GreenBelly - Vertical Urban Garden - Brandwände in Städten als vertikale Gärten nutzen - Biomüll der Anwohner wird zum Kompost - von Alex Losada

15.09.2018 23:54:31, Jürgen Auer, keine Kommentare

In dem kleinen Ort im Remstal, in dem ich aufgewachsen bin: Da gab es das praktisch nicht: Häuser mit richtig großen Brandwänden. Da waren die Häuser maximal 2 Stockwerke hoch. Hier in Berlin ist das anders: Es gibt diverse Häuser mit vier- bis fünfstöckigen Brandwänden. Aber lassen sich diese nutzen?

Das Projekt GreenBelly hat dazu eine interessante Idee entwickelt. Wenn an einer solchen Brandwand ein Streifen von etwa 3 Metern zur Verfügung steht, dann kann ein modulares System aufgesetzt werden. Das auf mehreren Ebenen Platz für Pflanzen bietet. Sonne und Regen gibt es organisch. Die Bioabfälle der Anwohner können als Kompost der Anlage genutzt werden.
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greenbelly project uses sun, rain, and organic waste to grow vegetable gardens on blind city walls

https://www.designboom.com/architecture/greenbelly-sun-rain-organic-waste-09-13-2018/

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Alex Losada, der Architekt, der diese Idee entwickelt hat:

> with greenbelly, we propose a sustainable project at a manageable scale by recycling spaces, materials, and urban resources, we can make a greener and healthier city, feed people in need or teach the origin of the food to children

Der Weg von der Farm würde sich deutlich verkürzen, weil vor Ort produziert wird. 6 Ebenen könnten bis zu 6.400 kg Nahrungsmittel pro Jahr erzeugen und 162 Quadratmeter "grüne Fläche" in der Stadt erschaffen.

Ferner schafft das einen Platz für die Kommunikation der Anwohner, die ihre Erfahrungen austauschen können.

Ein Video:

GreenBelly: Vertical Urban Garden

https://www.youtube.com/watch?v=Qz_vGCiJDVU

> GreenBelly is a vertical garden that can change the future of cities, by making use of the existing walls to produce fresh food in limited spaces. Using recycled materials and organic waste from neighbours, it is a sustainable project that can change the life of urban dwellers!

Unter

GreenBelly

http://www.greenbelly.org/

wird das Konzept erläutert. Verwendet werden vorrangig recycelte Materialien.

> GreenBelly uses leftover materials in urban environments, such as scaffolding or wooden pallets.

Baugerüste, Holzplatten, die in der Stadt übrig geblieben sind.

> It can provide organic and affordable salads for residents and people with limited resources.

Personen mit geringen Ressourcen können so eigenes Gemüse bekommen.

Die denkbaren Zielgruppen:

> The GreenBelly prototype is designed for big modern cities, but also for the poorest countries where access to food is difficult. It can feed homeless people in difficult times, serve as a recreational hobby for residents, or teach children the value of nature. Therefore, it is not just an urban garden, it is a local project with global benefits.

Nicht nur für moderne Städte, sondern auch für arme Länder, in denen der Zugang zu Nahrungsmitteln schwierig ist. Wohnungslose können so Nahrung erhalten, für Bewohner kann das ein Hobby werden. Für Kinder ein Unterricht. So daß es mehr sei als ein lokaler Garten, ein lokales Projekt.

Auf die Fassade wirkt das wie eine zusätzliche Schicht, daher auch der Name "Green Belly". Das balanciert die Temperatur im Gebäudeinneren aus, es fängt den Regen ab. Und es reduziert Geräusche.

Jedes Modul soll einerseits ein Gemüsebeet mit Erde enthalten. Andererseits sind die Regalstrukturen als Basis für Hydrokulturen gedacht.

Weiter unten findet sich eine Auflistung verschiedener Management-Typen: So kann ein gesamtes GreenBelly von wenigen Personen betreut werden, welche die Ernteergebnisse unten verteilen oder verkaufen. Oder einzelne Module werden an Anwohner vermietet. Ebenso könnten einzelne Module von Schulklassen betreut oder Wohnungslosen zur Verfügung gestellt werden. Schließlich der Betrieb als "Food Center" oder von einem Unternehmen, das Module eigenen Mitarbeitern zur Verfügung stellt.

Im Prinzip gefällt mir die Idee. In der Praxis habe ich allerdings erhebliche Zweifel, daß so ein Anbau genehmigt werden würde. Auf Baugerüste schickt man normalerweise auch keine Schulklassen. Und wenn das "einfach so" aufgebaut wird, dann muß da nur einmal etwas passieren. Und das Konzept ist tot.

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