Tentacle Bot - Octopus-inspired robot - Forscher lassen sich von Oktopus-Armen inspirieren und bauen einen flexiblen Greifarm, der sogar eine lebendige Krabbe sicher ergreifen kann

02.03.2020 23:45:44, Jürgen Auer, keine Kommentare

Ein Oktopus hat ein Gehirn. Aber zwei Drittel der Neuronen befinden sich in den Armen. Jeder Arm hat gewissermaßen seinen eigenen Geist. Oktopusse sind damit in der Lage, Knoten zu lösen, kindersichere Verschlüsse zu öffnen und vieles mehr.

Forscher an der Harvard John A. Paulson School of Engineering and Applied Sciences und der Beihang University haben sich von Oktopus-Armen inspirieren lassen, um einen verblüffend leistungsfähigen Greifarm zu entwickeln.

Der weiche Arm verfügt über ein sich verjüngendes Design mit diversen Saugnäpfen, versetzt angeordnet in zwei Reihen und nach außen hin kleiner werdend.
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this octopus-inspired robot soft arm can grip, move, and manipulate objects

https://www.designboom.com/technology/octopus-inspired-robot-soft-arm-harvard-03-02-2020/

Ein kleines Video:

Octopus-inspired soft robot

https://www.youtube.com/watch?v=8IXncY4L_nc


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August Domel, einer der beteiligten Forscher:

> ‘most previous research on octopus-inspired robots focused either on mimicking the suction or the movement of the arm, but not both,’

Die meisten bisherigen Forschungen, die sich von Oktopus-Armen inspirieren ließen, beschränkten sich entweder darauf, das Saugen oder die Bewegungen der Arme nachzuahmen. Aber nicht beides gemeinsam.

Die jetzige Forschung ist die erste, die den Verjüngungswinkel der Arme und die kombinierten Tätigkeiten von Biegen und Saugen nutzt. Damit kann ein einzelner Greifer für eine Vielzahl von Objekten verwendet werden, für die ansonsten mehrere Greifer notwendig wären.

Besonders beeindruckend ist, daß dieser Greifarm sogar in der Lage ist, eine lebendige Krabbe zu ergreifen, ohne daß diese beschädigt oder verletzt wird.

Zhexin Xie von der Beihang University:

> we mimicked the general structure and distribution of these suckers for our soft actuators,’

Wir haben die grundsätzliche Struktur und Verteilung der Saugnäpfe für unsere weichen Actuatoren als Vorbild genutzt.

Das sei zwar deutlich einfacher als das lebendige Vorbild. Aber diese vakuumbasierten Saugnäpfe können mit unterschiedlichsten Objekten interagieren.

Zur Steuerung werden zwei verschiedene Ventile genutzt. Eines baut Druck zum Biegen des Armes auf. Eines erzeugt ein Vakuum für die Saugnäpfe. Durch Anpassungen kann sich der Arm um ein Objekt herumwickeln, dieses tragen und es wieder loslassen.

In dem Video sieht man am Ende, wie der Greifarm ein Stück Papier hochhebt und es durch das Biegen des Arms zu einer Rolle formt. Dann kann diese Rolle einer Person übergeben werden.

Man ahnt, daß so ein Roboter auch mit sehr empfindlichen Gegenständen klarkommen könnte. Das übliche Greifen von der Seite setzt immer voraus, daß der Gegenstand den Druck aushält.

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