Liquide Liquide - Céleste Boursier-Mougenot in der Fondation François Schneider im Sommer 2019

09.12.2019 23:40:56, Jürgen Auer, keine Kommentare

Manche Kunstwerke sind schon erstaunlich. Von der Fondation François Schneider, einem privaten Kunstinstitut, gibt es The Contemporary Art Centre. Eine Villa im französischen Wattwiller, die für Ausstellungen rund um das Thema "Wasser" genutzt wird.

Quasi die gesamte Villa wurde dem französischen Künstler Céleste Boursier-Mougenot für eine "Ausstellung" vom 08.06.2019 bis zum 22.09.2019 zur Verfügung gestellt.

"Ausstellung" deshalb, weil die Kunstwerke nur einmalig für die dortige Umgebung konzipiert und erstellt wurden.

Das kleine Video auf Twitter zeigt einen Ausschnitt aus der Ausstellung.
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https://twitter.com/iatemuggles/status/1203746786436890627

> no phone in sight, just bowls vibing

Das ist ein großes Becken, gefüllt mit Wasser und Zu- und Abfluss. In diesem Becken schwimmen diverse tönerne Schalen. Stoßen diese aneinander, erzeugt das einzelne Töne. Manchmal gibt es gar keinen Ton. Dann wieder sehr viele.

Bei der Fondation François Schneider

Céleste Boursier-Mougenot - Liquide Liquide

https://www.fondationfrancoisschneider.org/de/celeste-boursier-mougenot-liquide-liquide/

gibt es leider nur relativ knappe Hinweise. Für die Ausstellung habe Céleste Boursier-Mougenot eine "Carte blanche" erhalten. Er konnte die gesamte Villa nutzen.

Genauere Ausführungen gibt es in einem 10-minütigen Video von Marie Terrieux, Director of the Fondation François Schneider und Kuratorin der Ausstellung:

Céleste Boursier-Mougenot: Liquide Liquide / Fondation François Schneider

https://www.youtube.com/watch?v=Cf0_MRlT38w

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Wasser fließt vom Dach der Villa über Teile der Treppenstufen schrittweise nach unten, bewegt auf diesem Weg u.a. das große Becken.

Besucher betreten die Ausstellung auf umgekehrtem Weg: Gestartet wird im Keller. Dort geht es über einen dunklen Raum nach oben. Ein Element ist eine große Fläche, die mit kleinen Glasstücken belegt ist. Wie ein Sandstrand, nur eben aus Glas. 30 Tonnen Glas liegen da rum. Und 130 Tonnen Wasser. 100 Tonnen davon sind stabil, 30 Tonnen sind in Bewegung.

Allen Elementen der Ausstellung ist es eigen, daß die zufällig produzierten Töne eine wesentliche Rolle spielen. Die Geräusche des Wassers, die Geräusche, wenn man auf Glas läuft.

Das Konzept dieser Schüsseln im Wasser, die wie Glocken wirken, findet sich bei YouTube:

Variation, Piscines, Céleste Boursier-Mougenot

https://www.youtube.com/watch?v=mpwBbm22_y0

Ein Video von Anfang 2010, drei kreisförmige Becken.

Und 2013, in Melbourne:

CLINAMEN 2013 by Céleste Boursier-Mougenot at National Gallery of Victoria - Melbourne, Australia

https://www.youtube.com/watch?v=RdCutpuUrX4

> Crockery drifts across the surface of "clinamen", and when gentle currents get these white porcelain bowls clinking, French artist Celeste Boursier-Mougenot creates a changing, chiming soundscape.

Da findet sich eine treffende Beschreibung:

> Céleste Boursier-Mougenot is a French artist and composer who creates large-scale acoustic installations and environments which draw upon laws of nature and the rhythms of everyday life to produce new forms of art and music.

Er erschafft große akustische Installationen und Umgebungen. Diese stützen sich auf Naturgesetze und den Rhythmus des täglichen Lebens, um neue Formen von Kunst und Musik zu erschaffen.

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