Grachten open - Plans to reopen The Hague's 17th-century canals which were filled-in between 1910 and 1970 - lokale Initiativen zur Wiedereröffnung der zugeschütteten Kanäle in Den Haag
In Den Haag gab es früher ein nicht ganz so kleines Kanalsystem, entstanden im 17. Jahrhundert. Zwischen 1910 und 1970 wurden diverse dieser Kanäle zugeschüttet.
Heute gibt es dort teils Straßen. Teils sind diese "Mitteltrassen" auch von Straßenbahnen belegt.
Man könnte auch sagen: Mit dem Zuschütten der Kanäle wurde die Stadt auto- und verkehrsgerecht umgestaltet. Den verschiedenen Fortbewegungsmitteln wurde alles andere untergeordnet.
Örtliche Initiativen, unterstützt vom Architekturbüro MVRDV, schlagen nun vor, diese Kanäle wieder freizulegen und mit Wasser zu füllen.
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MVRDV unveils plans to reopen the hague's forgotten canals
https://www.designboom.com/architecture/mvrdv-hague-canals-reopen-09-19-2019/
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Andere Städte in den Niederlanden stützten sich auf den Handel, da war das Kanalnetz wichtig. Den Haag wurde aber als Regierungszentrum gegründet.
Winny Maas, Mitgründer von MVRDV (Winy Maas, Jacob van Rijs und Nathalie de Vries, die ersten Buchstaben der Nachnamen bilden das Kürzel):
> ‘all over the world, neighborhoods like the old center of the hague form the backbone of tourism and provide an identity to a city, but in the hague somehow this ancient and incredibly charming area was forgotten,’
Überall in der Welt würden Nachbarschaften wie das alte Zentrum von Den Haag die Basis für den Tourismus bilden und die Idenität der Stadt prägen. Nur in Den Haag wurde diese alte und reizvolle Gegend vergessen.
Eine treibende Kraft ist Shireen Poyck ( https://twitter.com/shireenpoyck ), die verschiedene Nachbarschaftsinitiativen und Stakeholder in der Initiative "Grachten open" vereinte. Sie forderte 2018 ihren Nachbarn Jan Knikker zur Teilnahme auf, der ist Partner bei MVRDV. MVRDV entwarf, basierend auf Arbeiten der Anwohner, eine Vision zur Wiedereröffnung der Kanäle.
Einerseits sind das einige Hauptkanäle, die saniert werden sollen. Andererseits gibt es diverse Nebenkanäle, die entweder Sackgassen sind oder durch unterirdische Arbeiten bzw. Gebäude blockiert sind.
Jeder dieser Kanalstümpfe müßte als städtischer Aktivator fungieren. Etwa ein Kanal, der zum Schwimmen genutzt werden kann. Einer für Koi-Karpfen. Oder ein Surfkanal, so daß die Idee der Sportstadt Den Haag unterstützt wird.
Ferner greift das die Initiative "Spinoza Power 2.0" auf, die von Anwohnern entwickelt wurde. Diese enthält eine gastronomische Route, die Auflösung und Neugestaltung von zwei Rotlichtvierteln und eine neue Markthalle, die an die Stelle einer wenig genutzten Autogarage treten soll.
Bei
Grachten open
https://www.vriendenvandenhaag.nl/berichten/grachten-open
findet sich das Manifest mit einem historischen Photo.
Die Überlegungen sind nun an die Stadt weitergeleitet worden. Mal sehen, ob da etwas daraus wird. Es wäre eine "deutliche Abkehr" von einer Gestaltung, die alles nur Verkehrsmitteln unterordnet.