Forest: School with a rooftop cycle track and a live skin - Schule im indischen Punjab besteht aus zwei verbundenen Zylindern mit zusätzlicher Aussenhaut aus Pflanzen und Radbahn auf dem Dach

24.10.2019 23:47:33, Jürgen Auer, keine Kommentare

Neue Schulgebäude pflegen oft reine Sachbauten zu sein: Sie sollen nicht zu viel kosten, werden - so wie aktuell in Berlin - womöglich möglichst schnell hochgezogen. Und wirken entsprechend austauschbar und uninspiriert. Wie Bildungsfabriken.

Ganz anders dagegen ein "Schulprojekt" im indischen Punjab. Das als Gebäude bereits sehr ungewöhnlich ist. Erst recht als "Schule".

Das eigentliche Raumvolumen für Schulklassen von der frühkindlichen Bildung bis hin zur zwölften Klasse ist in zwei nebeneinanderstehenden Zylindern untergebracht. Beide Zylinder haben in der Mitte ein Loch, so daß Licht hineinfallen kann. Ferner gibt es zwischen beiden Zylindern ein Verbindungsstück, das als gemeinsames Treppenhaus dient.

Bis dahin wäre das bereits eine ungewöhnliche Form für eine Schule. Die Räume sind nicht rechteckig, sondern sind Elemente in diesen kreisförmigen Etagen. Die Außenflächen der Räume sind komplett verglast. Es handelt sich also nicht um "Räume mit Fenstern", sondern die Fenster nehmen den meisten Platz der Außenwand ein.

Aber besonders wird die Schule durch zwei weitere Elemente:

Es gibt pro Etage zwei Ebenen kleiner, herausstehender Elemente. Diese sollen alle grün bepflanzt werden. Und oben auf dem Dach gibt es eine Radbahn in Form einer liegenden Acht. In der Mitte kreuzen sich die beiden Bahnen allerdings nicht. Stattdessen geht eine Bahn nach oben, so daß eine kleine Brücke entsteht.

Die Außenhülle ist damit eine "lebende Haut". Deshalb auch der Name der Schule: "Forest". Die liegende Acht entspricht dem, was der Doppelzylinder am Boden an Platz belegt.
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NUDES designs the forest school in india with a rooftop cycle track and 'live' skin

https://www.designboom.com/architecture/nudes-forest-school-pune-india-10-23-2019/

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Das Gebäude orientiert sich an fünf Hauptprinzipien:

„Wachsen“, „Lernen“, „Wiederverwenden“, „Pflanzen“ und „Spielen“.

Die Gesamtfläche soll bei 125.000 Quadratfuß liegen, das sind etwa 11.612 Quadratmeter. Die beiden "Löcher in den Zylindern" lassen Sonne nach unten und sorgen für eine Querlüftung.

Die Fläche oben kann sowohl von Radfahrern als auch von Joggern und Spaziergängern genutzt werden.

Damit entsteht ein lebendiges, grünes Gebäude in einer dichten, städtischen Umgebung, die sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt hat.

Im Fuß des Gebäudes gibt es noch ein Schwimmbad und einen Tennisplatz.

Der "hintere Zylinder" hat einen geschlossenen Sockel. Beim vorderen Zylinder ist ein Teil des Sockels durch Stelzen ersetzt, so daß ein offener Bereich entsteht, der als Eingangsbereich mit Zugang zum Treppenhaus im Verbindungsstück zwischen den Zylindern fungiert.

Das Konzept stammt von NUDES:

http://www.nudeoffices.com/

wobei es auf der Website noch keinen Hinweis auf dieses Projekt gibt.

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