House TP with levitating greenhouse in Mechelen, Belgien - Hintergebäude wird bis auf eine Stahlstrebe entkernt und erhält gläsernes Gartenhaus für Urban Farming als Aufsatz - von dmvA
Eine Frau, die gerne Urban Farming betreiben möchte, kauft ein Haus in Mechelen, Belgien. Das Haus besteht aus zwei Teilen, einem vorderen, höheren Teil und einem hinteren, niedrigeren Teil. Der hintere Teil wird eigentlich nicht benötigt, könnte abgerissen werden. Aber unten liegt alles im Schatten, so daß sich die gewonnene Fläche nicht für Urban Farming eignet.
Was tun?
Die Architekten von dmvA haben dafür eine verblüffende Lösung entwickelt. Der hintere Teil wurde entkernt. Da blieben nur Außenmauern und eine Stahlstrebe stehen. Dann wurden weitere Stahlträger eingefügt. Auf diese Stahlträger wurde eine Art Wintergarten oder Gewächshaus montiert. Das ist nun auf der Höhe des ersten Stocks. Bekommt damit genügend Licht ab. Und läßt sich zum Urban Farming verwenden.
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dmvA suspends greenhouse for urban farming over steel rods in belgium
https://www.designboom.com/architecture/dmva-floating-greenhouse-09-28-2018/
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Urban Farming ist in der Stadt eigentlich zu begrüßen. Aber das Hintergebäude liegt nördlich des Hauptgebäudes, ist also damit schon verschattet. Ein Abriß hätte zwar eine größere Fläche bereitgestellt. Aber ohne Sonne würde dort nichts wachsen.
Eine der drei Stahlstreben ist original. Das sieht danach aus, daß die Strebe, auf der das Gartenhaus in Längsrichtung draufsteht, original ist.
Ferner ist auch das Haus so gestaltet, daß der Schlafraum und das Bad im sonnenarmen ersten Stock sind. Von dort her kommt man über eine kleine Treppe zum Gartenhaus.
Das Wohnzimmer und die Küche sind dagegen im zweiten Stock untergebracht. Dort gibt es auf der Südseite eine Terrasse mit direkter Sonneneinstrahlung.
Im Erdgeschoß gibt es auf der Seite zum Innenhof ebenfalls noch einmal einen kleinen Aufenthaltsraum, der auch als weiteres Schlafzimmer genutzt werden kann.
In dem Artikel gibt es unten zwei Skizzen: Die eine zeigt das Gelände davor und danach. Da sieht man, wie die Entkernung des Hintergebäudes erst den Innenhof erzeugt und wie das Gartenhaus dort im ersten Stock eingehängt ist.
Die zweite Skizze zeigt einen Querschnitt und die Ausrichtung zur Sonne. Bei einer Gebäudehöhe von zwei Stockwerken über dem Erdgeschoss liegt der Boden des Innenhofes komplett im Schatten. Selbst das jetzt eingehängte Gartenhaus dürfte noch meist verschattet sein.
Auf der Seite der Architekten
dmvA
http://www.dmva-architecten.be/
finden sich zwar alle möglichen Häuser. Das House TP ist aber noch nicht mit aufgeführt. Unter
dmvA - house tp . mechelen
https://afasiaarchzine.com/2018/09/dmva-9/
findet sich ein weiterer Hinweis: Demnach war die Front zur Straße früher etwas problematisch, eine dunkle Stelle in der Straße. Nun gibt es dahinter eine Garage und Platz für Fahrräder. Aber nicht "hermetisch abgeschottet", sondern mit einem senkrechten Metallgitter gestaltet, das einerseits hinreichend blickdicht ist, andererseits schemenhaft doch Licht durchläßt. Ferner ist die gesamte Hausfront weiß gestrichen. Die Wirkung:
> This kind of gate provides sufficient privacy, but still gives an open, light impression. Previously, the dark corner at the gate was a problematic spot in the street, but with the intervention of dmvA it has become a fresh corner that revives the street.
Unten hat es noch eine weitere Skizze des Erdgeschosses, wo man sieht, wie das Auto in diesen relativ schmalen Teil eingeparkt wird. Das Haus ist zur Straße hin deutlich schmaler und weitet sich nach hinten.