Non-electric household appliances with paper clay - woven air-conditioner and paper clay air humidifier - gewebte Klimaanlage und Luftbefeuchter ohne Strom - Maxime Louis-Courcier
Bei Haushaltsgeräten denkt man heute schnell an Geräte, die aus Kunststoff und Metall sind und die Strom verbrauchen. Aber geht das auch anders?
Der Industriedesigner Maxime Louis-Courcier hat zwei Geräte entwickelt. Das eine ist eine Art Kühlgerät oder eine Klimaanlage. Das andere ist ein Luftbefeuchter. Ein Gerät für den Sommer, ein Gerät für den Winter, wenn die Luft aufgrund der Heizung zu trocken ist.
Interessant dabei ist, daß beide "Geräte" sehr dekorativ sind. So daß man sie nicht versteckt, sondern sie eher als eigenständige Raumgestalter auftreten.
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maxime louis-courcier uses paper clay to design non-electric household appliances
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Die "gewebte Klimaanlage" kann im Sommer verwendet werden und ist so etwas wie die "Low-Tech" - Version eines elektrischen Luftkühlungssystems.
Allerdings mit dem Unterschied, daß sich das "Gerät" bsp. an die Wand hängen läßt.
Es nutzt "phase change materials" (PCM), also Phasenwechsel- oder PCM-Speicher. Also Stoffe, bsp. Fettsäuren, die bei einer bestimmten Raumtemperatur vom festen in den flüssigen Zustand wechseln und dabei sehr viel Wärme aus der Umgebung aufnehmen. Die Klimaanlage besteht aus Röhren, die mit solchen Stoffen gefüllt sind. Die Phasenumwandlungstemperatur liegt bei +25°C. Dann schmilzt das PCM und wird durchsichtig. Damit wird die Rückseite der Röhre sichtbar, die blau ist.
Wirkung: Kühlt das Gerät, werden die Röhren allmählich blau, ohne daß irgendetwas außerhalb der Röhren verändert oder gar verfärbt wurde. Sinkt am Abend und in der Nacht die Temperatur wieder, verfestigen sich die PCM erneut. Um am nächsten Tag wieder schmelzen zu können. Das PCM kann je nach Region variiert werden, so daß die passende Schmelztemperatur gewählt wird.
Diese Röhren sind mit einem hoch wärmeleitfähigen Verbundgarn umwebt und bilden so eine Art Teppich, der aufgerollt oder an der Wand aufgehängt werden kann.
Ein kleines Video
The woven air-conditioner action during the day
zeigt die Einfärbung der Klimaanlage im Laufe eines Tages.
Der Papier-Luftbefeuchter besteht aus einem Hauptteil aus Papier und Ton. Dieser wird in einen passenden Sockel gestellt, der Sockel wird mit Wasser gefüllt. Durch die Kapillaren wandert das Wasser nach oben, verdunstet und sorgt so für eine nicht so trockene Luft. Durch die wellenförmige Struktur ist die Oberfläche deutlich vergrößert. Ein Raum mit 25 Quadratmetern kann mit etwa 200 Gramm Wasser pro Stunde befeuchtet werden, ohne daß deshalb ein Strom kalter Luft erzeugt wird.
Die Frage "organischer Kühlgeräte", die nicht noch zusätzlich Strom verbrauchen, könnte ganz interessant sein.