Biodiversity Heritage Library - 150.000 Animal and botanical Illustrations available - Projekt zur Digitalisierung von Literatur zur Biodiversität stellt historische Bilder online

31.01.2020 23:51:38, Jürgen Auer, keine Kommentare

Die Biodiversity Heritage Library (BHL) ist ein Projekt zur Digitalisierung von Literatur zum Thema Artenvielfalt/Biodiversität. Gegründet 2005 beteiligten sich daran zunächst 10, später 12 US- und britische Bibliotheken.

Da nur copyright-freie Bücher digitalisiert werden dürfen, konzentrierte sich bis jetzt die Digitalisierung auf Werke vor 1920.

Inzwischen sind diverse dieser Bilder online verfügbar. Mindestens 150.000 Illustrationen können frei heruntergeladen werden.
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Biodiversity Heritage Library Makes 150,000 Animal and Botanical Illustrations Available to Download For Free

https://laughingsquid.com/biodiversity-heritage-library-illustrations/

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Auf der Website

https://www.biodiversitylibrary.org/

findet sich aktuell die Information:

Now Online
154,412 titles
252,888 volumes
57,866,406 pages

Genutzt werden können die Daten weltweit.

https://about.biodiversitylibrary.org/

> The Biodiversity Heritage Library (BHL) is the world’s largest open access digital library for biodiversity literature and archives. BHL is revolutionizing global research by providing free, worldwide access to knowledge about life on Earth.

Da findet sich auch der Hinweis auf die 150.000:

> Through Flickr, BHL provides access to over 150,000 illustrations, enabling greater discovery and expanding its audience to the worlds of art and design.

Ein Problem bei diesem Thema ist, daß diverse Quellen jeweils nur in sehr wenigen Bibliotheken zu finden sind. So können Forscher weltweit auf die Daten zugreifen.

Einige Bilder (etwas über 2000) gibt es auch auf Instagram:

https://www.instagram.com/biodivlibrary/

Auf Flickr

https://www.flickr.com/photos/biodivlibrary/

sind die Bilder in Alben gegliedert.

Auf der Website gibt es eine umfangreiche Suche, bei der sich Dokumente auch nach Typen, Sprachen oder dem Zeitraum der Publikation einschränken lassen. Erfaßt sind Dokumente bis 1600 und älter.

 

Shimabara - City of Swimming Carp - Street Drainage Canal is home of koi fish - Stadt in Japan mit Koi Karpfen in einem durch Süsswasserquellen gespeisten Kanal

30.01.2020 23:47:01, Jürgen Auer, keine Kommentare

Bei städtischen Abwasserkanälen denkt man normalerweise an verschmutzte Gewässer, die für Tiere ungeeignet sind. Erst recht gilt das für Fische, von denen manche Arten sehr empfindlich sind.

In der japanischen Stadt Shimabara, in der Präfektur Nagasaki auf der großen südlichen Insel Kyūshū gelegen, ist das aber "etwas anders".

Da war 1792 der Mount Unzen aktiv. Es gab ein großes Erdbeben und einen Tsunami mit 15.000 Todesopfern. Aber das führte auch dazu, daß es plötzlich diverse neue Süßwasserquellen in der Stadt gab. Dieses saubere Wasser begann, durch die Entwässerungskanäle zu fließen.

1978 beschlossen die lokalen Behörden, bunte Koi in einen 100 Meter langen Abschnitt einzusetzen.
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Colorful Koi Fish Swim Through the Street Drainage Canals in This Japanese City

https://mymodernmet.com/koi-fish-swim-in-drain-japan/

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Koi Karpfen sind dafür bekannt, daß sie sehr empfindlich sind. Daß sie dort leben können, zeigt, wie sauber das Wasser dort ist. Die Stadt wird deshalb auch als "City of Swimming Carp" bezeichnet.

Eines der Videos auf YouTube:

Colorful fishes in Street canal at Japan

https://www.youtube.com/watch?v=DkozMJBsH3U

Dort findet sich allerdings ein relativierender Hinweis:

> This is Shimabara City, in Nagasaki. Those are not drainage canals, they are streams of natural spring water. Even the larger river in the final picture is fed by natural springs. I lived on the banks of this river about a mile above this picture, and it was usually dry up there, but flowing in town. The more picturesque, wider sections of stream are on Carp Street, which is a tourist attraction.

Die Kanäle, in denen Koi leben, sind keine Abwasserkanäle. Sie werden direkt aus den Süßwasserquellen gespeist.

Etwas wundert mich, daß sich nicht Wildtiere an den Fischen bedienen.

Unter (2018)

Carp Street: Shimabara, Nagasaki Prefecture

http://www.tour-nagasaki.com/2012/09/shimabara-carp-street-nagasaki_14.html

findet sich die Schätzung, daß etwa 1500 Karpfen in diesem Kanal leben dürften.

 

Most common languages spoken in the USA other than english or spanish - welche Sprachen werden in den USA am häufigsten pro Bundesstaat gesprochen, wenn englisch und spanisch ignoriert wird

29.01.2020 23:40:21, Jürgen Auer, keine Kommentare

Wie "international" ist ein Land? Man kann sich ansehen, welche Sprache dort gesprochen wird. Welche Sprache ist neben der offiziellen Hauptsprache die am zweithäufigsten gesprochene Sprache?

Zu den USA gab es 2014 eine Karte. Zu jedem Bundesstaat wurde die dort neben englisch am häufigsten gesprochene Sprache ermittelt.

Das Ergebnis: In vier Bundesstaaten ist Französisch die zweithäufigste Sprache. In je einem Bundesstaat sind deutsch, Yupik (Alaska) und Tagalog die zweiten Hauptsprachen.

In allen anderen Bundesstaaten ist spanisch die zweite Hauptsprache.

Aber was passiert, wenn man spanisch ebenfalls entfernt?

Das Ergebnis ist faszinierend.
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A Revealing Map of the Most Common Languages Spoken in the U.S. Other Than English or Spanish

https://laughingsquid.com/languages-in-us-other-than-english-and-spanish/

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Chinesisch (5), vietnamesisch (6), französisch (7), deutsch (9), tagalog (2), arabisch (3), koreanisch (3), portugisisch (3), navajo (2), haitian creole (2) = 42 Bundesstaaten. Plus 8 Bundesstaaten, deren dritte Hauptsprache nur dort auftaucht: Somalisch, Nepali, Hmong, Aleut/Eskimo, Gujarati, polnisch, Sioux-Dialekte in Dakota, Pennsylvania-Dutch.

Eine nähere Erläuterung gibt es unter

America as a multilingual nation

https://languagelog.ldc.upenn.edu/nll/?p=45885

Zum einen Cluster, die doch teils relativ groß sind:

> First of all is the way several languages cluster in propinquitous states. For example, Vietnamese is stacked up in the middle of the map in the states of Texas, Oklahoma, and Kansas, with Iowa and Mississippi nearby and Oregon as an outlier.

Vietnamesisch von Texas an nach Norden.

Und deutsch:

> German is extensively distributed in two internal clusters, with a Rocky Mountain group of Idaho, Montana, North Dakota, Wyoming, and Colorado, and a Midwestern group of Ohio, Indiana, and Kentucky having South Carolina nearby.

Deutsch in 5 Staaten der Rocky Mountains. Und ein Dreiercluster im Mittleren Westen.

Tagalog in Kalifornien und daneben in Nevada - das sei nicht überraschend.

> But why have the Koreans chosen the three Southeastern states of Virginia, Alabama, and Georgia?

Aber warum ist Koreanisch in den drei südöstlichen Staaten so stark?

Die Bundesstaaten mit arabisch umgeben die drei Bundesstaaten mit deutsch im Mittleren Westen.

> It makes sense to me that French would be the first NES language in Louisiana, Vermont, New Hampshire, and Maine, but I'm not so sure about the reason for its being so in Maryland and North Carolina.

Diverse Kommentare zeigen, daß diese Daten auch für US-Bürger manch eine Überraschung beinhalten.

In Deutschland oder in anderen europäischen Ländern sähe eine solche Karte wahrscheinlich deutlich anders aus.

 

Abandoned 100-Year-Old Shipwreck is reclaimed by nature - Schiffsdampfer City of Adelaide läuft 1916 auf Grund und bietet nun Platz für Mangroven

28.01.2020 23:44:44, Jürgen Auer, keine Kommentare

Wenn ein Schiff sinkt, dann verschwindet es normalerweise völlig in der Tiefe und wird unsichtbar. Anders kann das sein, wenn ein Schiff auf Grund läuft und dann fest sitzt.

In Cockle Bay, Magnetic Island in Australien lief im Jahr 1916 die "City of Adelaide", ein Dampfschiff auf Grund. Das Schiff hatte damals schon eine bewegte Vergangenheit.

Irgendwann in den letzten 30 oder 40 Jahren muß das angefangen haben: Mangrovenbäume besiedelten das Wrack.

Inzwischen haben einige davon eine stattliche Größe erreicht.
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Abandoned 100-Year-Old Shipwreck in Australia Is Reclaimed by Nature

https://mymodernmet.com/ss-city-adelaide-shipwreck/

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Das wirkt nun wie eine sorgfältig komponierte Kunstinstallation.

Die "City of Adelaide" hat sogar einen eigenen Wikipedia-Artikel:

SS City of Adelaide (1863)

https://en.wikipedia.org/wiki/SS_City_of_Adelaide_(1863)

SS ist die englische Abkürzung für Steam Ship, die City of Adelaide war zunächst ein Dampfschiff.

Gebaut wurde das Schiff 1863 in Glasgow und wurde zunächst als Passagierschiff zwischen verschiedensten Orten eingesetzt:

> Melbourne, Sydney, Honolulu und San Francisco

1890 wurde das Schiff verkauft und in ein Segelschiff mit vier Masten umgebaut. Dabei verschwanden die Kessel und die Antriebstechnik für den Dampfantrieb. 1902 erfolgte ein weiterer Verkauf, dann wurde das Schiff zum Transport von Kohlen eingesetzt. 1912 gab es einen großen Brand, der erst nach mehreren Tagen gelöscht werden konnte.

Die ausgebrannte Hülle wurde erneut verkauft. An George Butler, einen der ersten europäischen Bewohner von Magnetic Island, eine Insel von Australien, die zu Townsville gehört.

Dieser wollte das Schiffswrack eigentlich als Wellenbrecher einsetzen. Beim Versuch, das Wrack dorthin zu schleppen, lief das Schiff auf Grund.

Im zweiten Weltkrieg wurde das Wrack als Übungsziel von der australischen Luftwaffe genutzt. Allerdings kam es bei einer Übung zu einem Unglück. Ein Flugzeug kollidierte mit einem Mast und stürzte in das seichte Wasser ab. 4 Personen starben.

1971 tobte ein Zyklon in der Gegend und führte dazu, daß ein Teil der eisernen Hülle einstürzte.

Jemand aus der Gegend meint, daß die Mangrovenbäume relativ neu seien. Als er vor 20 Jahren als Kind in der Nähe war, erinnerte er sich nur an ein paar kleine Mangroven.

In dem englischen Wikipedia-Artikel ist ein Bild drin, welches das Schiffswrack bei Niedrigwasser zeigt.

Ferner erwähnte er, daß die Gegend zu einem geschützten australischen Meerespark gehört. Kommerzielle Fischer und Trawler sind dort verboten. Die Mangrovenbäume, die Wurzeln direkt ins Wasser bilden, sofern sie irgendwie Halt finden, können sich damit ungestört entwickeln.

 

Play Bamboo Cabinet - Shigeki Yamamoto composes cabinet from japanese bamboo and german oak - in Berlin lebender Japaner kombiniert deutsche Eiche und Bambus

27.01.2020 23:53:43, Jürgen Auer, 4 Kommentare

Bei Bambus denkt man nicht unbedingt an deutsches Eichenholz. Und bei deutschem Eichenholz nun wirklich nicht an Bambus.

Der japanische Designer Shigeki Yamamoto hat dagegen beide "Rohstoffe" zu ungewöhnlichen Möbelstücken kombiniert: Vierkanthölzer aus Eiche mit diversen, in gleichen Abständen angebrachten Löchern und runden Enden. So daß man solche Hölzer auf Eck über die runden Ecken miteinander verbinden und verschiedene Strukturen erschaffen kann.

Das kombiniert mit diversen Bambusrohren. Diese wurden ebenfalls mit solchen Löchern versehen. Plus diverse kleine Holzstöpsel aus Eiche, mit denen sich die Bambusrohre untereinander und Bambus mit Eichenstäben verbinden lassen.
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shigeki yamamoto composes intricate cabinet from japanese bamboo and german oak

https://www.designboom.com/design/shigeki-yamamoto-cabinet-japanese-bamboo-german-oak-01-27-2020/

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Das Ergebnis ist ein verblüffendes und einzigartiges Möbel- oder eher Kunststück. In das würfelförmige Innere wurde eine Glasplatte eingesetzt. Damit läßt sich das technisch als Aufbewahrungsort für ein paar Gegenstände nutzen.

Gleichzeitig hat man den Eindruck, daß das Ergebnis einerseits völlig stabil ist. Man aber andererseits das Möbelstück jederzeit zerlegen und teilweise oder vollständig in einer ganz anderen Form zusammensetzen könnte.

Shigeki Yamamoto hatte in seiner Berliner Werkstatt die Eichenteile erstellt. Dann fuhr er nach Japan und fand dort in einer kleinen Stadt Awa in der Kochi Präfektur den perfekt passenden Bambus.

Wohl nur dort gibt es eine Bambusart, die Taketora = Tiger-Bambus genannt wird. So genannt aufgrund eines charakteristischen Farbmusters.

Das Bohren des Bambus ist deutlich heikler als das Bohren eines kompakten Eichenvierkantholzes. Macht man das falsch, knackt der Bambus und ist nicht mehr zu gebrauchen.

Die Möbelstücke symbolisieren die japanischen und deutschen Einflüsse in der Arbeit von Shigeki Yamamoto. Sie betonen die einzigartige Schönheit beider Ausgangsmaterialien, indem beide in einem gemeinsamen Ergebnis genutzt werden.

Unter

PLAY BAMBOO CABINET

https://shigekiyamamoto.com/play-bamboo-cabinet/

verweist er darauf, daß in Japan Bambus überall wachsen würde. Bambus sei so allgegenwärtig, daß man Bambus im täglichen Leben gar nicht mehr wahrnimmt. Als er noch in Japan gelebt hat, habe er sich nie großartig Gedanken um Bambus gemacht.

Das änderte sich erst, als er nun wieder in Japan unterwegs war und ein Interesse daran entwickelte, Bambus für das "Play Bamboo Cabinet" zu nutzen.

 

Arctic Bath - Floating Hotel with Aurora Views on the Lule River in Sweden - schwimmendes Hotel in Schweden am Polarkreis

26.01.2020 23:50:42, Jürgen Auer, keine Kommentare

Hotels gibt es in unterschiedlichsten Formen. Bettenburgen für den Massentourismus. Oder einzelne Häuser mit nur wenigen Übernachtungsmöglichkeiten.

Eine "besondere Rarität" wurde nun in Schweden, ziemlich weit im Norden eröffnet.

Das "Arctic Bath" - Hotel. Es liegt am Lule älv. Ein nordschwedischer Fluß, der vom Skandinavischen Gebirge in die Ostsee fließt und bei Luleå in den bottnischen Meerbusen mündet. Der Fluß wird intensiv für Hydroenergie genutzt. Am Flusslauf gibt es 14 Wasserkraftwerke, davon fünf der zehn größten in Schweden. Das Wasserkraftwerk Harsprånget ist mit einer Leistung von 2131 GWh das größte schwedische Wasserkraftwerk.

Das Hotel hat 12 Räume. Sechs einzelne Kabinen an Land. Sechs Kabinen, die auf dem Fluß schwimmen. Ferner gibt es in der Mitte eine kreisförmige Struktur mit Sauna, heißen Bädern und einem Eisbad in der Mitte.
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A Floating Hotel with Aurora Views Just Opened on a Frozen River in Sweden

https://www.thisiscolossal.com/2020/01/floating-hotel-on-a-frozen-river-in-sweden/

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Entwickelt wurde das Hotel von den beiden Architekten Bertil Harström und Johan Kauppi. Sie ließen sich bei der Gestaltung der schwimmenden Kabinen und des Hauptgebäudes von Techniken inspirieren, die Holzfäller nutzten, um Bäume flußabwärts zu transportieren.

Die Landkabinen für maximal 5 Personen wurden von Ann Kathrin Lundqvist entworfen. Da gibt es große, gläserne Wände, die einen ungehinderten Blick auf die umliegende Landschaft und auf Nordlichter ermöglichen. Das sind 62 Quadratmeter. Ferner gibt es mindestens eine Suite in derselben Bauart, aber nur für zwei Personen gedacht.

Die Kabinen auf dem Wasser sind immer nur für zwei Personen gedacht. Mit einer Größe von 24 Quadratmetern.

Es gibt diverse Spa- und Wellness-Anwendungen und Aktivitäten wie Yoga, Hundeschlittenfahren, Bärenbeobachten und Langlauf.

Bei

https://arcticbath.se/

gibt es die genaue Adresse:

960 24 Harads, Schweden

Zoomt man sich raus, dann sieht man, daß das etwa 90 Kilometer nordwestlich von Luleå liegt. Laut der englischen Wikipedia

Harads

https://en.wikipedia.org/wiki/Harads

liegt Harads etwa 50 Kilometer südlich vom nördlichen Polarkreis. Damit ähnlich weit vom Nordpol weg wie die Nordküste von Island.

Was dann auch heißt: Im Winter ist es kaum hell. Im Juni kaum dunkel.

 

Pigalle Duperré Basketball Court in Paris refreshed with gaming-inspired graphics - Parkplatz in Paris, 2015 umgewandelt in einen farbenfrohen Basketball-Platz - nun zum dritten Mal aufgefrischt

25.01.2020 23:54:57, Jürgen Auer, keine Kommentare

Früher war das ein Parkplatz: Ein Grundstück, das schräg von der Straße abgeht. Das Haus daneben ist mit seiner Front regulär zur Straße hin orientiert. Das Haus auf der anderen Seite hat dieselbe Ausrichtung wie diese ehemalige Parkfläche. Die Grundfläche ist damit von drei Seiten her von hohen Hauswänden umgeben. Vielleicht stand da mal früher ebenfalls ein Haus.

Aus dieser Lücke wurde 2015 der Pigalle Duperré Basketball Court. Ein Basketball-Platz, mitten in Paris. 2017 ein Redesign. Nun folgte eine erneute Auffrischung.
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pigalle basketball court in paris gets 2020 refresh with gaming-inspired graphics

https://www.designboom.com/art/paris-pigalle-basketball-2020-stephane-ashpool-nike-01-22-2020/

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Da dient wohl immer die neueste Nike x Pigalle - Kollektion als Inspiration. 2017 waren das glatte, schillernde Farbtöne. Nun wirkt das mit Nummern und Elementen, die an Apps erinnern, deutlich anders. Das Design stammt erneut von der Pariser Kreativ-Agentur ILL-studio und NIKE.

Stéphane Ashpool von Pigalle:

> ‘we transformed a parking lot into a place that has fostered a family and inspired people. all the subtle details that can make this magic happen were united. it was the best learning for me, and now it’s the right time to work in expanding this scheme, staying organic, authentic and focused.’

Wir haben einen Parkplatz in einen Ort verwandelt, der eine Familie erzeugt und Personen inspiriert hat. All diese subtilen Details, die diese Magie ermöglicht haben, wurden vereinigt. Es sei das beste Lernen für mich gewesen. Nun ist die richtige Zeit gekommen, um das auszudehnen.

Beim Studio findet sich noch ein Bild der ersten Version von 2015:

Pigalle Summer 2015

https://www.ill-studio.com/projects/pigalle-summer-2015

> The first Ill-Studio and Pigalle collaborative basketball court in Paris was designed in 2015 paying tribute to Kazimir Malevitch's painting “Les Sportifs”. The court is made out of paint, metal, plexiglas and recycled Nike shoes. It was later redesigned in 2017.

Da war ein Bild von Kazimir Malevitch der Ausgangspunkt. Relativ große, einfarbige Flächen. Nur wenige Farben: Weiß, ein Blau-, Gelb- und ein Rot-Ton.

Bei Archdaily findet sich die 2017-Version:

Pigalle Duperré / Ill-Studio

https://www.archdaily.com/office/ill-studio

Da kamen Farbverläufe dazu. Die Abgrenzung zur Straße hin nicht mehr im schlichten Weiß, sondern mit pinkfarbenen Balken.

Die jetzige 2020-Version bringt wieder größere Farbflächen. Zugleich sorgen die Nummern und die großen Plus - Elemente für einen Eindruck, der aus der Luft fast schon wie ein Smartphone wirkt.

Konzeptionell ist der Ansatz interessant: Platz für Autos wurde gestrichen, die Lücke wurde auch nicht zugebaut. Stattdessen gibt eine innerstädtische Möglichkeit, Sport zu treiben.

 

Cruise Origin - Driverless Car for shared ownership - US-Startup Cruise stellt das erste eigene autonome E-Auto für die gemeinsame Nutzung vor

24.01.2020 23:10:25, Jürgen Auer, keine Kommentare

Das in San Francisco ansässige Startup Cruise hat am Mittwoch sein erstes selbstfahrendes Auto vorgestellt. Es ist für den gemeinsamen Besitz konzipiert und hat weder Lenkrad noch Pedale. Gesteuert wird es per App.

Das Auto konnte von vornherein ohne Motor, Lenkrad, Rückspiegel, Pedale und Scheibenwischer konzipiert werden. Die geräumige Kabine wurde quasi um die Fahrgäste herum konzipiert.

Es wurde in Zusammenarbeit mit General Motors und Honda konzipiert und versucht, das Auto quasi neu zu denken. Als Transportsystem, bei dem Designer von vorne anfangen können, ohne daß Vorstellungen bereits vorhandener Fahrzeuge berücksichtigt werden.
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Cruise unveils its driverless Origin car for shared ownership

https://www.dezeen.com/2020/01/24/cruise-origin-driverless-electric-car/

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Der COE Dan Ammann:

> "Fifty years ago, cars looked like, in a word, cars," said Cruise CEO Dan Ammann. "Fifty years, and all we've gotten is one incremental change after another."

Vor 50 Jahren sahen Autos wie Autos aus. 50 Jahre später - lediglich kleine, inkrementelle Anpassungen.

Menschen auf engstem Raum, es werden fossile Brennstoffe verbrannt. Die Städte werden verschmutzt und der Planet zerstört.

> We're still spending hours out of our day stuck in traffic, inventing new swear words. We're still dying at a rate of more than 3,000 people per day,

Wir stehen Stunden im Stau, erfinden ständig neue Schimpfwörter. Und es sterben mehr als 3000 Personen pro Tag.

Ein Gedanke: Es solle nicht das Auto verbessert werden. Stattdessen solle der Transport neu gedacht werden. Als ob das Auto nie existiert hätte.

Das Ergebnis: Nicht ein Auto, das man kauft. Sondern eine Erfahrung, die man teilt. So die Vorstellung. Es soll ein erschwinglicherer und kollaborativerer Transportstil gefördert werden.

Das Fahrzeug wirkt zwar größer, hat aber dieselben Maße wie ein übliches Fahrzeug. Dafür ist das Äußere eher blockartig und symmetrisch, so daß es wie ein Bus wirkt. Der Einstieg ist deutlich niedriger und breiter. Eine Person kann eintreten, während eine andere heraus kann. Die Sitze haben mehr Beinfreiheit und sind nach innen gerichtet. Also eher wie manche Sitze in Zügen, die um einen Tisch herum angeordnet sind.

Die Türen werden nicht nach außen hin aufgeklappt, sondern es sind Schiebetüren. So daß das typische Risiko für Fahrradfahrer entfällt.

Das Auto ist modular aufgebaut. Einzelne Teile können ausgetauscht oder aufgerüstet werden. Aufgrund dieser Modularität ergibt sich eine geschätzte Lebensdauer von über einer Million Meilen. Das wäre das Sechsfache des bislang üblichen Wertes. Mit der Wirkung, daß die Transportkosten sinken.

Ferner verspricht das Startup, daß der Preis etwa halb so hoch wie jener eines derzeitigen elektrischen SUV sei. Bedient wird es per App. Angetrieben von einer von GM entwickelten vollelektronischen Plattform.

Mehrere Sensoren beobachten die Umgebung und sollen Zusammenstöße mit anderen Objekten oder Menschen vermeiden.

Vorgestellt wurde es am 22.01.2020. Eigentlich sollte schon im Sommer 2019 ein fahrerloser Taxidienst starten, das hatte nicht gereicht. Allerdings sind Fahrzeuge der dritten Generation bereits jetzt in San Francisco unterwegs und bilden ein fahrerloses Mitfahrzentrum, das derzeit von Mitarbeitern genutzt werden kann.

Unter

Origin

https://www.getcruise.com/origin

finden sich einige weitere Informationen. Allerdings auch der Hinweis, relativ klein am Ende:

> All on-road images of the Origin are renderings.

Die Bilder, die das Fahrzeug auf Straßen zeigen, sind also künstlich erzeugte Bilder.

 

Fietsen Door Het Water - Cycling through the water - die Fahrradbrücke bei Bokrijk führt mitten durch das Wasser

23.01.2020 23:00:02, Jürgen Auer, keine Kommentare

Einmal mit dem Fahrrad durch das Wasser fahren? Geht natürlich eigentlich nicht. Geht schon, sofern es entsprechende "Brücken" gibt, bei denen die Fläche zum Radfahren unterhalb des Wasserspiegels zu finden ist und bei dem Wände rechts und links des Weges dafür sorgen, daß die Fahrradfahrer im Trockenen "durch das Wasser" fahren.

Eine Variante dieser Brückenkonstruktionen gibt es im belgischen Bokrijk. Die Fertigstellung erfolgte wohl schon 2018.
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burolandschap's landscape design lets you ‘cycle through water’ in belgium

https://www.designboom.com/architecture/burolandschap-cycle-through-water-belgium-01-22-2020/

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Die Gegend bei Bokrijk ist wohl das größte belgische Seengebiet.

Dort wurden diverse Radwege und ein paar Brücken angelegt. Eine Brücke führt mitten durch einen langgestreckten See durch.

Sucht man bei Google-Maps nach

Bokrijk Fietspad Fietsen Door Het Water

dann findet man die Stelle. Südwestlich ist Hasselt, östlich ist Genk. Wobei die Strecken "relativ übersichtlich" sind. Von Hasselt nach Genk gibt es einen ziemlich direkten Fahrradweg mit einer Länge von 13,8 km.

Bei

Cycling through water

https://www.bokrijk.be/en/discover-bokrijk/nature/cycling-through-water/cycling-through-water#subtabs

finden sich ein paar Details: Der Weg ist 3 Meter breit und etwa 200 Meter lang. Das Wasser ist etwa auf Augenhöhe. Der Boden des Radwegs liegt etwa 1,6 Meter unter der Wasseroberfläche.

Entworfen und gebaut wurde das von Burolandschap. Auf der dortigen Website

Burolandschap

https://www.burolandschap.net/

findet sich leider kein Hinweis dazu. Das "Nachbarprojekt" Cycling Through the Trees – Hechtel-Eksel war hier bereits Thema.

Eine Suche listete diese Website:

Cycling through water

https://landezine-award.com/cycling-through-water/

Demnach wurde das 2014 projektiert und bereits 2016 eröffnet. Das wurde kombiniert mit Naturschutzprojekten in den umliegenden Teichen. Das verbesserte die Wasserqualität und den Lebensraum der dort angesiedelten Amphibien. Ein Grund war, daß die Deiche umgebaut und die Teiche damit sauberer wurden. Unter dem Radweg ist noch genügend Platz, so daß Amphibien zwischen beiden Teichhälften wechseln können.

Etwa 800 Radfahrer sind dort täglich unterwegs. Mit Spitzenwerten von etwa 5000 am Wochenende.

https://www.visitlimburg.be/en/cycling-through-water

enthält oben ein tolles Photo.

Ein ähnliches Bauwerk ist die "Moses Bridge", die allerdings nur für Fußgänger gedacht ist und die deutlich kürzer ist.

Moses Bridge (Mozesbrug) - invisible Pedestrian Bridge in Halsteren - Unsichtbare Brücke die wie ein Graben im ehemaligen Burggraben liegt - RO&AD Architecten

https://blog.server-daten.de/de/2019-07-05/Moses-Bridge--Mozesbrug----invisible-Pedestrian-Bridge-in-Halsteren---Unsichtbare-Bruecke-die-wie-ein-Graben-im-ehemaligen-Burggraben-liegt---RO-AD-Architecten-682

 

The Exchange - spiraling light-filled bird's nest - Kengo Kuma umwickelt ein rundes Gebäude mit einem unregelmässigen Band aus Accoya - Holzbändern

22.01.2020 23:42:43, Jürgen Auer, keine Kommentare

Der japanische Architekt Kengo Kuma hat seinen ersten Auftrag in Australien fertiggestellt. Das Gebäude nennt sich "The Exchange", der Austausch.

Es ist ein Mehrzweckgebäude am Darling Square in Sydney, das eine Bibliothek, eine Lebensmittelhalle, Restaurants und eine Kindertagesstätte beherbergt.

In der Umgebung gibt es hauptsächlich Hochhäuser. Dagegen handelt es sich bei "The Exchange" um einen spiralförmigen, lichtdurchfluteten "Bienenstock".

Aber das Gebäude selbst ist irgendwie unsichtbar. Denn es gibt eine sich um das Gebäude schlängelnde Bandform, die aus vielen einzelnen Accoya-Hölzern bestehen. Diese Holzumhüllung ist einerseits irgendwie regelmäßig. Andererseits immer wieder deutlich unregelmäßig.

Mit der Wirkung, daß die dahinter liegende Glasfassade beschattet wird, aber weiterhin Licht zum Gebäude durchkommt.
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The Exchange: a Spiraling, Light-Filled ‘Hive’ Designed by Kengo Kuma

http://www.spoon-tamago.com/2020/01/21/the-exchange-kengo-kuma/

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Unten läuft die Spirale nicht einfach aus, sondern dreht sich aus der senkrechten Anordnung in eine waagerechte Anordnung. Das überdeckt als breites Band Stufen, Tische und Bänke auf dem Boden, so daß sich eine Art schattenspendende Pergola ergibt, die sich über den am Gebäude anschließenden Platz zieht.

Die Architekten:

> “This structure resulted in interior space that resembles a silkworm cocoon, and a primitive façade which looks like a bird’s nest,” said the architects, “creating an oasis in the middle of an urban jungle.”

Diese Struktur erzeugt einen inneren Raum, der einem Seidenraupenkokon ähnelt. Und eine Fassade, die wie ein Vogelnest wirkt. Eine Oase, mitten im städtischen Dschungel.

Bei Kengo Kuma:

The Exchange

Sydney, Australia, 2019.09, Market Hall, Public Library, Child Care, F&B, 6,680 m²

https://kkaa.co.jp/works/architecture/the-exchange/

Dort gibt es noch ein paar weitere Bilder. Auf der "hinteren Seite" des Gebäudes geht dieses Holzband in einer zweiten Weise nach außen. Dort "fällt" das als senkrechtes Band von oben nach unten und biegt sich unten ein kleines Stück. So daß wohl eine Art Bühnenraum im öffentlichen Raum markiert wird.

Leider gibt es keine Bilder aus dem Inneren des Gebäudes.

 

Pigeonbot - Robot Bird with 40 pigeon feathers flies - propellergetriebener Taubenroboter nutzt bewegliche Flügel mit Taubenfedern für den Gleitflug und Kurven

21.01.2020 23:55:07, Jürgen Auer, keine Kommentare

Ein Roboter, der wie ein Vogel fliegt? Forscher an der Stanford University haben einen kleinen Roboter gebaut, der 40 Taubenfedern verwendet. Das ist das erste Fluggerät, das seine Flügel auffächern oder zusammenziehen kann.

Die Basis bildeten Untersuchungen, wie Tauben ihre Flügel bewegen und welche Gelenke wie genutzt werden. Dann wurde ein Pigeonbot, ein Taubenroboter entwickelt, der zwei Flügel hat und dessen Flügel sich ähnlich wie das biologische Vorbild auffächern können.
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a robot bird built using 40 pigeon feathers flies like the real thing

https://www.designboom.com/technology/pigeonbot-robot-bird-flying-pigeon-feathers-real-01-17-2020/

Das Video auf YouTube:

PigeonBot Uses Real Feathers to Explore How Birds Fly

https://www.youtube.com/watch?v=NjN7nXVBiwk

Ein Spectrum-Artikel:

PigeonBot Uses Real Feathers to Explore How Birds Fly

https://spectrum.ieee.org/automaton/robotics/drones/pigeonbot-uses-real-feathers-to-explore-how-birds-fly

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Bei den Untersuchungen der Flügelbewegungen stellte sich heraus, daß die Winkel zweier Flügelgelenke die Ausrichtung der Federn am stärksten beeinflusst. Ein "Handgelenk" und ein "Fingergelenk". Das Handgelenk spielt eine Rolle, wenn der Flügel teils zurückgezogen war. Das Fingergelenk regelte bei ausgestrecktem Flügel die Details. Zusammen ergibt das eine Mechanik, mit der sich die Stellung der Federn während des Flugs kontinuierlich verändern können.

Ferner stellten die Forscher fest, daß benachbarte Federn aneinander haften, um ein Gleiten in eine Richtung zu verhindern. Das sind Details im Mikrometer-Bereich, die von den Forschern als ein "gerichteter Klettverschluss" beschrieben wurden. So daß diese Konstruktion dafür sorgt, daß es keine Lücken zwischen den Federn gibt.

Die "Kopie" der Taube ist natürlich sehr unvollständig. Der Pigeonbot nutzt einen Propellerantrieb.

Die Steuerung des damit ermöglichten Gleitflugs scheint jedoch ausschließlich über die Flügel zu erfolgen.

Da die Bewegungen von Vogelflügeln jenen eines Flugzeugs überlegen sind, könnte sich aus diesen Ergebnissen langfristig eine Änderung des Designs von Flugzeugflügeln ergeben. Von Airbus gibt es wohl schon so etwas wie einen "Greifvogel", wo gefiederte Flügel genutzt werden. Die Feather-Locking-Technologie könnte dazu beitragen, High-Tech-Kleidungsverschlüsse oder Spezialverbände zu entwickeln.

Der Spectrum-Artikel verweist darauf, daß die Kurvensteuerung wohl nur durch die Bewegung des Fingergelenks am Flügel gesteuert werden kann. Diese Technik sei zwangsläufig deutlich stabiler als die Querruder-Rollbewegung, die Flugzeuge nutzen.

Das könnte auch erklären, warum Vögel Turbulenzen relativ problemlos bewältigen. Ihre dynamischen Flügel sind leistungsfähiger als das starre System, das Flugzeuge derzeit nutzen.

 

China starts to ban single use plastic bags and straws - China will bis 2025 den Verbrauch von Einweg-Plastik massiv reduzieren

20.01.2020 23:59:44, Jürgen Auer, keine Kommentare

China ist das Land, in dem am meisten Plastik verbraucht wird. Davon landet vieles in der Umwelt oder im Meer. Die "National Development and Reform Commission" hat gestern mitgeteilt, daß in den nächsten fünf Jahren diverse Plastikvarianten verboten werden sollen.
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Single-use plastic: China to ban bags and other items

https://www.bbc.com/news/world-asia-china-51171491

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So werden Plastiktüten, die sich nicht zersetzen, in großen Städten bis Ende 2020 verboten sein. Kleinere Städte sollen bis 2022 folgen.

In Restaurants werden Einweg-Strohhalme aus Kunststoff Ende 2020 ausgemustert.

2017 sammelte China 215 Millionen Tonnen städtischen Hausmülls. Für das Recycling gibt es keine Zahlen.

Die Gastronomie muß den Verbrauch von Einwegartikeln aus Kunststoff um 30 % senken. Hotels dürfen ab 2025 keine kostenlosen Einweg-Kunststoffe mehr anbieten.

Aber es sind nicht nur diese Bereiche.

China has announced a new plan to crack down on most single-use plastics by 2025

https://edition.cnn.com/2020/01/20/business/china-single-use-plastics-intl-hnk/index.html

> no postal service nationwide will be allowed to use any plastic packaging.

Kein Postservice darf mehr irgendwelche Plastikverpackungen nutzen.

Laut diesem Beitrag produziert China 29 % aller Plastikprodukte in der Welt. Der chinesische Yangtze river bringt mehr Plastik in die Weltmeere als jeder andere Fluß.

Allerdings geht das noch weiter:

Rules for plastic products aim to curb urban pollution

http://www.chinadaily.com.cn/a/202001/20/WS5e24181da310128217272097.html

> The production of household chemicals containing plastic microbeads will be prohibited by the end of this year, and the sale of such products will be barred two years later, it said.

Die Produktion von Haushaltsreinigungsmitteln, die Kunststoff-Mikrokugeln enthalten, wird Ende dieses Jahres verboten sein. Der Verkauf solcher Produkte ist nach weiteren zwei Jahren nicht mehr zulässig.

Ferner gibt es bereits in einigen Regionen und Sektoren Erfahrungen mit alternativen Lösungen. So ist die Provinz Jilin schon sehr weit damit, biologisch abbaubare Plastiktüten zu nutzen. Einige Supermärkte und Online-Plattformen verwenden diese bereits.

Eine interessante Entwicklung. Fünf Jahre sind eine überschaubare Zeit. Mal sehen, wie sich die Situation in China in einigen Jahren darstellen wird.

 

Living building materials - help from bacteria - Baumaterial, das sich vermehrt - durch die Nutzung von Bakterien - Forschungen an der University of Colorado Boulder

19.01.2020 23:35:56, Jürgen Auer, keine Kommentare

Für Gebäude wird oft Beton verwendet, dafür ist Zement notwendig. Aber dessen Herstellung setzt viel CO2 frei - durch die notwendige Erhitzung und direkt durch die chemische Reaktion.

Forscher an der University of Colorado Boulder beschäftigen sich mit Lösungen, die ganz andere "Techniken" nutzen. Wobei von "Techniken" eigentlich keine Rede sein kann: Die Forscher beschäftigen Bakterien.

Besonders interessant sind Cyanobakterien der Gattung Synechococcus. Unter den richtigen Bedingungen absorbieren diese Kohlendioxid, um zu wachsen und um Calciumcarbonat herzustellen. Das ist der Hauptbestandteil von Kalkstein, aus dem Zement gewonnen wird.

Cyanobakterienkolonien kommen in eine Lösung aus Sand und Gelatine. Unter den richtigen Bedingungen mineralisiert das Calciumcarbonat die Gelatine. Das Ergebnis sind feste, quasi gewachsene Steine.

Zusätzlich wird bei diesem Prozess CO2 aus der Luft entfernt, anstatt freigesetzt zu werden.
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Building materials come alive with help from bacteria

https://www.colorado.edu/today/2020/01/15/building-materials-come-alive

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Der Forscher Wil Srubar:

> “We already use biological materials in our buildings, like wood, but those materials are no longer alive,”

Wir nutzen schon biologische Materialien, etwa Holz. Aber diese Materialien leben nicht mehr, wenn sie verbaut werden. Die Forschungsfrage:

> “We’re asking: Why can’t we keep them alive and have that biology do something beneficial, too?”

Warum können wir nicht lebende Materialien nutzen?

> “It’s a lot like making rice crispy treats where you toughen the marshmallow by adding little bits of hard particles,”

Die Technik sei so, als ob man Reis zu knusprigen Leckereien macht, indem man einzelne Stücke harter Partikel hinzufügt, die das ganze deutlich zäher und stabiler machen.

Das Ergebnis ist auch hinreichend stabil und langlebig. Es weist ungefähr dieselbe Festigkeit auf wie der Mörtel, der heutzutage bereits verwendet wird.

Ein Stein läßt sich teilen - und beide Hälften wachsen wieder zu vollständigen Steinen. Und die Bakterien sind widerstandsfähig: Nach 30 Tagen und 3 Generationen lebten noch etwa 9 - 14 % der Bakterien. Bakterien, die Beton zur Selbstheilung zugesetzt werden, haben dagegen Überlebensraten von weniger als 1 Prozent.

Unter geeigneten Bedingungen können Bakterien exponentiell wachsen. Das ist deutlich schneller als übliche Herstellungsverfahren. Auch schneller als 3D-Druck.

Eine Imagination des Forschers: Leute lassen sich diverse Säcke mit trockenen Ausgangsmaterialien liefern. Diese werden geeignet gemischt und es wird Wasser hinzugefügt. Dann wachsen die Häuser vor Ort.

Den ausführlichen Text gibt es unter

Biomineralization and Successive Regeneration of Engineered Living Building Materials

https://www.cell.com/matter/fulltext/S2590-2385(19)30391-1

Wichtig dabei:

> Living building materials (LBMs) were grown and regrown using physical switches

Indem man die Feuchtigkeit beeinflußt, läßt sich die Bakterienaktivität gewissermaßen an- und abschalten.

> In this work, we used photosynthetic microorganisms to biomineralize inert sand-gelatin scaffolds to create LBMs.

Ferner betreiben die ausgewählten Bakterien Photosynthese.

 

Ikea Westbahnhof with a green roof and no car parking - Neuer Ikea am Westbahnhof in Wien ohne Parkmöglichkeit - Artikel werden geliefert - 160 Bäume auf dem Dach und der Fassade

18.01.2020 23:50:00, Jürgen Auer, keine Kommentare

Wien hat die 365-Euro-Jahreskarte und einen hinreichend gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehr. Und das zahlt sich nun aus. Auf eine Art und Weise, die höchst ungewöhnlich ist.

Ikea hat mit dem Neubau eines siebenstöckigen Geschäfts am Wiener Westbahnhof begonnen. Das Gebäude wird sich deutlich von anderen Ikea-Standorten unterscheiden.

Es hat eine grüne Fassade und ein grünes Dach, das für die Allgemeinheit zugänglich ist. Und es wird keine Parkplätze geben. Stattdessen sollen die Kunden die kleineren gekauften Dinge direkt mitnehmen. Für die größeren gibt es einen Lieferservice.
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IKEA’s New Vienna Store Includes a Green Roof and No Car Parking

https://mymodernmet.com/ikea-westbahnhof-vienna/

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Der Standort soll alle üblichen Artikel enthalten. Eine erweiterte Logistikabteilung ist für den Transport der größeren Objekte zuständig. Idealerweise sollen diese innerhalb von 24 Stunden angeliefert werden.

Die Konsequenz: Hoffentlich die allermeisten Kunden würden mit dem öffentlichen Nahverkehr an- und abreisen. Mangels Parkplätzen wäre der Selbsttransport größerer Möbel praktisch unmöglich. Stattdessen werden gezielt Lastwagen mit diesen Möbeln vollgepackt und pendeln zwischen Lagern und den Kunden.

Wobei die Lager nicht am Westbahnhof sein müßten. Die könnten sogar außerhalb von Wien sein.

Das Gebäude wurde von querkraft architekten und Ikea-Architekten gemeinsam geplant. Das grüne Dach wird auch außerhalb der Öffnungszeiten zugänglich sein. Insgesamt 160 Bäume sollen in die Außenhülle integriert werden. Teils auf dem Dach. Teils in der regalartig gestalteten Außenfassade.

Das Gebäude wird aber nicht nur von Ikea genutzt werden. In die beiden oberen Etagen wird ein Jo & Joe Open House-Hotel mit 345 Zimmern einziehen. Dazu ein Restaurant und eine Bar auf dem Dach. Ferner werden einige Geschäfte zurückkehren, die im Vorgängergebäude tätig waren: Eine Apotheke, ein Hörgerätestudio, ein Friseursalon und eine Bäckerei.

Bei Ikea gibt es eine eigene Infoseite zu dem Projekt:

IKEA am Westbahnhof

https://www.ikea.com/at/de/stores/wien-westbahnhof/

Die Apotheke und das Hörgerätestudio sind temporär in die unmittelbare Nachbarschaft umgezogen. Der Friseursalon und die Bäckerei pausieren solange.

Sucht man bei Google-Maps nach

Westbahnhof/Gerstnerstraße, Wien, Österreich

dann wurde der nördlich davon gelegene Block abgerissen und macht nun für dieses neue Gebäude Platz. Das abgerissene Gebäude sieht nach einem vierstöckigen Wohnhaus mit Geschäften im Erdgeschoss aus.

Auf der Ikea-Seite findet sich ein Hinweis zur Motivation:

> Kunden haben wenig Zeit und schätzen Bequemlichkeit und Komfort. Im Einrichtungsbereich merkt man das deutlich: Mehr und mehr Kunden denken gar nicht mehr daran, ihre Einkäufe selbst nach Hause zu schleppen. Sie lassen sie sich liefern.

Das wird nun deutlich umgesetzt, indem die Parkplätze gestrichen werden. Sowie:

> Dafür gibt es viel Erlebnis, Gastronomie, Raum zum Bummeln und Schauen und mehr Grün, als es ein Park auf dieser Fläche bieten könnte.

Da ein Teil der Fassade für Bäume reserviert ist, dürften die 160 Bäume mehr sein als das, was normalerweise auf so ein Grundstück draufpassen würde.

Wie vermutet, ist das Lager anderswo:

> Was es nicht geben wird, ist ein traditionelles Möbellager, denn alle größeren Artikel werden aus dem neuen Logistikzentrum in Strebersdorf direkt nach Hause geliefert.

> IKEA hat im 21. Bezirk ein Logistikzentrum eröffnet, von dem aus die Warenlieferung an die Kunden erfolgen – mit kurzen Lieferzeiten, präzisen Zeitfenstern und günstigen Preisen.

Strebersdorf ist ein Teil von Floridsdorf, das ist der 21. Wiener Gemeindebezirk. Es gibt noch ein zweites Strebersdorf, das ist etwa 100 Kilometer südlich.

Ferner wird auf der Südseite die Fassade zurückgesetzt, so daß eine Arkade entsteht und sich die Breite des Gehwegs verdoppelt.

Tja, das Gebäude war eigentlich gar kein Wohnhaus.

> Es hat viele Umbauten erfahren und war zuvor ein Bürogebäude. In den vergangenen Jahren ist es weitgehend leer gestanden.

Es sah also bei Google-Maps noch wie ein Wohnhaus aus, war das aber nie.

Das Gebäude wird weltweit das erste Ikea-Haus sein, das im nächsten Jahr nach diesem Konzept eröffnet werden wird.

In Wien wurde das 365-Euro-Ticket im Mai 2012 eingeführt. Man sieht daran, wie solche vorausschauenden Schritte der regionalen Politik längerfristig Auswirkungen auf globale Unternehmensentscheidungen haben.

Berlin scheint so etwas völlig zu verschlafen. Ebenso wie das Konzept grüner Fassaden und Dächer. Stattdessen monotone neue Wohnhäuser, die nur zu weiteren Versiegelungen führen. 160 Bäume!

Bei querkraft

IKEA mitten in der stadt

http://www.querkraft.at/?story=2686&details=1

findet sich der Hinweis, daß die Gesamtfläche bei etwa 21.600 Quadratmetern liegt. Das Fassadenraster hat eine Tiefe von 4,5 Metern. Die vorgefertigten Stahlbetonelemente erzeugen ein Raster von etwa 10 Metern Kantenlänge. Da auf dem Photo die eine Querseite 6 Elemente enthält, dürfte das ungefähr ein 60 x 50 - Meter - Grundriss bzw. 3000 Quadratmeter pro Etage sein. Würde man versuchen, auf dieser Fläche 160 Bäume unterzubringen, dann hätte jeder Baum 18,75 Meter, also eine Fläche von etwa 4 x 4,5 Metern.

Sprich: Ein so hoher Anteil von Bäumen läßt sich nur dann realisieren, wenn die Fassade für Bäume genutzt wird.

 

Assure Knives - Knives with rounded tips in response to knife crime - britisches Besteckunternehmen Viners entwickelt Küchenmesser mit stumpfer Spitze

17.01.2020 23:46:40, Jürgen Auer, keine Kommentare

In Großbritannien hat es in den letzten zwölf Monaten ein trauriges Rekordhoch von Straftaten mit Messern gegeben. 285 Todesopfer. Deshalb gibt es ein neues Gesetz, das Küchenmesser als Angriffswaffen einstuft. Manche Einzelhändler haben bereits Messer aus ihrem Sortiment entfernt.

Als Reaktion darauf hat das britische Besteckunternehmen Viners eine Kollektion von Küchenmessern entwickelt, die ausschließlich abgerundete Ecken haben.

Die "Assure-Messerkollektion", bestehend aus sechs Küchenmessern, hat eine stumpfe, abgerundete Spitze, mit der sich die menschliche Haut nicht mehr durchbohren läßt.

Die Messer können zum einen nicht mehr verwendet werden, um Stichverletzungen zu erzeugen. Zum anderen verringern sie das Risiko, daß sich Nutzer in der Küche an den Spitzen verletzen.
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Viners makes knives with rounded tips in response to knife crime

https://www.dezeen.com/2020/01/16/viners-knives-round-tip-cutlery/

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Kate O'Neill, Head of product and marketing bei Rayware Group, dem Haushaltslieferanten von Viners:

> "We have been working hard to develop a safer kitchen knife design in light of recent legislation changes and disconcerting knife crime statistics,"

Wir haben hart dafür gearbeitet, ein sichereres Design für Küchenmesser zu entwickeln.

Die Messer basieren auf japanischen Santoku-Messern und bestehen oben aus einem vergleichsweise breiten Metallblock.

Jedes Messer der Kollektion wurde vielfach getestet, um sicherzustellen, daß die Spitze nicht irgendwie in die Haut eindringen kann. Die Messer bestehen aus Edelstahl mit schwarzen Soft-Touch-Griffen und einer Anti-Haftbeschichtung auf den Klingen.

John Ashton, Berater der Polizei von Merseyside und Kriminalbeauftragter für Gewaltprävention:

> "Viners has potential to make a significant contribution to knife safety within the home and wider community,"

Die Kollektion habe das Potential, einen signifikanten Beitrag zur Sicherheit im Umgang mit Messern zu liefern. Sowohl bei der Benutzung im Haus als auch in der Öffentlichkeit.

> "Knife crime has seen an alarming increase, not just locally but across the whole of the UK, so it is extremely encouraging to see this British company taking the initiative to address this public health concern,"

Kriminalität mit Messern habe alarmierend zugenommen. Nicht nur lokal, sondern im gesamten United Kingdom. So sei es sehr ermutigend, daß dieses Unternehmen die Initiative ergreift, dieses Problem anzugehen.

Bei Viners

Assure Knives

https://www.viners.co.uk/our-collections/assure-knives.html

gibt es die Messer allerdings derzeit nur als Vorankündigung. Lieferbar ab Februar 2020.

> As well as being stylish, the knives deliver the same functionality as a standard kitchen knife to tackle all cooking tasks including chopping, carving and dicing. The knives feature curved ergonomic soft touch handles for optimum comfort, and the blades are finished with a black non-stick coating which helps reduce friction.

Die Messer bieten dieselbe Funktionalität wie Standard-Küchenmesser.

Bei

New knives invented in Liverpool that are 'impossible to stab someone with'

https://www.liverpoolecho.co.uk/news/liverpool-news/new-knives-invented-liverpool-impossible-16954882

findet sich ein Beitrag vom 23.09.2019. Der Preis soll zwischen 3,50 und 5,00 britischen Pfund liegen.

Viners hofft, daß die Messer auch für Personen mit Einschränkungen hilfreich sind, da das Verletzungsrisiko sinkt.

Eine Umfrage ergab, daß 65 % der 1.700 Befragten eher so ein Messer als ein traditionelles Küchenmesser mit einer Spitze kaufen würden. 76 % fänden es gut, wenn dies die einzigsten Messer wären, die man einzeln kaufen könne.

 

LEGORampen - Rita Ebel creates wheel chair ramps with Lego in Hanau - Läden in Hanau erhalten kleine Rollstuhl-Rampen aus Lego, damit Rollstuhlfahrer leichteren Zugang haben

16.01.2020 22:54:49, Jürgen Auer, keine Kommentare

Hanau in Hessen gehört zum Ballungsraum Frankfurt und hat knapp 100.000 Einwohner. Und Hanau hat die LEGORampen. Rollstuhl-Rampen, gebaut aus gesammelten Lego-Bausteinen.

Initiiert hat dies Rita Ebel, die selbst seit langem im Rollstuhl sitzt.
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Einwohnerin aus Hanau baut Rampen für Rollstühle aus Lego und verteilt sie kostenlos in der Stadt

https://urbanshit.de/eine-frau-baut-aus-lego-rampen-fuer-rollstuehle-und-verteilt-sie-in-der-stadt/

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Das Video auf YouTube:

2019 Hanauer Helden: Rita und das Projekt Mobile LEGO-Rampen

https://www.youtube.com/watch?v=Pf9I49UwN_s

Die Stadtwerke Hanau hatten 2019 eine Aktion gestartet: #HanauerHelden. Dort wurde das Projekt

Menschen in Hanau

https://menschen-in-hanau.de/de/

vorgestellt, zu dem Rita Ebel gehört.

In dem Zusammenhang entstand das kleine Video.

Dort schildert sie, daß sie in einer Fachzeitschrift ein Bild einer solchen Legorampe gesehen hatte. Gebaut von einer Rollstuhlfahrerin. Daraufhin initiierte sie das für Hanau.

Zur ersten Rampe kam eine zweite für das benachbarte Geschäft, dann eine große vor einem Hotdog-Laden.

Die Steine werden nicht gekauft, das sind alles gespendete Steine. Da gibt es wohl noch diverse Geschäfte mit kleineren oder größeren Stufen.

Laut "Menschen in Hanau" gibt es aktuell 10 LEGORampen.

Laut

Mobile LEGO-Rampen

https://menschen-in-hanau.de/de/unsere-projekte/mobile-lego-rampen/

begann das im März 2019. Die Inspiration stammt von einem ähnlichen Projekt in Bielefeld. Ferner:

> Das Ganze ist aber nicht nur gut für Menschen im Rollstuhl, sondern auch für Mitbürger mit Kinderwagen oder Rollator. Auch sehbehinderte Menschen haben durch die bunte, auffällige Stufenmarkierung einen Vorteil und werden auf die Barriere aufmerksam.

Inzwischen gibt es in Hanau ein paar Sammelstellen für Lego-Bausteine. Und eine Facebook-Seite:

LEGORampen

https://www.facebook.com/LEGORampen/

mit Kontaktdaten.

 

Smart Cargobike follows the courier like a dog - IAV entwickelt autonomes Lastenrad, das dem Fahrer im Schritttempo folgen kann

15.01.2020 23:57:47, Jürgen Auer, keine Kommentare

Vor zehn Jahren waren autonom fahrende Fahrzeuge noch "unbekannte Zukunft". Seither hat sich viel getan. Mit Sicherheit wird es in zehn Jahren diverse ausgereifte Lösungen geben, die sich deutlich auf das Leben in Großstädten auswirken dürften.

Zur CES 2020 hat die in Berlin ansässige IAV GmbH Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr ein "smartes Cargobike" vorgestellt. Ein dreirädriges Fahrrad. Vorne zwei Räder nebeneinander, dann folgt eine große Box für die auszuliefernden Pakete. Dahinter eine Lenkstange, der Sattel und das Hinterrad.

Das Cargobike kann einerseits für längere Strecken regulär genutzt werden. Andererseits kann der Fahrer absteigen und einzelne Pakete übergeben. Dann folgt ihm das Cargobike autonom. Gesteuert über eine Kamera auf der Frontseite. Eine "Follow-me" - Funktion.
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IAV develops smart cargobike that follows the courier around like a dog

https://www.designboom.com/technology/iav-smart-cargobike-follows-courier-01-14-2020/

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Die Ladebox kann nur geöffnet werden, falls der Kurier in der Nähe ist.

Gekoppelt ist es mit einer App, die dem Kurier seine Route und relevante Informationen zum Fahrzeug anzeigt. Es gibt es einen Backend-Server, der Daten sammelt.

Ferner ist das Cargobike mit DiSA verbunden. Dem digitalen Service-Assistenten von IAV, einem Dashboard, mit dem sich ganze Flotten überwachen lassen.

Das Video (in Berlin gedreht):

IAV develops a smart cargobike that follows the courier around like a dog

https://vimeo.com/384778007

Das zeigt diese verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten:

* Der Kurier fährt normal auf dem Rad
* Das Rad folgt ihm, während er Pakete übergibt
* Das Cargobike fährt autonom zu einem Lieferanten. Der packt etwas rein. Dann fährt es autonom zur Empfängerin. Diese kann mit ihrem Smartphone den Transportbehälter öffnen und die Bestellung entnehmen.

Schließlich lassen sich alle Bewegungen aller Fahrzeuge auf einem Stadtplan verfolgen. Und hat ein Cargobike einen Platten, meldet es das der Zentrale, die eine Reparatur veranslassen kann.

Das findet sich analog unter

Mobility Made to Measure: Smart Cargobike and Mobility Platform

https://www.iav.com/en/ces/mobility-concepts

bzw. auf deutsch, wenn man en durch de ersetzt.

 

Pointless Packaging - Instagram-Account listet Obst, Gemüse und andere Objekte, die aufwendig und teils einzeln in Plastik verpackt sind

14.01.2020 23:49:41, Jürgen Auer, ein Kommentar

Die Welt redet vom Klima, von Plastikmüll. Aber die Wirklichkeit? Ein Instagram-Account "Pointless Packaging" sammelt Photos von "sinnlosen Verpackungen".

Wobei ich bei diversen Bildern gar nicht gewußt habe, daß so etwas überhaupt angeboten wird:
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Instagram Account “Pointless Packaging” Is Both Hilarious And Infuriating

https://www.sadanduseless.com/pointless-packaging/

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Einzelne Äpfel, in Plastikfolie eingehüllt. Eine Banane in einer Pappkartonschale, drumherum Plastik. Drüber scheint es Bananenbündel zu geben. Lose, ohne Verpackung.

Sehr irritierend: Cola-Dosen in Plastikschalen. Wo doch die Coladose schon selbst eine Verpackung ist.

Einzelne Weißbrot-Scheiben, jede in eine Hülle verpackt. Ein Stück einer Ananas. Eine halbe Avocado, ohne Kern.

Hartgekochte, geschälte Eier.

Und etwas, das als "fresh produce" gekennzeichnet ist: Geschälte Mandarinen in kleinen Behältern aus Hartplastik.

Achtelstücke von roten Paprika, einzeln verpackt.

Ein Apfel auf einer Kunststoffschale, drumherum Klarsichtfolie.

Bei dem Instagram-Account

https://www.instagram.com/pointless_packaging/

finden sich noch diverse weitere Beispiele, teils mit Ortsangaben.

Etwa einzelne Kiwischeiben, von Carrefour Centro Manaus:

https://www.instagram.com/p/Bl6YHdWhoew/

Da findet sich ein Hinweis von @carrefourbrasil, warum die meinen, das so verpacken zu müssen:

> The kiwi was repacked to avoid its waste due to its "ugliness", imperfections, or other aspects that may keep people from buying it. Regarding the trays, they're recyclable, therefore they do not damage the environment when disposed correctly!

Die Kiwi wurde neu verpackt, um ihren Abfall aufgrund ihrer "Hässlichkeit", Unperfektheit oder anderer Aspekte zu vermeiden, die Leute davon abhalten, sie zu kaufen. Die Schalen seien recycelbar, wenn sie korrekt entsorgt werden.

Kaufen, aufreißen, essen, Hülle wegwerfen. Als ob zum Essen das Waschen, Schälen, Schneiden und Vorbereiten nicht dazugehören würde.

Bei manchen Angeboten (etwa den einzelnen Brotscheiben oder den geschälten Mandarinen) könnte man an alte Leute denken, die nur einzelne Scheiben essen und die Schwierigkeiten haben, bsp. Mandarinen zu schälen. Bei einzelnen Bananen in Hüllen denken Leute womöglich, daß die Bananenhülle etwas in der eigenen Tasche verschmutzen könnte.

Bei den Brennholzblöcken, die in Plastikfolie eingehüllt sind, hält diese auch einen Zettel mit einer Beschreibung zusammen.

Der Artikel bei Sadanduseless endet mit dem Bild einer "Kotoka Strawberry Gift Box":

Ein kleiner Karton. Drin Holzspäne zur Polsterung. Ein komplex strukturierter Ring als "Halter". Drin eine Erdbeere. Das Bild findet sich nicht bei Instagram.

Verpackt mit einer Klarsichthülle, darauf ein Aufkleber: Fresh By Air from Japan. Und eine Preisangabe von 168 Dollar. Wobei unklar ist, ob das US-Dollar oder eine andere Währung sind.

 

Kooshk Research Pavilion - Studenten an der Islamic Azad University in Isfahan bauen mit traditionellen Techniken einen Kuppel-Pavillon mit einer Höhe von 530 Zentimetern

13.01.2020 23:30:22, Jürgen Auer, keine Kommentare

Wie kann man mit einfachen Mitteln kuppelartige Strukturen erstellen? In der iranischen Stadt Isfahan, die für ihre persische Architektur bekannt ist, haben Studenten alte und neue Techniken kombiniert, um den "Kooshk Research Pavilion" als eine freie Form zu erstellen.

Das Ergebnis wirkt sehr elegant: Außen gibt es eine Erdhülle. Innen wurde die Fläche mit rötlichen Kacheln gestaltet.

Der Pavillon steht auf acht Füßen: 4 äußere und 4 innere Füße.
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iranian students use soil to build the kooshk freeform research pavilion

https://www.designboom.com/architecture/iranian-students-kooshk-freeform-research-pavilion-01-13-2020/

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Die eigentliche Bautechnik: Aus dem Boden der umliegenden Felder wurde zunächst eine temporäre Struktur erstellt: Erde und Sand in Säcke gefüllt, diese übereinandergeschichtet.

Dieses "innere Gerüst" wurde mit Schlamm überzogen. Wobei nicht ganz klar ist, ob die roten Ziegel direkt mit aufgeschichtet wurden oder ob diese erst später, nach dem Entfernen der temporären Struktur, eingefügt wurden.

Insgesamt wurden jedenfalls 180 Tonnen Erde verarbeitet. Die Hülle ist zwischen 3 und 8 Zentimetern dick.

Die Bögen haben eine Höhe zwischen 210 und 530 Zentimetern, die Gesamtfläche mißt 90 Quadratmeter. Die überdachte Fläche liegt bei 7 x 7 Metern, also 49 Quadratmeter.

Eine Querschnittszeichnung zeigt allerdings, daß noch ein Stahlgitter dazwischen ist.

Ferner legt es die Bezeichnung "recycled soil: 180 ton" nahe, daß die 180 Tonnen nicht das verwendete Volumen für die Kuppel, sondern das wiederverwendbare Volumen der temporären Struktur ist. Der Sand und die Säcke, mit denen dieses "Stützgerüst" aufgebaut wurde, können problemlos recycelt und wiederverwendet werden.

Ein Video

Kooshk Research Pavilion

https://www.youtube.com/watch?v=gqhVYZpXW24

zeigt leider nur das Ergebnis, nichts vom eigentlichen Konstruktionsprozess.

Der Pavillon entstand an der Islamic Azad University, Najafabad Branch und wurde auf dem dortigen Universitätsgelände errichtet.

 

Connectivity, Domestication, The Peace of Belmonte - Three glow-in-the-dark street murals with hidden messages - drei Murals vom Reskate Studio mit photolumineszierenden Farben

12.01.2020 23:59:56, Jürgen Auer, keine Kommentare

Das Reskate Studio, von dem eine frühere Arbeit bereits hier Thema war, hat zum Abschluß des Jahres 2019 drei neue Murals fertiggestellt:

‘Connectivity’ in Shenzhen (China).

‘Domestication’ in Wien (Österreich).

‘The Peace of Belmonte’ in Belmonte (Portugal).

Diese Street-Art - Wandbilder sind eine Fortsetzung der aktuellen Harreman-Serie des Studios, die darauf abzielt, dunkle Ecken von Städten zu beleuchten und die Konversation zwischen Publikum und dem Kunstwerk zu lokalen Themen anzuregen.

Das sind Murals, die tagsüber aus relativ großflächigen, hellen Flächen bestehen. Kontrastiert von einem grauen Hintergrund.

In Shenzhen ist das eine Abfolge von dunklen, geflochtenen Seilen, die eine Art "elastische Mauer" auf der hellen Fläche bilden.

In Wien ist das ein großer Hund, der sich über drei Stockwerke erstreckt.

In Belmonte ist das ein Baum oder ein sehr dicker Ast, der auf der Seite eines Hauses von links unten nach rechts oben wächst.

In der Nacht verändern sich die Kunstwerke. Die weißen Flächen enthalten Bereiche aus photolumineszierendem Material. Diese wirken tagsüber hell, laden sich aber über das Sonnenlicht auf. Und geben diese Energie in der Dunkelheit langsam wieder ab.

Die Wirkung: In der Nacht erscheinen "zweite Kunstwerke".
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reskate studio unveils three glow-in-the-dark street murals with hidden messages

https://www.designboom.com/art/reskate-studio-unveils-three-glow-in-the-dark-street-murals-across-the-globe-01-11-2020/

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Mit Hilfe von Community Art Centern wurde für jedes Mural jeweils ein Thema ausgewählt.

Connectivity ist auf einem öffentlichen Parkplatz in Shenzhen zu finden. Shenzhen war ursprünglich ein relativ kleines Fischerdorf mit 30.000 Einwohnern. Innerhalb eines Jahrzehnts wurde daraus das Flaggschiff der Handyindustrie mit bis zu 12 Millionen Einwohnern. Seilknoten symbolisieren soziale Netzwerke. Diese verbinden Bürger, gefährdet aber auch die Privatsphäre. Nachts taucht ein Koi-Fisch auf. Als Erinnerung, was die heutige Stadt früher geprägt hat.

In Wien wurde das Wien-Museum gestaltet. Der Hund stellt eine einheimische Hunderasse, Tiroler Bracke dar. Die Hunderasse bringt einen natürlichen räuberischen Instinkt mit, wilde Füchse zu jagen. Nachts enthüllt die Hundefigur zwei Füchse, die gegeneinander kämpfen.

"Der Frieden von Belmonte" ist den jüdischen Mitbürgern gewidmet, die noch in der Stadt wohnen. Das Kunstwerk feiert die Integrität der Gemeinschaft während der portugisischen Inquisition. Fünf Jahrhunderte lang mußte die jüdische Gemeinde mit ihren Bräuchen im Verborgenen leben. Aus der Baumwurzel werden in der Nacht zwei sich gegenseitig haltende Hände. Sie symbolisieren den Respekt und die Toleranz, welche die Bewohner von Belmonte der jüdischen Gemeinde entgegenbrachten.

Connectivity (Shenzhen China 2019)

http://www.reskatestudio.com/works/connectivity-shenzhen-china-2019

und

Domestication (Vienna, Austria 2019)

http://www.reskatestudio.com/works/domestication-vienna-austria-2019

werden bereits auf der Website vom Reskate Studio vorgestellt. Die Arbeit in Belmonte fehlt da noch.

 

Thailand bans plastic bags - people come with unusual alternatives - eigene Behälter zum Einkaufen mitnehmen

11.01.2020 23:58:47, Jürgen Auer, keine Kommentare

Thailand hat zum Jahresbeginn 2020 in einigen großen Geschäften Einweg-Plastiktüten verboten. Das Land will damit für eine bessere Umwelt bzw. für eine geringere Umweltverschmutzung sorgen. Das Verbot ist noch nicht vollständig. Derzeit scheint das zunächst nur einige große Geschäfte zu betreffen.

Aber es führt zu Konsequenzen: Leute bringen ihre eigenen Transportmöglichkeiten mit. Diese sind teils durchaus kreativ.
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As Thailand Is Banning Plastic Bags, These 30 People Have Come Up With Awesome And Unusual Alternatives

https://www.boredpanda.com/unusual-ways-people-dealing-plastic-bag-ban-thailand/

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Ein Kunde hat seine Schubkarre mitgebracht. Da lassen sich auch schwere Gegenstände problemlos transportieren.

Ein zweiter hat eine Art Fischreuse als Transportmittel verwendet. Das sieht allerdings danach aus, als ob oben nur lauter leichte Dinge liegen.

Bei der Frau, die mit zwei an einer Stange befestigten Trageschalen Waren transportiert, steht allerdings im Kommentar:

> This is from television series,not real life

Ein paar Mal werden Rollkoffer verwendet. Das sieht auch immer danach aus, als ob die Kunden das Transportmittel zunächst im Laden nutzen, um ihre Einkäufe zusammen zu sammeln. An der Kasse wird das dann einmal alles gescannt und wieder verpackt. Aber ein großer Eimer kann auch genügen.

#10 zeigt eine Art Fahrradanhänger, beladen mit einer sehr großen geflochtenen Tasche. Da könnte einiges reingehen.

#12 zeigt richtiges Recycling: Eine großer Kunststoffsack, der ursprünglich zur Verpackung von weißem Zucker genutzt worden war. Der ist zum Einkaufen hinreichend stabil.

Größere geflochtene Körbe oder Gitter-Wäschekörbe aus Kunststoff tun es auch.

Schließlich gibt es ein paar Beispiele von sehr großen Einkaufstaschen aus Kunststoff, die entweder in anderen Geschäften gekauft oder dort ausgegeben wurden.

> Thailand was ranked sixth among the world’s top countries that dump waste into the sea,” Minister of Natural Resources and Environment Varawut Silpa-Archa told the media on Wednesday. “During the past five months, we were down to 10th ... thanks to the cooperation of the Thai people."

Thailand hatte den sechsten Platz der Länder belegt, über die am meisten Müll in das Meer gelangt war. So Varawut Silpa-Archa, der Minister für natürliche Ressourcen und Umwelt. In den letzten fünf Monaten ging das auf Platz 10 runter.

Im letzten Jahr gab es den ersten Teil einer Kampagne. Da sank der Verbrauch von Plastiktüten um 2 Milliarden (etwa 5765 Tonnen).

Die größte Herausforderung besteht nun darin, die verbleibenden 40 % der Plastiktüten auf Frischmärkten und in ländlichen Gegenden zu reduzieren.

Die Originalquelle ist ein Reuters-Artikel:

Thailand kicks off 2020 with plastic bag ban

https://www.reuters.com/article/us-thailand-environment-plastic/thailand-kicks-off-2020-with-plastic-bag-ban-idUSKBN1Z01TR

Demnach betrifft das aktuelle Verbot große Geschäfte = major stores.

 

Study in Pattern - Ribbons of Wood Form Twisting Root Structures - gigantische Struktur aus Holzbändern bilden verdrehte Wurzelstrukturen - Wade Kavanaugh und Stephen B. Nguyen

10.01.2020 23:48:39, Jürgen Auer, keine Kommentare

Ein Baum, der scheinbar mitten in einem Gebäude seine Wurzeln ausschlägt, die sich in mehrere Räume ausbreiten. Und der Stamm entweicht durch die Decke.

So könnte man die Installation "Study in Pattern" von Wade Kavanaugh und Stephen B. Nguyen beschreiben. Das experimentelle Projekt wurde für das Islamic Arts Festival in Sharjah in den Vereinigten Arabischen Emiraten entwickelt.
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Giant Ribbons of Wood Form Twisting Root Structures in Expansive Installation

https://www.thisiscolossal.com/2020/01/wood-tree-wade-kavanaugh-stephen-b-nguyen/

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Die Besucher können von unten her in den spiralförmig gedrehten "Baumstamm" blicken. Oder sie bewegen sich in einem der Räume, zwischen den wurzelartigen Elementen, die sich überall hin ausbreiten.

Das Werk lehnt sich einerseits an der vorhandenen Struktur der Räume an. Die Wiederholung von Bögen, überlappende lineare Strukturen. Der Beobachter orientiert sich an den Linien. Aber auch:

> but the finished work ultimately took on the feel a gesture drawing, veering away from regularity of pattern and toward entropic wildness.

Das fertige Werk ist wie eine Geste, die sich abwendet von Regelmäßigkeit und von Mustern. Und sich entlädt in einer entropischen Wildheit.

Die Künstler hatten das Werk "in klein" entwickelt, bevor sie das gesamte Projekt in Seattle produzierten.

Der Link verweist jedoch auf einen Artikel bei US-News.

Demnach werden die beiden eine Installation für das Washington State Convention Center in Seattle entwickeln.

Das wird das erste permanente Projekt der beiden werden und 2021 fertiggestellt sein.

Die Website

Wade Kavanaugh and Stephen B. Nguyen

https://stripedcanary.com/home.html

enthält noch nicht diese aktuelle Arbeit. Stattdessen nur relativ wenige ältere Arbeiten.

Ebenso gibt es beim

Islamic Arts Festival

https://www.sharjahartmuseum.ae/Events/Sharjah-Islamic-Arts-Festival.aspx

noch keine weiteren Bilder.

Bei

The 22nd Sharjah Islamic Arts Festival kicks off

https://www.thenational.ae/arts-culture/art/the-22nd-sharjah-islamic-arts-festival-kicks-off-1.950071#2

findet sich ein Bild. Wohl Besucher bei der Eröffnung, die unter einem Baumelement hindurchgehen.

 

Pittsburgh Parking Chair - Chair in front of a house used as a signal to all that the parking spot is taken - mit einem Stuhl auf der Strasse einen Parkplatz reservieren

09.01.2020 23:44:59, Jürgen Auer, keine Kommentare

Hier in Berlin kennt man das ja: Autos fahren in der Gegend herum, weil sie einen Parkplatz suchen. Der Platz ist knapp und oft belegt. Eine ganz andere - und eher gegenteilige - Tradition hat sich in Pittsburgh entwickelt.

Dort gibt es den "Pittsburgh Parking Chair". Ein Stuhl, der auf die Straße, direkt an die Bordsteinkante hingestellt wird.

Und der signalisiert: Dieser Parkplatz ist besetzt.
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The Endearing Pittsburgh Tradition Using a Chair to Save a Parking Space in Front of a Home

https://laughingsquid.com/pittsburgh-parking-chair/

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Der Filmemacher Dean Bog hat eine wöchentliche Videoserie erstellt, in der er sich mit Besonderheiten seiner Heimatstadt Pittsburgh, Pennsylvania beschäftigt. Eine Episode beschäftigt sich mit dem Pittsburgh Parking Chair.

Er vermutet, daß das nach einem Schneesturm angefangen hat. Einer grub sein Auto aus. Und wollte den freigelegten Parkplatz nicht jemandem anderen überlassen. Also wurde der Platz mit einem Stuhl blockiert.

Das Video auf YouTube:

Pittsburgh's Weirdest Tradition

https://www.youtube.com/watch?v=gUY4a7AjsSM

Ein Text aus dem Video:

> This is a Pittsburgh parking chair. It was placed here, probably by the owners of this house, and it means this is my spot and you can’t park here. …I think that have probably started with snow at least from what I’ve heard, we would shovel and a neighbor could pull in your spot and it would be a feud with the neighbors. … It’s technically illegal to claim it as your own but in Pittsburgh, neither the police nor the people seem to care. It’s this widely accepted DIY neighborhoodly solution.

Technisch sei es illegal, wenn jemand Straßenland für sich beansprucht. Aber in Pittsburg sieht weder die Polizei noch sonst jemand einen Handlungsbedarf. Es ist eine weithin anerkannte Do-it-yourself - nachbarschaftliche Lösung.

Die englische Wikipedia

Parking chair

https://en.wikipedia.org/wiki/Parking_chair

Demnach ist das in Pittsburg, Boston und in den Regionen Upper Midwest und Great Lakes (inklusive Chicago) verbreitet. In Pittsburg und Chicago ist das eine "ikonische regionale Praxis". Überall dort, wo es große Schneemengen geben kann.

Einerseits ergibt sich aus solchen Ad-Hoc-Parkplatzblockaden kein rechtlicher Anspruch. Technisch sind das "verlassene Möbel", Sperrmüll. In Pittsburg wird das allerdings auch von der Polizei toleriert. In dem Video wird ein Polizist danach befragt. Er winkt nur ab.

In einigen Städten ist diese Praxis explizit verboten, etwa in Washington DC.

 

Harbour Kiosk - Kinetic Kiosk in Hong Kong opens and closes using robotic timber fins - Kiosk an der Avenue of Stars in Hong Kong mit kinetischer Holzfassade

08.01.2020 23:57:30, Jürgen Auer, keine Kommentare

In Hong Kong gibt es die Avenue of Stars. Ein Teilstück der Uferpromenade Tsim Sha Tsui, direkt am nördlichen Teil von Hong Kong, am Wasser liegend. Mit Blick zu Hong Kong Island. Die Promenade feiert den Erfolg der Filmindustrie in der Region.

Dort wurde das Harbour Kiosk eröffnet. Ein Kiosk, das sich an lokalen Marktständen orientiert. Morgens werden diese geöffnet, dehnen sich aus, treten mit der Umgebung in Kontakt. Am Abend werden sie wieder geschlossen und nehmen eine kompakte und geschützte Form an.

Dazu hat das Harbour Kiosk an seiner Außenseite diverse senkrecht montierte Holzlamellen. Wobei das (einmal von unten nach oben) jeweils zwei Lamellen sind, die durch ein Gelenk miteinander verbinden. 49 Roboterarme öffnen am Morgen das Kiosk, indem die Lamellen nach oben geschoben werden und an dem Gelenk nach außen hin aufklappen. Damit wird zum einen der eigentliche Verkaufsbereich zugänglich. Zum anderen ergibt sich eine kleine "Markisenwirkung". Ferner bewegen sich diverse der Lamellen tagsüber in Wellenbewegungen.
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LAAB's kinetic 'harbour kiosk' in hong hong opens + closes using robotic timber fins

https://www.designboom.com/architecture/laab-kinetic-harbour-kiosk-hong-kong-robotic-timber-fins-01-08-2020/

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Interessant ist, wie sich das Projekt entwickelt hatte.

Der ursprüngliche Auftrag lautete: Ein Kiosk mit 10 Quadratmeter Fläche. Stattdessen:

> the hong kong-based architecture firm believed that it also has the mission to serve the public

Die Architekturfirma LAAB meinte stattdessen, daß die Mission sei, der Öffentlichkeit zu dienen. Deshalb wurde das Kiosk mit einem in der Nähe befindlichen M&E-Maschinenraum zusammengelegt.

Das Ergebnis ist ein Objekt mit einer Außenfläche von 17 Metern und öffentlichen Funktionen: Der Verkaufstresen des Kiosks, ein Verkaufsautomat, Trinkbrunnen, Infotafeln und Pflanzgefäße. Ferner ist eine Stereoanlage untergebracht, die für eine tägliche Lichtshow um 20:00 genutzt wird.

17 Meter Außenfläche. Das dürfte ein Rechteck von etwa 3,5 x 5 Meter sein.

LAAB hatte in zwei Jahren vier Prototypen entwickelt, um das kinetische System so zu optimieren, daß es der Taifunsaison in Hong Kong standhält.

PEFC-zertifiziertes rotes Balau-Holz wurde aufgrund seiner Festigkeit, Härte, Leichtigkeit und Wirtschaftlichkeit ausgewählt, um als nachhaltiges Fassadenmaterial verwendet zu werden. Um das Holz gegen UV-Strahlung und Termiten zu schützen, wurde es von außen her geölt.

Bei LAAB

Harbour Kiosk

https://www.laab.pro/?portfolio_page=harbour-kiosk

findet sich eine Skizze, die den Vergleich zu einem geschlossenen bzw. geöffneten Marktstand zeigt. Ferner eine Darstellung, bei der eine Längswand abgenommen ist. So daß die räumliche Aufteilung zwischen Kiosk und Maschinenraum sichtbar wird.

 

Impulse - 12 giant Seesaws create a light-filled urban playground in the Garment District in New York - Riesenwippen erschaffen einen lichtdurchfluteten städtischen Spielplatz

07.01.2020 23:23:28, Jürgen Auer, keine Kommentare

Das ist ja eine hübsche Installation. Im New Yorker Garment District, dem Bereich in Midtown Manhattan zwischen der Fifth Avenue und Ninth Avenue sowie von der 34th Street bis zur 42nd Street, wurde Impulse aufgebaut.

Das Viertel hat seinen Namen, weil es als ein Zentrum für Modeherstellung und Modedesign gilt. Auf weniger als 65 Hektar finden sich dort die meisten Showrooms von New York City, diverse Modelabel und sämtliche Aspekte der Modeindustrie.

Dort wurde Impulse erneut aufgebaut. Ursprünglich gab es die Installation 2016 zum Place Des Festivals in Montreal. Dann wanderte sie durch Städte wie Chicago, Boston und Scottsdale.

Zwölf überdimensionale Wippen stehen Passanten zur Verfügung. Diese sind 16 - 24 Fuß / 4,8 - 7,3 Meter lang. Sie enthalten LED-Leuchten, die mit unterschiedlicher Intensität leuchten sowie Lautsprecher, die zufällige Musiksequenzen wiedergeben.
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Giant Seesaws Transform New York City’s Garment District into Light-Filled Urban Playground

https://www.thisiscolossal.com/2020/01/impulse-seesaws-new-york-city/

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Bei Garmentdistrict

Impulse: Lateral Office and CS Design in collaboration with EGP Group

http://garmentdistrict.nyc/arts/art-installations/impulse/

JAN. 6, 2020 — FEB. 1, 2020
Winter Garden
Broadway between 37th & 38th Streets

findet sich die genaue Adresse. Und ein Bild, wie das wohl damals in Kanada ausgesehen hat.

> One block of Broadway has been closed to traffic in order to bring you Impulse, an interactive art installation comprised of 12 over-sized seesaws that transform our Broadway pedestrian plazas into a gleaming winter wonderland.

Eine Installation, die unsere Broadway-Fußgängerzonen in ein strahlendes Winterwunderland verwandeln.

> When you and another climb on and begin to both teeter and totter, the seesaws radiate with light and musical elements, creating your very own winter light show.

Die Nutzer, die mit dem Wippen ihre eigene Winter-Lichtshow erschaffen.

Der Ursprung:

> Impulse was created by Lateral Office and CS Design in collaboration with EGP Group, with Mitchell Akiyama leading the sound design, mechanical elements and fabrication by Generique Design, and electronic design by Robocut Studio.

Das Ganze findet statt im Rahmen des New York City Department of Transportation’s (DOT) Seasonal Streets Program.

Bei Lateral Office

Impulse - Luminotherapie - Place des Arts, Montreal, QC /// 2016

http://lateraloffice.com/IMPULSE-2015-16

gibt es einige Bilder von 2016: Die "verschneite Version" startete ursprünglich ebensow wie die Version, die nun in New York zu sehen ist.

Das dortige Video

Impulse

https://vimeo.com/154138185

zeigt sowohl ruhige Szenen am Abend (ohne Schnee) als auch turbulente Tag- und Nachtszenen mit teils viel Schnee.

 

New York officials propose using drones to inspect buildings - Beamte in New York fordern, Drohnen zur Gebäudeinspektion zuzulassen

06.01.2020 23:45:01, Jürgen Auer, keine Kommentare

In New York hatte es einen tragischen Unfall gegeben. Die Architektin Erica Tishman starb, weil sie von Trümmern eines Gebäudes in New York getroffen worden war.

Ein paar Tage später schlug Eric Adams, Borough President von Brooklyn, vor, daß Drohnen zur Fassadeninspektion zugelassen werden sollen.

Aktuell ist es zwar an den meisten Stellen in der Stadt illegal, Drohnen zu fliegen. Aber die Gesetzesvorlage würde es ermöglichen, die Inspektion von Gebäuden zu beschleunigen und damit die Sicherheit der Bewohner zu erhöhen.
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New York officials propose using drones to inspect buildings

https://www.dezeen.com/2020/01/06/drone-building-inspection-new-york-city-bill/

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> "The death of Erica Tishman tells us that we must move our technology and embrace technology to find a safer way to inspect buildings," Adams said. "Using drones would take us to a new height in carrying out that inspection."

Der Tod von Erica Tishman zeigt uns, daß wir unsere Technologie weiterentwickeln müssen, um einen sichereren Weg zu finden, Gebäude zu inspizieren. Die Verwendung von Drohnen würde uns bei diesen Inspektionen deutlich helfen.

Drohnen seien - so eingesetzt - kein Spielzeug, sondern ein Werkzeug. Sie sparen Millionen von Dollar (für Gerüste) und Zeit. Und sie könnten Leben retten.

Das Gesetz wurde zuerst von Justin Brannan, Stadtrat von Brooklyn vorgeschlagen, der den Tod von Erica Tishman als völlig vermeidbare Tragödie bezeichnet hatte.

Bei der Gebäudeabteilung sind wohl 1300 Beschwerden über Fassaden aufgelaufen.

Der Gesetzesvorschlag sieht vor, daß nach einer 311-Beschwerde innerhalb von 48 Stunden eine Inspektion per Drohne erfolgen solle.

New York gibt derzeit etwa 30 Millionen Dollar pro Jahr für "sidewalk sheds" aus. Das sind jene Gerüste, die Fußgänger vor herabfallenden Materialien schützen sollen.

Drohnen sollten deutlich günstiger sein als die bisherige Lösung von Gerüsten. Von den "sidwalk sheds" gab es im Dezember 9.217 Stück mit einer Gesamtlänge von 1,7 Millionen Metern.

Derzeit ist die Nutzung von Drohnen größtenteils verboten. Das Gesetz würde damit eine deutliche Änderung bedeuten.

 

Mount Sinai Kyabirwa Surgical Facility with a canopy of solar panels in Uganda - autarkes Krankenhaus in Jinja / Uganda mit Dach aus Solarpaneelen und Internet für chirurgische Live-Beratungen aus New York

05.01.2020 23:48:37, Jürgen Auer, keine Kommentare

In den Industrieländern gilt die medizinische Versorgung als selbstverständlich. Anders sieht das in manchen Gegenden bsp. in Afrika aus. In Uganda wurde nun ein interessantes Modell einer "autarken Einrichtung" eröffnet.

Ein Krankenhaus, das aus einer Reihe von ebenerdigen Räumen besteht. Drumherum gibt es u.a. Bananenstauden. Diese haben sich die Architekten von Kliment Halsband Architects zum Vorbild genommen: So, wie die Blätter der Bananenstauden Schatten spenden und Licht in Nährstoffe umwandeln. So spenden die Solarpaneele Schatten und wandeln Licht in Strom um.
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Solar panels form canopy over surgical facility in Uganda

https://www.dezeen.com/2020/01/02/mount-sinai-kyabirwa-surgical-facility-kliment-halsband-architects-uganda/

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Lokale Arbeiter hatten die Gebäude mit Material aus der Region errichtet. In der Nähe wurde roter Ton ausgegraben. Damit wurden die charakteristischen roten, perforierten Backsteine hergestellt, die teils in den Außenwänden verarbeitet sind und die zur Belüftung des Gebäudes dienen.

> "This model is built around developing an independent, self-sustaining facility capable of providing surgical treatments in resource-poor areas."

Das Modell basiert auf einer unabhängigen, autarken Einrichtung, die zur Durchführung von chirurgischen Behandlungen in ressourcenarmen Gegenden genutzt werden kann.

Auf dem Backsteingebäude steht oben ein Stahlrahmen, der ein Betondach trägt. Auf diesem folgt ein zweiter Stahlrahmen für die Solarpaneele.

Ein Batteriespeichersystem und ein Generator vor Ort ergänzt die Leistung, die über das Stromnetz zur Verfügung steht. Leider kann es dabei immer mal wieder zu Ausfällen kommen, so daß die Batterien als Puffer dienen. Wenn die Stromversorgung ausfällt, kann sich das Krankenhaus zwei Tage lang autonom versorgen.

32 Kilometer unterirdisch verlegte Glasfaserleitungen sorgen für eine zuverlässige Internetanbindung.

Chirurgen im Mount Sinai Hospital in New York können die Kollegen in Uganda mit chirurgischen Live-Beratungen und Videokonferenzen unterstützen, Operationen in Echtzeit durchzuführen.

Wassertanks speichern Wasser aus dem Brunnen und der öffentlichen Wasserversorgung. Dieses Wasser kann bei Bedarf gefiltert und sterilisiert werden. Dachwasser wird gesammelt und für die Toiletten sowie zur Bewässerung des Gartens genutzt. Dieser versorgt Patienten und Personal mit Lebensmitteln.

Das Abwasser wird vor Ort in einer Klärgrube aufbereitet. Für den medizinischen Abfall gibt es eine Verbrennungsanlage.

Die Operationssäle sind klimatisiert, um sie steril zu halten. Die anderen Räume werden auf natürliche Weise belüftet. Durch das wellige Vordach und durch die perforierten Ziegelwände.

Uganda hatte 2001 eine kostenlose, allgemeine Gesundheitsversorgung eingeführt. Hat aber noch diverse Schwierigkeiten, dies für die ländliche Bevölkerung umzusetzen. Die Architektur ist ein entscheidender Faktor, das zu verbessern.

Bei Archdaily

Mount Sinai Kyabirwa Surgical Facility / Kliment Halsband Architects

https://www.archdaily.com/928402/mount-sinai-kyabirwa-surgical-facility-kliment-halsband-architects

wurde das Projekt im November vorgestellt. Da finden sich einige Skizzen, wie das Gebäudevolumen in Räume aufgeteilt und wie die verschiedenen Elemente zusammengesetzt sind.

 

Nightmare - Art B&B Hotel in Blackpool designed by artist Christopher Samuel shows how difficult it is to be disabled in a hotel - Alptraum-Zimmer in Blackpool

04.01.2020 23:58:48, Jürgen Auer, keine Kommentare

Wie ist es bsp. für Leute, die auf den Rollstuhl angewiesen sind, wenn sie im Hotel übernachten?

Im britischen Blackpool wurde das Art B&B Hotel eröffnet. Es enthält 19 verschiedene Zimmer. Jedes ist von einem anderen Künstler gestaltet.

Eines davon, das Nightmare, ist "etwas anders": Der Name ist Programm. Konzipiert wurde es von dem Künstler Christopher Samuel, der selbst im Rollstuhl sitzt und schlechte Erfahrungen in Hotels gesammelt hatte.

Das Zimmer vermittelt einen Eindruck davon, wie es bsp. einem Rollstuhlfahrer geht: Das Bett ist wahnsinnig hoch, man kommt kaum hinein und am Morgen kaum wieder heraus.

Der Fernseher ist so angebracht, daß man nur über den Spiegel fernsehen kann. Neben dem Bett ist "ziemlich wenig Platz". Die Lampe hängt so tief, daß man sich auf den Boden setzen muß, wenn man da etwas lesen möchte.

Bad und Toilette haben ebenfalls ein paar "Besonderheiten".
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Skurriles Übernachtungs-Design: Ein extra nervig konzipiertes Hotelzimmer voller Probleme

https://www.langweiledich.net/ein-extra-nervig-konzipiertes-hotelzimmer-voller-probleme/

Beim DailyMail:

Room for improvement! World's most annoying hotel suite that promises the 'worst night of your life' for £70 aims to highlight nightmare faced by disabled guests

https://www.dailymail.co.uk/news/article-7836643/Worlds-annoying-hotel-suite-promises-worst-night-life-70.html

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Das Video auf YouTube:

Hotel Room Designed To Create Problems

https://www.youtube.com/watch?v=3XyrluCAkLQ

Für 70 Pfund kann man das für eine Nacht buchen.

Leider findet sich auf der Website des Hotels

https://www.artbb.org/

keine richtige Übersicht aller Zimmer mit Beschreibungen. Zumindest derzeit gehen die Links in der Mitte immer nur auf die Buchungsseite. Auch das "Nightmare" - Zimmer wird bei den Buchungsmöglichkeiten unter einem anderen Namen gelistet.

 

Plans for Greener and Safer Downtown Brooklyn - Pläne von BIG und WXY, Downtown Brooklyn neu zu gestalten - Vorrang für Fussgänger, neue Stadtmöbel und 900 neue Bäume

03.01.2020 23:59:44, Jürgen Auer, keine Kommentare

Wie sollen Städte in Zukunft besser gestaltet werden? Freundlicher für Fußgänger, sicherer, grüner? In New York haben sich dazu die Bjarke Ingels Group (BIG) und WXY architecture + urban design in Kooperation mit Downtown Brooklyn Partnership, Gedanken über eine neue Zukunft von Downtown Brooklyn gemacht.

Ziel: Ein umweltfreundlicherer und sicherer Ansatz für eine fußgängerfreundliche Umgebung.

Dort boomt die Bevölkerung. Die - bald schon üblichen - Hauptprobleme, die sich auch in anderen Städten finden: Überlastung, Mangel an Grünflächen, unterbrochene Radwege und eine mangelhafte öffentliche Infrastruktur.

Die Vorschläge: Eingeschränkte Zufahrtswege für Autos, geschützte Radwege, sichere Fußgängerübergänge, farbenfrohe Stadtmöbel, öffentliche Versammlungsräume. Und eine Einbahnstraße in der Fulton Street.
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BIG and WXY Propose Plans for Greener and Safer Downtown Brooklyn

https://www.archdaily.com/931255/big-and-wxy-propose-plans-for-a-greener-and-safer-downtown-brooklyn

Wenn man sich die Gegend per Google-Maps ansieht:

Willoughby Plaza Brooklyn, New York 11201

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Die Willoughby Plaza markiert einen der westlichen Punkte des Gebiets. Schiebt man die Karte etwas nach links und wechselt eine Zoomstufe raus, dann entspricht das den Skizzen in dem Beitrag.

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Claire Weisz, Principal von WXY:

> Downtown Brooklyn is the ultimate mixed-use district–and this action plan offers a design framework for its shared streets, parks, and public spaces today and tomorrow

Downtown Brooklyn ist der ultimative Mixed-use Stadtteil. Dieser Plan bietet einen Gestaltungsrahmen für die gemeinsamen Straßen, Parks und die öffentlichen Plätze für morgen.

Der öffentliche Bereich soll in eine Art "spielerische Umgebung" zurückversetzt werden. Bei der die Möglichkeiten für die Fußgänger zentral und entscheidend für die Gestaltung sind.

> a place where residents, workers, and visitors can enjoy gathering outdoors, practice sports and celebrate the diverse culture

Ein Platz, wo Anwohner, Berufstätige und Gäste sich im Freien treffen können, Sport treiben und die verschiedenen Kulturen zelebrieren können.

Ferner sollen bestehende Räume wie der Columbus Park in Borough Hall (westlich von dem Kerngebiet) und der University Place (ein langgestreckt dreieckiger Park an der Ostseite) mit umgestaltet werden. 900 neue Bäume soll es geben.

Sieht man sich einige der Vorher-Nachher-Bilder an, so fällt auf, daß der Ist-Zustand kaum Bäume hat. Ferner werden die Bereiche für Fußgänger deutlich erweitert, Straßenmöbel verengen teils den Platz für Autos.

Aktuell gibt es dort nur wenige Straßen, die für Autos komplett gesperrt sind. Deren Länge soll sich nicht mal so sonderlich erhöhen. Aber es soll im oberen Teil diverse neue "Shared Streets" geben: Mit Stadtmöbeln und mehr Platz für Fußgänger.

Bei der Bjarke Ingels Group

Downtown Brooklyn Public Realm Vision

https://big.dk/#projects-dbklyn

gibt es dieselben Bilder, allerdings deutlich größer. Dort findet sich eine Größenangabe: Das Gebiet ist 370 Acres groß, das sind 1,49 Quadratkilometer.

Das Thema scheint allmählich in allen größeren Städten aufzutauchen. Ganze Blöcke gesperrt für durchfahrende Autofahrer, nur an den Rändern dieser Blöcke ist noch allgemeiner Autoverkehr zulässig.

 

Bamboo to build earthquake-resistant housing in Indonesia - statt schlechter Beton-Kopie lieber ein erdbebensicheres Haus aus Bambus - Ramboll entwickelt Prototyp in Lombok - Indonesien

02.01.2020 23:51:29, Jürgen Auer, keine Kommentare

In Lombok in Indonesien hatte es 2018 erst am 29.07.2018 ein kleineres Erdbeben gegeben. Am 05.08.2018 folgte ein stärkeres Erdbeben, bei dem es etwa 480 Tote gab. Hinzu kam, daß mindestens 80 % der Bauwerke in Nord-Lombok beschädigt wurden. Insgesamt etwa 70.000 Häuser.

Warum waren die Auswirkungen so heftig? Unter anderem deshalb, weil sich Leute in Indonesien den Westen als "falsches Vorbild" genommen hatten. Mauer- und Betonhäuser wurden ohne die richtige Bewehrung gebaut und waren deshalb Erdbeben nicht gewachsen.

Das ist die Einschätzung von Mitarbeitern von Ramboll, einem Tiefbauunternehmen. Es hat zusammen mit der lokalen Wohltätigkeitsorganisation Grenzeloos Milieu und dem University College London (UCL) eine Alternative in Form von Bambushäusern entwickelt.

Gebaut wurden - teils unter Anleitung lokaler, unerfahrener Leute - drei Prototypen, die als "template houses" dienen.
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Ramboll uses bamboo to build earthquake-resistant housing in Indonesia

https://www.dezeen.com/2019/12/31/bamboo-template-houses-ramboll-earthquake-indonesia/

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Ziel des Projektes ist es, Einheimischen eine lokale und bessere Alternative anstelle schlechter Kopien anzubieten. Häuser, die erdbebensicher, aus lokalen Materialien und erschwinglich sind. Die Aussage ist drastisch:

> The company hopes to encourage a move away from esoteric construction methods like concrete and brickwork that can require detailed knowledge.

Das Unternehmen hofft, daß es eine Abkehr von esoterischen Konstruktionsmethoden wie Beton und Backstein gibt, die detaillierte Kenntnisse erfordern.

Marcin Dawydzik, Tragwerksplaner bei Ramboll:

> "People in Lombok often look to the west and big cities striving to build large concrete houses. Unfortunately, only very few can afford it and even less can afford a proper design,"

Leute sehen in den Westen, die dortigen großen Häuser, sehen große Betonhäuser. Allerdings können sich nur wenige solche Bauten leisten und noch weniger können sie es sich leisten, ein brauchbares Design zu entwickeln.

Die Konsequenz: Ein Desaster.

> "As a result, majority of the houses are a mixture of concrete and brick, or timber and concrete, none of which are sufficiently reinforced and have resulted in over 300,000 collapses and almost half a million people without a roof over their head,"

Viele der Gebäude seien ein Mix aus Beton und Ziegeln oder aus Holz und Beton, kaum ausreichend bewehrt. Mit der Folge von über 300.000 Zusammenbrüchen und etwa einer halben Million Personen ohne Dach über dem Kopf.

Diese "template houses" sind das Ergebnis eines Besuchs eines Ramboll-Teams in Lombok nach der Serie von Erdbeben. Auf das Beben vom 05.08.2018 folgten noch diverse Nachbeben. "Hastig und schlecht gebaute Betonhäuser" als eine wesentliche Ursache der großen Schäden.

Grenzeloos Milieu setzt dagegen auf Bambus als größerer "Bambus-Kreislaufwirtschaft". Einheimische werden gelehrt, wie sie Bambus anbauen und nutzen können.

Die Häuser bestehen aus kleinen Strukturen, die auf gekreuzten Bambussäulen stehen. Oben gibt es zwei Schlafräume. Die Wände bestehen aus gewebten Bambuselementen oder aus kleinen Bambusstangen. Das Erdgeschoss ist offen und bietet Platz für Geräte, Motorräder und ähnliches. Das Dach wurde aus lokalem, recycelten Tetrapack in Form von Wellpappen hergestellt. Das ist leicht und sorgt durch die Reflexion dafür, daß es drunter nicht zu warm wird.

Bambus wurde ausgewählt, weil das überall in Indonesien wächst und weil Bambus bereits nach fünf Jahren die volle Belastbarkeit erreicht. Ein dort idealer Rohstoff.

Der Entwurf soll nun verfeinert und weiterentwickelt werden. Inklusive Schritt-für-Schritt-Anleitungen.

Bei Ramboll

Bamboo – a sustainable solution to Lombok’s housing needs

https://ramboll.com/projects/ruk/lombok_bamboo_housing

gibt es zwei interessante Photos: Das obere Photo zeigt ein wohl schon älteres Haus, das dieselbe Grundstruktur hat, aber deutlich größer ist. Oben dürfte es vier Räume geben, die über eine Art kleine Veranda zugänglich sind. Das Dach ist mit Pflanzenfasern gedeckt. Und die Feststellung:

> Bamboo structure unaffected by earthquake

Das Haus hat die Erdbeben gut überstanden.

Dagegen Häuser, die aus einem Mix aus Beton und Ziegeln gebaut worden waren. Größtenteils zerstört. Die Einsicht bei Grenzeloos Milieu: Dieselben Fehler sollten nicht wiederholt werden.

Marcin Dawydzik:

> “This was not an unusually powerful earthquake for the region, but lack of reinforcement in the buildings meant the damage, and consequential loss of life, was far greater than it should have been. What I found even more disturbing was that communities had already started rebuilding with the same absence of structural integrity that had existed in the destroyed buildings!”

Es sei kein besonders starkes Erdbeben für die Region gewesen. Aber der Mangel an Erfahrung verschlimmerte die Wirkung, viel mehr, als eigentlich nötig gewesen wäre. Besonders verstörend fand er, daß Gemeinden bereits damit begonnen hatten, Gebäude mit denselben Mängeln erneut zu errichten.

Früher waren dort Bambusbauten weit verbreitet. Nun waren das hauptsächlich Gebäude für Touristen. Die Bürogebäude von Grenzeloos Milieu, ebenfalls aus Bambus, hatten ebenfalls kaum Schäden. Stattdessen gab es viele Beton- und Backsteinbauten für die Bevölkerung.

Unter

BAMBOO HOUSING FOR LOMBOK

https://blog.ramboll.com/bhfl/

gibt es einen Blog zu den neuen "alten" Bambushäusern in Lombok.

 

Ecopark Stadium - all timber football stadium from Zaha Hadid Architects has received planning permission - Baugenehmigung für Fussballstadion aus Holz in Gloucestershire

01.01.2020 23:49:35, Jürgen Auer, keine Kommentare

Deutschland gilt als Fußballland. Gleichzeitig hat - zumindest in der Theorie - der Umweltschutz einen hohen Stellenwert. Praktisch hat man aber den Eindruck, daß bei der Kombination beider Dinge andere Staaten bereits deutlich weiter sind.

Zaha Hadid Architects hatte 2016 über Pläne für ein Fußballstadion informiert, das praktisch vollständig aus Holz gebaut werden soll. Nun hat das Projekt die Baugenehmigung erhalten.

Es soll in der britschen Grafschaft Gloucestershire entstehen und bildet dort den Mittelpunkt des "Eco Park". Ein 100 Hektar großes Gewerbegebiet für Sport und grüne Technologien. Das Stadion soll von den Forest Green Rovers genutzt werden. Ein Fußballclub, der derzeit in der Football League Two spielt. Das ist die vierthöchste Spielklasse in England. Dort spielen - im Gegensatz zu anderen Ländern - 24 Proficlubs gegeneinander.
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zaha hadid architects' all-timber stadium receives planning permission

https://www.designboom.com/architecture/zaha-hadid-timber-stadium-planning-permission-12-27-2019/

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Die Zuschauer werden bis auf 5 Meter am Spielfeldrand sitzen.

Laut einem älteren Artikel ( https://www.designboom.com/architecture/zaha-hadid-architects-forest-green-rovers-football-stadium-eco-park-11-03-2016/ ) scheint das Stadion allerdings relativ klein zu sein. Zunächst ist es nur für 5000 Zuschauer geplant, es läßt sich aber auf 10.000 Plätze erweitern. Das ist natürlich ziemlich wenig und würde bsp. für ein Bundesligastadion in keinster Weise genügen.

Der Eco Park liegt in Stroud, einer Gemeinde in Gloucestershire. Dort hat auch das Energieunternehmen Ecotricity seinen Sitz und wird entsprechend expandieren. Dessen Gründer ist auch Vorsitzender der Forest Green Rovers. Das Gelände soll zusätzlich ein Naturschutzgebiet und einen neuen Verkehrsknotenpunkt erhalten.

Das Dach des neuen Stadions ist mit einer transparenten Membran bedeckt. Diese soll das Wachstum des Rasens fördern.

Die Aufteilung des gesamten Parks soll halbe:halbe sein: Etwa 50 % für moderne Sportanlagen. Die andere Hälfte für Gewerbe.

Beim Stadion sollen nicht nur die Sitzplätze für die Zuschauer, sondern auch die gesamte Bodenplatte aus Holz hergestellt werden.

In anderen Stadien ist das meist Stahl oder Beton.

Bei Zaha Hadid Architects

Ecopark Stadium’s outline planning permission approved

https://www.zaha-hadid.com/2019/12/ecopark-stadiums-outline-planning-permission-approved/

findet sich nur ein kurzer Hinweis. Allerdings auch der Text von 2016:

Forest Green Rovers Eco Park Stadium

https://www.zaha-hadid.com/architecture/forest-green-rovers-eco-park-stadium/

Insgesamt könnten dort 4000 Arbeitsplätze entstehen.

Das Stadion wird das weltweit erste Fußballstadion sein, das im wesentlichen aus Holz gebaut wird.

 

 

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