Mobike, dockless bike-sharing company, stationsloser Fahrrad-Verleih aus China, zieht sich aus Manchester zurück - zuviel Diebstahl und Vandalismus

06.09.2018 23:24:03, Jürgen Auer, keine Kommentare

Radfahren ist ja eigentlich eine gute Sache. Sofern man ein Fahrrad hat. All jene, die aktuell kein Fahrrad haben, können sich in Großstädten eines leihen. Der Fahrradverleih boomt.

Allerdings führt die Masse der Leihräder inzwischen auch immer wieder zu Problemen. Mobike, der Anbieter der orangenen Räder aus China, hat nun angekündigt, daß er sich aus Manchester zurückziehen wird.
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Dockless bike-sharing company pulls out of Manchester due to "theft and vandalism"

https://www.dezeen.com/2018/09/06/mobike-dockless-bike-sharing-manchester-vandalism-transport-design-news/

Die Pressemitteilung von Mobike UK: Goodbyes are never easy

https://mobike.com/uk/blog/post/goodbyes-are-never-easy

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In Manchester war das Unternehmen seit Juli 2017 aktiv. Manchester war die erste europäische Stadt, in der Mobike aktiv wurde.

Hier in Berlin gibt es Mobike ebenfalls. Dann müßte das Unternehmen erst später hier aufgetaucht sein.

Etwa 250.000 Ausleihen, etwa 180.000 Meilen. Das sind (wenn man den 01.07.2017 als Start nimmt) 432 Tage, also 578 Ausleihen pro Tag.

Nun aber lehrt ein Blick in die Bücher:

> As a private company, we have a duty to ensure our revenues cover our costs since unlike some operators we do not use taxpayer money to help balance our books.

Die Kosten seien zu hoch geworden.

Mobike bleibt in anderen Städten aktiv:

> Goodbyes are never easy, but we hope to see you again in London, Newcastle, Oxford and Cambridge, as well as across Europe in cities including Paris, Berlin, Madrid and Milan.

Der Dezeen-Artikel spricht davon, daß Mobike in 200 Städten aktiv sei. Die Beobachtungen in Manchester:

> Over the past 18 months, Mobikes in Manchester have been thrown in canals, set on fire, hidden in gardens and dumped on pavements.

Fahrräder seien in Kanäle geworfen, angezündet, versteckt in Gärten und auf den Straßen zerstört worden. Im Sommer 2017 gab es Filmaufnahmen, in denen junge Leute Steine auf Mobikes warfen, um sie zu zerstören.

Hier in Berlin gibt es teilweise Vandalismus. Teils aber auch ein merkwürdig gegenteiliges Verhalten: Leihfahrräder werden mit klobigen Schlössern bsp. an Metallbügel angekettet, die in den Boden eingelassen sind. Da hat man den Eindruck, daß Nutzer sich das Rad reservieren wollen, weil sie es regelmäßig nutzen wollen. Damit wird das Fahrrad aber natürlich dem Markt entzogen. Wenn in Manchester beobachtet wurde, daß Fahrräder in privaten Gärten abgestellt werden, dann ist das ein ähnliches Verhalten.

Interessant ist, daß ich immer wieder Gruppen oder Paare sehe, von denen einige Leihräder, andere eigene Räder nutzen. Da hat man den Eindruck, daß einzelne eben kein Fahrrad haben, der Partner oder ein paar Bekannte machen eine Tour. Und die Einzelnen können sich nun daran beteiligen - per Leihfahrrad.

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