Actibump - Metallplatte im Boden senkt sich bei zu hoher Geschwindigkeit mehrere Zentimeter ab und schüttelt die Raser durch - Hanau will das im Sommer einführen
Hightech-Schlagloch soll Raser stoppen - ingenieur.de
www.ingenieur.deGerade noch gleitet die Limousine trotz hohen Tempos beinahe lautlos über die Straße. Plötzlich erschreckt ein Poltern die Insassen. Vor dem Raser hat sich blitzschnell eine Stahlplatte hydraulisch abgesenkt. Das droht Autofahrern ab Sommer auch in Hanau.
Da fragt man sich doch: Warum erst jetzt? Bereits 2011 hatte das schwedische Unternehmen Edeva AB ein Actibump-System in Schweden eingesetzt.
Das System beruht darauf, daß eine Stahlplatte im Boden einer Fahrbahn eingebaut ist. Ferner wird die Geschwindigkeit von drüberfahrenden Fahrzeugen gemessen.
Ist das Fahrzeug zu schnell, dann senkt sich die Stahlplatte sehr schnell auf einer Seite um mehrere Zentimeter ab.
Ergebnis: Das zu schnell drüberfahrende Auto wird deutlich durchgeschüttelt. Autos, die mit normaler Geschwindigkeit darüber fahren, merken gar nichts. Weil die Stahlplatte sich nicht bewegt und es folglich auch keine Unebenheit gibt.
Hanau will nun als wohl erste deutsche Stadt das System im Sommer einführen.
.
Hightech-Schlagloch soll Raser stoppen
.
Das Video direkt auf YouTube:
Actibump
https://www.youtube.com/watch?v=KxpvwKiOpag
Beim Absenken ist von 6 bzw. 4 Zentimetern die Rede.
Eingesetzt wird die Technik auch auf der Öresund-Brücke zwischen Kopenhagen und Malmö. Blitzen habe kaum eine Wirkung.
Die erste Installation gab es im schwedischen Linköping, dort hat Edeva AB seinen Sitz. Da ging die Quote der Raser von 70 % auf 20 % zurück.
Im Gegensatz zu stationär eingerichteten "Bremsen" wie Bodenschwellen bleibt die Fahrbahn für Autos mit regulärer Geschwindigkeit ohne Hindernis.
Ferner können Rettungsfahrzeuge und Polizeiautos die Anlage kurzzeitig per Funk deaktivieren.
Hanau möchte das in einer Wohnstraße installieren, in der lediglich 20 km/h erlaubt ist. Blitzen und Bußgelder habe nichts gebracht. Das hessische Verkehrsministerium ist sich allerdings noch unschlüssig, ob nicht eine Zulassung der Bundesanstalt für Straßenwesen notwendig ist.
Bei Edeva AB gibt es eine englische Version der Website:
Demnach gibt es ein paar wenige Standorte in Schweden und einen in Australien.
Eingesetzt werden kann das überall dort, wo rasende Autofahrer gefährliche Situationen produzieren. Etwa vor Zebrastreifen oder kreuzenden Radwegen.