Simulacrum Installation - in Santa Maria da Feira, Portugal überspannt ein Metallrahmen mit Sicherheitsnetz den Caster River und erzeugt einen temporären Raum - Pedro Henrique

Simulacrum Installation / Pedro Henrique
www.archdaily.comCompleted in 2019 in Santa Maria da Feira, Portugal. Images by Ivo Tavares Studio. Simulacro aims to awaken the senses and the imagination of the passerby to the heart of the city of Santa Maria da Feira, where the Caster River runs...
Santa Maria da Feira, ein kleiner Ort in Portugal, etwa 30 km südlich von Porto. Dort gibt es ein historisches, gut erhaltenes Kastell. Ferner steht der historische Ortskern als Ganzes unter Denkmalschutz.
Und zusätzlich gibt es den Caster River. Ein kleiner Fluß, der sich ein paar Meter parallel zur Rua dos Descobrimentos durch den Ort schlängelt und dann abbiegt.
Aber wie das mit Flüssen in Orten so ist: Sie sind auch Grenzen. Selbst wenn ein Fluß nur 5 Meter breit ist und in einem gemauerten Bett fließt, kommt man nicht mehr drüber. Außerdem gibt es auf der anderen Seite ohnehin ein paar Reben, da kommt man nicht weiter.
Der Architekt Pedro Henrique wollte die Passanten, die dort vorbeikommen, anregen.
> During the design process we rediscover the course of this river that unravels the core of one of the oldest blocks of the city. This core reveals what we dare to call non-place, because it is not the result of a plan of its own but rather the result of everything that happens around it.
Während des Designprozesses entdeckte er den Flußlauf wieder, der den Kern eines der ältesten Blöcke der Stadt markiert. Dieser Kern enthüllt etwas, das er als "Nicht-Ort" bezeichnet. Es ist nicht das Ergebnis eines Plans, sondern Ergebnis dessen, was drumherum passiert.
Die umgesetzte Installation: Ein kräftiger, rechteckiger und knallgelb gestrichener Metallrahmen, der genau auf die beiden gemauerten Flußbegrenzungen paßt. Dazwischengespannt ein Sicherheitsnetz aus kräftigen, schwarzen Bändern. Plus eine kleine, ebenfalls gelb gestrichene Treppe, mit der man die zusätzliche Mauer davor übersteigen kann.
Die Wirkung: Passanten können die Treppe nutzen, um auf das Sicherheitsnetz zu gelangen. Wenn ihnen das "zu mulmig" ist, können sie sich natürlich auch auf den Metallrand auf der anderen Flußsseite hinsetzen. Oder sie legen sich flach auf das Sicherheitsnetz hin.
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Simulacrum Installation / Pedro Henrique
https://www.archdaily.com/918715/simulacrum-installation-pedro-henrique
Bei Google-Maps sieht man, wie sich der Fluß durch die Stadt bewegt:
Rua dos Descobrimentos, Santa Maria da Feira, Portugal
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Damit wird dieser "Nicht-Ort" über dem Fluß, der bislang unzugänglich war, plötzlich zu einem nun temporären, zugänglichen Raum.
> Once in the net, the public is hovering over the river - a natural reflector that generates innumerable points of view.
Sind die Besucher einmal im Netz, schwebt das Publikum über dem Fluß - ein natürlicher Reflektor, der verschiedenste neue Blickwinkel erzeugt.
Simulacro = it could be reality = es könnte Realität sein.
Bei den Bildern gibt es hinten eine Skizze mit den genauen Maßen. Der Fluß ist tatsächlich genau 5 Meter breit, das ist auch die Innenbreite der Installation bei einer Länge von 8,42 Meter. Die Besucher sind etwa einen Meter über dem Wasser. In Querrichtung sind 57 Bänder gespannt, in Längsrichtung müßten das 35 sein (18 längere und 17 kürzere).
Auf der Seite des Architekten
https://www.pedrohenriquearquiteto.com/
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