Mud Shell - Drones build Emergency Architecture - Drohnen, die eine vorgefertigte Struktur mit Lehm besprühen, um Notunterkünfte zu erstellen - Projekt von Stephanie Chaltiel beim London Design Festival 2018
Wenn man in Notfällen, bei Erdbeben oder anderen Katastrophen, schnell Unterkünfte braucht: Was kann man da machen? Die französische Architektin Stephanie Chaltiel hat auf dem London Design Festival 2018 das Projekt "Mud Shell" vorgestellt.
Das Prinzip: Auf eine vorgefertigte Holzstruktur werden zunächst diverse Stoffstücke gespannt, dann kleine Säcke, bei denen nicht so ganz klar ist, mit was diese gefüllt werden. Schließlich wird aus der Umgebung Matsch produziert, Erde mit Wasser gemischt. Das wird über Drohnen aufgespritzt, so daß als Ergebnis eine relativ feste Struktur entsteht.
.
mud-spraying drones that build new homes could spell future for city housing
.
Eine Idee dabei: Die so geschaffene Notunterkunft besteht aus verschiedenen Schichten von Materialien, die ohnehin in der Nähe sind.
> the project centres around a digital tool that programs drones to ‘spray’ materials onto a prefabricated framework, combining the tech with ancient earth architecture principles such as wattle and daub.
Die Drohnen versprühen das Füllmaterial auf ein vorgefertigtes Framework. So daß diese neuen Techniken kombiniert werden mit uralten Architekturprinzipien des Flechtens und der Nutzung von Lehm zum Hausbau.
> ‘due to its fast construction time and minimal labor requirements, mud shell has the potential to serve in emergency housing situations such as refugee camps‘
Angesichts der schnellen Konstruktionszeit und des geringen Arbeitsaufwandes habe "Mud Shell" das Potential, um in Notfallsituationen, in denen schnell Unterkünfte benötigt werden, zu helfen.
Mit der Drohne könne man das gut kontrollieren und die Hülle in passender Dicke erzeugen.
Einerseits ist die Idee spannend. Andererseits ist das zugrundeliegende Holzgerüst "nicht gerade einfach". Allerdings sind das nur relativ dünne Stangen, die man auch einigermaßen leicht transportieren könnte.
Dann verwendet so eine Konstruktion erhebliche Mengen von Gewebe. Wenn zwei Leute die relativ dicken Schläuche halten, damit die Drohne sprühen kann: Dann kann man sich auch fragen, ob das nicht ohne Drohne, mit mechanischem Auftragen schneller ginge. Diese Lösung bräuchte auch keinen Strom.
2017 gab es dazu schon einmal einen Workshop und ein kleines Video:
MUD SHELLS WORKSHOP IAAC GREEN LAB VALLDAURA 2017
Damals war das quasi eine Miniaturausgabe, in die noch keine Person reinpaßt. Dagegen ist der jetzige Prototyp deutlich größer und würde für ein paar Leute reichen.