subdomain per Nameserver-Eintrag auf Server-Daten zeigen lassen, um ihre Datenbank unter der Domainadresse nutzen zu können, machen das ab sofort ausschließlich verschlüsselt.
Das gab es - nicht allzu häufig. In dem Maße, in dem sich die Verschlüsselung im Internet ausbreitete und Browser immer heftigere Warnungen anzeigen, wenn ein Nutzer auf einer unverschlüsselten Seite etwas eingibt, wechselten Kunden lieber zur verschlüsselten Server-Daten - Subdomain. Bei der ein Sternzertifikat *.server-daten.de dafür sorgt, daß der Zugriff auf jede beliebige Subdomain verschlüsselt erfolgt.
Aber Ende 2015 gab es mit Letsencrypt
die Möglichkeit, kostenlose Zertifikate zu bekommen. Und - viel wichtiger: Diese über das ACME-Protokoll automatisch zu beantragen, die Inhaberschaft über die Domain nachzuweisen und ein Zertifikat herunterzuladen. ACME steht für "Automatic Certificate Management Environment".
https://de.wikipedia.org/wiki/Automatic_Certificate_Management_Environment
Die Inhaberschaft über die Domain wird nicht (wie beim manuellen Beantragen von Zertifikaten) darüber nachgewiesen, daß eine Mail an webmaster@example.com oder eine ähnliche Adresse geschickt wird und der Antragsteller auf diesen Link klickt. Stattdessen wird unter
/.well-known/acme-challenge/
eine Datei mit einem von Letsencrypt vorgegebenen zufälligen und sehr langen Namen angelegt, deren Inhalt ebenfalls vorgegeben ist. Diese Datei holt sich Letsencrypt, wenn man mitgeteilt hat, daß man die zugeordnete Challenge durch das Zur-Verfügung-Stellen dieser Datei (http-01-Challenge) erfüllt hat.
Die Version 1 hatte noch gewisse Einschränkungen. U.a. wurden noch keine Wildcard-Zertifikate unterstützt, wie hier eines für *.server-daten.de verwendet wird.
Die Version 2 unterstützt auch Wildcard-Zertifikate. Für die Version 2 gab es ab Januar eine Testmöglichkeit, seit Ende März 2018 ist das bei Letsencrypt auch auf dem Produktivsystem drauf.
Einen Client hatte ich größtenteils schon im Februar entwickelt. Im April und Anfang Mai gab es aber andere Arbeiten. Nun folgte der Rest. Der Client hat inzwischen den Vorteil, daß die Aktionen nach Position gehen und alle Ergebnisse in eine Datei geschrieben werden. Gibt es irgendwo einen Abbruch, wird der Status in der Datei genutzt, um den letzten Schritt zu wiederholen.
Über Letsencrypt laufen inzwischen mehr als die Hälfte aller aktiven Zertifikate.
Meine längerfristige Vermutung ist, daß der Markt für kostenpflichtige Zertifikate größtenteils zusammenbrechen wird. Technisch ist ein langer Schlüssel notwendig, so laufen auf Server-Daten nur Zertifikate mit RSA-Schlüsseln mit einer Länge von 4096 Bit. Aber ob ein Zertifikat domainvalidiert oder per Extended Validation abgesichert ist, spielt für die technische Sicherheit der Verschlüsselung keine Rolle. Damit dürften den allermeisten Nutzern domainvalidierte Zertifikate genügen.
Die beiden derzeit noch genutzten Zertifikate für die www.sql-und-xml.de und *.server-daten.de sind noch bis zum Spätsommer 2019 gültig. Mal sehen, ob ich bis dahin auch mit diesen beiden Zertifikaten umziehen werde.
Der letzte Schritt der Zertifikatszuordnung zur Bindung ist aktuell noch nicht automatisiert. Da muß ich erst noch austüfteln, wie das am besten erledigt werden kann.
Die merkwürdigen Probleme, die es gestern noch gegeben hatte, ließen sich inzwischen auch lösen.
Wenn man per RSACryptoServiceProvider-Objekt ein neues Schlüsselpaar erstellt, das man für die Erstellung eines CertificateRequest-Objekts benötigt und das man beim zurückgegebenen Zertifikat bsp. aus einer Datei lädt und dem privaten Schlüssel zuordnet, dann speichert Windows den privaten Schlüssel gleich in einem nur für diesen Nutzer gedachten Sicherheitsbereich ab. Damit hat dieser Nutzer einen privaten Schlüssel. Aber der ist nicht für Zertifikate unter "Webhosting" verwendbar.
Man kann das lösen, indem man nach der Erzeugung des CertificateRequest-Objekts und dessen Wegsenden zu Letsencrypt diesen privat gespeicherten privaten Schlüssel explizit löscht:
> _RSA_DomainKey.PersistKeyInCsp = False
> _RSA_DomainKey.Clear()
Wirkung: Das Problem mit dem "Reparieren-Müssen" per
> Certutil -repairstore Webhosting Zertifikatsfingerabdruck
entfiel damit. Beim Import wurde angezeigt, daß der private Schlüssel bekannt ist. Und dieser ließ sich auch exportieren.
Die "berüchtigte Fehlermeldung" tauchte allerdings weiterhin auf. Die kann man dadurch lösen, daß man das Zertifikat nach der Zuordnung des privaten Schlüssels mit
> _byteArray = _x509.Export(X509ContentType.Pfx, "meinSupergeheimesPasswort")
> Speichern des _byteArray in einen FileStream
> Laden per New X509Certificate2(FileName, "meinSupergeheimesPasswort", X509KeyStorageFlags.Exportable Or X509KeyStorageFlags.MachineKeySet Or X509KeyStorageFlags.PersistKeySet)
einmal ausspeichert und wieder lädt. Das Flag X509KeyStorageFlags.Exportable scheint dem Anhaken von
> Allow this certificate to be exported
beim manuellen Import zu entsprechen. Beide Schritte zusammengenommen sorgen dafür, daß ein grade neu von Letsencrypt bereitgestelltes Zertifikat so unter Webhosting abgelegt wird, daß es ohne Fehlermeldung einer Bindung zugeordnet werden kann.
Man soll zwar eigentlich kein hartcodiertes Passwort im Code nutzen. Das ist hier aber irrelevant, da man die gespeicherte Datei auch sofort löschen kann. Es geht nicht um einen "richtigen Export" (bsp. für eine Sicherung), sondern darum, daß man eine .pfx-Datei so wieder importieren und das Exportable-Flag setzen kann.
Wenn Programmieren keinen Spass macht - A specific logon session does not exist - It may already have been terminated - 0x80070520
Ab und zu hatte ich schon mit Kunden das Phänomen, daß diese fragten, wann etwas soweit fertig sei. Und ich meinte, ich könne das nicht so richtig einschätzen. Woraufhin sich manche dies "überhaupt nicht vorstellen" konnten.
Nun gibt es - wieder einmal - ein treffend-schön-schauriges Beispiel dafür.
Im Januar hatte Letsencrypt die Version 2 des ACME-Protokolls auf dem dortigen Testsystem zur Nutzung freigegeben. Damit kann man kostenlos und automatisiert SSL-Zertifikate anfordern, bestätigen (per Dateihinterlegung auf der Website) und sich schließlich ein signiertes Zertifikat herunterladen.
Das installiert man lokal, bis man nach spätestens 90 Tagen ein neues braucht. Das sollte also automatisiert funktionieren. Sonst wird das bald sehr aufwendig.
Im Februar hatte ich mir das im wesentlichen angesehen, einen größtenteils funktionierenden Client geschrieben. Da klappte auch der letzte Schritt: Das Zertifikat so im MachineKeyStore ablegen, daß man das Zertifikat manuell der Website zuweisen kann.
Dann folgten andere eigene Arbeiten. Ende März aktivierte das Letsencrypt auch auf dem dortigen Produktivsystem.
Nun wollte ich das für die erste Kundensubdomain einbauen. Die läuft eigentlich auch über die Infrastruktur von Server-Daten. Aber die - nur lesende - Ausgabe war eben bis jetzt unverschlüsselt.
Was passierte? Der Code lief komplett durch. Das Zertifikat wurde scheinbar korrekt importiert. Aber beim Versuch, das Zertifikat manuell der Website zuzuweisen, gab es eine "berüchtigte Fehlermeldung":
> A specific logon session does not exist. It may already have been terminated - HRESULT 0x80070520
Der Fehler ist bei dem Thema SSL-Bindung berüchtigt. Allerdings: Der Code hatte im Februar noch problemlos funktioniert. Irgendwelche neuen Bugs müssen da wieder reingekommen sein. Das Problem trat sowohl auf meinem lokalen Arbeits-PC (Windows 10) als auch auf dem Webserver auf (Server 2012), wobei die Kommunikation mit Letsencrypt vom lokalen PC her lief und ich das Zertifikat hochkopierte. Es ging nur um den letzten Schritt: Die Zertifikatsantwort und den privaten Schlüssel zusammenfügen und das in Webhosting importieren.
Das Problem: Wenn man programmatisch ein SSL-Zertifikat beantragen möchte, benötigt man zunächst ein RSACryptoServiceProvider - Objekt, also eine Kombination aus privatem und öffentlichem Schlüssel. Das übergibt man dem CertificateRequest-Objekt, das nutzt den öffentlichen Schlüssel, um den eigentlichen CertificateRequest zu erstellen.
Bekommt man das Zertifikat von Letsencrypt zurück, packt man das in ein X509Certificate2 und koppelt über die X509Certificate2.PrivateKey-Eigenschaft den privaten Schlüssel des RSACryptoServiceProvider - Objekts wieder an das Zertifikat.
Dann - so die Theorie - kann man das in den Webhosting - CertificateStore packen und vom Webserver her verwenden. Das endete in der obigen Fehlermeldung.
Üblicher Kandidat: Der private Schlüssel fehlt. Den hatte ich aber - siehe das Bildschirmphoto. Warum funktionierte das trotzdem nicht?
Nach diversem Herumprobieren fiel auf: Versucht man, das Zertifikat in eine Datei zu speichern, gibt es nicht die Option, den privaten Schlüssel zu speichern. Denn:
> Der dazugehörige private Schlüssel wurde nicht gefunden.
Das eine Formular zeigt also an, daß es den privaten Schlüssel gibt. Das andere Formular kann den nicht finden. Na super. Daß dann auch der IIS nicht mit diesem "irgendwie beschädigten" Zertifikat klarkommt, ist nachvollziehbar. Für ein Webserver-Zertifikat wird natürlich der private Schlüssel benötigt.
Nach vielem Herumgesuche schließlich:
Certutil -repairstore Webhosting Zertifikatsfingerabdruck
Das führte dazu, daß nun beim Versuch, das Zertifikat zu exportieren, auch der private Schlüssel exportiert werden konnte. Sprich: "Irgendwie" waren Zertifikat und privater Schlüssel voneinander getrennt. Das Phänomen trat auf zwei verschiedenen Windows-Systemen auf, die "Quelle" für das Zertifikat war verschieden. Aber damit ließ sich das immerhin reparieren.
Allerdings: Die Bindung an den IIS funktionierte weiterhin nicht.
Es funktionierte nun aber:
1. Das reparierte Zertifikat mit dem privaten Schlüssel und allen erweiterten Eigenschaften exportieren.
2. Das Zertifikat im Webhosting-Zertifikatsspeicher löschen.
3. Das Zertifikat erneut importieren, dabei den privaten Schlüssel explizit als exportierbar anhaken.
Letzteres fand sich als Hinweis von 2012:
Error HRESULT: 0x80070520 when adding SSL binding in IIS
Da gab es auch den Hinweis, daß man im System-Eventlog den zusätzlichen Fehler 0x8009030D findet.
> Schwerwiegender Fehler beim Zugriff auf den privaten Schlüssel der Server-Anmeldeinformationen für TLS. Der vom kryptografischen Modul zurückgegebene Fehlercode lautet 0x8009030D. Der interne Fehlerstatus ist 10001.
Sprich: Geplante Zeit für dieses Problem: 20 Sekunden, im Februar hatte das ohne Probleme funktioniert.
Tatsächlicher Zeitaufwand: Vielleicht so etwa 4 - 5 Stunden. Der Code vom Februar (Zertifikatsantwort und Schlüsselpaar zusammenfügen, in Datei speichern, die in Webhosting importieren) crashte. Die "Lösung" ist eigentlich absurd: Erst wird das importiert. Dann repariert. Dann exportiert und gelöscht. Dann wieder importiert - dann funktioniert alles. Nur weiß ich aktuell noch überhaupt nicht, ob sich das auch per Code machen läßt. Oder ob nicht das Problem nach dem nächsten Patchday wieder verschwindet.
Aber so lange will ich das eigentlich nicht liegen lassen.
Sprich: Praktisch habe ich das zwar nun "irgendwie" gelöst. Aber das erfordert erst recht manuellen Aufwand, so daß man womöglich noch einmal etwas Zeit benötigt, um das nun wirklich auf den Stand vom Februar bringen zu können.
Aber das ist eben das, was es beim Programmieren auch immer wieder gibt: Daß Konstellationen auftauchen, die sich "widersprechen", die eigentlich gar nicht gemeinsam auftreten können. Und daß man dann plötzlich einen Arbeitsaufwand von mehr als einem Tag hat. Mit dem Ergebnis einer Lösung, die nicht so wirklich zufriedenstellend ist.
Nun ist sie da - die Europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) - Ordnung statt Datenchaos und Datensilo - am besten mit einem freiwilligen Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten
So, es ist der 25.05.2018. Die Europäische Datenschutz-Grundverordnung ist seit heute endgültig in Kraft getreten. Und siehe da: Die Welt dreht sich weiter.
Allerdings hatte ich mich in den letzten Wochen und Monaten mehr und mehr gewundert: Denn wenn man sich den tatsächlichen Gesetzestext
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Verordnung (EU) 2016/679 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. April 2016 zum Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten, zum freien Datenverkehr und zur Aufhebung der Richtlinie 95/46/EG (Datenschutz-Grundverordnung)
http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX:32016R0679
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einmal durchliest und sich bsp. die
> Artikel 13
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> Informationspflicht bei Erhebung von personenbezogenen Daten bei der betroffenen Person
2 * 6 = 12 Informationspflichten durchliest, auf die bei der Erhebung personenbezogener Daten hingewiesen werden muß: Dann ist das eine Liste, die man eben abarbeitet und auf der Website an einer geeigneten Stelle hinpackt. Vergleicht man die Liste mit den Punkten, die beim Impressum zu beachten sind, dann ist das durchaus überschaubar. Zumindest dann, wenn man auf der Website nicht tausend Tools von Drittanbietern eingebaut hat, die man jetzt erst einmal identifizieren und auflisten muß.
Kreuzt man das mit den Beispielen für
Kleine Unternehmen
https://www.lda.bayern.de/de/kleine-unternehmen.html
die sich inzwischen beim Bayerischen Landesdatenschutzbeauftragten findet, dann stellt man fest: In vielen der typischen Regelsituationen ist kein expliziter Datenschutzbeauftragter notwendig. Einfach deshalb, weil weniger als 10 Personen regelmäßig mit personenbezogenen Daten zu tun haben. Ein Verzeichnis ist beim regelmäßigen Umgang mit personenbezogenen Daten notwendig. Die mindestens 250 Mitarbeiter vom Artikel 30 DSGVO dürften für viele Unternehmen unrelevant sein, weil es eben regelmäßigen Umgang mit personenbezogenen Daten gibt. Für die Website mit Kontakt- und Bestellmöglichkeit braucht man eine Auftragsverarbeitung. Letztere gibt es aber bei hinreichend professionellen Anbietern per Download. Daß Mitarbeiter, die mit personenbezogenen Daten zu tun haben, auf den Datenschutz verpflichtet werden, ist eigentlich auch eine Selbstverständlichkeit. Das war es dann auch schon im wesentlichen.
Angesichts dieser Daten wundert es mich doch, daß laut Umfragen (etwa BITKOM vom 17.05.2018 - 3 von 4 Unternehmen verfehlen die Frist der Datenschutz-Grundverordnung - https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/3-von-4-Unternehmen-verfehlen-die-Frist-der-Datenschutz-Grundverordnung.html ) Unternehmen nicht dazu in der Lage gewesen sind, das "einigermaßen rechtzeitig" umzusetzen:
24 % meinten, sie würden das bis heute vollständig umgesetzt haben. 32 % rechnen mit einer "Umsetzung größtenteils", 33 % mit einer teilweisen Umsetzung. Da wurden 500 Unternehmen in Deutschland befragt. Allerdings wurden nur Unternehmen ab 20 Mitarbeitern befragt. Was ich nun gar nicht repräsentativ finde. Schließlich ist die überwiegende Zahl der Unternehmen kleiner (ich meine, etwa 90 %).
Mir sieht das eher danach aus, daß in diversen dieser Unternehmen "Datenchaos" und eine Zettelwirtschaft (bzw. Excel-Wirtschaft) herrscht: Daß es zwar einerseits ein CRM oder irgendetwas in dieser Richtung geben mag. Daß es aber andererseits auch diverses an Excel-Listen oder an anderen, selbst kreirten Tools gibt. So nach dem Motto: "Das CRM ist mir zu umständlich, ich nutze lieber meine eigene Lösung". Quick and dirty - die Autonomie des Mitarbeiters ist alles. Aber ein Unternehmen kann nicht auf lauter isolierten dieser Datensilos basieren.
Genau dieses Datenchaos, bei dem Daten an verschiedenen Stellen und teils hochredundant rumliegen, heißt doch auch: Daten sind nicht gepflegt, veraltet. Die Unternehmensleitung weiß gar nicht, welche Daten im Unternehmen existieren. Stattdessen gibt es tonnenweise Datensilos. Und scheidet ein Mitarbeiter aus, verschwinden die Daten mit ihm. Weil ohnehin nur er sie hatte und er dann eben am Ende löscht.
Daß in so einem Unternehmen Panik ausbricht, wenn jemand wissen möchte, welche Daten zu ihm gespeichert sind: Das ist zu erwarten. Oder wenn jemand fordert, daß Daten von ihm gelöscht bzw. gesperrt werden, dann so ein Datensilo unberücksichtigt bleibt und erneut bsp. eine Nachricht rausgeht, die eigentlich nicht hätte rausgehen dürfen und eine Vertragsstrafe fällig wird. Das ist aber auch selbst verschuldet, weil diese Datensümpfe über Jahre hinweg gewachsen sind.
Die Folgerung? Unternehmen sollten sich grundsätzlich um eine ordentliche und gemeinsame Datenstruktur kümmern. Dann gibt es bestimmte Informationen nur an einer Stelle. Da läßt sich das berichtigen, falls die Daten falsch sind. Und es läßt sich sperren bzw. löschen, falls der Berechtigte sich mit einem entsprechenden Anspruch meldet. Die ganze "große Panik", die manche aktuell verbreiten, löst sich in Wohlgefallen auf.
Persönlich finde ich da übrigens das "Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten" eine Hilfe, die sich eigentlich jedes Unternehmen (egal, wie groß oder klein) freiwillig anlegen sollte. Dann weiß man nämlich, was wo abgelegt werden soll und was eben nicht in irgendwelchen Datensilos verschwinden darf. Das kann man gleich ergänzen. Bsp. um die Rechtfertigung für die Datenspeicherung. Dann hat man all diese Informationen zentral beieinander.
Ansonsten dürfte die DSGVO längerfristig eher zu einem Wettbewerbsvorteil führen. Ein so großer Wirtschaftsraum: In dem es nun einheitliche Regeln zu einem Thema gibt, bei dem die USA grade mit dem Thema Wahlbeeinflussung dank passender Facebook-Werbung ahnt. Daß das schrankenlosen Verfolgen von Nutzern womöglich dafür mitverantwortlich sein könnte.
Mal sehen, wie die nächsten Wochen und Monate verlaufen werden.
PS: Ich wurde nach Beispielen für ein "Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten" gefragt.
Der obige Link ( https://www.lda.bayern.de/de/kleine-unternehmen.html ) listet diverse Beispiele für kleine Unternehmen (Zahl der Mitarbeiter und ihre Tätigkeiten). Dann wird beantwortet: DSB notwendig, Verzeichnis notwendig usw. Falls ein Verzeichnis notwendig ist, gibt es ein Beispiel dafür. Das ist im Prinzip nur eine breite Excel-Tabelle.
Meine persönliche Empfehlung ist, da gleich die Rechtsgrundlage für die Speicherung (Artikel 6, Rechtmäßigkeit der Verarbeitung) zu ergänzen. Dann hat man das zusammen.
Ferner sind die "Kurzpapiere" unter
sehr nützlich. Auffindbar, wenn man dort nach "Kurzpapier" sucht. Da werden gemeinsame Positionen der Datenschutzbeauftragten dargestellt. So ist der BITKOM der Meinung, daß bei EDV-Wartungsarbeiten keine Vereinbarung zur Auftragsverarbeitung notwendig sei. Ein Portal hält die Position zu diesem Thema für unklar. Das Kurzpapier leitet jedoch direkt aus dem Gesetz die Notwendigkeit für eine Vereinbarung zur Auftragsverarbeitung ab -> also machen.
Die Macallan Whisky Distillery in der Speyside in Schottland - eine komplexe Stahl-Holz-Konstruktion als Dach mit Wiese drüber - verschluckt von der Landschaft - von Rogers Stirk Harbour + Partners - RSHP
Wie baut man eine große Whisky Distillery? Noch dazu in Schottland? Als Klotz mitten in der Landschaft? So daß das ein Fremdkörper ist?
Oder geht das auch anders?
Die Planer von Rogers Stirk Harbour + Partners (RSHP) haben in der Speyside in Schottland, der Region um den Fluss Spey herum, für die Macallan Whisky Distillery ein neues Gebäude fertig gestellt.
Aber was ist das? Ein Gebäude? Oder ein achtes Weltwunder?
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rogers stirk harbour + partners completes macallan whisky distillery in scotland
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Graham Stirk:
> the macallan estate truly is a special place; a place we have come to love and respect hugely,’
Das Gebäude ist einerseits riesig. Andererseits wird es von der Landschaft geradezu verschluckt.
Der ganze Produktionsprozess ist wohl quasi am Stück angeordnet. Eine gewaltige Stahlkonstruktion ist mit unzähligen Holzstreben ausgefüllt, so daß sich innen eine Art Kassettendecke ergibt. Drüber ist das - mit einigen Schichten Erde und Rasen abgedeckt.
Die Herausforderung:
> ‘as the macallan has grown globally it has been very important that we make sure we can sustain demand for this wonderful amber liquid,’
Das Unternehmen wächst wohl weltweit. Wie kann man so große Whisky-Mengen in gleichbleibender Qualität herstellen?
> ‘we’ve taken exceptional care in making sure that the spirit that is produced in the new distillery is identical to the spirit that we produced in our previous distillery. this is the beginning of a really exciting new chapter in the evolution of this wonderful brand that is the macallan.’
Das Gebäude hat unten teils erhebliches an Technik. Unzählige Röhren. Drüber diverse Kessel, bsp. in Kreisform angeordnet. Und über all dem diese Kassettendecke.
Die drei Videos lassen sich nicht direkt auf Vimeo, sondern nur im Beitrag ansehen
Das erste Video enthält teils Ansichten von der Baustelle per Zeitraffer.
Das zweite zeigt die teils immensen logistischen Probleme. So sind die Kessel so groß, daß sie teils nur zerlegt zur Baustelle gebracht werden konnten. Und dann war die Last immer noch so groß, daß der Transporter kaum auf die Straße paßte. Dann mußten diese großen Objekte im Gebäude eingebaut werden.
Das dritte Video zeigt einiges zur Dachkonstruktion. Einerseits Holz als uraltes, natürliches Material. Andererseits modernste Entwicklungs- und Konstruktionsprozesse, um die unzähligen benötigten Einzelteile für dieses langgestreckte Dach zu erstellen.
In dem Video sieht man auch, daß die Stahlkonstruktion quasi wie Brückenpfeiler wirkt. Die Holzteile sind dann so dazwischengespannt, daß die Stahlkonstruktion nur den Rand von so einem "Hügel" bildet. Der gesamte eigentliche Hügel scheint komplett aus Holz konstruiert zu sein. Da gibt es immer wieder einzelne Bilder dazwischen, die Teile der Stahlkonstruktion auf dem "Unterbau" aus Beton für den Boden und die Ebene drüber zeigen.
Es sei das komplexeste Gebäude, das sie jemals gebaut hätten. A building for the future.
Auf der Seite von Macallan
https://www.themacallan.com/en/the-distillery
gibt es weitere Bilder. Das liegt im Norden von Schottland, etwa 240 Kilometer nördlich von Edinburg.
Auf der Website
Macallan
https://www.whisky.de/flaschen-db/brennereien/details/macallan.html
finden sich Bilder von der bisherigen Brennerei. Die ist geradezu "niedlich klein" im Vergleich zu dieser neuen Kathedrale der Industriearchitektur.
OLG Karlsruhe: Folge von SEPA - Kunde in Deutschland muss per Lastschrift mit Konto aus Luxemburg zahlen können - freie Wahl des Kontos im Euro-Raum - vzbv gegen Pearl bestätigt - 4 U 120/17
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat ein interessantes Konto zum Thema SEPA - Single Euro Payments Area - erstritten bzw. konnte die bisherige Entscheidung des LG Freiburg (6 O 76/17) nun auch beim OLG Karlsruhe bestätigen:
Die "Single Euro Payments Area" bedeutet auch: Bietet ein Dienstleister Lastschrift an, so kann er von einem Kunden aus Deutschland nicht fordern, daß dieser ein Konto aus Deutschland zum Lastschrifteinzug nennt. Hat der Kunde ein Konto im SEPA-Raum - etwa in Luxemburg -, dann muß es auch möglich sein, daß er dieses Konto angibt und die Lastschrift von dort her eingezogen wird.
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Online-Versand darf Konto im EU-Ausland nicht ablehnen
https://www.vzbv.de/pressemitteilung/online-versand-darf-konto-im-eu-ausland-nicht-ablehnen
Das Urteil eingescannt als PDF: PEARL GmbH: Urteil des OLG Karlsruhe | Urteil vom 20.04.2018 | Az. U 8376-5
https://www.vzbv.de/sites/default/files/downloads/2018/05/22/pearl_gmbh_olg_karlsruhe_u_8376-5.pdf
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Die zentralen Punkte:
> In Deutschland wohnender Kunde konnte nicht per Lastschrift von seinem Luxemburger Konto zahlen.
> SEPA-Verordnung ermöglicht freie Wahl des Kontos innerhalb des Euro-Raums.
> OLG Karlsruhe: SEPA-Verordnung dient auch dem Verbraucherschutz.
Der konkrete Fall: Ein Kunde aus Deutschland wollte online etwas beim Internethändler Pearl bestellen. Der Versuch, die Luxemburger Kontonummer einzugeben, scheiterte bereits an einer Fehlermeldung. Der Support:
> „Bei Kunden, deren Wohnsitz in Deutschland ist, ist es uns leider nicht möglich, von einem ausländischen Bankkonto abzubuchen.“
Der entsprechende Abschnitt Artikel 9, Absatz 2:
Verordnung (EU) Nr. 260/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 14. März 2012 zur Festlegung der technischen Vorschriften und der Geschäftsanforderungen für Überweisungen und Lastschriften in Euro und zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 924/2009
http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX:32012R0260
> Artikel 9
>
> Zugänglichkeit von Zahlungen
>
> (1) Ein Zahler, der eine Überweisung an einen Zahlungsempfänger vornimmt, der Inhaber eines Zahlungskontos innerhalb der Union ist, gibt nicht vor, in welchem Mitgliedstaat dieses Zahlungskonto zu führen ist, sofern das Zahlungskonto gemäß Artikel 3 erreichbar ist.
>
> (2) Ein Zahlungsempfänger, der eine Überweisung annimmt oder eine Lastschrift verwendet, um Geldbeträge von einem Zahler einzuziehen, der Inhaber eines Zahlungskontos innerhalb der Union ist, gibt nicht vor, in welchem Mitgliedstaat dieses Zahlungskonto zu führen ist, sofern das Zahlungskonto gemäß Artikel 3 erreichbar ist.
Hier war der Absatz (2) strittig. Der Zahlungsempfänger wollte nicht von einem Luxemburger Konto einziehen. Interessant ist allerdings, daß auch die Umkehrung gilt: Wer eine Überweisung an einen Empfänger vornimmt, der in der EU wohnt, kann nicht verlangen, daß dieser ein inländisches Konto hat, sofern dieser ihm ein Konto im SEPA-Raum nennt.
Bei dem Verfahren hatte die beklagte Pearl GmbH vor allem die Klagebefugnis des vzbv bestritten. Das Ziel der SEPA-Verordnung sei die Schaffung eines integrierten Marktes für grenzüberschreitende Zahlungen in Euro, nicht der Verbraucherschutz. Dem folgte das Gericht nicht. Die Verordnung solle den EU-Zahlungsverkehr erleichtern, das diene unmittelbar dem Verbraucherschutz.
> „Das Gericht hat damit unsere Klagebefugnis bei derartigen Verstößen gegen die SEPA-Verordnung ausdrücklich anerkannt“, erläutert Jana Brockfeld vom vzbv. „Das ist wichtig, weil es Verbraucherinnen und Verbrauchern nicht zumutbar ist, wegen einer abgelehnten Zahlung vor Gericht zu ziehen.“
Das Urteil ist für viele "Grenzpendler" wichtig, die in Deutschland wohnen, aber in einem europäischen Nachbarstaat arbeiten. Diese haben oft Konten im europäischen Nachbarstaat, also nicht mehr in Deutschland.
Revision zum Bundesgerichtshof wurde wegen grundsätzlicher Bedeutung zugelassen. Der Streitwert wurde für das Berufungsverfahren auf 15.000 Euro festgesetzt. Im landgerichtlichen Verfahren ging es um 214 Euro Kostenerstattung und einen Unterlassungsanspruch.
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Technische Anmerkung: Im eingescannten Urteil steht links oben und auf allen Folgeseiten das Aktenzeichen 4 U 120/17. Das findet sich auch unten vor dem Block mit den Links:
> Urteil des Oberlandesgerichts Karlsruhe vom 20.04.2018, Az. 4 U 120/17 – nicht rechtskräftig
Der Block mit dem Link nennt dagegen U 8376-5 als Aktenzeichen. Das steht auch handschriftlich auf dem Urteil rechts oben.
Die ultimative Elevator-Liste - Fahrstühle aus der Welt, in denen es einem nicht langweilig, aber womöglich schwindelig wird
20 Times Elevators Surprised People With Genius Design Solutions
www.boredpanda.comElevators are generally an under-used design space, with the vast majority of them retaining a functional, box-and-button style that offer little in the way of visual appeal. Luckily however, there are some who recognize the potential of this little room-on-the-move, and get as creative with the humble elevator as they would with any other space!
Ein Aufzug, ein Elevator im Hotel, im Hochhaus: Rein, den Knopf drücken, warten, aussteigen. Aber könnte das auch anders gehen? Oder müssen alle Fahrstühle immer gleichartig aussehen?
BoredPanda hat eine lustige Liste aus der halben Welt zusammengestellt. Teils mit verblüffenden Design-Lösungen: Knöpfe oder auch Notknöpfe, die sich mit den Füßen bzw. von gefallenen Personen bedienen lassen.
Teils nur für Schwindelfreie gedacht. Und noch so einiges mehr.
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20+ Times Elevators Surprised People With Genius Design Solutions
https://www.boredpanda.com/creative-elevators/
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Wie üblich für BoredPanda: Die Reihenfolge kann sich durch Votings immer mal ändern.
#1: Der Fahrstuhl im World Trade Center zeigt die historische Entwicklung des "wachsenden New York".
Bei #2 wurde ein großes Poster mit einem "zeigenden antiken Herrn" geschickt angebracht, so daß er auf den Fahrstuhlknopf zeigt.
#3 ist der AquaDom hier in Berlin im DomAquarée. Ein Zylinder mit einem Fahrstuhl innen. Drumherum ein gläsernes Aquarium. 16 Meter Höhe, 11,5 Meter Durchmesser, etwa 1500 Fische in etwa einer Million Liter Wasser (Quelle https://de.wikipedia.org/wiki/AquaDom ).
#4 könnte manchmal wirklich sinnvoll sein. Ein zusätzlicher Alarmknopf mit Sprechanlage knapp über dem Boden. Wer hingefallen ist und nicht wieder hoch kommt, kann so Hilfe herbeirufen. Ähnlich #6 mit Knöpfen, die mit den Füßen bedient werden können.
Was macht man eigentlich, wenn ein Fahrstuhl ausgefallen ist? Ein langweiliges "Außer Betrieb"? Oder so etwas?
You are welcome to:
- hide in it
- read in it
- sing in it
- do yoga in it
- study for the bar exam in it
But you cannot
- Go up and down in it
Man kann sich drin verstecken, lesen, singen, Yoga machen, studieren - nur hoch- und runterfahren geht grade nicht. In einem Hyatt gab es diese schöne Variante.
Mit #7 beginnen verschiedenste ungewöhnliche Designs. Nicht die kahlen Metalltüren, sondern scheinbar Schränke zum Aufklappen. Oder #8 - eine Police Public Call Box, #9 - ein Winter Wonderland. Und statt der langweiligen Beschriftung 1000 kg / 13 Persons läßt sich das umrechnen:
2000 Regenschirme - 5 Seelöwen - 9823 Schnapsgläser - 250 Gitarren - 83.333 2-Pfund-Münzen - 1533 iPads - 200 Katzen. Also würden auch lässig 2 Seelöwen und 100 Katzen reinpassen.
#11 zeigt ein historisches Modell aus St. Petersburg:
Steam Powered Elevator, St Petersburg, Russia(11/37)
https://www.boredpanda.com/steam-powered-elevator-st-petersburg-russia/
#13 fordert den Benutzer auf, die Treppe zu verwenden: Push yourself, not the button. Please take the stairs, if you are able. Every elevator ride uses enough energy to recharge your cellphone.
#12 / #14 sind ungewöhnliche Innengestaltungen, #16 ist verblüffend: Da ist der Knopf 30 Fuß (= 9,1 Meter) entfernt von der Tür angebracht. Ein Hotel in Odessa (#17) wechselt täglich den Teppich und zeigt den Wochentag an. #18 zeigt den "Füllstand" durch ein teilweise farbig gefülltes Männchen an. In Osaka gibt es einen Fahrstuhl, der anzeigt, ob es draußen grade regnet (#19). Und wer bei 56 Stockwerken nicht weiß, wo er hin soll: Der wählt den Zufallsbutton aus.
Dann folgen diverse weitere ungewöhnliche Gestaltungen. Eine Ausnahme:
This Elevator Wants You To Do Your Math(22/37)
https://www.boredpanda.com/this-elevator-wants-you-to-do-your-math/
Da heißen die Buttons nicht 1 - 6, sondern enthalten Rechenaufgaben.
Wobei ich persönlich bislang nur die Standard-Aufzüge kenne. Die Knöpfe unten scheinen mir allerdings eine durchaus sinnvolle Idee zu sein.
Thunderstorm Photography - dramatische Sturmwolken - aufgenommen vom Cockpit im Flugzeug über den Wolken - von Christiaan van Heijst
Pilot Reveals How Dramatic Thunderstorms Look From Above the Clouds
mymodernmet.comThe sights from 32,000 feet in the air are amazing.
Unsereiner kennt ja Wolken normalerweise nur von unten. Und wenn das Wetter schlecht ist, dann bin zumindest ich eher in der Wohnung, was den Blick nach draußen zwangsläufig erst recht einschränkt.
Aber wie wäre das, wenn man von oben auf Gewitterwolken blicken würde? In einem Flugzeug gibt es diese Perspektive. Noch dazu im Cockpit, als Pilot oder Copilot. Damit nicht nur einmal, als fliegender Kunde. Sondern regelmäßig. Was auch bedeutet: Es gibt viele Gelegenheiten, solche Photos "über den Wolken" zu machen und die besten davon auszuwählen.
Der Niederländer Christiaan van Heijst ist als Pilot unterwegs. Aktuell 34 Jahre alt, fliegt er seit seinem 18. Lebensjahr. Ab zwanzig erst mit einer Fokker für etwa 2,5 Jahre. Dann eine Boeing 737, etwa 4,5 Jahre. Mit 27 Jahren ging es weiter zur Boeing 747-400. Aktuell fliegt er noch die Boeing 747-8.
Hinzu kam die Photographie, wobei ihm vor allem das Licht in allen möglichen Varianten begeistert.
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Pilot Reveals How Dramatic Thunderstorms Look From Above the Clouds
https://mymodernmet.com/christiaan-van-heijst-weather-photography/
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Die Flughöhe liegt bei etwa 32.000 Fuß, das sind 9753 Meter, also knapp 10 Kilometer. Da ist man über den Wolken und sieht diese aus einer extremen Vogelperspektive.
Interessant ist der Satz:
> In the distance, we see an illuminated city below, seemingly unaware of the phenomena going on above it.
Eine Stadt in der Entfernung. Die nichts von dem Spektakel weiß, das grade über ihr passiert.
Manche Aufnahmen seien einfach dramatisch. Andere zeigen unglaubliche Wolkenformationen. Manchmal gelingen ihm auch Aufnahmen von Nordlichtern.
Mehr davon gibt es auf seiner Website:
JPC van Heijst
Dort finden sich bsp. unter der Rubrik
Weather, clouds and Northern Lights
https://jpcvanheijst.com/portfolio/weather-and-clouds
diverse Bilder zum Durchklicken.
Unter
About the photographer
https://jpcvanheijst.com/about-the-photographer
fanden sich die oben genannten Daten.
Ferner eine Rubrik
Travel Photography
https://jpcvanheijst.com/portfolio/travel-photography
U.a. mit Bildern aus Hongkong, von den dortigen, eng beieinanderstehenden Hochhäusern ein Blick nach oben.
Und drei Bilderserien aus Nordkorea. Bilder, die man sonst wohl kaum sehen dürfte.
AROS - historischer Brunnen am Plaza Loreto in Mexico City wird mit Holzverschalung und Netzen zur Spielwiese für Kinder - erster Preis beim Urban Toys Competition für das PALMA-Studio
Historische Gemäuer sind ja durchaus faszinierend. Aber leider auch manchmal etwas steril. Läßt sich da - zumindest zeitweilig - etwas daran ändern?
In Mexico City gab es einen Wettbewerb mit dem "sprechenden Titel" Urban Toys Competition. Den ersten Preis bekam das PALMA-Studio für die - temporäre - Neugestaltung eines historischen Brunnens auf dem Plaza Loreto.
Dessen steinerner Rand wurde mit zwei Ringen aus Sperrholz-Verschalungen umgeben. Die nicht eben sind, sondern von unten nach oben und wieder nach unten gehen. So daß sich zwei Kreisbahnen ergeben - mit viel Platz zum Rennen.
Das Wasser wurde teils mit einem Gitternetz aus Seilen überspannt. Zur Brunnenmitte senkt sich dieses Netz aber ab und ist offen.
Effekt: Kinder können sich an den Seilen zur Mitte durchhangeln, stehen dort auf dem Brunnenboden und passen dann wieder unter den Seilen durch.
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palma studio creates pop-up playground inside a historic fountain in mexico city
https://www.designboom.com/architecture/palma-fountain-aros-mexico-city-05/
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> it was the winning proposal for the ‘urban toys’ competition, commissioned by laboratorio para la ciudad and the mexico city government with the objective of ‘developing a sort of temporary playground in the historical center of the city, specifically in loreto square.’
Dafür gab es den ersten Preis. Das Ziel des "Urban Toys" - Wettbewerbs: Eine Art von temporärem Spielplatz in der historischen City zu kreieren.
Die Struktur wurde in die Grenzen des historischen Brunnens eingesetzt. Damit wurde das, was ohnehin an wohl täglicher Brunnennutzung existierte, aufgegriffen und "verziert", verschönert.
Auf der Seite des Studios
läßt sich der Eintrag leider nicht direkt verlinken. Das ist aktuell das mittlere Bild in der oberen Reihe. Da findet sich ein interessanter Text:
> The project uses two circular ramps with opposite slopes which result in playful level variations. Together with the water element and the net, these obstacles produce moments of moderate risk which encourage interaction and dynamic play. The concentric nature of the proposal also creates a series of thresholds which can be real or imaginary. Access to the first ring is open at the lowest point. However, in order to get to the second ring, the child must walk at least a quarter of the way around the circle or go through a tunnel. From here, the child must overcome the third obstacle; the water and net. All these layers, thresholds and observations point are great for made-up rule play and socio-dramatic games. The ramps temporarily envelop the fountain which creates a sensory experience when the fountain is on but can also be used as a dry game.
Zwei Rampen / Kreise mit gegenläufigen Schrägen. Zusammen mit dem Wasser und dem Netz ergibt das Momente mit einem geringen Risiko, die zur Interaktion einladen. Man kommt über einen niedrigen Punkt des äußeren Kreises rein. Will man zum inneren Ring, muß man mindestens eine Viertelumrundung bewältigen. Dann muß das Kind das dritte Hindernis überwinden - das Wasser und das Netz. All diese Schichten, Schwellen und Aussichtspunkte sind wunderbar dafür geeignet, zu spielen.
Man sieht das schön auf den Bildern: Ein Mädchen sitzt auf einem Hüpfball und hüpft wohl am inneren Kreis entlang. Andere sitzen am Rand des inneren Kreises, die Füße durch das Netz. Und sehen, was die machen, die sich über das Netz zur Brunnenmitte getraut haben.
Auf der Website des Studios gibt es ein Bild vom Brunnen, das bei Designboom fehlt: Da sieht man den steinernen Brunnenrand. Die Sperrholzverschalung steht auf Ständern und verdoppelt den Brunnenrand ungefähr in der Höhe.
Das eingebundene Video funktionierte bei mir nicht. Direkt auf Vimeo:
palma fountain in mexico city
Da sieht man schön, wie diese Struktur drumherum genutzt wird.
Ein älterer Artikel bei Archdaily vom 26.10.2017:
"Urban Toys" Designed to Reactivate Underused Public Spaces in Mexico City
Demnach war es ein Ziel des Wettbewerbs, wenig genutzte öffentliche Plätze in Mexico City zu reaktivieren. Sprich: Der Brunnen sieht zwar schön historisch aus, wurde aber wohl kaum für solche Zwecke genutzt.
Der Wettbewerb war wohl schon im letzten Jahr. Nun dürfte das realisiert worden sein. Wenn man die Nutzung sieht, kann man den dortigen Kindern eigentlich nur wünschen, daß das nicht nur ein paar Wochen so bleibt.
Bundesfinanzhof: Vermieter kann nicht auf Steuerfreiheit bei Vermietung an Pauschallandwirt verzichten - Gegenposition zu Abschnitt 9.2 Absatz 2 UStAE - Vorschaltmodell kommt nicht mehr in Betracht - V R 35/17
Der Bundesfinanzhof hat am 16.05.2018 ein Urteil vom 01.03.2018 veröffentlicht, das weitreichende Folgen für Landwirte haben dürfte. Insbesondere stellt sich der Bundesfinanzhof gegen den Abschnitt 9.2 Absatz 2 des Umsatzsteuer-Anwendungserlasses (UStAE), der diese Praxis ausdrücklich billigte. Damit hatten bis jetzt auch Finanzämter in einer Art und Weise solche Modelle gebilligt, wie das nun nicht mehr möglich sein dürfte.
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Pressemitteilung: BFH versagt Gestaltungsmodell in der Landwirtschaft die Anerkennung - Urteil vom 1.3.2018 V R 35/17
Das Urteil: BUNDESFINANZHOF Urteil vom 1.3.2018, V R 35/17 - ECLI:DE:BFH:2018:U.010318.VR35.17.0
Kein Verzicht auf Steuerfreiheit bei Vermietung an Pauschallandwirt
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Der Leitsatz aus dem Urteil:
> Verpachtet ein Unternehmer ein Grundstück an einen Landwirt, der seine Umsätze gemäß § 24 Abs. 1 UStG nach Durchschnittssätzen versteuert, kann der Verpächter nicht auf die Steuerfreiheit seiner Umsätze nach § 9 Abs. 2 Satz 1 UStG verzichten (entgegen Abschn. 9.2 Abs. 2 UStAE).
Den Umsatzsteuer-Anwendungserlass gibt es in der aktuellen konsolidierten Fassung unter
Umsatzsteuer-Anwendungserlass
Dort gibt es als Download ein aktuell 756 Seiten umfassendes PDF. Abschnitt 9.2, Absatz 2 UStAE findet sich auf Seite 388.
Der Fall (aus der Pressemitteilung):
> Im Streitfall hatte der Kläger einen Rinderboxenlaufstall mit Melkkarussell sowie einen Kälberaufzuchtstall errichtet und an eine zusammen mit seiner Frau gebildete Gesellschaft bürgerlichen Recht (GbR) verpachtet. Die GbR betrieb Landwirtschaft und wendete auf ihre Umsätze gemäß § 24 Abs. 1 des Umsatzsteuergesetzes (UStG) sog. Durchschnittssätze an. Als Pauschallandwirtin war sie zugleich zu einem fiktiven Vorsteuerabzug in Höhe der Umsatzsteuer berechtigt, so dass für sie keine Steuerschuld entstand. Aufgrund dieser Sonderregelung war sie allerdings aus tatsächlichen Leistungsbezügen nicht zum Vorsteuerabzug berechtigt.
"Pauschallandwirt" heißt, daß auf die Leistungen ein besonderer Umsatzsteuersatz, der Durchschnittssatz, aufgeschlagen wird. Die so vom Landwirt vereinnahmte Steuer wird aber nicht an das Finanzamt abgeführt. Stattdessen soll dieser zusätzliche Erlös die Belastung durch die Umsatzsteuer ausgleichen, die andere Unternehmer dem Landwirt als Vorsteuer berechnet haben (nach https://www.bundesrechnungshof.de/de/veroeffentlichungen/bemerkungen-jahresberichte/jahresberichte/2015/teil-iii-einzelplanbezogene-entwicklung-und-pruefungsergebnisse/allgemeine-finanzverwaltung/2015-bemerkungen-nr-81-ungerechtfertigte-vorteile-fuer-landwirte-bei-der-umsatzsteuer-vermeiden ).
Der Fall weiter aus der PM:
> Der Kläger erklärte in Übereinstimmung mit der Auffassung der Finanzverwaltung (Abschn. 9.2 Abs. 2 des Umsatzsteuer-Anwendungserlasses) gemäß § 9 Abs. 2 UStG den Verzicht auf die Steuerfreiheit seiner Verpachtungsleistungen; denn nur bei Steuerpflicht seiner Leistungen kann er den Vorsteuerabzug aus der Errichtung der verpachteten Gegenstände geltend machen. In Kombination mit der Vorsteuerpauschalierung bei der GbR wäre das sog. Vorschalten einer Verpachtung insoweit vorteilhaft, als eine bei der GbR nicht abziehbare Vorsteuer aus den Errichtungskosten nun für den Kläger abziehbar sein sollte.
Damit konnte der Kläger die Vorsteuer, die in der Errichtung der verpachteten Gegenstände enthalten war, gegen die eigenen Umsatzsteuereinnahmen aufrechnen.
Dann gab es (laut Urteil) eine Außenprüfung. Da meinte das Finanzamt, daß der Kläger zwar zum Vorsteuerabzug berechtigt sei, aber mit der GbR ein unübliches Entgelt vereinbart habe. Deshalb sei die Mindestbemessungsgrundlage anzuwenden.
Dagegen Einspruch, dann Klage. Das Finanzgericht entschied, daß die Leistungen des Klägers an die GbR steuerfrei seien. Mit der Begründung (Urteil):
> Unter Beachtung der unionsrechtlichen Vorgaben aus Art. 13 Teil C der Sechsten Richtlinie 77/388/EWG des Rates vom 17. Mai 1977 zur Harmonisierung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Umsatzsteuern – Gemeinsames Mehrwertsteuersystem: einheitliche steuerpflichtige Bemessungsgrundlage (Richtlinie 77/388/EWG) sei bei Anwendung von § 9 Abs. 2 UStG von einer Verwendung ohne Recht auf Vorsteuerabzug auszugehen, so dass der Kläger auf die Steuerfreiheit nicht habe verzichten können. Auf die Höhe des Pachtentgelts komme es nicht an. Eine Verböserung des Steuerbescheides komme im finanzgerichtlichen Verfahren nicht in Betracht.
Dagegen Revision des Klägers. Das Finanzamt beantragte, die Revision zurückzuweisen. Mit der Begründung:
> Die Klage sei aus anderen Gründen als denen des FG-Urteils unbegründet. Entscheidend sei die Anwendung der Mindestbemessungsgrundlage.
Die Entscheidung des BFH:
> Die Revision des Klägers ist aus anderen als den geltend gemachten Gründen begründet. Das Urteil des FG ist aufzuheben und die Sache an das FG zurückzuverweisen (§ 126 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 der Finanzgerichtsordnung --FGO--). Zwar hat das FG zutreffend entschieden, dass die Voraussetzungen für einen Verzicht nach § 9 Abs. 2 UStG nicht vorliegen, wenn die Vermietung oder Verpachtung an einen Pauschallandwirt erfolgt, dessen Umsätze § 24 Abs. 1 UStG unterliegen. Das FG hat aber keine hinreichenden Feststellungen zum Umfang der Steuerfreiheit nach § 4 Nr. 12 UStG getroffen.
Entscheidend ist hier der genaue Wortlaut von
Umsatzsteuergesetz (UStG) - § 9 Verzicht auf Steuerbefreiungen
https://www.gesetze-im-internet.de/ustg_1980/__9.html
> (2) Der Verzicht auf Steuerbefreiung nach Absatz 1 ist bei der Bestellung und Übertragung von Erbbaurechten (§ 4 Nr. 9 Buchstabe a), bei der Vermietung oder Verpachtung von Grundstücken (§ 4 Nr. 12 Satz 1 Buchstabe a) und bei den in § 4 Nr. 12 Satz 1 Buchstabe b und c bezeichneten Umsätzen nur zulässig, soweit der Leistungsempfänger das Grundstück ausschließlich für Umsätze verwendet oder zu verwenden beabsichtigt, die den Vorsteuerabzug nicht ausschließen.
Ein Vermieter kann also auf die Steuerfreiheit seiner Mietzahlungen freiwillig verzichten. Aber nur dann, wenn der Mieter das Grundstück für Umsätze verwendet, aus denen sich eine Berechtigung zum Vorsteuerabzug ergibt.
Das war hier nicht der Fall, da die GbR als Pauschallandwirt keine entsprechenden Umsätze erzielte. Die RN 17 des Urteils:
> Pauschallandwirte, die ihre Umsätze nach § 24 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 UStG versteuern, verwenden das von ihnen gemietete oder gepachtete Grundstück i.S. von § 9 Abs. 2 Satz 1 UStG für Umsätze, die den Vorsteuerabzug ausschließen. Dies ergibt sich aus dem Verbot des "weiteren" Vorsteuerabzugs nach § 24 Abs. 1 Satz 4 UStG. Hierdurch schließt das Gesetz einen leistungsbezogenen Vorsteuerabzug aus, wie ihn § 9 Abs. 2 Satz 1 UStG voraussetzt.
Allerdings hatte das Finanzgericht nicht geklärt, ob die Vermietung von Maschinen und Geräten steuerpflichtig sei.
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Einerseits finde ich das Urteil nachvollziehbar. Andererseits verblüfft mich, daß es wohl seit etwa 2010 innerhalb des Umsatzsteuer-Anwendungserlasses die genau gegenteilige Feststellung gab. Dort steht (Quelle obiges PDF) (mit "Option" ist der Verzicht auf die Steuerbefreiung der Verpachtung gemeint):
> Die Option ist unter den Voraussetzungen des Absatzes 1 auch dann zulässig, wenn der Leistungsempfänger ein Unternehmer ist, der seine abziehbaren Vorsteuerbeträge nach Durchschnittssätzen berechnet (§§ 23, 23a UStG), seine Umsätze nach den Durchschnittssätzen für land- und forstwirtschaftliche Betriebe versteuert (§ 24 UStG), Reiseleistungen erbringt (§ 25 UStG) oder die Differenzbesteuerung für die Umsätze von beweglichen körperlichen Gegenständen anwendet (§ 25a UStG).
Dort sind also die Pauschallandwirte, die die Umsätze nach den Durchschnittssätzen für land- und forstwirtschaftliche Betriebe versteuern, explizit genannt. Das scheint auch sehr weit verbreitet zu sein. Aus der PM:
> Nach Angaben des Bundesrechnungshofs wenden über 70 % der Landwirte in Deutschland die Sonderregelung nach § 24 Abs. 1 UStG an. Aufgrund des Urteils des BFH kommt für sie --ebenso wie bei nicht zum Vorsteuerabzug berechtigten Banken und Sparkassen-- der Einsatz sog. Vorschaltmodelle nicht mehr in Betracht.
Da dürfte es diverse analoge Fälle geben, bei denen nun alle noch offenen Steuersachen geändert werden dürften.
Wenn im PC-Dauerbetrieb zu FireFox der Adblocker uBlock origin plötzlich deaktiviert wird: Lösung: Automatische Aktualisierung von uBlock origin deaktivieren
Wiederholt hatte ich in den letzten Monaten ein durchaus lästiges Problem. Ich nutze meinen Windows-10 - PC im Dauermodus. Meint: Ich fahre den PC bei Pausen und am Abend nicht runter, sondern ich schicke ihn nur in den Ruhezustand.
Schon im Normalmodus sind bei mir diverse Anwendungen mit Fenstern offen: Word, Excel, Seiten mit Quellcode, Pegasus als Mailprogramm, zwei Browser mit drei oder vier Fenstern. Die Zahl der offenen Tabs liegt oft im mittleren zweistelligen Bereich. Im besten Fall läuft der PC von einem Patchday bis zum nächsten Patchday ohne Neustart durch. Nach einer Pause kann man so dort weitermachen, wo man aufgehört hat.
Aber dabei gab es wiederholt ein lästiges Problem: Plötzlich funktionierte der von mir genutzte Adblocker uBlock origin im FireFox nicht mehr. Dazu kam: Das Icon in der Symbolleiste war verschwunden.
Angesichts dessen, was bsp. bei Zeitungen an Werbung drauf ist, ist das sehr schlecht. Bei allem Respekt davor, daß Zeitungen Geld verdienen wollen: Aber wenn ich etwas lese, dann brauche ich weder automatisch startende Videos noch irgendwelche animierten GIFs, die um meine Aufmerksamkeit buhlen. Das Ausblenden funktionierte dann immer nicht.
Varianten der Deaktivierung und Reaktivierung klappten auch nicht. Bei einem FireFox-Neustart funktionierte der Adblocker wieder. Aber den wollte ich ja grade vermeiden. Blieb nur der Wechsel zu Chrome, da funktionierte der Adblocker weiterhin.
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Irgendwann gab es die Beobachtung: Zu uBlock origin gibt es eine Seite Einstellungen, die auf eine Seite der Form
moz-extension://sehr-lange-Zufallszeichenfolge/dashboard.html
führte. Immer, wenn der Adblocker plötzlich nicht mehr funktionierte, blieb dieses Dashbord komplett weiß.
Damit die Vermutung: Wenn sich der Adblocker automatisch aktualisiert, dann wird diese Zufallszeichenfolge geändert, aber nicht im FireFox ausgetauscht. FireFox greift noch auf die alte Version zurück, aber die gibt es nicht mehr. Also funktioniert der Adblocker nicht mehr und das Icon fehlt.
Dann fiel auf, daß das oft im Zusammenhang mit einem FireFox-Update auftrat. Erst gibt es zu FireFox eine neue Version. Dann gibt es - ein oder zwei Tage später - zu uBlock origin eine neue Version. Ab dann funktioniert der Adblocker nicht mehr.
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Folglich beim letzten Patchday nach dem FireFox-Aktualisieren einmal die Seite
about:addons
aufgerufen (Extras - Add-ons bzw. Strg + Umschalt + A).
Dort gibt es zu jedem installierten AddOn den Punkt "Mehr". Da kann man unten unter "Automatische Updates" die Variante "Aus" wählen.
Oder gleich - siehe Bildschirmphoto - alle Addons auf "manuelle Aktualisierung" umstellen.
Und was passierte? Nun gab es wieder eine neue FireFox-Version, von 60.0 auf 60.0.1. Mit ein paar beseitigten Bugs, aber ohne, daß eine sicherheitskritische Sache dabei wäre. Von den Bugs hatte ich bis jetzt noch nichts gemerkt, also kann der jetzige FireFox auch noch ein paar Wochen weiterlaufen.
Aber: Unter
about:addons
wird mir nun explizit ein Update von uBlock origin angeboten. Der Adblocker - funktioniert weiterhin.
Sprich: Wem ebenfalls "plötzlich und unerwartet" uBlock origin inklusive Icon verschwindet und wer einen Browserneustart vermeiden möchte. Bei dem Addon die automatische Aktualisierung ausschalten. Das nutzt zwar nichts mehr, wenn sich das Addon bereits aktualisiert hat und wenn es schon verschwunden ist. Da hilft nur noch ein Browser-Neustart. Aber anschließend sollte das funktionieren.
Im Chrome tritt das Problem übrigens nicht auf. Da funktioniert der Adblocker, auch wenn er sich dazwischen einmal aktualisiert hat.
Google Chrome will ab September 2018 das https-Schloss nicht mehr grün färben, später eventuell entfernen - bei Eingaben auf http-Seiten wird Warntext rot
Evolving Chrome's security indicators
blog.chromium.orgPreviously, we posted a proposal to mark all HTTP pages as definitively “not secure” and remove secure indicators for HTTPS pages. HTTPS us...
Das Internet wandelt sich immer mehr dahingehend, daß Zugriffe auf Websites verschlüsselt durchgeführt werden. Seit dem Start von Letsencrypt wächst die Zahl der verschlüsselten Websites deutlich, der Gesamttraffic ist inzwischen überwiegend verschlüsselt.
Das führt nun dazu, daß Google die Anzeige von verschlüsselten und unverschlüsselten Websites erneut "überarbeiten" möchte.
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Evolving Chrome's security indicators
https://blog.chromium.org/2018/05/evolving-chromes-security-indicators.html
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> Users should expect that the web is safe by default, and they’ll be warned when there’s an issue. Since we’ll soon start marking all HTTP pages as “not secure”, we’ll step towards removing Chrome’s positive security indicators so that the default unmarked state is secure.
Nutzer sollten davon ausgehen, daß Websites sicher per default seien. Und sie sollen gewarnt werden, wenn das nicht der Fall ist. Unsichere Websites sollen in Kürze (ab Chrome 68, aktuell Chrome 66) mit "not secure" bezeichnet werden. Zusätzlich soll aber der positive Hinweis auf eine verschlüsselte Website entfallen. Also das Prinzip: Keine Markierung = sicher.
Ein Bildschirmphoto in dem Blogbeitrag zeigt, wie das aussehen soll:
Aktuell wird bei https-Seiten ein grünes Schloß und das Wort "Secure" angezeigt.
Ab Chrome 69 / September 2018 entfallen Grünfärbung und das Wort "Secure". Eventuell soll später auch das Schloß entfallen.
Die "not secure" - Seiten (alles, was per http erreichbar ist) werden ja schon in Kürze mit einem i und einem schwarzen Text "Not secure" gekennzeichnet.
Tippt man in so einer Seite etwas ein, dann soll das umspringen: Das i wird zu einem Warndreieck, dieses und der Text werden rot.
In dem Blogbeitrag gibt es ein zweites Bild, das als animiertes Gif zeigt, wie das aussehen wird.
Eine Vorstufe davon kann man bereits jetzt im Chrome beobachten.
Ruft man die - nicht verschlüsselte - Startseite der FAZ ( www.faz.net ) auf, dann gibt es nur ein i neben der Adresse. Aktiviert man die Sucheingabe und tippt etwas in die Suche ein, wird rechts neben dem i "Nicht sicher" eingeblendet.
Da "zuckt" der Bildschirm bei der ersten Eingabe und weist den Nutzer damit darauf hin, daß das, was er da eingibt, womöglich von Dritten mitgelesen werden kann.
Der Hinweis ist treffend:
> Previously, HTTP usage was too high to mark all HTTP pages with a strong red warning, but in October 2018 (Chrome 70), we’ll start showing the red “not secure” warning when users enter data on HTTP pages.
Früher gab es noch zuviele http-Seiten, da sei es noch kein Thema gewesen, all diese Seiten mit einer roten Warnung zu versehen. Aber ab Oktober 2018 wird das bei allen Eingaben gemacht.
Sprich:
> We hope these changes continue to pave the way for a web that’s easy to use safely, by default. HTTPS is cheaper and easier than ever before, and unlocks powerful capabilities -- so don’t wait to migrate to HTTPS!
Es geht damit weiter, daß https der Normalzustand werden soll und http möglichst ausgemustert wird.
Die Umstellung im Juli / Chrome 68:
Google macht Ernst - ab Juli 2018 werden alle http-Websites als unsicher markiert - auch jene ohne Passworteingabe - Testmöglichkeit für Mixed Content
PS: Ich bin ja gespannt, wann die FAZ, Spiegel und noch ein paar andere bis heute unverschlüsselte Nachrichtenportale umstellen. Der Tagesspiegel hat im Februar endlich umgestellt, grade sehe ich, daß auch die ZEIT nun per https erreichbar ist. So allmählich gehen die großen Testkandidaten für http-Seiten aus. Aber sehr viele kleine Websites sind eben weiterhin unverschlüsselt.
Back Alley Bookends - magische Buchstützen - sie transformieren Bücherregale in kleine japanische Seitengassen - vom japanischen Designer Monde
Magical Bookends Transform Bookshelves into the Back Alleys of Japan
www.spoon-tamago.comIf you’ve ever wandered around Tokyo on foot you’ll know that it can sometimes be like a spider web of side streets and back alleys. It’s one of the things that makes Tokyo so unique and the
Bei Buchstützen denkt man womöglich nicht unbedingt an "Inspiration". Die soll ja womöglich eher von den Büchern kommen, die von den Buchstützen am Umkippen gehindert werden. Und bei Buchstützen denke ich zuallererst an jene simplen metallischen einfarbigen Stützen, die ich kenne. Inspiration = Null.
Ganz anders sieht das dagegen der japanische Designer monde. Dieser hat drei Buchstützen gebaut. Die ein "umfangreiches Innenleben" haben.
Von der Breite her wie ein Buch. Aber innen wie jene verwinkelten und engen Gassen, die es in Tokio gibt. Als "Back Alley Bookends" bezeichnet.
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Magical Bookends Transform Bookshelves into the Back Alleys of Japan
http://www.spoon-tamago.com/2018/05/15/japanese-back-alley-bookends/
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Der Artikel spricht davon, daß das Straßennetz in Tokio wie ein Spinnennetz wirken würde. Lauter Nebenstraßen und dazwischen unzählige kleine Gassen.
Die Buchstützen gibt es als Paare.
> The back alley bookends come in a pair and can be used together to replicate a small back alley, or they can be used individually, exposing the intricate stepping stones, A/C units, piping, plants and other details that have been carefully recreated by hand.
Entweder stellt man sich die beiden zusammen, so daß sich eine kleine Seitengasse mit unzähligen Details ergibt. Oder man nutzt sie einzeln. So daß man die Stufen, die Leitungen, die Pflanzen und all die anderen Details sieht, die per Hand gebaut wurden.
Von dem Designer Monde scheint es nur den Hinweis auf sein Twitter-Profil
https://twitter.com/monde55212068
zu geben, also @monde55212068 .
Vom 12.-13.05.2018 gab es in Tokio das Design Festa, ein Kunst- und Handwerksfestival. Dort können Amateure und Profis ihre Arbeiten ausstellen.
Da gibt es zwar auch eine englische Version:
Design Festa:
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Leider listet die dortige Suche nichts. @Monde hatte diese Arbeiten zusammen mit anderen Arbeiten von sich dort vorgestellt. Auf seinem Twitter-Account gibt es ein einziges, älteres Photo (November 2017):
https://twitter.com/monde55212068/status/929553407827779584
Das zeigt die drei Buchstützen, zwei zwischen Büchern und eine aufgeklappt.
Die anderen Bilder stammen vom Twitter-Nutzer @riku_ton:
https://twitter.com/riku_ton/status/995640172833206272
Dieser hat die Bilder am 12./13.05.2018 gemacht.
Bundesgerichtshof: Dashcam-Aufnahmen sind zwar als Daueraufnahmen unzulässig, als Beweismittel im Unfallhaftpflichtprozess jedoch verwertbar - VI ZR 233/17
Der Bundesgerichtshof hat sich heute - erstmalig - mit dem Thema Dashcam beschäftigt. Und eine Entscheidung getroffen, die meines Erachtens nach gewaltige Auswirkungen haben wird. Denn die Entscheidung - Aufhebung des Berufungsurteils und neue Verhandlung am Landgericht - dürfte dazu führen, daß sich diverse Autofahrer weitere Dashcams zulegen werden.
Womöglich sogar so, daß Dashcam-Hersteller "datenschutzfreundliche Dashcams" entwickeln und diese gezielt anbieten werden.
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Verwertbarkeit von Dashcam-Aufnahmen als Beweismittel im Unfallhaftpflichtprozess - Urteil vom 15. Mai 2018 – VI ZR 233/17
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Der Sachverhalt, der in erster Instanz vom Amtsgericht Magdeburg behandelt wurde:
> Der Kläger nimmt den Beklagten und seine Haftpflichtversicherung nach einem Verkehrsunfall auf restlichen Schadensersatz in Anspruch. Die Fahrzeuge der Parteien waren innerorts beim Linksabbiegen auf zwei nebeneinander verlaufenden Linksabbiegespuren seitlich kollidiert. Die Beteiligten streiten darüber, wer von beiden seine Spur verlassen und die Kollision herbeigeführt hat. Die Fahrt vor der Kollision und die Kollision wurden von einer Dashcam aufgezeichnet, die im Fahrzeug des Klägers angebracht war.
Das Amtsgericht hatte dem Kläger die Hälfte seines Schadens zugesprochen. Der Kläger hätte keinen Beweis dafür erbracht, daß der Beklagte von der eigenen Spur abgewichen und die Spur des Klägers genutzt habe. Ein Sachverständiger meinte, daß beide Versionen - die des Klägers und jene des Beklagten - denkbar seien.
Das Angebot, die Aufnahmen der Dashcam zu nutzen, sei nicht nachzukommen. Die Aufnahmen würden dem Datenschutz widersprechen, damit gäbe es ein Beweisverwertungsverbot. Das bestätigte auch das Landgericht Magdeburg und ließ Revision zu.
Der Bundesgerichtshof hob das Urteil auf und schickte das ans LG zurück. Bereits der erste Block der Begründung hat es in sich:
> Die vorgelegte Videoaufzeichnung ist nach den geltenden datenschutzrechtlichen Bestimmungen unzulässig. Sie verstößt gegen § 4 BDSG, da sie ohne Einwilligung der Betroffenen erfolgt ist und nicht auf § 6b Abs. 1 BDSG oder § 28 Abs. 1 BDSG gestützt werden kann. Jedenfalls eine permanente anlasslose Aufzeichnung des gesamten Geschehens auf und entlang der Fahrstrecke des Klägers ist zur Wahrnehmung seiner Beweissicherungsinteressen nicht erforderlich, denn es ist technisch möglich, eine kurze, anlassbezogene Aufzeichnung unmittelbar des Unfallgeschehens zu gestalten, beispielsweise durch ein dauerndes Überschreiben der Aufzeichnungen in kurzen Abständen und Auslösen der dauerhaften Speicherung erst bei Kollision oder starker Verzögerung des Fahrzeuges.
Damit liegt es nahe, daß Hersteller solche Dashcams (falls es sie nicht schon gibt) gezielt bauen werden. Die Aufnahmen werden ständig überschrieben. Aber kommt es zu einem Unfall, dann könnten bsp. die beiden letzten Minuten noch vorliegen. Und wären damit "verwertbar".
Oder anders ausgedrückt: Die Entscheidung skizziert bereits hier, was heikel und was eher unproblematisch ist.
Diese Verwertbarkeit ist auch hier prinzipiell gegeben:
> Dennoch ist die vorgelegte Videoaufzeichnung als Beweismittel im Unfallhaftpflichtprozess verwertbar. Die Unzulässigkeit oder Rechtwidrigkeit einer Beweiserhebung führt im Zivilprozess nicht ohne Weiteres zu einem Beweisverwertungsverbot. Über die Frage der Verwertbarkeit ist vielmehr aufgrund einer Interessen- und Güterabwägung nach den im Einzelfall gegebenen Umständen zu entscheiden.
Die prinzipielle Rechtswidrigkeit heißt nicht, daß das nicht verwertbar sei. Stattdessen: Eine Einzelfallentscheidung, die hier nicht vorlag, stattdessen wurde pauschal - Beweisverwertungsverbot - entschieden.
> Die Abwägung zwischen dem Interesse des Beweisführers an der Durchsetzung seiner zivilrechtlichen Ansprüche, seinem im Grundgesetz verankerten Anspruch auf rechtliches Gehör in Verbindung mit dem Interesse an einer funktionierenden Zivilrechtspflege einerseits und dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht des Beweisgegners in seiner Ausprägung als Recht auf informationelle Selbstbestimmung und ggf. als Recht am eigenen Bild andererseits führt zu einem Überwiegen der Interessen des Klägers.
Denn der Beklagte hat sich selbst in die Situation "öffentlicher Straßenverkehr" begeben: Damit wird er sichtbar und beobachtbar.
> Das Geschehen ereignete sich im öffentlichen Straßenraum, in den sich der Beklagte freiwillig begeben hat. Er hat sich durch seine Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr selbst der Wahrnehmung und Beobachtung durch andere Verkehrsteilnehmer ausgesetzt. Es wurden nur Vorgänge auf öffentlichen Straßen aufgezeichnet, die grundsätzlich für jedermann wahrnehmbar sind. Rechnung zu tragen ist auch der häufigen besonderen Beweisnot, die der Schnelligkeit des Verkehrsgeschehens geschuldet ist. Unfallanalytische Gutachten setzen verlässliche Anknüpfungstatsachen voraus, an denen es häufig fehlt.
Da gibt es zwar durch das Filmen Eingriffe in die allgemeinen Persönlichkeitsrechte der unfreiwillig gefilmten anderen Verkehrsteilnehmer. Aber:
> Denn ihrem Schutz ist vor allem durch die Regelungen des Datenschutzrechts Rechnung zu tragen, die nicht auf ein Beweisverwertungsverbot abzielen.
Der Zweck der Datenschutz-Regelungen sei nicht ein Beweisverwertungsverbot.
Persönlich fahre ich kein Auto und habe auch keines. Insofern betrifft mich das Urteil nicht. Ich gehe aber davon aus, daß sich nun weitaus mehr Autofahrer und -besitzer mit der Frage beschäftigen werden, ob sie sich zur Sicherung ihrer eigenen Interessen bei einem nicht selbst verschuldeten Unfall so eine Dashcam zulegen werden.
Spätestens in dem Maße, in dem sich teilautonome und autonom fahrende Autos ausbreiten werden, wird das Thema ohnehin erneut auf die Tagesordnung kommen. Denn diese Autos müssen zwangsläufig irgendwelche Kamerasysteme nutzen, um die Umgebung ständig zu scannen. Kommt es da zu einem Unfall, etwa zwischen einem autonomen Auto und einem Fußgänger oder Radfahrer, dürfte es auch selbstverständlich sein, daß die aufgezeichneten Daten ausgewertet werden.
Der BITKOM äußerte sich zum Urteil:
Bitkom zum Dashcam-Urteil
https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Bitkom-zum-Dashcam-Urteil.html
Demnach wurden in den vergangenen drei Jahren etwa 150.000 Dashcams in Deutschland verkauft, die im Schnitt 88 Euro kosten. Die dortige Position:
> Digitale Technologien machen den Verkehr sicherer und Dashcams können einen wichtigen Beitrag leisten. Dashcams schaffen mehr Rechtssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer und tragen dazu bei, dass zum Beispiel ein Unfallhergang besser rekonstruiert werden kann.
Autofahrer bräuchten klare Regelungen, wann sie die Kameras nutzen dürften.
Das legt erst recht nahe, daß es bald Dashcams geben wird, die sich an der obigen, nun höchstrichterlichen Aussage orientieren.
Praktisch ist es doch eine Güterabwägung für jeden Autofahrer. Bei einem unverschuldeten Unfall, bei dem der Schaden aus irgendwelchen Gründen trotzdem nicht ersetzt wird, können das schnell 4- und 5-stellige Summen werden. Dagegen dürften die Risiken aus dem Installieren und Laufenlassen einer Dashcam eher überschaubar sein.
Bundesfinanzhof: Zweifel an Verfassungsmässigkeit der Nachzahlungszinsen von 6 Prozent pro Jahr ab 2015 - Aussetzung der Vollziehung (AdV) gewährt -IX B 21/18
Seit einigen Jahren sind die Zinsen sehr niedrig. Das führt einerseits dazu, daß die Zinsaufwendungen der öffentlichen Haushalte für die öffentlichen Schulden sehr niedrig sind. Andererseits hat es bis jetzt nicht dazu geführt, daß das halbe Prozent Zinsen auf Nachzahlungen pro Monat (= 6 Prozent pro Jahr) angepaßt wurde.
Der Bundesfinanzhof hat nun ernsthafte Zweifel daran, daß diese hohen Nachzahlungszinsen noch gerechtfertigt sind. Und hat deshalb in einem Verfahren Aussetzung der Vollziehung (AdV) gewährt.
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BFH zweifelt an der Verfassungsmäßigkeit der Nachzahlungszinsen - Beschluss vom 25.4.2018, IX B 21/18
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Die Dimensionen dieser Zinszahlungen sind laut der Pressemitteilung erheblich: Mehr als 2 Milliarden Euro, wobei unklar ist, über welchen Zeitraum das vereinnahmt wurde.
> Der Bundesfinanzhof (BFH) zweifelt an der Verfassungsmäßigkeit von Nachzahlungszinsen für Verzinsungszeiträume ab dem Jahr 2015. Er hat daher mit Beschluss vom 25. April 2018 IX B 21/18 in einem summarischen Verfahren Aussetzung der Vollziehung (AdV) gewährt. Die Entscheidung ist zu §§ 233a, 238 der Abgabenordnung (AO) ergangen. Danach betragen die Zinsen für jeden Monat einhalb Prozent einer nachzuzahlenden oder zu erstattenden Steuer. Allein bei der steuerlichen Betriebsprüfung vereinnahmte der Fiskus im Bereich der Zinsen nach § 233a AO in den letzten Jahren mehr als 2 Mrd €.
Der konkrete Fall:
> Im Streitfall setzte das Finanzamt (FA) die von den Antragstellern für das Jahr 2009 zu entrichtende Einkommensteuer zunächst auf 159.139 € fest. Im Anschluss an eine Außenprüfung änderte das FA am 13. November 2017 die Einkommensteuerfestsetzung auf 2.143.939 €. Nachzuzahlen war eine Steuer von 1.984.800 €. Das FA verlangte zudem in dem mit der Steuerfestsetzung verbundenen Zinsbescheid für den Zeitraum vom 1. April 2015 bis 16. November 2017 Nachzahlungszinsen in Höhe von 240.831 €. Die Antragsteller begehren die AdV des Zinsbescheids, da die Höhe der Zinsen von einhalb Prozent für jeden Monat verfassungswidrig sei. Das FA und das Finanzgericht lehnten dies ab.
Details gibt es im Beschluß:
BUNDESFINANZHOF Beschluss vom 25.4.2018, IX B 21/18 - ECLI:DE:BFH:2018:BA.250418.IXB21.18.0
Da wurden Erstattungszinsen für die Zeit vom 01.04.2011 - 16.11.2017 bei einer Basis von 159.100 Euro aufgerechnet gegen Nachzahlungszinsen ab dem 01.04.2015 auf einer Basis von 1.746.250 Euro plus späterer weiterer Beträge. Ergebnis war ein Gesamtzinsanspruch von etwa 300.000 Euro, der sich nach dem Abzug der Erstattungszinsen auf etwa 240.000 Euro belief. Über die Aussetzung der Vollziehung zu diesen 240.000 Euro Zinsen (berechnet mit einem Satz von 0,5 Prozent pro Monat) ging das Verfahren.
Die Begründung (aus der PM):
> Nach dem Beschluss des BFH bestehen im Hinblick auf die Zinshöhe für Verzinsungszeiträume ab dem Jahr 2015 schwerwiegende Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit von § 233a AO i.V.m. § 238 Abs. 1 Satz 1 AO. Der BFH begründet dies mit der realitätsfernen Bemessung des Zinssatzes, die den allgemeinen Gleichheitssatz nach Art. 3 Abs. 1 des Grundgesetzes (GG) verletze. Der gesetzlich festgelegte Zinssatz überschreite den angemessenen Rahmen der wirtschaftlichen Realität erheblich, da sich im Streitzeitraum ein niedriges Marktzinsniveaus strukturell und nachhaltig verfestigt habe.
Und weiter:
> Eine sachliche Rechtfertigung für die gesetzliche Zinshöhe bestehe bei der gebotenen summarischen Prüfung nicht. Auf Grund der auf moderner Datenverarbeitungstechnik gestützten Automation in der Steuerverwaltung könnten Erwägungen wie Praktikabilität und Verwaltungsvereinfachung einer Anpassung der seit dem Jahr 1961 unveränderten Zinshöhe an den jeweiligen Marktzinssatz oder an den Basiszinssatz i.S. des § 247 des Bürgerlichen Gesetzbuchs nicht mehr entgegenstehen.
Sprich: Man könnte den Zinssatz auch jährlich anpassen und sich - wie im BGB üblich - am Basiszinssatz orientieren.
> Für die Höhe des Zinssatzes fehle es an einer Begründung. Der Sinn und Zweck der Verzinsungspflicht bestehe darin, den Nutzungsvorteil wenigstens zum Teil abzuschöpfen, den der Steuerpflichtige dadurch erhalte, dass er während der Dauer der Nichtentrichtung über eine Geldsumme verfügen könne. Dieses Ziel sei wegen des strukturellen Niedrigzinsniveaus im typischen Fall für den Streitzeitraum nicht erreichbar und trage damit die realitätsferne Bemessung der Zinshöhe nicht.
Innerhalb dieses Zeitraums könne kein Steuerpflichtiger mit dem durch die Noch-Nicht-Zahlung verfügbaren Geld soviel erwirtschaften. Dafür seien die Zinsen heutzutage einfach zu niedrig. Ebenso gäbe es (Beschluß RN 24) für den Fiskus keinen Finanznachteil. Dieser müsse ja sogar teils negative Zinsen in Kauf nehmen.
Ferner (PM):
> Es bestünden überdies schwerwiegende verfassungsrechtliche Zweifel, ob der Zinssatz dem aus dem Rechtsstaatsprinzip des Art. 20 Abs. 3 GG folgenden Übermaßverbot entspreche. Die realitätsferne Bemessung der Zinshöhe wirke in Zeiten eines strukturellen Niedrigzinsniveaus wie ein rechtsgrundloser Zuschlag auf die Steuerfestsetzung.
Der Beschluß führt aus, daß die Länge des Zinslaufes von Faktoren abhing, die nicht vom Antragsteller beeinflussbar waren (RN 33):
> insbesondere den Beginn und die Dauer der Außenprüfung sowie die Auswertung von deren Ergebnissen.
Schließlich habe der Gesetzgeber die Zinssätze an anderen Stellen bereits angepaßt:
> Der Gesetzgeber sei im Übrigen von Verfassungs wegen gehalten zu überprüfen, ob die ursprüngliche Entscheidung zu der in § 238 Abs. 1 Satz 1 AO geregelten gesetzlichen Höhe von Nachzahlungszinsen auch bei dauerhafter Verfestigung des Niedrigzinsniveaus aufrechtzuerhalten sei oder die Zinshöhe herabgesetzt werden müsse. Dies habe er selbst auch erkannt, aber gleichwohl bis heute nichts getan, obwohl er vergleichbare Zinsregelungen in der Abgabenordnung und im Handelsgesetzbuch dahin gehend geändert habe.
Da wird darauf verwiesen, daß für die nach dem 31.12.2018 einzureichenden Steuererklärungen nur noch ein Satz von 0,25 % pro Monat für Verspätungszuschläge gelten solle. Da war ursprünglich (Beschluß RN 38) gedacht, dafür auch 0,5 % anzusetzen. Allerdings wurde dort dieser Wert als zu hoch betrachtet, so daß es zur Halbierung kam.
Beim Bundesverfassungsgericht liegen zwei Verfassungsbeschwerden zu diesem Thema vor. Diese beziehen sich allerdings auf die Jahre 2012 und 2014.
Aus dem Beschluß sehe ich aktuell nicht, daß dieser Fall zum Bundesverfassungsgericht gehen würde. Das war wohl "nur" ein Beschluß (und kein Urteil), weil es nur um die Aussetzung der Vollziehung gegangen ist. Deshalb kann das auch nicht bis zu einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts ausgesetzt werden.
Die Konsequenz wäre allerdings: Wer eine solche Zinsfestsetzung mit 0,5 Prozent pro Monat erhält, sollte überlegen, ob er nicht Widerspruch einlegt.
Gigabit-Anschluss: Ja bitte - nur kosten darf es nichts - im Schnitt 14 Euro zusätzlich bei derzeit 34 Euro Kosten für Breitband pro Monat - BITKOM-Umfrage
Bitkom veröffentlicht Verbraucherumfrage zum Breitbandausbau
www.bitkom.orgTrotz der häufig geäußerten Kritik an den deutschen Breitbandnetzen: Viele Internetnutzer spüren Fortschritte beim Breitbandausbau, gleichzeitig fordern sie weitere Verbesserungen.
Alle wollen Gigabit-Anschlüsse. Aber zahlen möchte niemand. So könnte man das Ergebnis einer BITKOM-Umfrage zusammenfassen.
Da wurde gefragt, wieviel maximal pro Monat zusätzlich gezahlt werden würde, falls es dafür einen Gigabit-Anschluß gäbe.
42 Prozent wollten gar nichts zusätzlich bezahlen. 18 Prozent wären mit unter 10 Euro einverstanden. 24 Prozent würden bis zu 20 Euro mehr bezahlen.
8 Prozent hielten auch bis zu 30 Euro Mehrkosten für vertretbar. 4 Prozent würden bis zu 60 Euro auf ihre jetzigen Kosten draufschlagen. 5 Prozent gaben keine Antwort oder reagierten mit "Weiß nicht".
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Bitkom veröffentlicht Verbraucherumfrage zum Breitbandausbau
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Das Ergebnis war in ländlichen Gebieten ähnlich wie in Städten.
Zusätzlich wurden die aktuellen Kosten ermittelt. Diese liegen bei 34 Euro pro Monat. Das finde ich verblüffend wenig. Da im Schnitt 14 Euro drauf wären grade mal 48 Euro.
2/3 der Befragten meinten, daß sich die Verfügbarkeit von schnellem Internet in den letzten fünf Jahren bei ihnen verbessert hätte.
Gleichzeitig gibt es Wünsche:
> Aktuell wünschen sich sechs von zehn Haushalten (62 Prozent) schnellere Downloads, 37 Prozent wollen schnellere Uploads und jeder dritte Haushalt (34 Prozent) wünscht sich, unabhängig von der Personenzahl im Haushalt uneingeschränkt im Internet surfen zu können.
Ich finde diese Daten ja "etwas irritierend". Denn bei den 34 Euro ist das Telefon im Regelfall mit dabei. Das hatte früher schon gerne mal 20 - 25 Euro im Monat gekostet. Nimmt man das als Ausgangspunkt, dann ist die Internetnutzung für 10 - 15 Euro mit dabei.
Wer jetzt einen 50 MBit - Zugang hat, der hätte bei einem Gigabit-Zugang die zwanzigfache Geschwindigkeit. Das ist wie der Schritt vom ISDN-Zugang zum 16-MBit-Breitbandanschluß.
Wobei mir bei der Umfrage die Frage fehlt, welchen maximalen Download die Befragten aktuell nutzen. Jemand, der bereits per Kabel 200 MBit nutzt, der will natürlich nicht mehr so viel zuzahlen, wenn er einen Gigabit-Anschluß bekommt.
Selbst hier mitten in Berlin ist das bis heute lau: Bei der Telekom gibt es bis heute maximal 50 MBit/s. Vodafone Kabel scheint hier auch nicht zu funktionieren, obwohl hier ein Kabelanschluß schon seit mindestens 10 Jahren existiert. Der scheint über Tele Columbus buchbar zu sein. Zumindest wird mir für meine Adresse bei Vodafone kein Kabelangebot unterbreitet, bei Tele Columbus gibt es das aber.
Die Piazza Campo del Palio in Asti: Wie kreuzt man Parkplätze mit einem neuen öffentlichen Platz? Der Park in der Luft von AS-DOES für Asti
Architects propose a giant circular park in the sky for Asti, Italy
inhabitat.comThis green-roofed car park in Italy doubles a beautiful public space. The project, designed by architects Angelo Salamone and Ilaria Filippi of AS-DOES, is an example of green social infrastructure. Discover how the design would turn a parking garage into an attractive, functional public space.
Wenn man bei Google-Maps nach "14100 Asti, Italien" sucht, dann sieht man bereits in der ersten Ansicht eine große, graue Fläche.
Zoomt man rein
https://www.google.de/maps/place/14100+Asti,+Italien/
dann entpuppt sich die graue Fläche als die Piazza Campo del Palio: Ein Sechseck, an vier Seiten gibt es eine Baumreihe, an der fünften und sechsten Seite stehen die Bäume teilweise doppelt.
Schaltet man auf die Satellitenaufnahme um, dann sieht man: Der historische Platz scheint vorrangig als ein riesengroßer Parkplatz genutzt zu werden. Der größte Teil der Fläche ist mit Markierungen für Stellflächen versehen. Die Bereiche dazwischen dienen als Straßen zu den Plätzen.
Von Asti Servizi Pubblici S.p.A. wurde ein Wettbewerb veranstaltet: Wie könne man diesen Platz besser gestalten. Das Büro AS-DOES hatte den zweiten Platz belegt.
Der Gedanke:
> Every project needed to address how to revitalize the area and make it safer and more functional for citizens.
Die Gegend solle revitalisiert werden. Weg vom reinen Abstellplatz für Autos.
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Architects propose a giant circular park in the sky for Asti, Italy
https://inhabitat.com/architects-propose-a-giant-circular-park-in-the-sky-for-asti-italy/
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Die Grundidee von AS-DOES: Eine große ovale Struktur, die auf dem jetzigen Platz aufsetzt. Innen besteht diese Struktur aus zwei Ebenen, die Parkplätze für Autos bereitstellen.
Oben gibt es einerseits außen neue Grünflächen und Platz für weitere Bäume. Andererseits - auf dem Ring - auch diverse Sportfelder. Plus ein Übergang zwischen äußeren Grünflächen und den Sportfeldern in Form von einem weißen Ring mit drei Stufen.
Wenn man sich die Seite bei AS-DOES
http://www.as-does.it/page11.html
ansieht, dann steht dieser Ring auf Ständern, so daß man unter dem Ring ins Innere kommt. Der bis jetzt wohl häufig zum Parken genutzte Platz könnte so für große Veranstaltungen, Märkte oder für ein Public Viewing genutzt werden.
Die Autos werden gewissermaßen in den Doppelring hinein verstaut. Damit stehen die Parkplätze auch bei Veranstaltungen zur Verfügung, es gibt keine Konkurrenz um den Platz in der Mitte.
Deshalb auch der Satz in dem ersten Beitrag:
> This giant green-roofed ring designed for Asti, Italy pairs a car park with a beautiful public space.
Der Parkplatz wird mit einem Public Space gepaart, nicht abgeschafft.
In ein paar Jahren könnte man sicherlich per Google-Maps sehen, ob dieses Konzept umgesetzt worden ist. Im Augenblick sieht das jedenfalls nach einem trostlosen Riesenparkplatz mitten in der Stadt aus.
Sucht man bei Google-Maps nach dem Namen des Platzes + Asti, dann finden sich "interessante Bilder":
Etwa diese Luftaufnahme: Aerial View Of Piazza Campo del Palio, Asti vom Juli 2008:
Der Platz ist größtenteils mit Autos belegt. Laut Wikipedia
Asti's Festival of Festivals
https://en.wikipedia.org/wiki/Asti%27s_Festival_of_Festivals
gibt es im September immer das Festival of Festivals (Festival delle Sagre in Italian).
Da gibt es auch die Ausschreibung:
http://www.asp.asti.it/concorsocampodelpalio/
vom März letzten Jahres. Mit Bildern,
http://www.asp.asti.it/concorsocampodelpalio/fotografie-piazza-campo-del-palio/
die zeigen, wie trostlos der Platz oft mit Autos aussieht und wie er für ein Volksfest genutzt wird.
Dreidimensionale Murals - Three-Dimensional Murals - von Manuel de Rita - Peeta - aus Italien - auf flachen Hauswänden entstehen herausspringende Objekte
Abstract Shapes and Graffiti-Inspired Swirls Leap off the Wall in New Three-Dimensional Murals by Peeta
www.thisiscolossal.comItalian artist Manuel de Rita a.k.a. Peeta (previously) transforms static structures by painting colorful cubes and abstracted cylindrical shapes to appear as if they are floating above the surface of the wall. This technique was derived from the traditional 3D lettering he grew up painting, and ...
Murals - riesige Wandgemälde - sind ja eigentlich schon eine eigene Herausforderung. Der junge italienische Künstler Manuel de Rita, mit dem Künstlernamen Peeta unterwegs, setzt da noch eines drauf.
Er bemalt flache Hauswände so, daß sie quasi zu leben beginnen. Damit entstehen dreidimensionale Objekte, herausquellende Linien, Quader oder abstrakte Muster. So daß die "eigentlich glatte Hauswand" zu einer Art einer dreidimensionalen Darstellung wird, die mich etwas an die Bilder von M.C. Escher erinnern. Ohne daß das allerdings zu "Unmöglichkeiten" wird.
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Abstract Shapes and Graffiti-Inspired Swirls Leap off the Wall in New Three-Dimensional Murals by Peeta
http://www.thisiscolossal.com/2018/05/new-three-dimensional-murals-by-peeta/
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Die Bilder von Manuel de Rita gehen vom traditionellen 3D Lettering aus, dem Gestalten von Buchstaben so, als seien diese dreidimensionale Objekte. Das aber nicht auf Buchstaben beschränkt, sondern auf quader- und zylinderförmige Objekte ausgedehnt. Und unter Einbeziehung von Fenstern und anderen Dingen, die es bei Häusern gibt.
Inzwischen gibt es von ihm Murals an unterschiedlichen Orten, etwa in Guangzhou, China, Barcelona, Spain, Mirano, Italy.
Weitere Murals finden sich auf der Website:
Peeta - Works - Walls:
http://www.peeta.net/works/walls/
Dort gibt es auch die Orte mit dazu.
Bei einem Bild wie diesem
http://www.peeta.net/wp-content/uploads/2018/01/liceo_gatto_agropoli_italy_2017.jpg
sieht man nur an der Dachkante, wie das Gebäude "eigentlich" verläuft. Wenn ich das richtig sehe, dann ist das nur eine "kahle Wand", eventuell mit Fenstern von einem Treppenhaus. Durch das Mural wirkt diese Ecke aber unendlich lebendig und strukturiert.
Ähnlich dieses Mural
Stenograffia Festival at Ekaterimburg (RU), 2016
http://www.peeta.net/wp-content/uploads/2016/07/ekaterimburg_russia_stenograffia_2016.jpg
Da werden die "simplen Fenster" an der Hausfront eingebettet in Quader- und Balkenstrukturen. Als würden sie aus dem Haus herauswachsen.
Bei
HKWALLS Festival, Hong Kong, Sham Shui Po, Golden Computer Arcade, 2016
http://www.peeta.net/wp-content/uploads/2016/04/hk_2016_2.jpg
dürfte es sich wohl auch "eigentlich" um eine flache Wand handeln. Die nun aber von einer komplexen Figur bevölkert wird.
200 Geldbörsen in US-Städten absichtlich verloren - 2/3 kamen zurück, meist mit Geld - Spitzenreiter Chicago und Salt Lake City - spannendes Experiment von Mark Rober
A Brilliant Honesty Experiment To See if 200 Wallets Dropped Across the United States Get Returned
laughingsquid.comVlogger and former NASA engineer Mark Rober arranged a rather wonderful experiment in which he and a number of co-conspirators casually dropped 200 identical wallets around towns and cities across the United States to see if people would return it or not. Each of the wallets contained a small amount of money, a
Wenn Sie eine Geldbörse, ein Wallet, wie das in den USA heißt, finden: Was machen Sie dann? Mark Rober, der davor mal bei der NASA beschäftigt war, hat mit diversen Helfern ein interessantes Experiment durchgeführt.
200 identische Geldbörsen, gefüllt mit ein paar Dollars, einigen philippinischen Peso, einem Zettel mit einer Telefonnummer und einigen weiteren, identischen Dingen, wurden mit Hilfe von Freiwilligen in 20 Städten verteilt. Also absichtlich verloren. Davon kamen 133 zurück, das sind 66,5 %. Davon 127 mit Geld.
Interessant dabei: Die "Wallet-Verlierer" sollten die Hälfte in eher reichen, die andere Hälfte in eher armen Gegenden liegen lassen. Die Rückgabequote - war praktisch identisch.
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A Brilliant Honesty Experiment To See if 200 Wallets Dropped Across the United States Get Returned
https://laughingsquid.com/200-dropped-wallets-honesty-experiment/
Ein Video auf YouTube (9:21): 200 dropped wallets- the 20 MOST and LEAST HONEST cities
https://www.youtube.com/watch?v=jnL7sJYblGY
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Die Geldbörsen enthielten zusätzlich eine ID-Card ohne Bild, ein Ultraschall-Photo "it's a boy", ein Bild von einem Hund und eine Telefonnummer mit der Bitte, daß man dort anrufen möge, wenn die Geldbörse gefunden wurde.
Das Ergebnis gibt es als Tabelle auf Dropbox:
https://www.dropbox.com/s/m2ahob0949mmj3s/Wallet%20Data%20Aggragate.xlsx?dl=0
Die höchsten Rückgabequoten von 10 zurückgegebenen Geldbörsen = 100 % gab es in Chicago und Salt Lake City. Gefolgt von Portland und zwei sehr kleinen Städten - Hill City (SD) und Nashua (IA). Las Vegas und die kleine Stadt Parma (ID) gaben 8 Geldbörsen zurück. Washington DC, San Francisco und Winnipeg gaben 7 Geldbörsen zurück.
Detroit (3) und New York City (4) bildeten die Schlußlichter, Edmonton, Dallas, Miami, Seattle, Los Angeles und Disneyland gaben 5 zurück, New London und Huntsville in Alabama gaben 6 Geldbörsen zurück.
Bei denen mit Zuordnung zum Einkommen gab es für beide Varianten genau 60 Rückgaben. Dann sollten je 2 der Geldbörsen in Männer- und Frauentolietten hinterlegt werden. Von den in Männertoiletten hinterlegten kamen 23 zurück, von den in Frauentoiletten hinterlegten 24, also fast gleich viel. Eine Gesamtquote von 60 %.
Die Zusammenfassung:
> After analyzing the resulting data, Rober was able to determined that, no matter age, income background, religion, neighborhood, state, housing status or gender, most people are essentially honest.
Bzw. von Mark Rober:
> But this cold hard data shows that across any age or gender or socio-economic background, across the whole religious spectrum, through middle of America and along the coast there are lots of good people everywhere. And not only that but they constitute a majority …they did it because it was simply the right thing to do and I think that’s pretty cool.
Diese nackten, harten Daten zeigen, daß - über das Alter, Geschlecht, den finanziellen Status, das religiöse Spektrum, in den mittleren Staaten und an den Küsten: Überall gibt es viele gute Leute. Die die Mehrheit bilden.
Wenn man sich das Video ansieht: Eine Idee sei gewesen, daß die Geldbörse einen "ideellen Wert" haben solle. Die Unterstützer wurden per Instagram gefunden. Jeder wurde instruiert und bekam 10 Geldbörsen zugeschickt. Nach dem Verlieren der Geldbörsen sollten die Unterstützer in der Nähe bleiben, viele filmten ihre Aktionen.
Die "kleinen Städte" haben jeweils nur etwa 1000 Einwohner. Die anderen waren die größten Städte in den USA. Betrachtet man nur die Stadtgröße, lag die Rückgabequote in den kleinen Städten bei 80 %, in den großen Städten bei 60 %.
Mark Rober nennt zwei Dinge, die er gelernt habe:
- Man möge die Telefonnummer in seinem Geldbeutel hinterlassen.
- In den USA kann man Geldbörsen einfach in Post Office Boxes werfen.
Vermutet hatte er eine Return-Rate von 20 %. Ab 7:39 folgt das obige Zitat. Das, was oben durch Punkte ausgelassen ist: Sie taten das nicht für Facebook-Likes.
Ein spannendes Experiment. Mit einem schönen Ergebnis.
UPS nimmt in Paris und London 35 neue Electric Vehicles in Betrieb - futuristisch angehauchte Transporter mit sehr grossen Frontscheiben von Arrival
UPS has new electric trucks that look straight out of a Pixar movie
www.engadget.comUPS plans to test the trucks in London and Paris this year.
Tja, UPS macht Dampf. Bzw. macht damit weiter, die eigene Flotte auf Elektroantrieb umzustellen. Nachdem es schon vor etwa einem Monat eine Meldung gab, daß UPS ein massiv verbessertes Ladekonzept in London entwickelt hatte, mit dem langfristig die ganze Londoner Flotte auf Elektroantrieb umgestellt werden kann, folgen nun die nächsten 35 Transporter.
Diese sehen einerseits typisch UPS aus. Andererseits wirken sie - zumindest gemäß dem folgenden Artikel - wie aus Pixar-Movies.
Ich denke da eher daran, daß sie etwas wie jene Busse mit Elektroantrieb aussehen, die inzwischen bsp. hier in Berlin im Testbetrieb unterwegs sind: Die Frontseite ist glatt, es gibt keinen vorstehenden Motorraum mehr. Dafür gibt es eine sehr hohe Fensterscheibe, die seitlich bis etwa zur vorderen Radachse fortgeführt wird.
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UPS has new electric trucks that look straight out of a Pixar movie
https://www.engadget.com/2018/05/09/ups-electric-trucks-arrival/
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> The company revealed it's working with vehicle manufacturer Arrival on a pilot fleet of 35 lightweight electric trucks that look far more futuristic than the standard boxy vehicles.
"Etwas futuristischer" sehen die Fahrzeuge aus. 150 Meilen schaffen sie mit einer Ladung, das sind 240 Kilometer.
Die Scheibe stellt ein neues Sicherheitsfeature dar.
> Those include a wrap-around windshield that give the driver a wider field of view (handy to spot any cyclists zipping by) and Advanced Driver Assistance Systems, which aim to lower driver fatigue.
Die Wahrscheinlichkeit, daß da ein Fußgänger oder Radfahrer übersehen wird, dürfte geringer sein.
Aktuell betreibt UPS in Europa und den USA mehr als 300 elektrisch angetriebene Fahrzeuge und etwa 700 Fahrzeuge mit Hybridantrieb. Da kommen diese 35 neuen Fahrzeuge nun dazu.
Bei Twitter
https://twitter.com/UPS_UK/status/994208261426499586
> The future of delivery transportation is here. We're pleased to announce we will be road testing #electricvehicles in London & Paris in an exciting new partnership with @ArrivalGB. You can find out more here: http://bit.ly/2K9ggKL
sieht man als Hintergrundbild das klassische Auto. Da liegt die vordere Radachse unter der Motorhaube, der Fahrer sitzt hinter der Radachse. Bei den neuen Trucks sitzt der Fahrer auf oder sogar vor der Radachse.
Der Link geht zu einer Pressemitteilung:
UPS To Deploy New, State-Of-The-Art Electric Vehicles In London And Paris
Demnach sind die 240 Kilometer Reichweite deutlich mehr als das, was derzeit sonst an Angeboten auf dem Markt ist. Ferner ist ein Advanced Driver Assistance System (ADAS) eingebaut.
Seit 2016 hatten Arrival und UPS daran gebaut. Meine obige Vermutung bestätigt sich da:
Denis Sverdlov, CEO of ARRIVAL:
> “With its unique, wrap-around front window the driver has a much wider field of view that improves not only the safety of the driver but also that of cyclists and pedestrians.”
Die Übersicht ist bei so einer Frontscheibe natürlich deutlich besser.
UPS hat auch bei Tesla schon 125 E-Autos bestellt, die sollen 2019 geliefert werden. Ferner wird UPS der erste kommerzielle Kunde des eCanters von Daimler Trucks Fuso brand.
Bei Fortune
Feast Your Eyes on the Cute Electric UPS Trucks of the Future
http://fortune.com/2018/05/09/ups-electric-trucks/
gibt es schon "neue Liebhaber":
> UPS will soon have the cutest logistics truck on the road.
Mal sehen, ob die Fahrzeuge irgendwann auch in Berlin auftauchen. Aber wahrscheinlich dauert das noch lange - weil das Stromnetz hier zu schlecht sein dürfte.
Der Artikel vom 31.03.2018:
Smart Electric Urban Logistics (SEUL) - UPS will Flotte in London von 170 Fahrzeugen auf Elektroantrieb umstellen - neue Smart-Grid - Ladetechnik schafft deutlich mehr als die bislang möglichen 65 Fahrzeuge
Da wurde in einem Londoner Projekt eine Technik entwickelt, mit der das vorhandene Stromnetz durch ein "geschicktes Laden per Nacht" so ausgenutzt werden kann, daß die Kapazität für die gesamte Flotte reichen würde. Bis dahin hatte es eine Obergrenze von maximal 65 Fahrzeugen gegeben, die elektrifizierbar waren. Mehr ließ das Stromnetz nicht zu.
Kalifornien will Solarpaneele ab 2020 für alle neuen Häuser vorschreiben - California Energy Commission will am Mittwoch entscheiden
California to become the first US state to require solar panels on new homes
inhabitat.comCalifornia is expected to require solar energy for just about all new homes. The California Energy Commission is slated to vote this Wednesday on new standards mandating almost all new houses be equipped with solar panels, beginning in 2020, and it's expected they'll approve the move.
Auf alle neuen Häuser ab 2020 zwingend Solarpaneele, die elektrischen Strom erzeugen? Was sich hier eher verblüffend anhört, könnte morgen in Kalifornien tatsächlich beschlossen werden.
Jedenfalls will sich die California Energy Commission mit dem Thema beschäftigen.
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California to become the first US state to require solar panels on new homes
Die dort zitierte Quelle: California to become first U.S. state mandating solar on new homes
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Aktuell werden etwa 15 - 20 Prozent der dort gebauten neuen Häuser mit Solaranlagen ausgestattet. So Bob Raymer, technischer Direktor der California Building Industry Association.
> “California is about to take a quantum leap in energy standards,”
Das sei nun ein Quantensprung.
Alle Häuser, Apartments und Eigentumswohnungen, die bis zu drei Stockwerken hoch sind und nach dem 01.01.2020 genehmigt werden, wären davon erfaßt. Es könne Ausnahmen für Häuser im Schatten und bei sehr kleinen Dächern geben. Ferner soll es wohl Erleichterungen für Häuser geben, die Batterien installieren.
Gerechnet wird mit Mehrkosten von 25.000 - 30.000 Dollar. Etwa 15.000 Dollar für die Solaranlage, etwa 10.000 - 15.000 Dollar für Geräte, Fenster, Heizungen und Lichtanlagen, die effizienter seien. Den Mehrkosten stünden geringere Betriebskosten von 50.000 - 60.000 Dollar über die Lebensdauer von 25 Jahren für die Solaranlagen gegenüber.
Von der Industrie kommt wohl teilweise Kritik: Die zusätzlichen Kosten würden Häuser für diverse Interessenten zu teuer werden lassen.
Bill Watt, früherer Präsident der Building Industry Association:
> “We’re not building enough housing already. Why not just pause for a little while, focus on the affordability and housing issues, then circle back?”
Schon jetzt würden zu wenige Häuser gebaut.
Umweltschützer loben die Idee. Die Technologie würde sich so schnell weiterentwickeln. Die Timeline sei eher etwas langsam.
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Ein interessanter Ansatz. Angesichts der dortigen Sonneneinstrahlung ist es verblüffend, daß bis jetzt nur 15 - 20 Prozent der dortigen Häuser mit Solarpaneelen ausgestattet werden. Der zweite Link enthält Zahlen einzelner Hersteller, die noch deutlich drunter liegen. Von 10 % aller gebauten Häuser ist da die Rede. Allerdings ist der Strom in den USA auch noch deutlich günstiger als anderswo. Mal sehen, ob das morgen verabschiedet wird und wie sich das ab 2020 entwickelt. So lange ist das ja nicht mehr hin.
3D-printed airless bike tires - luftlose Fahrradreifen aus dem 3D-Drucker - mit Druckern von BigRep aus Berlin
3D-printed airless bike tires deliver a 'smooth ride'
www.cnet.comDump the air pump. These 3D-printed flexible bicycle tires could be the future of riding.
Wer Fahrrad fährt, der weiß um das Risiko. Scherben, Splitter, abgelassene Luft oder Reißnägel, die sich in die Reifen bohren. Dann muß der Reifen geflickt werden - die Fahrt ist unterbrochen.
Aber was wäre, wenn der Reifen gar nicht mehr mit Luft aufgepumpt wird? Weil das ein Reifen ohne Luft, aus dem 3D-Drucker ist? Ob das die Zukunft der Reifen wird, weiß ich noch nicht so ganz. Aber das Konzept sieht interessant aus.
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SCI-TECH: 3D-printed airless bike tires deliver a 'smooth ride'
https://www.cnet.com/news/3d-printed-bigrep-airless-bike-tires-deliver-a-smooth-ride/
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Der Reifen besteht aus einem durchgehenden Außen- und einem Innenring. Der Außenring ist die Lauffläche, der Innenring kommt auf die Felge. Dazwischen gibt es Zellen und Verbindungsstücke.
BigRep entwickelt hier in Berlin 3D-Drucker für Industrieanwendungen. Und hat dafür ein neues Druckmaterial entwickelt.
World-First 3D Printed Airless Bicycle Tire
https://www.youtube.com/watch?v=9pHJNtH8ltQ
> BigRep's new flexible filament means you can print industrial objects that bend to your will.
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> We printed the world's first 3D printed airless bicycle tire using our new PRO FLEX material - a TPU-based filament - and took it for a spin in Berlin.
Das Video zeigt sowohl den eigentlichen Druckvorgang als auch einen Radfahrer, der mit diesen Reifen unterwegs ist.
Direkt daneben auf der "Stories" - Seite von BigRep
findet sich ein Video, in dem Entwickler von der Aalborg-University einen Fahrradrahmen in einem Stück gedruckt haben.
Aalborg Engineers 3D Print a Functional Bicycle Frame in One Go
https://www.youtube.com/watch?v=nqofWkQj8tk
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Bei den 3D-gedruckten Reifen könnte man auch
> So you might print a tire with a different internal pattern or tread to accommodate mountain riding versus road riding, or to handle different weather conditions.
dieses interne Gittergeflecht zwischen innerer und äußerer Fläche variieren: In Abhängigkeit davon, ob der Reifen für ein Mountain Bike oder eine normale Straße genutzt werden soll. Oder in Abhängigkeit von der aktuellen Wetterbedingungen.
Verkäuflich sind diese Reifen aktuell noch nicht. Maik Dobberack von BigRep:
> "The main goal of the design was to inspire and explore the endless possibilities of large scale 3D printing"
Das scheint dort aktuell eher darum zu gehen, dieses neue Ausgangsmaterial Pro Flex filament zu testen bzw. dafür mögliche Anwendungen zu zeigen.
Introducing Flexibility to 3D Printing – The PRO FLEX Filament by BigRep
https://bigrep.com/posts/3d-printing-pro-flex-filament-bigrep/
Dieses Ausgangsmaterial wird als dünnes Endloskabel auf einer Rolle geliefert und kann für ein schnelles Prototyping genutzt werden. Es besitzt von sich her eine hohe Flexibilität, deshalb läßt sich sogar ein Fahrradreifen damit drucken.
Der Traum des Autors des ersten Links, der in New Mexico lebt:
> I may wake up one morning in New Mexico, check the weather and then print out a couple of bike tires designed to handle monsoon rains and defy goathead punctures at the same time.
Eines Morgens wacht er auf, checkt das Wetter. Dann druckt er sich ein Paar Reifenräder aus, die sowohl mit Monsunregen als auch mit den goathead-Dornen klarkommt. Letzteres sind die "reißzweckartigen Dornen" des Erd-Burzeldorns bzw. Erdsternchens:
Erd-Burzeldorn (dort mit Bildern):
https://de.wikipedia.org/wiki/Erd-Burzeldorn
Der ist in den wärmeren Ländern weit verbreitet - und für luftgefüllte Fahrradreifen sehr gefährlich.
BigRep wird den Fahrradreifen wohl nicht weiterentwickeln und auf den Markt bringen. Dort geht es eher darum, den Drucker und das Druckmaterial weiterzuentwickeln.
Mal sehen, ob die Grundidee jemand aufgreift. Und solche Reifen in größerer Stückzahl auf den Markt bringt.
Lumos Helmet - ein Fahrradhelm mit eingebauten LED-Lampen und Synchronisation mit einer Apple-Watch zeigt Abbiegen und Bremsen an
Lumos Helmet
lumoshelmet.coThe World's First Smart Bicycle Helmet with integrated lights, brake, and turn signals. Named to Cycling Weekly's Best Cycling Innovations of 2015.
Fahrradfahrer leben gefährlich. Immer wieder werden sie nicht gesehen - und überrollt. Oder es kommt zu Anfahrunfällen, bei denen die Radfahrer meist gegenüber den Autos die Schwächeren sind. Besonders am Abend, wenn es dunkel wird, steigt das Risiko.
Das US-Unternehmen Lumoshelmet hat sich zum Ziel gesetzt, die Sicherheit der Radfahrer zu verbessern. Und einen Helm gebaut, der mit diversen LED-Lampen ausgestattet ist.
Damit lassen sich Brems- und Abbiegevorgänge anzeigen. Inzwischen gibt es eine neue Version, die sich mit einer Apple-Watch synchronisieren läßt.
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Ein Video auf YouTube (1:30):
Introducing The New Upgraded Lumos Helmet
https://www.youtube.com/watch?v=kXVt7BYQo08
Die Produktseite Lumos-Helmet:
https://lumoshelmet.co/products/lumos-helmet
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48 LED sind verbaut. Bereits beim normalen Fahren sind diverse LED aktiv, so daß das eine Wirkung wie Fahrradlampen hat. Nur eben nicht dieses winzige, flackernde Rücklicht relativ weit unten. Sondern oben am Kopf.
Hat man die Apple-Watch am linken Arm und streckt den raus, um das Abbiegen anzuzeigen, dann zeigt auch der Helm das Abbiegen an.
Laut der Videounterschrift
> 1. Gesture Activated Turn Signals. We’ve developed an Apple Watch app! Utilizing gesture recognition algorithms the Lumos app on your Apple Watch can now sense when you are giving a hand signal, and activate the turn signal on the helmet accordingly.
dürfte es dafür eine Gestenlogik geben. So daß man das auch für das Rechtsabbiegen steuern kann.
Ohne Apple-Watch gibt es einen Aufsatz für den Lenker mit zwei Buttons. Mit denen kann man anzeigen, ob man nach links oder nach rechts abbiegen möchte.
Das Prinzip
> Features 48 individual LEDs in the front and back to ensure your visibility on the road. Be seen, be safe.
stimmt natürlich: Gesehen zu werden ist für Radfahrer im Zweifelsfall lebensrettend.
Auf der Seite für EU-Kunden
kann man sich das ansehen:
> Click of a Button. Detachable remote right next to your thumb. One Remote. Two buttons.
Das rote Warnlicht geht beim Bremsen automatisch an.
> The Lumos Helmet senses when you're slowing down and turns all the lights on the back of your helmet a solid red. Give the cars behind you an extra heads up!
Knapp 180 Dollar bzw. Euro kostet das Stück.
Das ist eine Art von Startup, bei dem alte und neue Techniken intelligent miteinander verknüpft werden und damit etwas gewonnen werden kann (eine höhere Sichtbarkeit für Fahrradfahrer im Dunkeln), die es mit klassischen, "bloß analogen" Techniken bis dahin noch nicht gab.
All roads lead to Rome - alle Wege führen nach Rom - aber was passiert, wenn man so etwas ausrechnen lässt? Das Moovel Lab in Stuttgart
ROADS TO ROME - Continents & Countries
roadstorome.moovellab.comCreate your own urban mobility fingerprint/DNA using the interactive webmap. The map will show the area you can reach within a chosen time.
Alle Wege führen nach Rom. So ein historischer Satz, der damit in Verbindung gebracht wird, daß es verschiedene Lösungswege für eine Aufgabe geben kann: Am Ende landet man dann doch wieder - in Rom, beim gleichen Ergebnis.
Mitarbeiter beim Moovel Lab, das sich mit Themen der urbanen Mobilität beschäftigt, hatten sich mit diesem klassischen Satz beschäftigt. Mit Ergebnissen, die auf den ersten Blick wie ein Rumspielen aussehen. Aber was passiert, wenn man das Prinzip überträgt?
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Roads to Rome
http://roadstorome.moovellab.com/
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Die Technik: Über Europa wurde ein Gitter gelegt, in jedem Gitter muß es ja einen Startpunkt für einen Weg nach Rom geben. Das lieferte 486,713 Startpunkte.
Von jedem dieser Startpunkte wurde der Weg nach Rom berechnet. Wurde eine Straße mehrfach genutzt, wird sie dicker dargestellt. Das Ergebnis: Eine Karte, in die man reinzoomen kann.
Roads to Rome
http://roadstorome.moovellab.com/maps/roads-to-rome
Wie ein Baum, dessen Baumfuß in Rom liegt.
Wenn man sich Deutschland ansieht, fällt auf, daß eine wesentliche Route über Lübeck, den Süden von Hamburg, Hannover, Göttingen und Kassel, Würzburg, Heidenheim, Memmingen, Kempten geht. Dann geht das etwas nach Osten, trifft sich mit dem starken Strang, der aus der Gegend von München kommt und geht über den Brenner. Dieser Hauptstrang wird von Norwegen und Schweden her "verbreitert". Berlin liegt dagegen nur an einem "relativ dünnen Weg".
Aber wenn man dieses Prinzip nun auf die Orte mit Namen Rom anwendet, die es in den USA gibt? Dort gibt es neun Rom, die alle in der Osthälfte liegen. Zu jedem Ort wurde der Weg zum naheliegensten Rom ermittelt.
Roads to Romes
http://roadstorome.moovellab.com/maps/roads-to-romes
Der nächste Schritt: Das mit den US-Staaten und deren Hauptstädten zu berechnen. Da lösen sich die Grenzen einiger Staaten auf:
> When looking only at service areas, it seems that many states keep their territorial shapes. The coastal states are especially recognizable. The southern states seem to lose their original form.
New United States:
http://roadstorome.moovellab.com/maps/new-united-states
Ein ähnliches verblüffendes Bild ergibt sich, wenn man nach demselben Prinzip die Einzugsbereiche der europäischen Hauptstädte ermittelt:
New Europe:
http://roadstorome.moovellab.com/maps/new-europe
Da schrumpft der "Einzugsbereich" von Berlin auf den oberen Teil von Deutschland. Prag absorbiert dagegen alles bis Nürnberg im Westen. Ebenso Amsterdam das gesamte Ruhrgebiet, Bremen bis hin zur südöstlichen Spitze Kassel.
Manche Staaten (Spanien, Portugal, Türkei) sehen einigermaßen wie gewohnt aus. In Mitteleuropa findet man die Staaten kaum mehr wieder.
Schließlich der Vergleich Paris / Berlin eingeschränkt auf den Staat:
Roads to Paris
http://roadstorome.moovellab.com/maps/roads-to-paris
Roads to Berlin
http://roadstorome.moovellab.com/maps/roads-to-berlin
Zentralisiert versus föderal:
> Routes in France seem lead to Paris rather directly, with many heavily used roads. The situation in Germany suggests a rather broken down network of roads, before getting to Berlin.
Eine interessante Auswertung. Nicht mehr ganz neu.
http://roadstorome.moovellab.com/about
2016 gab es einen Award, 2017 den German Design Award Special.
Via
Apparently, All Roads Do Lead to Rome
https://www.archdaily.com/893076/apparently-all-roads-do-lead-to-rome
Divide and conquer - Teile und herrsche - zum Unicode-Codepoint effizient den Unicode-Block finden - per binäre Suche
Wenn man sich - wie ich - vorrangig mit anwendungsnaher Programmierung beschäftigt, dann sollte man sich normalerweise auf die Ressourcen von Programmiersprachen stützen. Und nicht auf die Idee kommen, bestimmte systemnahe Dinge wie Suchen und Sortieren in einer Hochsprache "nachbauen" zu wollen.
Denn in so einem Fall läuft man schnell Gefahr, Dinge sehr ineffizient zu machen.
Aber was ist, wenn sich eine Fragestellung ergibt, bei der die "offenkundige Lösung" auch offenkundig schlecht ist?
So eine Situation gab es jetzt für mich, als ich eine Idee zur Erweiterung meiner Unicode-Unterseite
Online-Tools zu Unicode
https://www.sql-und-xml.de/unicode-database/online-tools/
hatte. Dort kann man - seit 2004 - über ein simples Formular Integer, Hex- und Character-Darstellungen ineinander umrechnen lassen. Das Formular wird auch ganz gut genutzt. Es nutzt ausschließlich clientseitiges JavaScript. Es ist also kein erneutes Laden der Seite notwendig -> die Nutzung geht schnell.
Die Idee: Es wäre doch schön, wenn man zum ersten Zeichen gleich den Unicode-Block angezeigt bekäme.
Hintergrund: Innerhalb des Unicode-Systems sind derzeit ein Teil der Ganzzahlen von 0 - 1114111 zunächst in Blöcken unterteilt. Der erste Block - Basic Latin - geht bsp. von 0 - 127. Jeder Zahl ist nun - umkehrbar eindeutig - ein Zeichen zugeordnet. 0-127 deckt das US-Ascii ab. 128-255 ist der Latin-1 Supplement - Block, da sind bsp. einige europäische Zeichen mit Accent-Zeichen und auch die deutschen Umlaute drin. Später folgen Blöcke für die Buchstaben verschiedener Sprachen, mathematische und technische Symbole usw.
Aktuell liegt Unicode in der Version 10.0 vor. Es gibt 280 Blöcke und einen Bereich von insgesamt 1.114.111 Zeichen. Die Blöcke sind "etwas unübersichtlich". Deshalb die Idee, gleich den Blocknamen auszugeben. Dann kann man nämlich ein Zeichen aus einer Website einfach per Copy & Paste in das Feld "Character" reinkopieren, wählt die Transformation
> char → int, hex, bit
und kann sich die Details zu diesem Zeichen auf der angezeigten Blockseite ausgeben lassen. Die stehen über die Unicode-Datenbank https://www.sql-und-xml.de/unicode-database/ ohnehin zum direkten Anklicken zur Verfügung.
Die aktuell 280 Blocknamen und die zugehörigen unteren und oberen Grenzen liegen vor. Die kann man auch als drei sortierte statische Arrays vordefinieren.
Aber wie findet man nun bsp. am schnellsten heraus, daß der Codepoint 10000 mit dem zugeordneten Zeichen ✐ aus dem Dingbats-Block stammt, der die Codepunkte 9984 - 10175 abdeckt?
Die "offenkundige Lösung" (zum besseren Verständnis teils mit Pseudocode)
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/* Durchlaufe die Liste aller Einträge */
for (i = 0; i < liste_der_unteren_Grenzen.length; i++) {
/* Prüfe für den aktuellen Eintrag, ob der aktuelle Codepoint zwischen den Grenzen liegt */
if (liste_der_unteren_Grenzen[i] <= codepoint
AND codepoint <= liste_der_oberen_Grenzen[i]) {
console.log("Hurra - passt");
stringBlockname = liste_der_Blocknamen[i];
exit for; /*Abbruch*/
}
}
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ist offenkundig ineffizient: Denn damit sind bis zu 280 Prüfungen notwendig.
Innerhalb von JavaScript gibt es zwar auch noch eine Methode Array.find, die eine beliebige Funktion für jedes Arrayelement ausführt und das erste positive Ergebnis zurückgibt. Aber auch diese läuft über alle Array-Elemente - und ist damit ebenso ineffizient.
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Eine mögliche Lösung: Divide and conquer = Teile und herrsche. Es wird versucht, das Problem bei jedem Durchgang zu verkleinern. Bis schließlich nur noch ein Block übrig bleibt, der nun "passt".
Sprich: Man hat zwei Grenzen: Die untere Grenze ist zunächst 0, die obere (bei 280 Elementen) 279. Einer der Indexwerte zwischen diesen beiden Grenzen ist der Indexwert des gesuchten Blocks. Da man die Grenzen der Größe nach vorsortieren kann, kann man den ersten Test frei wählen. Also wählt man die Mitte - 139 oder 140 als aktuelle Position. Und prüft:
> codepoint < liste_der_unteren_Grenzen[position = 140]
Ist diese Bedingung erfüllt, dann weiß man,daß man alle Positionen >= 140 bereits ignorieren kann. Die gesuchte Position kann also maximal 139 sein. Ist die Bedingung nicht erfüllt, dann weiß man, daß der Codepoint mindestens zum Block mit der Position 140 gehört. In dem Fall kann man alle Positionen < 140 ignorieren.
In beiden Fällen hat sich also die Aufgabenstellung halbiert: Man muß nicht mehr gegen 280 Grenzen testen. Sondern nur noch gegen die Hälfte der Positionen.
Damit kann man im ersten Fall die obere Grenze auf 139 verringern. Im zweiten Fall setzt man die untere Grenze auf 140 hoch. Anschließend wird der neue Mittelpunkt zwischen den beiden neuen Grenzen berechnet und mit diesem die Prüfung wiederholt.
In beiden Fällen hat sich die Länge des Prüfintervalls halbiert. Das ist damit sehr effizient. Das macht man solange, bis untere und obere Grenze zusammenfallen.
Dann weiß man, daß man nun den Block gefunden hat. Eventuell muß man dann noch prüfen, ob der gesuchte Codepoint tatsächlich zu diesem Block gehört, also kleinergleich der oberen Grenze ist. Oder ob der Codepoint zu einem derzeit nicht belegten Bereich gehört. So gehört der Codepoint 2200 weder zum Block "Syriac Supplement" (geht bis 2159) noch zum nächsten Block Arabic Extended-A (beginnt bei 2208).
Folglich benötigt ein solcher Algorithmus bei 280 Blöcken immer maximal 9 Prüfungen (2^9 = 512, 2^8 = 256 reicht nicht), um die korrekte untere Grenze zu finden. Es gibt zwar keine "ganz schnelle" Lösung, die nur mit ein oder zwei Prüfungen auskommen würde. Das wäre der Fall, wenn man immer beim Index 0 anfängt und die meisten Überprüfungen sehr niedrige Codepoints betreffen würden.
Aber dafür gibt es auch keinen Fall, in dem 200 oder gar 280 Prüfungen notwendig wären. Und selbst wenn sich die Zahl der Blöcke verdoppeln würde, wäre nur eine Prüfung mehr notwendig. Die erste Prüfung würde aus nun 560 Blocken wieder 280 Blöcke machen, ab dann ginge das wie bisher weiter.
Fazit: Ein Algorithmus, der bei einem Durchlauf das Problem quasi halbiert, der ist immer gut. Das kann man auch in Hochsprachen effizient machen.
Das wurde inzwischen auf der Online-Tools - Seite eingebaut. Die drei Arrays mit den Blocknamen, den Start- und den Endwerten sind vordefiniert in der JavaScript-Datei abgelegt.
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Praktisch ist das eine Umsetzung der binären Suche
https://de.wikipedia.org/wiki/Bin%C3%A4re_Suche
Diese ist selbst ein Spezialfalls des Prinzips "Teile und herrsche".
The Metropolitan Area Outer Underground Discharge Channel - das G-Cans - das Kanalisations- und Entwässerungssystem bei Kasukabe nördlich von Tokio
Go Inside Tokyo’s Massive Underground Storm Drain
www.spoon-tamago.comIf you’re looking for something fun and different to do in Tokyo this summer to escape the heat, consider Tokyo’s “Underground Temple.” But maybe plan your visit clear weather or you may
Hier in Berlin bauen die Berliner Wasserwerke an so etwas ähnlichem im Kleinformat: Unterirdische Auffangbecken, die große Regenmassen zwischenpuffern, so daß das Wasser oben abfließen kann.
In "etwas größeren Dimensionen" gibt es ein vergleichbares Bauwerk seit 2006 in Japan. Nördlich von Tokio, bei der Stadt Kasukabe. Davon fanden sich einige beeindruckende Bilder.
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Go Inside Tokyo’s Massive Underground Storm Drain
http://www.spoon-tamago.com/2018/05/03/go-inside-tokyos-massive-underground-storm-drain/
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Der offizielle Name ist dieses Wortungetüm "The Metropolitan Area Outer Underground Discharge Channel". Das weltweit größte Abwasser- und Entwässerungssystem. Das liegt etwa 50 Meter unter der Stadt und besteht aus 5 großen Silos, die durch 4 Meilen Röhren (etwa 6,4 Kilometer) miteinander verbunden sind. Der Bau dauerte von 1992 bis 2006 und verschlang über 2 Milliarden Euro.
> It’s a modern feat of engineering that’s out of sight and out of mind, but one day it may just save lives and prevent a whole lot of damage.
Eine moderne Meisterleistung, nicht zu sehen - und doch wichtig und lebensrettend.
Wenn es trocken ist, dann sind diese riesigen Hallen leer - und können in geführten Touren besichtigt werden. Der Photograf Christoffer Rudquist war im letzten Jahr unten - und hat beeindruckende Bilder gemacht.
Die offizielle Seite
Water Dischage Tunnel on The Outskirts of The Metropolitan Area首都圏外郭放水路
http://www.ktr.mlit.go.jp/edogawa/gaikaku/intro/index.html
ist leider nur auf japanisch. Allerdings finden sich dort Skizzen, wie das System aufgebaut ist. Die 50 Meter sind die Oberkante der waagerechten Verbindungstunnels, diese haben einen Durchmesser von 10 Metern. Die verschiedenen Zuflüsse können verschieden viel Wasser maximal bewältigen. Am Ende befindet sich ein gewaltiges Pumpwerk, das 200 Kubikmeter Wasser pro Sekunde in den Fluß Edogawa River pumpen und das System damit wieder entleeren kann.
Klickt man sich durch das Menü durch, gibt es im dritten Hauptpunkt Unterpunkte:
http://www.ktr.mlit.go.jp/edogawa/gaikaku/intro/02shuyou/shu-03.html
Das sind riesige, kathedralenartige Hallen.
Unter
http://www.ktr.mlit.go.jp/edogawa/gaikaku/intro/02shuyou/shu-05.html
sind die Dimensionen skizziert: Eine Höhe von 65 Metern, ein Durchmesser von 32 Meter. Da würde ein komplettes Space Shuttle reinpassen.
Unter
http://www.ktr.mlit.go.jp/edogawa/gaikaku/intro/03tech/1-3.html
gibt es ein Bild, wie das vor der Inbetriebnahme in der Gegend bei starken Regenfällen ausgesehen hatte: Massive Überflutungen.
Auf der Seite
Kasukabe Underground Flood Protection Tank
https://www.japanvisitor.com/japan-city-guides/kasukabe-underground-flood-protection-tank
gibt es Hintergründe: Die Gegend dort bildet das Nakagawa Basin, ein flaches Land, begrenzt durch den Edogawa River, durchzogen von diversen Flüssen, einer davon ist der Nakagawa Fluß. Die Gegend war immer für Überflutungen anfällig, besonders während der Zeit der Schneeschmelze. Farmer verloren immer wieder ihre Ernte. Aber die Politik kümmerte sich nicht um sie.
Ab den 1960ern wuchs die Umgebung von Tokio in das Nakagawa Becken hinein. In den 1980ern waren die Landwirte größtenteils durch Häuser und Industrieansiedlungen ersetzt. Neue Zuglinien wurden gebaut. Ende der 1980er gab es eine Immobilienblase, wobei die Prospekte das Flutrisiko wohl eher ausklammerten. Der Effekt:
> As a result, the area became repeatedly the victim of serious flooding, causing huge financial losses for a vital part of the economy of the Tokyo Metropolitan Area.
Es gab wiederholt Überflutungen mit hohen finanziellen Verlusten. Die Konsequenz:
> The man-made problem of settling a huge population in a flood-prone environment had to be solved by a technological solution.
Das menschlich produzierte Problem, daß sehr viele Leute in einer flutanfälligen Gegend angesiedelt wurden, mußte mit einer technischen Lösung bewältigt werden.
1992 begannen die Arbeiten, die 2006 abgeschlossen waren. Seither hat es keine Überflutungen mehr gegeben.
Inzwischen zieht das System weltweit Besucher an. Das Buchen einer Tour ist "relativ schwierig". Man muß das vier Wochen davor buchen, die Buchungsseite gibt es nur auf japanisch. Führungen gibt es nur vom Dienstag bis Freitag, je drei pro Tag mit je 25 Teilnehmern. Die Plätze sind wohl "ziemlich schnell" ausgebucht. Ausländer müssen entweder japanisch sprechen oder einen Übersetzer mitbringen. Schließlich sind die Führungen auf japanisch. Aber wenn es zu regnen anfängt, müssen die Anweisungen verstanden werden.
Ein kurzer Artikel in der deutschen Wikipedia:
G-Cans
https://de.wikipedia.org/wiki/G-Cans
G-Cans ist die englische Abkürzung.
Die Website des Photographen Christoffer Rudquist:
http://christoffer.co/avaunt-flood-defence
Laut der englischen Wikipedia
Metropolitan Area Outer Underground Discharge Channel
https://en.wikipedia.org/wiki/Metropolitan_Area_Outer_Underground_Discharge_Channel
wurden diese großen Hallen sogar schon für Dreharbeiten als Kulisse genutzt. Etwas versteckt
Feel the grandeur of the Metropolitan Area Outer Underground Discharge Channel.
http://www.ktr.mlit.go.jp/edogawa/gaikaku/english/index.html
findet sich nun doch eine englische Beschreibung der Tour.
Micro Growth Chamber Systems - eigener Salat in einer Karton-Hydrokultur - überall dort, wo es wenig Platz gibt, ohne Filter, Pumpen und Strom - von Aggressively Organic
Amazing plant pods can grow more lettuce in a 10×10 room than a farm can grow on 1/2 acre
inhabitat.comAggressively Organic's hydroponic micro-growth chambers can grow more lettuce in a 10-by-10-foot room than can be grown on half an acre of land on a traditional organic farm. They want to make growing local produce easy and their systems only need around 16 ounces of water to grow a head of lettuce.
Sich zumindest teilweise selbst ernähren können? Für Stadtbewohner ist das normalerweise eine aussichtslose Sache. Allerdings hat die Selbstversorgung den Vorteil, daß man weiß, daß da nichts gespritzt oder anders behandelt wurde. Ein US-Unternehmen mit dem "treffenden Namen" Aggressively Organic will Stadtbewohnern eine Möglichkeit anbieten, daß sich diese eigenes Grünfutter züchten.
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Amazing plant pods can grow more lettuce in a 10×10 room than a farm can grow on 1/2 acre
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Die Werbeaussage klingt erst einmal "etwas unglaublich":
> The Indiana-based company offers Micro Growth Chamber Systems that can grow more lettuce in a 10-by-10-foot room than an organic farm can grow on a half-acre.
Mittels "Micro Growth Chamber Systems" mehr Salat auf einem Raum von 10x10 Fuß (etwa 3 x 3 Meter) als eine organische Farm auf einem halben Acre. Ein Acre sind etwa 4000 Quadratmeter, das wären also etwa 2000 Quadratmeter bzw. eine Bodenfläche von 40 x 50 Metern. Bei einem deutlich geringeren Wasserverbrauch.
> Aggressively Organic seeks to tackle food insecurity one micro-garden at a time by giving people the tools they need to grow their own food – whether that’s in an office, dorm room or small studio apartment. Their growth systems are even suitable for people who lack gardening experience.
Leute sollen die Tools erhalten, mit denen sie sich selbst Grünzeug züchten können. Egal, ob das in einem Büro, einem Schlafzimmer oder einem kleinen Apartment ist. Die Systeme seien auch für Leute gedacht, denen gärtnerische Erfahrung fehlt.
Das Prinzip: Eine Hydrokultur.
> Their product consists of a foldable cardboard chamber, a liner, a coconut coir disc in which seeds are planted, reusable net cups to hold the plant, and a nutrient solution.
Ein faltbarer Karton, eine Schutzfolie. Dann gibt es wiederverwendbare Kunstoffeinsätze. Die werden wohl mit Kokosnussfasern gefüllt, da kommen auch die Pflanzen rein. Und eine Nährlösung. Das Video
Introducing Aggressively Organic Micro Growth Systems™
zeigt ab etwa 1:15 das eigentliche Zusammenbauen: Da werden diese wiederverwendbaren Kunststoffeinsätze gefüllt, der Karton zusammengebaut, mit der Folie ausgestattet. Dann kommt ordentlich Wasser rein. Zum Schluß wird dieser gefüllte Kunststoffeinsatz oben eingesetzt.
Ab dann soll man das System quasi sich selbst überlassen können. Aus der Videountertitelung:
> You’re about to learn grow your own food in a way that you don't have to think about it – just set it, and forget it… then harvest.
> We don’t like to see you just keep your herbs limping along, or feeling guilty that they look a bit sad.
> You can finally feel good that you’ll easily be able to grow your own vibrant, great tasting food... in the comfort of your own home… on a bookshelf, windowsill, desk or table.
Der Wasserverbrauch: Beim normalen Bodenanbau seien für einen Kopfsalat 25 Gallonen Wasser notwendig, das sind 94 Liter Wasser. Der eine Kopfsalat benötigt eine Säule, damit 16 ounces, das wären 0,47 Liter.
Die Daten finden sich - grafisch dargestellt - auch auf der Website.
Aggressively Organic
https://aggressivelyorganic.com/
Unter
Instructions
https://aggressivelyorganic.com/instructions/
gibt es diverse Videos: Was wird geliefert und was macht man damit. Da sieht man auch einen wesentlichen Punkt:
How to Prepare Coco Coir for Germination
https://aggressivelyorganic.com/videos/how-to-prepare-coco-coir-for-germination/
Diese Elemente aus Kokosnussfasern sind relativ flach. Man legt sie in Wasser. Und sie quellen massiv auf, so daß sie den ganzen Kunststoffeinsatz ausfüllen.
Der Inhabitat-Beitrag zeigt ein Bild, wie die Wurzeln der Salatpflanze diese Kokosnussfasern durchdringen und drunter in der Wasserlösung weiterwachsen.
Allerdings läßt man in diesen Elementen aus Kokosnussfasern die Salatpflanzen erst einmal vorwachsen. Erst, wenn sie dort eine gewisse Größe erreicht haben, kommen sie in diesen Karton hinein.
Die Website enthält leider nur Videos, keine erläuternden Texte. Mal sehen, ob sich das Unternehmen längerfristig am Markt behaupten kann.
Theoretisch kann so ein Karton umkippen. Dann dürfte es etwas feucht werden.
Ein Briefkasten ist ein zweckdienlicher Gebrauchsgegenstand - oder ein Hobby, um die Individualität des Hauses zu unterstreichen - Mailbox- Beispiele aus den USA
30 Times People Took Their Mailboxes To The Next Level
www.boredpanda.comThere are many ways to make your house stand out from the rest in your street, from creative lighting to fancy fences, hedging and gardens. But probably the simplest and coolest way is the pimp out your mailbox!
Ich habe bis jetzt immer nur zur Miete gewohnt. Briefkästen werden damit vom Vermieter gestellt. Und sehen meist für das ganze Mietshaus einheitlich aus.
Aber wenn man ein eigenes Haus hat? Oder so, wie in den USA, wenn es sehr viel Land gibt? Da werden die Briefkästen zu kleinen - oder sehr großen - Kunstwerken.
Eine faszinierende Liste fand sich hier:
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30+ Times People Took Their Mailboxes To The Next Level
https://www.boredpanda.com/creative-mailbox-ideas/
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Wer ein Haus hat, der kann den Garten, die Garage oder das Haus besonders gestalten. Aber die einfachste Möglichkeit: Die Mailbox aufzupimpen.
Da wird die Mailbox zu einem metallischen Kerl. Dahinter ein "etwas größerer metallischer Kerl", der aufpaßt.
Oder ein in vielfältigem Blau bemalter Oktopus schlängelt sich um die Mailbox herum.
Der nächste verkleidet seinen Briefkasten alle paar Wochen neu, so daß das Männchen, ein Gespenst oder eine Weihnachtsgestalt sind.
Der nächste bemalt seine Mailbox alle paar Monate mit künstlerischen Bildern, die an Bilder des Impressionismus erinnern.
Aber ein Briefkasten kann auch wie eine Miniaturausgabe des eigenen Autos oder des eigenen Hauses aussehen. Snoopy darf natürlich auch nicht fehlen.
https://www.boredpanda.com/this-cute-mailbox/
Der nächste schnitzt komplexe Figuren und Häuser aus einem Baumstamm. Oder die Mailbox wird von einer riesigen metallischen Hand gehalten und "etwas zusammengequetscht".
Aber richtig cool ist natürlich das:
https://www.boredpanda.com/you-dont-have-to-deal-with-them-if-you-cant-reach-them/
Vier Briefkästen an einer Stange, übereinander.
Die Normalhöhe ist für die normale Post. Deutlich drüber gibt es den Briefkasten für Junk Mail. Nochmals deutlich höher folgen die Briefkästen für Rechnungen / Bills und Steuern / Taxes.
Bei manch einer Lösung mag man sich auch Gedanken um den Besitzer machen. Eine Mailbox ist in einen Holzzaun eingebaut und läßt sich nach beiden Seiten hin öffnen. Da kann die Post entnommen werden, ohne daß der Besitzer raus muß.
Im Winter
https://www.boredpanda.com/when-life-gives-you-snow-build-a-snowman-for-your-mailbox/
kommt die Mailbox mit einer Schneeummantelung.
Oder ein Riese hält die Box:
https://www.boredpanda.com/found-this-giant-holding-a-mailbox/
Eine ausrangierte Filmkamera oder eine überdimensionale Hülle, gestaltet als Gameboy.
Sehr schick ist ja diese Schulranzenlösung
https://www.boredpanda.com/backpack-mailbox/
aus Kupferblech.
Oder die Mailbox stellt gleich eine Benachrichtigungsmöglichkeit zur Verfügung:
https://www.boredpanda.com/drum-set-mailbox/
Eine Trommel, ein Gong und ein Becken.
Plus diverse weitere, teils aufwendig gestaltete Varianten.
Ich weiß gar nicht, wie das hier im Berliner Umland bzw. in Deutschland auf dem Land ist. Ob es da auch so ausgefallene Briefkästen gibt oder ob die meisten Häuser eher die klassischen Varianten bevorzugen.