SameDay Bot delivers packages to the doorstep - autonomer Robot von FedEx kann die letzten drei Meilen für mehr als 60 Prozent der Kunden übernehmen

28.02.2019 23:25:14, Jürgen Auer, keine Kommentare

Für die einen ist das noch Zukunftsmusik oder nur ein Konzept. FedEx, das US-Transportunternehmen, scheint nun bei der Entwicklung autonomer Zustellroboter einen ordentlichen Schritt vorangekommen zu sein.

Der "SameDay Bot" soll dafür eingesetzt werden, Bestellungen auszuliefern, die am gleichen Tag ankommen sollen.
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FedEx's autonomous robot SameDay Bot delivers packages to your doorstep

https://www.dezeen.com/2019/02/28/sameday-bot-fedex-delivery-robot/

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Eigentlich spannend ist die folgende Zahl:

> After discovering that, on average, more than 60 per cent of vendors' customers live within three miles of a store location, FedEx saw the opportunity to create an on-demand, hyper-local delivery service.

Nachdem sich herausstellte, daß mehr als 60 Prozent der Kunden innerhalb von drei Meilen um eine "Store Location" herum wohnt, sah FedEx die Chance, so einen lokalen Lieferdienst zu entwickeln.

Der Lieferbot kann auf Gehwegen oder am Straßenrand fahren, um sicher kleine Pakete auszuliefern.

Entwickelt wurde der Bot gemeinsam mit DEKA Research & Development Corporation. Ausgerüstet ist er mit einer "fußgängerfreundlichen Technologie", die zahlreiche Kameras zur Überwachung der eigenen Umgebung nutzt. Ferner verfügt er über automatisch dazulernende Algorithmen, so daß er möglichen Kollisionen aus dem Weg geht.

Interessant ist das technische Konzept bzw. das wenige, was man davon auf einem Beispielvideo sieht:

FedEx's autonomous robot SameDay Bot delivers packages to your doorstep

https://www.youtube.com/watch?v=rYRLU1b-A2Q

Demnach hat der Bot drei Räderpaare. Zwei große, gewichtige und mit gleich großen Rädern bestückte Achsen. Dazu eine weitere Achse davor mit zwei kleineren Rädern zum Lenken. Das Gefährt kann sich aber so anpassen, daß die mittlere Achse nicht genutzt wird. Oder daß das vordere Paar hochgezogen ist. Ferner lassen sich damit mehrere Stufen bewältigen, da wirkt das Fahrzeug sehr stabil. Ferner kommt es auch steile Wege hoch.

> "The bot has unique capabilities that make it unlike other autonomous vehicles," said DEKA founder Dean Kamen. "We built upon the power base of the iBot, an advanced, FDA-approved [the US food and drug administration], mobility device for the disabled population with more than 10 million hours of reliable, real-world operation."

Offenbar wurde da ein Grundgerüst genutzt, das schon lange für entsprechende Antriebe von Rollstühlen verwendet wird.

Im Sommer soll es erste Praxistests geben, u.a. in Memphis, Tennessee.

Das wirkt deutlich ausgereifter als manches, was zu diesem Thema bereits zu sehen war.

Basis ist der

iBot

https://en.wikipedia.org/wiki/IBOT

für Rollstühle. Eine Lösung, die schon seit 1990 von DEKA entwickelt und angeboten wird.

Algae sourced Alternative for plastic packaging - Algen basierte Verpackungen als Ersatz für Plastikverpackungen - eine Lösung von Margarita Talep

27.02.2019 21:57:52, Jürgen Auer, keine Kommentare

Jahrzehntelang waren Plastikverpackungen verschiedenster Art selbstverständlich. So allmählich deutet sich allerdings ein Umdenken an. Etwa bei der Frage, ob man die dünnen Plastiktüten, mit denen Obst eingepackt wird, nicht durch Papierverpackungen ersetzt werden könnten.

Mit einem anderen Ansatz hat sich die Designerin Margarita Talep beschäftigt. Bei ihr geht es um eine algenbasierte Alternative für Plastik.
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Designer creates algae-sourced alternative for plastic packaging

https://inhabitat.com/designer-creates-algae-sourced-alternative-for-plastic-packaging/

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> With the short lifecycle of most packaging, Talep wanted to create a material that would stand up to the task of holding food and other products but break down quickly once it hit the waste stream.

Die meisten Verpackungen haben eine geringe Nutzungszeit. Talep wollte ein Material erzeugen, mit dem man Nahrungsmittel problemlos verpacken kann. Das aber nach Gebrauch schnell zersetzt werden kann.

Sie nahm Agar als Ausgangspunkt, eine gelartige Substanz, die aus Meeresalgen bzw. Seetang gewonnen werden kann. Dieser Ausgangsstoff ist nicht neu, die Lebensmittelindustrie verwendet Agar zum Verdicken. Durch Erhitzen kann Agar eine Polymerstruktur entwickeln, dann kam Wasser als Weichmacher dazu plus natürliche Farbstoffe zur Einfärbung. Da wurden

> beets, carrots, blueberries and purple cabbage

als Ausgangspunkt genommen, also Rüben / Rote Beete, Karotten, Blaubeeren und Rotkraut.

Nach dem Erwärmen der Ausgangsstoffe wird das wieder abgekühlt. Das Ergebnis ist ein gelartiges Material. Daraus werden entweder dünne Tüten gemacht oder es wird in Formen gegossen, mit denen bsp. Kekse hintereinander angeordnet werden können. Es lassen sich damit auch jene Folien herstellen, in die bsp. Nudeln verpackt sind.

Wurde das Material verwendet, dann zerlegt sich dieses Algenmaterial innerhalb von zwei bis drei Monaten von selbst. Spätestens dann, wenn es draußen warm ist. Das gelingt im Winter auch, dauert aber etwas länger.

Auf der Website

https://margaritatalep.com/Work

ist einiges davon zu sehen. Margarita Talep wohnt in Santiago, Chile. Das Konzept hört sich relativ interessant an. Eigentlich müßten sich große Konzerne dafür interessieren.

Median Ambulance dodges traffic working as monorail - Rettungsfahrzeuge, die auf Autobahnen wie Einschienenbahnen unterwegs sind

26.02.2019 23:54:03, Jürgen Auer, keine Kommentare

Wenn es einen Unfall mit Schwerverletzten gegeben hat, dann können Minuten über Leben oder Tod entscheiden. Nur kommen Rettungsfahrzeuge oft nicht bis zum Unfallort durch. Weil sie - bsp. auf einer Autobahn in der Rush Hour - selbst im Stau stecken. Die theoretisch denkbaren Lösungen ("Gasse bilden") funktionieren oft genug nur sehr begrenzt.

Eine Konzeptstudie hat eine andere Idee:

Vorhandene Trenner aus Beton könnten als Basis für Einschienenbahnen dienen. So daß Rettungsfahrzeuge auf diesem Weg den Stau komplett umfahren könnten.
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median ambulance dodges traffic by riding highway road dividers like monorails

https://www.designboom.com/technology/median-ambulance-highway-traffic-monorail-02-26-2019/

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> at the peak of rush hour, it can be very difficult for emergency services to reach accidents on highways. traffic jams can stretch for miles with cars lined bumper to bumper with nowhere to go for hours.

Autos bilden kilometerlange Staus, Stoßstange an Stoßstange, über Stunden tut sich nichts.

In manchen Ländern gibt es deshalb Spuren nur für den Rettungsdienst. Andere Staaten kennen die Rettungsgasse, die aber nicht immer funktioniert. Manchmal - selbst hier in Berlin ist das ab und zu zu sehen - wird auch die Gegenfahrbahn genutzt, die womöglich gerade leer ist. Aber da ist das Risiko zwangsläufig hoch.

Dagegen ist dieses Konzept grundlegend anders:

> like a monorail, it uses the road divider to ride along the motorway to reach the accident.

Das Konzept stammt von den vier südkoreanischen Designern Hong Seonghwan, Lee Hyungtaek, Lee Taekkyung und Song Yoojin.

Wenn der Mittelstreifen so einheitlich aus Betonteilen besteht, wie das auf den Bildern dargestellt ist: Dann kann ein solches Rettungsfahrzeug den Mittelstreifen nutzen.

Das Fahrzeug soll sich nach beiden Seiten hin öffnen lassen. Innen gibt es in der Mitte Platz für Verletzte, davor und dahinter zwei Plätze für medizinische Kräfte.

Einerseits klingt die Idee interessant. Bei einem passenden Mittelstreifen könnte so ein Fahrzeug sehr schnell unterwegs sein. Es fährt ja auf einer Schiene.

Andererseits ist das aktuell lediglich ein Konzept, also noch weit davon entfernt, praktisch umgesetzt oder sogar erprobt zu werden.

Photos of red Squirrels doing some human things - Geert Weggen baut kleine Umgebungen und macht so erstaunliche Bilder mit Eichhörnchen

25.02.2019 23:48:17, Jürgen Auer, keine Kommentare

Bei Tierphotos denkt man wohl meist daran, daß man lange "auf der Lauer" liegt und mit einem langem Teleobjektiv eine Aufnahme macht. So daß die Tiere einen gar nicht bzw. zumindest nicht als Bedrohung wahrnehmen.

Eine andere Variante hat Geert Weggen, ein schwedischer Photograph entwickelt. Er bietet Eichhörnchen verschiedene Gegenstände und Szenarien an. Diese beschäftigen sich mit den Gegenständen, erkunden diese. Der Effekt sind Bilder, die so wirken, als würden die Eichhörnchen typisch menschliche Dinge machen.
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A Whimsical Photo Series Featuring Adorable Wild Red Squirrels Doing Some Very Human Things

https://laughingsquid.com/photos-of-red-squirrels-doing-human-things/

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Die Liste der "Eichhörnchenaktivitäten":

> taking photos, riding a bicycle, playing piano, having tea, riding different vehicles, rowing a boat and enjoying a nice campfire.

Die Grundszenen dürften vorgegeben sein. Kleine Modell-Landschaften. Dann lassen sich Eichhörnchen anlocken und erkunden diese. Wobei die Photos, auf denen "nur" ein Eichhörnchen zu sehen ist, noch vergleichsweise einfach sein dürften. Wenn zwei oder noch mehr Eichhörnchen synchron etwas tun sollen, ist das schwieriger.

Faszinierend ist das eingebundene Video vom Mai 2017:

squirrel and photographer

https://www.youtube.com/watch?v=kD6msf_QAy0

Eine aufgebaute Kamera, Geert Weggen sitzt dahinter. Gefilmt von einer starren Kamera im Vordergrund. Die Kamera ist nach draußen gerichtet, durch das offene Fenster.

Ein Eichhörnchen kommt. Erkundet die Hand, die die Kamera hält. Turnt auf der Kamera herum. Blickt einmal in die Linse der Filmkamera.

Da muß man unendlich lange sehr still dasitzen können, um solche Aufnahmen machen zu können.

Auf

Geert Weggen

https://geertweggen.com/

gibt es mehr davon zu sehen.

Eine ganze Sammlung von Photos gibt es auf Flickr:

https://www.flickr.com/photos/hardeko/

Teils scheinen die Photos darauf zu basieren, daß er den Eichhörnchen quasi zeigt, was man mit bestimmten Dingen machen kann.

Mobile apps built with Facebook's SDK sending data to Facebook - Apps mit dem SDK von Facebook erstellt senden Daten an Facebook

24.02.2019 23:31:13, Jürgen Auer, keine Kommentare

Schnell mal eine App entwickeln? Da trifft es sich doch gut, daß es von Facebook ein SDK, ein Software Development Kit zum Entwickeln von Apps gibt.

Dementsprechend umfangreich dürfte dieses SDK genutzt worden sein und weiterhin genutzt werden.

Nun stellt sich heraus: So erstellte Apps sendeten fleißig Daten an Facebook.
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Mobile apps built with Facebook's SDK secretly shovel mountains of personal information into the Zuckermouth

https://boingboing.net/2019/02/23/surveillance-zucksterism.html

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> The quid pro quo is that your app will send all your users' sensitive data to Facebook, and Facebook stores that data forever and uses it in every conceivable way.

Da gibt es Apps, mit denen der Menstruationszyklus getrackt werden kann. Andere Apps wurden für Hausbesichtigungen verwendet oder Fitnesstracker sendeten die aktuelle Pulsfrequenz zu Facebook. Und das mit individuellen IDs, die es Facebook ermöglichen, den Nutzer über verschiedene Apps hinweg eindeutig zu identifizieren.

Quelle ist ein kostenpflichtiger Artikel im Wall Street Journal:

You Give Apps Sensitive Personal Information. Then They Tell Facebook.

Wall Street Journal testing reveals how the social-media giant collects a wide range of private data from developers; ‘This is a big mess’

https://www.wsj.com/articles/you-give-apps-sensitive-personal-information-then-they-tell-facebook-11550851636

Natürlich hatten die Apps nicht die Zustimmung der Nutzer, meist gab es auch keine Information darüber. Auf dieses Verhalten angesprochen:

> the companies behind the apps had a variety of responses, from denial to lying to shock and horror.

Leugnen, schockiert sein, Horror. Facebook wiederum erklärte sich für nicht zuständig.

> Facebook -- predictably -- blamed the app vendors for not understanding that the apps they built would spy on their users on Facebook's behalf.

Das hört sich danach an, als ob es Facebook als eine Selbstverständlichkeit betrachtet, daß ein eigenes SDK fortlaufend die Daten an Facebook sendet.

Von Facebook gibt es dazu eine hinreichend deutliche Stellungnahme:

> "Sharing information across apps on your iPhone or Android device is how mobile advertising works and is industry standard practice. The issue is how apps use information for online advertising. We require app developers to be clear with their users about the information they are sharing with us, and we prohibit app developers from sending us sensitive data. We also take steps to detect and remove data that should not be shared with us."

Informationen über App-Grenzen hinweg zu teilen: So funktioniert die mobile Werbung, das sei Industriestandard. Wir fordern von den App-Entwicklern, daß diese ihre Nutzer darüber aufklären, welche Daten sie weitergeben. Und - in der Theorie - wollen wir keine sensitiven Daten.

Mir fällt dazu nur ein: Wenn man das nicht will, warum wird dann die Möglichkeit dazu überhaupt erst eingebaut? Damit das eben doch genutzt wird.

Man hat die Wahl: Apps, die über ein Framework mit unbekannten Funktionen erstellt werden. Oder Browseranwendungen, die deutlich limitierter sind.

Koper Central Park - organically designed urban elements in a waterfront park in Koper - Park in Koper, der slowenischen Hafenstadt an der Adria

23.02.2019 23:16:37, Jürgen Auer, keine Kommentare

Slowenien hat nur eine ganz kurze Adriaküste, etwa 47 Kilometer. Nördlich gehört der Küstenstreifen zu Italien mit Triest, südlich geht es mit Kroatien weiter.

Koper ist die einzigste Seehafenstadt in Slowenien. Dort wurde nun ein neuer Park, der "Koper Central Park", direkt an der Adria eröffnet. Gestaltet von Enota.
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enota uses organically designed urban elements to delineate waterfront park in slovenia

https://www.designboom.com/architecture/enota-koper-central-park-slovenia-02-22-2019/

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Der gesamte Park umfaßt eine Fläche von 26.000 Quadratmetern. Es gibt eine Seepromenade am Wasser. Der Park soll die beiden an ihn anschließenden Stadtteile miteinander verbinden.

Die Altstadt von Koper ist "ziemlich dicht bebaut", da gibt es keinen Platz für große Freiflächen.

Der Park hat mehrere Elemente, die wellenförmig emporragen. Sie zerteilen den Park in diverse, voneinander eher getrennte Inseln.

> In places, these built interventions are taller and act as a shelter from views and the noisy surroundings. elsewhere, they are lower and allow for an unimpeded contact between different areas.

Von den Luftaufnahmen her sieht man das nicht so gut. Die Detailbilder zeigen, daß diese Elemente teilweise relativ hoch sind, so daß sie als Schutz vor Blicken und den Geräuschen drumherum wirken.

> the organically designed urban elements form stands for viewers, an obstacle course for children, climbing walls, a backdrop to a seaside bar, a concert venue, a children’s playground, a reading area, and more

Es gibt unterschiedliche Elemente: Wände zum Klettern, ein Platz für Konzerte, Spielplätze für Kinder, ein Element, das zum Lesen gedacht ist.

Ferner gibt es diverse Elemente mit Bezug zu Wasser.

> a pond, ground sprinklers, a geyser, parabolic water jets, cascades, and a water platform encourage an active use of the space and the expansion of a potential future beach towards the interior of the park.

Ein Teich, Springbrunnen, ein Geysir, Kaskaden, Plattformen am Wasser.

Die Seite von Enota ist leider sehr unübersichtlich:

https://www.enota.si/eng

Da gibt es nur ein Popup, das diverse weitere Bilder zeigt. Dabei sieht man, daß die steinernen Elemente teils auch direkt mit Wasser befüllt sind. Kleine Kuhlen, in denen sich das Wasser sammelt.

Cat Ladders in Switzerland - Brigitte Schuster dokumentiert das Phänomen der Katzenleitern in der Schweiz

22.02.2019 23:51:33, Jürgen Auer, ein Kommentar

Eigentlich komme ich ja aus einem kleineren Dorf aus Baden-Württemberg. Aber auch dort, im Remstal, habe ich solche Cat Ladders, Katzenleitern nie gesehen. Erst recht scheinen solche Lösungen hier in Berlin undenkbar zu sein.

Aber Katzen sind mal drinnen, mal draußen. Sie wollen selbst entscheiden, wo sie hingehen. Schweizer Katzenbesitzer haben deshalb Lösungen entwickelt, wie Katzen an der Fassade über Katzenleitern nach oben kommen können. Brigitte Schuster hat das dokumentiert und wird dazu ein Buch veröffentlichen.
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Photographer Documents The Phenomenon Of Cat Ladders In Switzerland (22 Pics)

https://www.boredpanda.com/swiss-cat-ladders-photography-brigitte-schuster/

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Teils sind das einzelne lange Elemente, die über das Regenwasser-Fallrohr und Fensterbretter montiert sind. Teils sind das Lösungen, die typische rechtwinklige Metallhalter nutzen, die man in Wohnungen zum Anbringen von Bücherbrettern verwenden kann. Diese sind direkt auf der Außenwand montiert.

Brigitte Schuster hatte das Phänomen selbst erst vor etwa fünf Jahren entdeckt, als sie nach Bern gezogen war.

> “When walking through Bern’s neighborhoods, I noticed the many and unusual cat ladders. As someone who comes from outside, unlike some locals, I found these cat ladders extraordinary.”

Teils sind das auch nur einzelne Brettere, die am Regenwasser-Fallrohr nach oben führen. So daß die Katze wohl springen muß, um den Höhenabstand zu überwinden.

Ein späteres Bild zeigt eine Leiter aus 10 Elementen, die bis zum zweiten Stockwerk hochgeht.

Fast ganz unten gibt es ein Bild, bei dem eine Leiter aus drei Stücken besteht und vom Vordach zum ersten Balkon drüber, von dort zum zweiten auf der anderen Seite und von dort zum dritten Balkon im dritten Stockwerk hochgeht.

Da ist die Strecke, die am Stück bewältigt werden muß, doch sehr groß. Ferner ist das eines der längsten Beispiele, das sie in ihrer Sammlung hat.

Sie sieht ihre Arbeit als eine Art Dokumentation an.

> A cat ladder is a transient object. It is constantly changing. New cat ladders are added. Old cat ladders are taken off. This mix of continuity and
change is characteristic for the culture of the Swiss capital.

Katzenleitern würden sich immer wieder ändern. Neue kommen hinzu, alte werden abgebaut. Es gibt zwar diverse Bilder von Katzenleitern, aber noch keine umfassende Bestandsaufnahme. Und es ist ein europäisches Phänomen:

> “Outdoor cat ladders are a European phenomenon. In Germany and Austria, for example, there are also cat ladders, but not in the quantity as they are here in Bern. In North America, cat ladders are an exception, you will find them only sporadically, as well as cats are seen only sporadically outside.”

In Deutschland und Österreich gibt es ein paar Katzenleitern, aber längst nicht so viele wie in Berlin. In Nordamerika sind Katzenleitern Ausnahmen.

Manchmal bereits das Aufnehmen Schwierigkeiten: Die Häuser stehen so nah beieinander, daß sie nicht weit genug weg konnte, um eine Aufnahme der gesamten Katzenleiter machen zu können. Oder das Grundstück ist so groß, daß die Katzenleiter zu weit weg ist, um das brauchbar photographieren zu können.

Auf der Website von Brigitte Schuster

Swiss Cat Ladders

http://brigitteschuster.com/swiss-cat-ladders

kann man das Buch vorbestellen, das voraussichtlich im September 2019 erscheinen wird.

Sculptural concrete tram stop - in Kehl wurde die Straßenbahn aus Straßburg verlängert - mit einer eindrucksvollen Haltestelle aus Betonscheiben

21.02.2019 23:18:53, Jürgen Auer, keine Kommentare

Straßenbahnhaltestellen gelten üblicherweise nicht als großartige Bauwerke. Ein Gestell, ein Dach, das wars.

Etwas anders sieht das mit der neuen Straßenbahnhaltestelle aus, die nun in Kehl nahe des französischen Straßburg eröffnet wurde. Die besteht aus insgesamt 8 Betonscheiben, die in zwei Gruppen montiert sind.

Eine Scheibe bildet jeweils das Dach. Zwei Scheiben sind jeweils senkrecht aufgestellt und "balancieren" auf ihrer schmalen Oberseite das Dach. Klar - das wird innen noch zusätzlich befestigt sein. Ebenso, wie die senkrecht aufgestellten Scheiben im Boden verankert sein dürften.

Aber es wirkt doch so, als würde das Dach auf diesen beiden winzigen Tragepunkten balancieren.

Ein viertes Element ist deutlich niedriger und ist in L-Form, so daß sich eine Sitzgelegenheit bietet.
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j. mayer h. erects sculptural concrete tram stop in kelh, germany

https://www.designboom.com/architecture/j-mayer-h-kehl-tram-stop-02-21-2019/

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Die Haltestelle gehört zu einer neu eröffneten grenzüberschreitenden Straßenbahnlinie.

Der Entwurf stammt von J. Mayer H.

> the berlin-based architectural practice has erected a structure composed of bright round, exposed concrete discs that condense aspects of dynamism, balance, lability, and mobility in an infrastructural sculpture.

Auf der französischen Seite:

> on the french side, a landscape-like spatial fold designed by zaha hadid was created for the terminal station in 2001.

Die Straßenbahnhaltestelle ist wohl die Endstation auf Kehler Seite. Die Einweihung war im letzten Dezember:

Kehl feiert die Tram, das neue Stadtbussystem und das umgestaltete Rathausumfeld

https://www.kehl.de/stadt/verwaltung/stadtnachrichten/20181128.php

Laut Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fburg

wurde die Linie D im April 2017 nach Kehl verlängert. Die jetzt eröffnete Straßenbahnstation ist eine Verlängerung.

Merkwürdig - auf der Seite des Architektenbüros

http://www.jmayerh.de/

findet sich keine Information dazu.

The Tube - woven blue tunnels at London Fashion Week - Tunnel aus endlos vielen Seilen zum Herumklettern - von Anya Hindmarch und Numen/For Use

20.02.2019 23:50:39, Jürgen Auer, keine Kommentare

Endlos lange Tunnel aus unzähligen Seilen, die man dadurch erkunden kann, daß man anfängt, in ihnen herumzukrabbeln: Das ist die Installation "The Tube", die nur wenige Tage in London zu sehen und zu erkunden war.

Davor war das ein Teil von "The Weave Project". Der Gedanke: Erwachsene sollen ihre kindliche Begeisterung wiederentdecken, wenn sie durch diese Röhren und Schläuche krabbeln.

Das ist eine ganze Reihe von solchen zusammenhängenden Geweben und Schläuchen. An einigen Stellen gibt es Eingänge. Ab dann bewegt man sich auf "wackeligem Grund".
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Anya Hindmarch and Numen/For Use create woven blue tunnels at London Fashion Week

https://www.dezeen.com/2019/02/19/anya-hindmarch-numen-for-use-weave-project-london-fashion-week/

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Das war jetzt nur zur London Fashion Week vom 16.02.-19.02.2019 offen.

Drei Tage hat es für die drei Leute von Numen/For Use gebraucht, bis sie das Gewebe erstellt hatten. Dann waren weitere sieben Tage notwendig, um diese Gewebe mit etwa 3000 Metern weiterer Seile aufzuhängen. Die gesamte Tunnelstruktur umfaßt 11.000 Quadratmeter.

Von der Designerin Anya Hindmarch gibt es eine Taschenkollektion, die Hindmarch's Neeson bag collection. Das sind geflochtene Handtaschen. Von dieser Kollektion gab es ein Update.

Neeson

https://www.anyahindmarch.com/en-GB/families/neeson/

Das hatte gleichzeitig die Idee für diese geflochtenen Tunnels geliefert. Die Herstellung von einer dieser Handtaschen dauert bis zu sieben Tage.

> "The Weave Project will be a completely immersive and playful installation that you can experience from the inside out,"

so die Designerin.

Zu "The Tube" gab es ein Themencafe und einen Konzeptstore, in dem Neeson-Handtaschen erhältlich waren. Ferner konnten die Taschen personalisiert werden, indem zusätzlich Initialien oder Symbole eingeflochten wurden.

Auf der obigen Seite ist ein kleines Video eingebunden, das zeigt, wie eine einfarbig blaue Tasche um Initialien und eine stilisierte Sonne ergänzt wird.

Numen/For Use

http://www.numen.eu/installations/

haben schon diverse von solchen "gewebten Installationen zum Herumklettern" entworfen und diese in verschiedenen Städten aufgebaut.

The Tentacles - freshly cut flowers make sparks - funkensprühende frisch geschnittene Blumen - Aufnahmen von Hu Weiyi

19.02.2019 23:35:36, Jürgen Auer, keine Kommentare

Wie diese Aufnahmen genau gemacht werden, das hat sich mir nicht erschlossen. Aber das war wohl eine Arbeit von etwa einem Jahr, bis die Technik soweit entwickelt worden war. Das Ergebnis ist jedenfalls faszinierend. Und kein Photoshop.

Ein grauer Hintergrund. Davor frisch geschnittene Blumen. Um diese herum sprühende Funken und elektrische Entladungen.

Verwendet wurden starke Kondensatoren, die starke elektrische Ströme produzierten. Die wurden auf pinkfarbenen und roten Rosen losgelassen. Umd die Power der Elektrizität zu zeigen - in ihrer Schönheit und Gefährlichkeit.
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Freshly Cut Flowers Make Sparks in Electrically Charged Images by Hu Weiyi

https://www.thisiscolossal.com/2019/02/the-tentacles-by-hu-weiyi/

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Es gab 2014 ein Vorläuferprojekt mit "kaltem Licht". Dann fing Hu Weiyi aus China an, sich mit starken Strömen zu beschäftigen. Das Prinzip sei ähnlich wie beim Teaser, nur stärker.

Er hatte mit diversen Technikern zusammengearbeitet und verschiedenste elektrische Geräte ausprobiert, mit denen sich solche Ströme erzeugen lassen. In der Zeit wurden dutzende von Rosen verwendet und hunderte von Photos geschossen, aus denen die brauchbaren Bilder ausgewählt wurden.

Den "speziellen Geruch" gab es mit dazu.

> “My studio is therefore filled with the unpleasant smell of rotten flowers, just like a morgue,”

> “The moment of discharge is wonderful and sexy, but it can also be a cold-blooded tool for torture and execution,”

Der Moment der Entladung ist wunderbar und sexy, aber es kann auch ein Werkzeug für Torturen sein.

Der Unterschied zu "Photoshop-Konstruktionen":

> In comparison to manipulating photographs with software such as Photoshop, the time, precision and research in Hu’s work gives the subjects in his images more weight, their electricity more tangible.

In solchen Bildern steckt viel Zeit, Präzision und Forschungsaufwand drin.

Bilder einer Ausstellung von 2015 sind unter

http://apluscontemporary.org/aplus/portfolio/hu-weiyi/?lang=en

verfügbar. Die dort gezeigten Arbeiten sind allerdings gänzlich andersartige Werke.

Warka Water Tower - Collecting clean drinking water from lakes in the air - einfache Techniken um Luftfeuchtigkeit in Trinkwasser zu verwandeln

18.02.2019 23:20:55, Jürgen Auer, ein Kommentar

In den Industriestaaten ist sauberes Wasser eine Selbstverständlichkeit. Hier ist das Leitungswasser meist von sehr guter Qualität. Anstatt das zu nutzen, wird Wasser in Flaschen gekauft.

Anders sieht das in vielen Gegenden bsp. in Afrika aus. Wo es kein zentrales Wassersystem gibt. Dort wurden - über einen langen Zeitraum - Lösungen entwickelt, mit denen Wasser aus der Luft gewonnen werden kann.
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warka water towers collect clean drinking water from the 'lakes in the air'

https://www.designboom.com/architecture/warka-water-tower-bamboo-sustainable-clean-drinking-water-air-02-15-2019/

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Wasser aus Brunnen ist oft kontaminiert, von Tieren oder von Menschen. Ferner sind Brunnen selten, oft sind lange Wege zurückzulegen. Von dem Architekten Arturo Vittori wurde deshalb eine Lösung entwickelt, die auf einer Bambusstruktur beruht. Und die von weit abgelegenen Dörfern bsp. in Äthiopien genutzt werden können.

Die ersten Versuche gab es 2012. Im Jahr 2015 wurde der erste Warka Water Tower in Dorze im Süden von Äthiopien aufgebaut.

Die auslösenden Beobachtungen:

> vittori got the idea after visiting small isolated villages on a high plateau in the north east region of ethiopia. there he witnessed villagers who lived in environments often without running water, electricity, a toilet or a shower. he observed how women and children had to walk miles to shallow, unprotected ponds where water is often contaminated with animal and human waste.

Er hatte kleine, isolierte Dörfer auf einem hohen Plateau besucht. In den meisten gab es kein fließendes Wasser, keine Elektrizität, Toiletten oder Duschen. Er beobachtete, wie Frauen und Kinder lange Fußmärsche zurücklegen mußten. Zu Brunnen, die flach und ungeschützt und folglich entsprechend verunreinigt waren.

Die Idee war eine Lösung, die leicht, einfach herzustellen und unabhängig von der Infrastruktur war. Ein Bambusrahmen hält ein enges Netz aus Polyester.

> atmospheric water vapor from either rain, fog, or dew, condenses against the cold surface of the mesh, forming droplets of liquid water that trickle down into a reservoir found at the bottom of the structure.

Wasser aus der Atmosphäre, von Regen, Nebel oder Tau, kondensiert an der kalten Oberfläche des Gitters, bildet Tropfen, die nach unten in einen Behälter wandern. Eine Art Vordach verschattet den unteren Bereich, um zu verhindern, daß das Wasser wieder verdunstet. Die Leistungsfähigkeit eines Systems hängt vom Wetter ab. Aber ein Warka Water Tower kann bis zu 100 Liter Wasser pro Tag produzieren.

Inspiriert wurde das Modell u.a. vom Warka Baum in Äthiopien. Das ist ein Baum, den es nur in Äthiopien und Jemen gibt und der groß und ausladend werden kann.

Warka Water Towers werden immer lokal errichtet und gehören dem Dorf. Das ist ein Schlüsselfaktor. Der Tower liefert nicht nur Wasser, sondern bietet auch einen schattigen Platz für Gespräche und Versammlungen.

Die Kosten für einen Tower liegen bei etwa 500 - 1000 Dollar. Da das Design entsprechend angepaßt werden kann, läßt sich so ein Tower auch entsprechend flexibel errichten.

Das System wurde in verschiedenen, isolierten Dörfern eingesetzt:

> haiti, madagascar, colombia, brasil, india, sumba, and cameroon

Das führte zum einen dazu, daß mit verschiedenen Formen und Materialien experimentiert wurde. Zum anderen gibt es Folgeprojekte, etwa W-Solar. Da werden zusätzlich Solarzellen errichtet, um Strom zur Verfügung zu haben. W-Garden ist ein System, bei dem die Wassergewinnung für die Nahrungsmittelproduktion im Vordergrund steht.

Mehr gibt es unter http://www.warkawater.org/ zu finden.

Bacteria lamps as modern fossils - Bakterienlampen als moderne Fossilien - Jan Klingler kombiniert Industriedesign und Mikrobiologie

17.02.2019 23:38:16, Jürgen Auer, keine Kommentare

Fossilien pflegen normalerweise vor Jahrtausenden oder Jahrmillionen gestorben sein, dann wurden sie im Eis oder bsp. in Bernstein konserviert.

Eine neuere Form von Fossilien hat Jan Klingler erschaffen. Er ist Industriedesigner und interessiert sich gleichzeitig für Mikrobiologie.

Bis ihm sein "Heureka"-Moment kam und er Ideen entwickelte, wie sich beide Welten miteinander kombinieren lassen.

Das Ergebnis sind zwei Arten von Lampen: Die einen kann man an die Decke hängen. Die anderen sind Kugellampen, die man auf den Tisch stellen kann.

Die Besonderheit: Durch konservierte Bakterienkulturen hat jede Lampe ein ganz eigenes Muster und ganz eigene Farben.
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Jan Klingler's Bacteria lamps are "modern fossils" as well as lights

https://www.dezeen.com/2019/02/17/bacteria-lamps-jan-klingler-design/

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> After his "eureka moment" that the two disciplines could be combined, he worked with a microbiologist at the university hospital in Stockholm to develop the idea.

Die Idee:

> "I wanted the aesthetic to be very inspired by laboratory work, because usually when you have bacteria growing it's in petri dishes in the lab, so I wanted to make it quite abstract but still reminiscent of a laboratory,"

Bakterienkulturen, die in Petrischalen wachsen, bilden alle möglichen Arten von Mustern und Farben. Aber wie läßt sich das für eine Lampe nutzen?

Er kombinierte Bakterien mit Hefe und Pilzen und ließ das Gemisch auf einer Harzplatte 24 - 48 Stunden wachsen.

Um sich zu vermehren, brauchen die Bakterien Nährstoffe, da wurde eine Gelantine verwendet, die auf Meeresalgen bzw. Seetang beruhte.

Zu Beginn des Prozesses ist der Boden sehr flüssig. Wenn das zu härten beginnt, kamen die Bakterien dazu.

> The various colours are produced either by the bacteria itself – for example serratia, a bacteria found in the mouth, gives a strong orange-red colour – or from the "nourishment ground".

Die Farben kommen direkt von den Bakterien.

Manchmal läßt sich der Prozess besser beeinflussen, manchmal weniger. Das hängt vom Boden, vom Nahrungsangebot ab.

Klingler experimentiert inzwischen oft erst in Petrischalen mit verschiedenen Kulturen. Erst dann werden verschiedene Kombinationen per Pipette zu einer neuen Basisfläche übertragen.

Die eigentliche Herstellung:

> To create the designs in the flask-shaped lamps, he must pour resin into the flask, then create a silicone ring around its edge, before adding the bacteria culture.

Da wird Kunstharz in die Behälter gegossen, dann kommt ein Silikonring drum, dann können die Bakterien folgen.

> Once the desired effect has been achieved, he seals the discs by placing another disc on top. This deprives the cultures of oxygen, so they stop growing and become what the designer describes as "modern fossils".

Wenn die gewünschten Effekte erreicht sind, werden die Scheiben versiegelt, indem eine zweite Scheibe drüber kommt. Das verhindert, daß die Kulturen oxidieren. Sie wachsen nicht mehr und werden zum "modernen Fossil".

Dann kommen LED-Lampen dazu, die durch die Bakterienkulturen hindurchscheinen.

In Zukunft will er maßgeschneiderte Lampen entwickeln. Dafür sollen Bakterienkulturen genutzt werden, die von den Kunden stammen. Die bekommen Schwämme zugeschickt, mit denen sie Bakterien einsammeln können.

> "Every place and every person has their own microbiological fingerprint. So I would like to send out little swabs to people so they can swab whatever is important to them."

Eine Möglichkeit: Man kann auf einer Reise Bakterien einsammeln. Und diese als "persönliches Souvenier" in eine Lampe verwandeln:

> He suggests that as well as a first date, the lamps could be a personal souvenir from "travel to the Eiffel Tower in Paris or of a loved one far away. The possibilities are as individual as each one of us".

Ant Farm - Miami Collage Garage - knallbuntes Parkhaus in Miami - von WORKac und vier anderen Architekten

16.02.2019 22:52:54, Jürgen Auer, keine Kommentare

Bei einem Parkhaus denkt man üblicherweise nicht an "architektonische Glanzleistungen". Eher im Gegenteil: Die meisten Parkhäuser sehen alle irgendwie gleich aus: Ein paar Ebenen, nicht zu hohe Etagen. Meist offen, damit die Luft zirkulieren kann.

Ganz anders ist aber die "Miami Collage Garage". Da ist bereits die Fassade deutlich anders. Da ist zwar auch ein Ebenenmuster sichtbar. Aber zusätzlich gibt es in den Fassaden Treppen zwischen den Etagen. Diese Flächen sind alle in einem kräftigen Pink-Ton gestrichen.

Ferner sind Teile dieser Fassadenelemente von außen her hinter einer weißen Schicht verdeckt. Die wirkt tagsüber bzw. aus der Nähe relativ blickdicht. Aus der Entfernung oder in der Dämmerung betrachtet wirken diese Fassadenelemente allerdings sehr lichtdurchlässig.
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Miami Collage Garage

https://archinect.com/firms/project/17512/miami-collage-garage/150120354

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Allerdings weist der Text darauf hin, daß das Gebäude mehr als nur ein Parkhaus ist.

> WORKac’s garage façade makes parking a car into an unexpected opportunity for social interaction. In just four feet of depth, the façade packs in a vertical series of public spaces, including a gallery for graffiti art, a children’s play area with slide and climbing wall, a garden with a single palm tree, a DJ platform on top of the egress stairs, a lending library, listening lounge, fountain, bar, car washer/charger, and space for pets.

Es gibt zwar wohl überall Parkplätze. Aber eben nicht nur. Eine Gallerie für Graffiti Art, ein Spielplatz für Kinder mit einer Kletterwand. Ein Garten, eine Möglichkeit für DJs. Eine Bibliothek, ein Springbrunnen, eine Bar. Die Möglichkeit, Autos zu waschen und Platz für Tiere.

> The public spaces and connecting staircases are expressed on the façade as a series of mesh-screened tunnels, like an ant farm of urban activity presented to the street below.

Die öffentlich nutzbaren Bereiche und die verbindenden Treppen sind zur Fassade hin ausgelagert. Als ein Mix von verschachtelten Elementen, wie ein Ameisenhaufen urbaner Aktivität, der zur Straße hin präsentiert wird.

Die Seite von WORKac:

https://work.ac/work/miami-collage-garage/

Der Text steht dort ebenfalls.

Etwas mehr Hintergrund liefert der folgende Text:

Museum Garage in Miami - Fünf Architekten und Designer gestalten ein Parkhaus

https://www.baunetzwissen.de/fassade/objekte/sonderbauten/museum-garage-in-miami-5474319

Demnach ist das ein Parkhaus, das von 2015 bis 2018 neu errichtet wurde. Fünf verschiedene Architekten und Designer wurden damit beauftragt, einen Fassadenabschnitt zu gestalten, ohne die Arbeiten der anderen vier zu kennen.

Die eine Ecke wurde von WORKac gestaltet - mit dem Titel "Ant Farm". Die öffentlichen Flächen sind nur in die Fassaden integriert, die sind also insgesamt relativ klein.

Dort gibt es auch relativ kleine Bilder, welche die anderen vier Varianten zeigen.

Scroll - fiberglass plastic spiral as main pavilion in the Hangang Art Park Seoul - riesige begehbare Spirale als Gestaltungselement im Hangang Art Park von MOTOElastico

15.02.2019 23:21:59, Jürgen Auer, keine Kommentare

Wie gestaltet man Freiflächen in großen Städten? So daß Bewohner diese nutzen? Diese Frage stellt sich in so ziemlich allen Großstädten der Welt. Eine interessante Lösung wurde nun in Südkorea, in Seoul für die Öffentlichkeit freigegeben.

Dort gibt es den neuen Hangang Art Park. Mit 37 Kunstwerken, die open air zugänglich sind. Und mittendrin "Scroll": Ein langes Band aus gleichartigen Fiberglas-Elementen, das zu drei Loops aufgewickelt ist. Was natürlich prompt zu - aussichtslosen - Kletterversuchen einlädt.

Besucher können die Skulptur beklettern oder zum Ausruhen nutzen.
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MOTOelastico builds scroll, a fiberglass plastic spiral in a seoul art park

https://www.designboom.com/architecture/motoelastico-scroll-fiberglass-plastic-spiral-seoul-art-park-02-13-2019/

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> the scroll is the main building of the first phase of the art park development and is located in the proximity of the ichon-dong subway exit. the project was assigned through a closed competition and the program required the pavilion to function as a resting and performing space, but also as a base camp for the exploration of the surrounding artworks.

Das ist das "Hauptgebäude" der ersten Phase der Parkentwicklung, ganz in der Nähe von einer U-Bahn-Station. Es gab einen geschlossenen Wettbewerb. Zweck von Scroll ist es, als Ruheplatz und Performance-Raum zu dienen. Aber auch als Ausgangspunkt für weitere Erkundigungen.

Die Gestaltung ist nicht so willkürlich, wie sie vielleicht auf den ersten Blick wirkt. Als Vorbild dient der Han River, der viertlängste Fluß auf der koreanischen Halbinsel, der zweitlängste in Südkorea. Die 40,5 km, die durch Seoul fließen, wurden in 202 Einheiten aufgeteilt, jede repräsentiert 200 Meter. Das sind die Elemente von Scroll.

> bridges, parks, archeological sites, iconic buildings which are currently shaping the life along the water, together with the location of the new artworks, are drawn into icons and engraved into the blocks in contemporary cartouches.

Brücken, Parks, ikonische Gebäude, die das Leben am Wasser prägen. All das ist in Form von Icons auf den Blöcken zu finden.

Interessant ist dann immer die Frage, wie so ein Kunstwerk genutzt wird.

Das erste Video zeigt eine Timelapse:

스크롤 SCROLL the TIME LAPSE

https://www.youtube.com/watch?v=cHOuIMfXrYw

Das zweite Video zeigt Details, wie sich Leute auf der Skulptur bewegen:

unveiling Seoul' 스크롤 SCROLL by MOTOElastico

https://www.youtube.com/watch?v=M5BpSVdR1pY

Kinder versuchen, ein Stück hochzukommen und laufen dann rückwärts. Oder Scroll wird als Basisfläche für ein Picknick genutzt.

Der Park hat zwar eine eigene Website. Allerdings ist diese nicht erreichbar.

Auf Wikipedia

Hangang Park

https://en.wikipedia.org/wiki/Hangang_Park

findet sich die Information, daß sich der gesamte Park aus zwölf Einzelparks zusammensetzt, die im Rahmen des "Hangang River Development Project" von 1982 - 1986 gestaltet wurden. 2007 startete das Hangang Renaissance Project, das bis 2030 geht und das jedem der Einzelparks ein Thema zuordnet.

Ikea RGB Billboard - wenn aus einem Plakat durch passende Beleuchtung drei verschiedene Plakate werden - Ikea-Werbung von thjnk

14.02.2019 23:28:24, Jürgen Auer, keine Kommentare

Werbung ist dann gut, wenn sie im Gedächtnis hängen bleibt, weil irgendetwas Originelles dabei ist. Das kann man wohl über diese Ikea-Werbung sagen, die bereit vom Februar 2014 ist.

Die Idee der Werbeagentur: Drei Plakate in einem. Buchstaben, die in verschiedenen Farben übereinandergeschrieben sind. Je nach Beleuchtung wird eine der drei Botschaften lesbar. Ansonsten sieht das Plakat "wie ein Durcheinander" aus.

Dabei geht es um das RGB Billboard. Eine Lösung, bei der es ebenfalls darum geht, vorhandenen Platz besser auszunutzen.
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THE IKEA RGB BILLBOARD

https://www.youtube.com/watch?v=DzmTv3DruQ4

Plakatwerbung: IKEA macht drei Plakate aus einem

https://www.klonblog.com/plakatwerbung-ikea-macht-drei-plakate-aus-einem/

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Die Botschaft: Den vorhandenen Raum besser nutzen, mehr Platz schaffen.

Die drei Texte nehmen darauf Bezug:

Grün:

> Mach es wie dieses Plakat

Blau - gelb:

> Nutze deinen Platz clever

Rot:

> Mit den Stauraum-Lösungen von Ikea / With small-space solutions

Oder auch: Drei Headlines, drei Colors, drei Bulbs. Statt 9 Quadratmeter 27 Quadratmeter für die Message.

Insofern ist das Plakat bzw. das Behind the Scenes-Video natürlich auch eine gelungene Werbung für thjnk, die verantwortliche Werbeagentur.

Curved Roof over Feuerstein Arena - in Wernigerode wurde die Schierker Feuerstein Arena mit einem neuen Dach ausgestattet - von Graft

13.02.2019 23:33:01, Jürgen Auer, keine Kommentare

Wernigerode in Sachsen-Anhalt besteht aus diversen kleinen Orten. Unter anderem aus Schierke, einem Ort mit weniger als 1000 Einwohnern. Es ist die letzte Ortschaft unterhalb des Brockengipfels. Mit einer Durchschnittstemperatur von 5,3° C im Jahr, also "lausig kalt".

Dort wurde - 2017, also nicht ganz neu - die Schierker Feuerstein Arena mit einem neuen Dach ausgestattet. Das eine beeindruckende Form hat.
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graft constructs dramatic curved roof over feuerstein arena in germany

https://www.designboom.com/architecture/graft-feuerstein-arena-schierke-germany-02-13-2019/

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Darunter befindet sich ein Eisstadion. Das Dach sollte dafür sorgen, daß das Stadion als Multifunktionshalle genutzt werden kann. Die Architekten hatten die Aufgabe, das Dach so zu gestalten, daß kulturelle und sportliche Veranstaltungen das ganze Jahr über möglich sind. Unabhängig von den Wetterbedingungen. Bei 1275 Millimetern Regen ist das ein ziemlich feuchter Ort.

Das Dach hat eine geschwungene Form und ist nur an den beiden Enden am Boden befestigt. Dazwischen spannt es sich an zwei bogenförmigen Außenträgern weit auf, wobei die mittlere Fläche deutlich tiefer als die Außenträger ist. Innen sind das Stahlträger, die mit einem stählernen Gitternetz verbunden sind, drüber eine PTFE - Membran.

Das gesamte Dach hat eine Fläche von 2.700 Quadratmetern.

Es soll gegen Regen, Schnee und gegen Sonne schützen, läßt aber gleichzeitig den Blick nach draußen zu.

Hinzu kamen Funktionsräume, Toiletten, Umziehkabinen und Räume für administrative Zwecke, die in zwei Erweiterungsbauten untergebracht wurden.

Die Natursteinterrassen und der historische Schiedsrichterturm blieben. Interessanterweise sind damit diese Zuschauerterrassen nicht überdacht, sondern liegen daneben.

Von unten her wirkt das Dach bald noch monumentaler.

In der Dunkelheit kann es angestrahlt werden, so daß die Eisfläche sehr hell ist.

In dem Artikel gibt es unten ein paar Skizzen, die zeigen, wie das Dach über der Eisfläche postiert ist.

Bei Graft:

ICE STADIUM “ARENA SCHIERKE”

http://graftlab.com/portfolio_page/ice-stadium-schierke/

Da hatte es 2013 einen europaweiten Wettbewerb um die Neugestaltung gegeben.

Demnach:

> The new multifunctional arena has turned the former historic site into a tourist attraction. In winter, it serves as a sheltered artificial ice rink and in summer as a venue for concerts and theatre productions or sport and health events.

Früher war das eine "historische Stätte. Nun ist das eine Touristenattraktion geworden. Im Winter als überdachte Eisbahn und Spielfläche für Eishockey. Im Sommer für Konzerte und Theaterproduktionen oder für Sportveranstaltungen.

Laut Wikipedia

Schierker Feuerstein Arena

https://de.wikipedia.org/wiki/Schierker_Feuerstein_Arena

gab es dort bereits seit 1911 ein Eissportplatz. 1950 wurde ein Natureisstadion errichtet. Da wird das Dach als 25 mal 56 Meter großes Lindenblatt beschrieben. Mit einer Maximalhöhe von 15 Metern.

Auf der Seite der Arena

Eine Multifunktionsarena für den Brockenort

https://www.schierker-feuerstein-arena.de/ueber-uns/

gibt es Bilder, wie das ursprünglich aussah. Und Bilder bzw. ein Video von den Bauarbeiten. Davor wirkte das wie ein vergammeltes Dorf-Fußballstadion. Mit dem Dach und der Beleuchtung ist das ein eigenes Schmuckstück geworden.

Ghost Apples - Polar Vortex produces apples of ice - Geisteräpfel - Farmer in Michigan findet nach dem Kälteeinbruch Eiskugeln in Apfelform an seinen Bäumen

12.02.2019 23:14:58, Jürgen Auer, keine Kommentare

Die Eiseskälte, die es in den USA kürzlich gab: Die war einerseits eine große Herausforderung. Aber andererseits führte sie auch zu manchen unerwarteten Phänomenen.

So hat der Farmer Andrew Sietsema Äpfelbäume. Dort gab es Eisregen, der dazu führte, daß Zweige und letzte Äpfel mit kräftigen Eisschichten überzogen wurden.

Irgendwann gab es einen merkwürdigen Effekt: Es war kalt genug, so daß das Eis erhalten blieb. Aber warm genug, so daß die Äpfel drin zu Matsch wurden. Durch die Extremkälte wurde wohl die innere Struktur völlig zerstört, ferner haben Äpfel einen niedrigeren Gefrierpunkt als Wasser, tauen also schneller auf.

Irgendwie hat es dann der zermatschte Inhalt nach draußen geschafft. Zurück blieben "Ghost Apples", Apfelhüllen aus Eis.
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Farmer Surprised To Find ‘Ghost Apples’ On Trees After Polar Vortex

https://www.boredpanda.com/polar-vortex-frozen-ghost-apples-michigan-andrew-sietsema/

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William Shoemaker, ein pensionierter Experte von der University of Illinois, erklärte gegenüber Forbes, daß diese Äpfel eine kalte Woche gehabt hätten.

> a week of “exceptionally cold weather” due to the polar vortex. “Besides being somewhat mummified, they could also be rotten,” he said. “[If so,] they maintain their form, but their substance gets closer to applesauce.”

Sie behalten dann zwar im Eis ihre Form, aber verrotten und werden flüssig.

> When their temperature drops to around -18°C (0°F), their structure collapses, and a few could “spew their rotten contents successfully.” Although people might wonder why the apples didn’t freeze solid, Shoemaker reminded that the apple has a significant acid content, so it has to get extremely cold before it freezes as well.

Eine Temperatur von unter -18° läßt Äpfel wohl kollabieren. Bei manchen findet dieser verrottete Inhalt den Weg nach draußen. Aufgrund der Fruchtsäure liegt die Gefriertemperatur für Äpfel deutlich niedriger als für Wasser.

Der Forbes-Beitrag:

What The Heck Are These 'Ghost Apples' Spotted In Michigan?

https://www.forbes.com/sites/robinandrews/2019/02/08/what-the-heck-are-these-ghost-apples-spotted-in-michigan/

Da teilten wohl einige Leute mit, daß sie so etwas noch nie gesehen hatten. Erst ein Update ergänzte die Beobachtungen von William Shoemaker.

Er meinte, das habe es sicher schon häufiger gegeben. Aber eben noch nicht so, daß sich das nun in der halben Welt herumspricht und auf journalistisches Interesse stößt.

Levia - levitating marble lamp - freischwebende Kugellampe, die durch ein Magnetfeld gehalten wird - vom Studio idea3di

11.02.2019 23:45:39, Jürgen Auer, keine Kommentare

Wenn man die Lampe "Levia" sieht, dann denkt man: "Das geht doch gar nicht". Ein schwarzer, senkrechter Metallstab. Oben gebogen, so daß er mit einem dicken Ende senkrecht nach unten geht.

Dann folgt - nichts. Luft. Man kann auch einen Stift durch diesen Raum schieben.

Es folgt eine schwebende Kugellampe in einer kompakten Fassung.
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creative studio idea3di launches levitating marble lamp 'levia'

https://www.designboom.com/design/idea3di-levitating-marble-lamp-levia-02-11-2019/

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Genutzt wird ein Magnetschwebesystem. Was mich daran allerdings wundert: Übliche Magnetschwebebahnen funktionieren ja umgekehrt: Die Bahn schwebt über der Schiene. Verwendet wird jedenfalls eine LED-Lampe mit einer sehr hohen Energieeffizienz.

Der Fuß der Lampe ist aus weißem oder schwarzem Marmor. Per CNC zurechtgesägt.

Die Stablänge ermöglicht eine Position der Lampe etwa 20 Zentimeter über der Grundfläche.

Richtig verständlich wird das erst, wenn man sich das kleine Video ansieht, das unter

Levia – Unique Levitating Marble Lamp

https://www.idea3di.com/

zu finden ist. Leider gibt es keine eigene Unterseite zu dieser Lampe.

Direkt findet sich das Video in einer Indiegogo-Kampagne:

Levia - Unique levitating marble lamp

https://www.indiegogo.com/projects/levia-unique-levitating-marble-lamp#/

Man kann die Lampe quasi abnehmen, umdrehen und auf dem Sockel neben die Lampe stellen. Oder man läßt die Lampe frei schweben.

Es gibt eine Art Sicherheitssystem, das bei unbeabsichtigten Bewegungen / Remplern dafür sorgt, daß die Lampe nach oben geht und am oberen Sockel festhängt. Dieselbe Reaktion gibt es, wenn plötzlich der Stecker gezogen wird. Ferner fällt bei dem Video auf, daß die Lampe - zwangsläufig - ganz leicht schwankt, bsp. auf Luftzug reagiert.

Eine interessante Lösung. Man kann auch mehrere Lampenfüße in der Wohnung verteilen und die eigentliche Lampe immer mitnehmen.

Der Sockel ist 10 x 10 Zentimeter groß und hat eine Höhe von 4,5 Zentimetern. Bis zur oberen Biegung sind es 39 Zentimeter.

Die Indiegogo-Kampagne ist schon ausgelaufen. Aktuell läuft noch eine auf Kickstarter.

Levia - Unique levitating marble lamp

https://www.kickstarter.com/projects/idea3di/levia-unique-levitating-marble-lamp

die noch 21 Tage hat, um von etwa 13.000 Euro auf 20.000 Euro zu kommen.

GX - electric bicycle folded in 10 seconds - elektrisches Fahrrad, das in zehn Sekunden zusammengefaltet werden kann - von Gocycle

10.02.2019 23:37:09, Jürgen Auer, keine Kommentare

Ein elektrisches Fahrrad, das man in maximal 10 Sekunden so zusammenfalten kann, daß es deutlich weniger Platz beansprucht? Das ist ein Feature des GX, eines elektrischen Fahrrads von Gocycle.

Wenn das Fahrrad zusammengeklappt ist, stehen die beiden Räder parallel nebeneinander. Am Sattel angefaßt kann dieses Bündel gerollt werden, so daß man das Fahrrad nicht tragen muß.
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gocycle's GX electric bicycle fully folds in under 10 seconds

https://www.designboom.com/technology/gocycle-gx-electric-bicycle-fully-fold-02-10-2019/

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Verblüffenderweise zeigt das Video

Gocycle GX - Welcome to the Fold

https://www.youtube.com/watch?v=qG1JA0CKMjo

den eigentlich interessanten Augenblick des "ersten Zusammenklappens" gerade nicht.

Den sieht man auf einem Video, das per

Gocycle-GX

https://gocycle.com/models/gocycle-gx/

zugänglich ist:

Gocycle GX - Fold

https://vimeo.com/312963022/6ee0b5c8d1

Der Kern des Zusammenklappens besteht darin, daß der Rahmen unmittelbar vor der Pedalachse klappbar ist. Damit läßt sich das Vorderrad umklappen und steht parallel zum Hinterrad. Dann kann die Lenkstange nach unten geklappt werden. Schließlich wird der Sattel herausgezogen und an einer anderen Stelle verstaut.

Ferner sind beide Räder nur von einer Seite her mit dem Rahmen verbunden. So daß man einen neuen Reifen aufziehen kann, ohne daß man das Rad erst ausbauen muß.

So ein Fahrrad hat natürlich einen sehr praktischen Vorteil: Man muß es nicht draußen stehen lassen, so daß es womöglich geklaut wird. Sondern man klappt es schnell zusammen und stellt es im Büro in eine Ecke. Das Problem grassierender Fahrraddiebstähle bzw. Vandalismus an abgestellten Rädern existiert mit so einem Rad nicht so sehr.

Das gilt allerdings auch nur für Berufstätige. Studenten, die so ein Fahrrad überall mitschleppen, dürften spätestens in der Mensa nach anderen Lösungen suchen.

Das Gewicht liegt bei 17,8 kg. Interessant ist, daß das Gewicht des Nutzers auf 100 kg beschränkt ist - inklusive Klamotten und Taschen. Das heißt, so ein Fahrrad ist nicht für jemanden geeignet, der bsp. 120 kg auf die Waage bringt.

Der Preis soll laut dem ersten Beitrag bei knapp 3.200 Euro liegen. Mir fehlt da die Marktkenntnis, um das ins Verhältnis zu anderen E-Bikes setzen zu können.

Community Agriculture School in Cambodia - Schulgebäude in Krong Samraong, Kambodscha errichtet mit lokalen Ressourcen - von Squire & Partners und SAWA

09.02.2019 23:53:55, Jürgen Auer, keine Kommentare

Wenn man ein Schulgebäude für etwa 50 Schüler braucht, die etwas über Agrartechniken lernen sollen: Wie macht man das am besten in Kambodscha, wo es deutlich andere klimatische Bedingungen gibt?

Freiwillige aus Großbritannien hatten das Gebäude innerhalb von vier Monaten errichtet. Unter Nutzung von Ziegeln, die aus lokalem Lehm hergestellt wurden. Materialien aus Manioksträuchern. Und Bambus.
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Squire & Partners and SAWA build community agriculture school in Cambodia

https://www.dezeen.com/2019/02/09/green-shoots-foundation-school-squire-partners-sawa-cambodia/

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Dort gibt es ein Netzwerk von 40 Schulen, initiiert von der Green Shoots Foundation. Diese sprachen Squire & Partners an, ob diese ein Design für die Schule entwickeln könnten. Das Unternehmen arbeitete dafür mit SAWA zusammen, einem Architektenkollektiv, das Erfahrungen mit Schulbauten in Afrika und Asien gesammelt hatte.

Der erste Entwurf orientierte sich an traditionellen Holzhäusern in Kambodscha. Aber Holz ist dort rar und teuer, dafür wäre das doppelte Budget notwendig gewesen.

Deshalb wurde nochmals genauer auf den lokalen Kontext gesehen. Ein lokaler Metallhändler und Materialien, die lokal verfügbar waren.

Das Ergebnis: Die Schule besteht vorrangig aus einem simplen Metallrahmen, der das korrosionsbeständige Dach trägt. Die Wände bestehen aus einer Mischung von Ziegeln, die aus dem lokalen Lehm gewonnen wurden. Und gewebten Elementen aus Bambus. Mit der Wirkung, daß einerseits ein einigermaßen geschlossener Raum entsteht. Der aber andererseits hinreichend luftig ist. Was angesichts des tropischen Klimas auch notwendig ist.

> "The building we delivered has tapped into available resources and skills, using local materials such as earth, rice husk and cassava render alongside collaborations with local metalworkers and weavers"

Lokale Erde, Material aus Reisresten und Maniok.

> "All the ingredients were there, it just needed a a block-making machine and a bit of knowledge."

Lediglich eine kleine Maschine zum Erstellen der Ziegel wurde benötigt.

Die Schule hat nun einen großen Unterrichtsraum. Dieser läßt sich in zwei Räume teilen, indem geflochtene Grasmatten heruntergelassen werden, die unter dem Dach angebracht sind. Als Lampenschirme wurden Körbe von Fischern aus Bambus genutzt.

> The classroom is raised to reduce flood risk, while gaps in the bricks allow air top flow through the space, and the bamboo screens diffuse the sunlight.

Das Schulgebäude wurde etwas erhöht errichtet, auf einem eigenen Sockel. Um das Risiko von Überflutungen zu minimieren. Durch die freigelassenen Lücken in den Mauern kommt Luft rein. Die Bambusmatten sorgen für eine diffuse Beleuchtung.

> "We'd seen many classrooms built in Africa and Asia which were dark and or stiflingly hot – a priority was to create a light and well ventilated space"

Andere Schulgebäude in Afrika und Asien seien oft dunkel oder stickend heiß. Eine Priorität des Projekts war es, ein helles und gut gelüftetes Gebäude zu errichten.

Inzwischen gibt es auf dem Gelände noch einen Eingangsbogen, eine Biogas-Toilette mit einem spiralförmigen Bambusdach, ein Hühnerhaus und ein System, um Wasser aufzufangen und zu filtern. Ferner sind weitere Gebäude geplant, so daß insgesamt 200 Schüler unterrichtet werden können.

Der gesamte Prozeß der Planung und Errichtung dauerte 6 Monate.

> "The short programme has been great as we get to quickly see the benefits architecture can bring. Usually buildings we design take four to five years to realise, but this was completed in six months"

Die Kürze des Programms unterscheidet sich deutlich von den anderen Projekten, mit denen sich das Unternehmen sonst beschäftigt. Da sind das Zeiträume von vier und fünf Jahren. So haben die dortigen Schüler sehr schnell etwas davon.

Bottle recycling in Oregon - 90 percent recycling rate - Oregon hatte bereits 1971 Rückgabepfand für Flaschen eingeführt, 2018 wurde die 90-Prozent-Quote erreicht

08.02.2019 23:15:22, Jürgen Auer, keine Kommentare

Der US-Bundesstaat Oregon, an der Westküste der USA zwischen Washington im Norden und Kalifornien im Süden liegend, hatte bereits 1971 ein Rückgabepfand für Flaschen eingeführt. Und war damals der erst US-Bundesstaat, der dieses Prinzip nutzte: Leute zahlen etwas mehr für Flaschen, bekommen das Geld aber zurück, wenn sie die Flaschen wieder abgeben.

Ursprünglich hieß das Gesetz der "Oregon Bottle Bill". Es verpflichtete alle Getränkelieferanten (mit einigen Ausnahmen), auf den Preis einen erstattbaren Aufschlag draufzuschlagen. Von 1971 bis 2017 waren das fünf Cent pro Behälter, so daß ein Sixpack um 30 Cent teurer wurde. 2017 wurde das auf 10 Cent pro Behälter erhöht. Das führte zu einer Rückgabequote von 82 Prozent, der nationale Durchschnitt liegt bei 33 Prozent.
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Bottle recycling in Oregon hits 90 percent record high

https://inhabitat.com/bottle-recycling-in-oregon-hits-90-percent-record-high/

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Vor der Einführung des Gesetzes waren Flaschen und Behälter für 40 Prozent des Mülls am Straßenrand verantwortlich. Das ging runter auf 6 Prozent.

2018 wurde die 90%-Quote erreicht. In Zahlen sind das 2 Milliarden Flaschen und Behälter, die zurückgegeben wurden.

Oregon ist da ein ziemlich progressiver Staat. 2018 wurde das Rückgabepfand deutlich ausgeweitet: Auf alle Behälter aus Kunststoff, Aluminium und Glas. Daß trotzdem die 90 % erreicht wurden, spricht für die Effizienz des dortigen Systems.

> After 2014 clocked 68.3 percent and a 2015 return rate of 64.5 percent

Gegenüber diesen beiden Jahren stieg die Rückgabequote deutlich an. Die Gesetzgebung blieb eher unverändert. Aber:

> What once began as hand-counting returned containers later became automated, as return machines were installed in most major retail locations.

Die Verarbeitung hat sich, analog wie in DE, deutlich verändert. Früher waren das manuelle Zählungen, heute sammeln Automaten die Flaschen ein.

> The machines accept the different types of materials, read the barcode and keep an electronic tally of the return value. A printed slip is then taken to a cashier who exchanges it for cash.

Die Maschinen erkennen verschiedene Materialien, lesen den Barcode und erzeugen einen Zettel mit der Gutschrift.

Es gibt diverse gepoolte Ressourcen und zentrale Standorte, die als BottleDrop bezeichnet werden. Das sind zusätzliche Rückgabemöglichkeiten, die außerhalb der Geschäfte zu finden sind.

> These return centers are located away from retail establishments, meaning that consumers have to make a special stop to return cans rather than being able to return them at the store where they shop.

Behälter werden also nicht dort zurückgegeben, wo man sie gekauft hat. Sondern in solchen BottleDrops. Dort gibt es noch speziellere Maschinen und Personal.

Kunden können Behälter entweder selbst einwerfen oder sie stellen diese auf den Boden und lassen sie von Mitarbeitern zählen.

Obwohl die Erfolge in Oregon offenkundig sind, ist das eher die Ausnahme. In Kanada gibt es solche Systeme größtenteils ebenfalls. In den USA gibt es insgesamt nur elf Bundesstaaten, die so etwas machen. Neben Oregon sind dies

> Vermont, Maine, Michigan, Connecticut, Iowa, Massachusetts, New York, Delaware, California and Hawaii.

The Bunker Project - Oil tank to live in - waagerecht gelagerter Öltank umgebaut zur Mini Wohnung - von Martin Marro

07.02.2019 23:50:34, Jürgen Auer, keine Kommentare

Ist das Diogenes in der Tonne, im heutigen Großformat? Der Architekt Martin Marro hat jedenfalls in Argentinien einen alten Öltank zu einer kleinen Wohnung umgebaut. Das Projekt "Bunker" begann 2012, als er sich mit der Geschichte seines Familienhauses beschäftigte. Das war nämlich eine typische Servicestation von 1940.

Von außen her ist der ehemalige Öltank unverändert, wobei es oben eine Öffnung gibt, die wohl dazugekommen ist. Innen gibt es eine große Schlaffläche. An den Wänden wurden diverse Regale angebracht.

Der Bunker ist allerdings nicht statisch, sondern kann transportiert werden. So wurde er 2018 bei einer Ausstellung in Córdoba gezeigt.
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the 'bunker' project by martin marro is an oil tank you can live in

https://www.designboom.com/architecture/martin-marro-transforms-diesel-tank-bunker-cabin-02-07-2019/

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Ein kleines Video:

the ‘bunker’ project by martin marro is an oil tank you can live in

https://vimeo.com/315844524

Der Öltank steht einfach waagerecht hinter dem Haus. Und wirkt erst einmal wie ein ganz normaler Öltank.

Interessant ist der Effekt bei einer "Standortverlagerung", wohl im Rahmen der Ausstellung 2018. Wenn der Bunker so neben einem Haus steht und Leute neugierig durch die kleine, wohl gläserne Öffnung oben hineinsehen oder den "Bunker" durch die geöffnete Bodenplatte von innen betrachten.

Wenn man die Tür von innen her stabil verriegeln kann, ist man drinnen gut geschützt. Allerdings darf einem dann auch nichts passieren. Denn von außen her kommt niemand mehr rein, insofern ist der Name "Bunker" sehr treffend.

Auf

MartinMarro

https://martinmarro.blogspot.com/

gibt es weitere Bilder. Da sieht man auch, wie solche Öltanks wohl früher von solchen Tankstellen genutzt wurden.

Behind the Scenes - Photographer shows Pictures and the Reality - Was steckt eigentlich hinter vielen Hochglanzphotos? Calob Castellon zeigt Bilder und Bilder von den Aufnahmen

06.02.2019 23:05:44, Jürgen Auer, keine Kommentare

Das Internet ist voller "schöner Bilder". Aber was steckt eigentlich hinter diesen? Der Photograph Calob Castellon hat einerseits Aufnahmen veröffentlicht, die er erstellt hat. Und zeigt andererseits Photos von dem "Drumherum der Aufnahme".

So daß dieselbe Person auf zwei Bildern in zweimal derselben Umgebung erscheint. Dabei wird deutlich: Die Wirkung von "Hochglanzphotos" besteht vielfach daraus, daß der Ausschnitt relativ eng gewählt wird und der Hintergrund unscharf, damit unwirklich wird. Hinzu kommen teils zusätzliche Beleuchtungen, die ein Gesicht gezielt aufhellen.
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Photographer Reveals The Behind-The-Scenes Of His Instagram-Worthy Photos (18 Pics)

https://www.boredpanda.com/photography-reality-behind-the-scenes-calob-castellon/

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Ein Prinzip:

> Quite unexpected places like the grocery store aisle turn into dreamlike backgrounds, a TV screen creates an out-of-this-world atmosphere and ATM seems to stand for ‘automated time machine’ when a photo-shoot is in talented hands and an artistic mind.

Unerwartete Plätze wie ein Lebensmittelgeschäft oder ein großes Geschäft mit Blumen werden zu Traum-Backgrounds. Oder ein TV-Screen wird mit entsprechenden Bildern (Bild der Milchstraße) zu einem Out-of-this-world-Bild. Und bückt sich der am Geldautomaten herunter und wird dabei geschickt ausschnittsweise photographiert, dann wird der schnöde, uns allen bekannte Geldautomat zur Kommunikationsmaschine mit Außerirdischen.

Grade dieses Geldautomatenbeispiel ist verblüffend: Weil der Mann in die Hocke geht, wirkt der Geldautomat deutlich größer.

> Calipatria-based photographer and graphic designer Calob Castellon shows that we shouldn’t believe everything we see on social media and reveals the truth behind perfect photos. In his series, he shows the behind-the-scenes of how a simple picture is transformed into an eye-catching work of art, and over 300k Instagram followers appreciate it.

Das Muster ist immer dasselbe: Ein relativ enger Bildausschnitt, so daß die photographierte Person das Bild größtenteils ausfüllt und die Umgebung dahinter unscharf wird.

Plus gezielte Beleuchtung. Dafür ist immer wieder eine weitere Person notwendig, die bsp. eine kleine Strahllampe über dem Kopf der photographierten Person hält. So daß der Kopf gezielt heller wird, ohne daß die Lichtquelle später sichtbar ist.

Hinzu kommt eine spätere Bearbeitung des Hintergrundes.

In seinem Instagram-Account

Calop_

https://www.instagram.com/calop_/

gibt es teilweise zu einem Bild mehrere Behind the Scenes - Bilder.

Wir sollten nicht alles glauben, was wir an Bildern sehen. Allerdings gibt es einen ständigen Strom von Bildern, der ja fast nur noch aus solchen reduzierten Aufnahmen besteht.

Breaking the Box - the credenzas and cabinets of Sebastian ErraZuriz - Möbel, die sich zu Skulpturen auffächern oder ein riesiges Innenleben entfalten

05.02.2019 22:56:29, Jürgen Auer, keine Kommentare

Ein Schrank ist ein Schrank. Er hat eine oder vielleicht zwei Türen, unten eventuell eine Schublade. Und wird mit Inhalt befüllt.

Die Möbelstücke von Sebastian ErraZuriz sind dagegen "etwas anders". Eigene Kunstwerke, die bald schon unglaublich wirken.

Da gibt es einen scheinbar kompakten Holzblock. Dann fächert sich dieser in unzählige Lamellen auf, so daß ein Fächer aus Holz entsteht.

Oder sechs gleichartig aussehende Elemente stehen übereinander. Dann läßt sich das oberste Element zur Seite wegdrehen. Die weiteren Elemente folgen, so daß schließlich sechs Schubladen für diverse kleine Gegenstände zur Verfügung stehen.
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Wooden Credenzas and Cabinets Elegantly Open into Surprising Silhouettes

https://www.thisiscolossal.com/2019/02/mechanical-cabinets-by-sebastian-errazuriz/

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"Breaking the Box" ist der Titel einer Soloausstellung, die im Augenblick in New York bei R & Company zu sehen ist.

> “We tend to understand reality by constraining meaning into closed and simplified boxes defined by previous cultural conventions,”

Wir tendieren dazu, Realität als geschlossene und simplifizierende Boxen zu betrachten, vorgeformt aufgrund vorheriger kultureller Konventionen.

> “We live within these pre-established cognitive borders, where we only tend to see, recognize, and accept as true that which has been previously ordered and defined.”

Wir leben innerhalb dieser vorgefertigten kognitiven Grenzen, wo wir dazu tendieren, nur das zu sehen, wahrzunehmen und zu akzeptieren, was nach bisherigen Regeln geordnet und definiert wurde.

Extrem wird dieses Auffächern bei dem kompakten dunkelroten Möbelstück. Das läßt sich mehrfach auseinanderklappen und auffächern.

Zusammengeklappt sind das zwei Elemente nebeneinander, fünf übereinander. Ausgeklappt sind das zwölf Elemente nebeneinander in verschiedenen Höhen.

Auf seiner Website unter

Cabinets - Furnitures

http://www.meetsebastian.com/cabinets-furnitures/

gibt es diese Stücke zu sehen. Plus noch ein paar mehr. Jeweils mit einer Unterseite, die das Auffächern schrittweise zeigt.

Auf Instagram

https://www.instagram.com/sebastianstudio/

gibt es ebenfalls diverse Beispiele seiner Arbeiten zu sehen.

TransBorda: How to enter the Museum of Art in Rio de Janeiro - Climb the walls - Ausstellung "Art, Democracy and Utopia" lässt Besucher das Museum über Kletterwände betreten

04.02.2019 21:50:24, Jürgen Auer, keine Kommentare

Wie betritt man ein Museum? Ehrfürchtig? Freudig in der Hoffnung auf viele spannende Ausstellungsobjekte? In Rio de Janeiro in Brasilien gibt es im dortigen Museum of Art (MAR) eine Ausstellung "Art, Democracy and Utopia". Estudio Chao hat sich dazu die Installation Transborda einfallen lassen.

Das Erdgeschoss des Museums ist eigentlich frei zugänglich. Es besteht nur aus diversen Säulen, die Museumsräume beginnen im ersten Stock. Lediglich eine Treppe führt hoch.

Aber der Bereich zwischen den äußeren Säulen - wurde mit senkrechten Glasplatten abgesperrt. Ins Museum kommt man damit nur, wenn man eine der Klettermöglichkeiten nutzt, die über diese Glasplatten führen.
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transborda installation by estudio chao invites people to climb the walls of a museum in rio

https://www.designboom.com/architecture/transborda-installation-estudio-chao-people-walls-museum-rio-02-04-2019/

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Man kann entweder eine Art schräge Leiter hoch- und wieder runtersteigen. Oder man wählt den Weg durch ein Netz aus dicken Schnüren. Schließlich gibt es schräg angebrachte Bretter mit einzelnen waagerechten Trittstufen. Auf der anderen Seite geht es entweder auf dieselbe Weise abwärts. Oder man wählt die Rutsche. An einer Stelle gibt es auch gewöhnliche Stufen, die man hoch- und wieder hinunterschreiten kann.

Oder man setzt sich eine Weile auf eine dieser Stufen und sieht den anderen Besuchern beim Klettern zu.

Die stählernen Rahmenteile sind alle in demselben hellblau-grünen Farbton gestrichen, in dem sich auch die Außenfassade des Museums präsentiert.

"Transborda" ist portugisisch und heißt "überfließen", "overflow".

> Transborda acts as a poetic device to provoke reality and make a call to the imagination, putting bodies of all shapes and ages in movement on feet and hands to cross the glass wall of the pilotis.

Ein poetisches Gerät, das die Realität provoziert und die Imagination befeuert. Körper in jedem Alter und in jeder Form verwenden Hände und Füße, um die gläserne Mauer zu überwinden.

Im Innenhof (der von der anderen Seite wohl frei zugänglich ist) gibt es zusätzlich ein Gerüst, das aus diversen waagerecht und senkrecht angebrachten Stangen besteht. Dazwischen immer wieder Sitzflächen, so daß sich kleinere Gruppen niederlassen können.

Auf der Seite von Estudio Chao

TransBorda

http://www.estudiochao.com/TransBorda

sieht man noch einiges mehr. Das, was im ersten Link wie ein Gestell im Innenhof wirkt, ist fahrbar, auf Rollen. Das wurde als mobile Tribünen für diverse kleine Veranstaltungen genutzt. Bei Diskussionen, kleinen Aufführungen oder für Infostände.

Erwachsene mögen da leicht drüber kommen oder den freien Zugang daneben wählen. Auf den Bildern sieht man, daß das für Kinder eine teils große Herausforderung ist:

Die Elbphilharmonie in Hamburg aus ungewohnten städtischen Perspektiven - die Bilder von Sugar Ray Banister

03.02.2019 22:14:44, Jürgen Auer, keine Kommentare

Das Phänomen kenne ich hier von Berlin. Touristen lichten den Fernsehturm aus bestimmten Perspektiven ab. Aber der Blick aus meinem Fenster auf den Fernsehturm im Winter, der nur deshalb möglich ist, weil die Bäume ohne Blätter sind: Den kennen Touristen nicht. Irgendwann im April haben diese sehr hohen Bäume dann so viele Blätter, daß der Fernsehturm nicht mehr sichtbar ist. Und erst im Oktober oder November wieder auftaucht. Wobei die roten Lampen manchmal schon früher durch die Blätter hindurch blinken.

Der Blogger und Photograph Dirk Murschall, der unter dem Künstlernamen Sugar Ray Banister aktiv ist, war nach Hamburg gezogen. Und begann, die allseits bekannte Elbphilharmonie unter "ungewöhnlichen Blickwinkeln" abzulichten.

Auch das ist ein Gebäude, das sehr rasch weltweit als "Bild von und für Hamburg" bekannt geworden ist. Was eben auch dazu führt: Meist werden die Aufnahmen von nahe beieinanderliegenden Standorten gemacht, so daß das Ergebnis immer "irgendwie ähnlich aussieht".

Aber in unmittelbarer Nähe gibt es Industrieanlagen. So daß eine Aufnahme aus dieser Richtung die Elbphilharmonie in einen sehr ungewöhnlichen Kontext stellt.
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Blicke auf die Elbphilharmonie aus anderen Perspektiven als die immer gleiche Glanzpose

http://urbanshit.de/blicke-auf-die-hamburger-elbphilharmonie-aus-anderen-perspektiven/

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Sieht man sich die obersten Ergebnisse der Google-Bildersuche

Elbphilharmonie

an, dann sieht man nirgendwo Stellen, wo diese Industrieanlagen sein könnten.

Weitere Bilder gibt es auf dem Blog:

Alternative Blicke Auf Die Elbphilharmonie

https://www.sugarraybanister.de/fotografie/alternative-blicke-auf-die-elbphilharmonie

Das allerletzte Bild im Blog zeigt, daß es in "ziemlicher Nähe" ein sehr altes Gebäude gibt, das mit zugemauerten Fenstern einen deutlich anderen Eindruck hinterläßt.

Von der gegenüberliegenden Seite her betrachtet wirkt die Elbphilharmonie wie ein Solitär, der wie ein Schiff ins Wasser ragt. Aus diesen anderen Perspektiven ergibt sich eher der Eindruck, daß sie "mittendrin", in der rauhen Stadt eingebettet ist.

Sucht man auf Instagram nach #Elbphilharmonie - Tags

https://www.instagram.com/explore/tags/elbphilharmonie/

dann finden sich dort Bilder aus den typischen Perspektiven, teils aus deutlich größerer Entfernung. Und Bilder von innen bzw. Selfies. Aber zumindest grade beim Runterscrollen fanden sich auch dort - keine Bilder mit Industrieanlagen.

House in Afife - Geometric white house as abstract sculpture - Haus in Portugal, das mit geschlossenen Fenstern einheitlich weiss ist - von Guilherme Machado Vaz in Afife, Portugal

02.02.2019 23:20:01, Jürgen Auer, keine Kommentare

Manche Architekturformen sind nur in bestimmten Gegenden bzw. bei bestimmten klimatischen Bedingungen denkbar. So hat der Architekt Guilherme Machado Vaz nun in Afife (Portugal) ein Haus fertiggestellt, das man sich hier in Berlin so gar nicht vorstellen kann.

Mit geschlossenen Fensterläden ist das Haus ein geometrischer Würfel. Komplett glatt, komplett weiß. Lediglich feine Linien deuten auf den weißen Flächen an, daß es da noch etwas anderes geben könnte.

Hinter den Linien verbergen sich Türen nach draußen bzw. Fenster. Die mit Fensterläden geschlossen sind. Letztere sind so glatt in die Außenwand eingebaut, daß sie wie eine Fortsetzung der Hauswand erscheinen.

Aber sie lassen sich öffnen und komplett aufklappen. Dann werden große Fenster sichtbar. Und diese Fensterläden sind auf den Innenseiten jeweils einheitlich gestrichen.

Die Wirkung: Da, wo es bis grade noch eine glatte und einheitliche weiße Fassade gab, gibt es nun mehrere Fenster, die von gleichartigen, relativ flachen Fensterläden eingerahmt sind.

So daß das Haus einen gänzlich anderen Eindruck vermittelt.
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Guilherme Machado Vaz designs geometric white house as "abstract sculpture"

https://www.dezeen.com/2019/02/01/house-in-afife-guilherme-machado-vaz-architecture-portugal/

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Direkt daneben gibt es eine alte Kapelle, die von einer alten Mauer von Steinen umgeben ist.

> "The chapel stands on a base of granite walls, and it imposes itself in that area. Its presence had an influence on the project, particularly as regards the design of the volume"

Das Haus:

> "The house sought not to disturb the harmony of this religious space, but at the same time it did not want to be submissive to its presence."

sollte nicht die Harmonie dieses religiösen Platzes stören, aber es sollte auch nicht seine eigene Anwesenheit verstecken.

Auf der Südseite des Hauses - in dieser Richtung steht die Kapelle - sind die Fensterläden von innen her goldgelb gestrichen.

> The interiors of the house are split over a series of half floors, inspired by Austrian and Czech architect Adolf Loos' Raumplan concept.

Innen gibt es diverse halbe Stockwerke, die sich an dem Konzept der Raumplanung von Adolf Loos orientieren.

Eine Holztreppe führt innen von der ersten Ebene (mit Türen zum Garten) zur nächsten Halbebene, von dort die nächste Stufe hoch.

Oben gibt es eine Dachterrasse.

Ein kleiner Film

Window shutters transform geometric white House in Afife into "abstract sculpture"

https://www.youtube.com/watch?v=jdX59f3cbJM

zeigt die Verwandlung des Hauses vom "weißen Würfel" in ein Haus mit strukturierter Fassade.

Auf der Seite des Architekten

Casa em Afife

http://www.guilhermemachadovaz.pt/portfolio/casa-em-afife/

gibt es noch einige weitere Bilder.

Polar Vortex - How cold is it in the Midwest - Photos that show the temperature - Wie kalt ist es im Mittleren Westen der USA?

01.02.2019 23:35:06, Jürgen Auer, keine Kommentare

Hier in Berlin pflegt ja die große Verkehrskrise auszubrechen, wenn es mal drei Zentimeter Schnee bei -5°C gibt. Aber im "Mittleren Westen" der USA, den US-Bundesstaaten, die nicht an der Ostküste, stattdessen beginnend mit Ohio bis zu den vier Staaten North Dakota, South Dakota, Nebraska und Kansas reicht, gibt es aktuell arktische Temperaturen. -35°C und noch kälter.

Das führt, etwa für Chicago, zu ungewohnten Bildern. BoredPanda hat 50 davon zusammengestellt.
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50 Photos That Show Just How Insanely Cold It Is In America Right Now

https://www.boredpanda.com/freezing-temperature-polar-vortex-usa-2019/

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Aktuell zuoberst: Seifenblasen gefrieren sofort zu kleinen Eiskugeln, die sich in der Luft bewegen.

Allerdings ist die Kälte so heftig, daß es selbst in Innenräumen Minusgrade und gefrierendes Wasser gibt. In einer Toilette fror das Wasser im Spülkanister - und sprengte diesen ab, so daß nun ein Eisblock dasteht.

Jemand wagt sich mit einer Schüssel Spaghetti nach draußen, hebt sie mit der Gabel hoch. Sie gefrieren - und halten die Gabel schwebend in der Luft.

Nach zwei Tagen gefrierendem Regen: Von einem Autorad löst sich eine riesige Eiskappe.

Jemand wirft wohl aus einer Flasche Flüssigkeit in die Luft. Die gefriert zu einer riesigen Skulptur.

Auf mehreren Bildern ist zu sehen, wie nasse Haare in der Luft gefrieren oder wie nasse Hosen draußen senkrecht stehen.

Türen entwickeln innen riesige Eisflächen - weil sie von außen her massiv gekühlt werden.

Faszinierend sehen aufgeschlagene Hühnereier aus. Das Innere ist komplett gefroren.

Aus einem offenen Hydranten fließt kein Wasser mehr - weil es komplett gefroren ist. Eine Feuertür - die innen an diversen Stellen mit Reif und Eis bedeckt ist.

Eine Tür mit einem Guckloch: Um das Guckloch herum hat sich innen eine Eisschicht gebildet.

Dagegen ist das, was ich hier in Berlin als Minimaltemperatur erlebt habe (etwa -10 bis -12°C), eher lau.

In der Arktis oder in Grönland sind die Bewohner eher an solche Temperaturen gewöhnt und auch entsprechend ausgestattet. Aber wer solche Temperaturen nicht kennt, der kann nur zu Hause bleiben.

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